Homoversitas - non serviam

Gleichmachen statt Gleiches finden. So mag man die Ablösung der Universitas durch eine Homoversitas bezeichnen. Denn die einstige Universität gibt es nicht mehr. Zwar ist die Universität von heute immer noch eine Gemeinschaft der Lehrer und Schüler. Sie ist jedoch nicht mehr universitas magistrorum et scolarium - die Gemeinschaft der Lehrer und Schüler. Viel zu viele sind ausgeschlossen, wenn sie den Narrativen der herrschenden Irrlehren nicht folgen. Die ideologische Homogenisierung ist in vollem Gange, man ist nicht mehr gemeinsam studierend, sondern "Abweichler" belehrend und ausschließend unterwegs. Exklusion als Mittel zur Inklusion. Am Ende solcher Dialektik, am Ende des vielbeschworenen liberalen Fortschritts stehen neue Dogmata.

Tief aus dem christlichen Glauben, aus einem Vertrauen auf Gottes Offenbarung und, wie es der Aquinate lehrt, menschenmöglichem Erkennen, schuf das abendländische Christentum die Universität. Man suchte die universitas, das Universelle, das Gültige zu finden. Das Weltengeschehen vollzog sich nach Gesetzen, die man erkennen wollte - und erkennen konnte. Was ist allgemeingültig, was nicht, ist die Frage der Wissenschaft. Man öffnete sich intellektuell radikal, um zu ergründen, um der Wahrheit der Wirklichkeit auf die Spur zu kommen. Das Allgemeine, das Gültige war und ist der Gegenstand der universitas.

Man kann es kaum glauben, aber ausgerechnet durch das Sexuelle geriet das so fruchtbare Streben der Universitäten in den Abgrund. Vermutlich durch den Darwinismus geistig verführt, interpretierte man Abweichungen als Vielfalt. Als wünschenswerte Vielfalt. Doch die gnadenlose Auslese, die der Darwinismus kennt, blendet man in einer Art christlicher Barmherzigkeit aus. Historisch ging tatsächlich der aktuellen Dogmatisierung einer wahnwitzigen "Homo-Vielfalt" die des Darwinismus voraus. Die antiken Griechen konnten noch weniger dogmatisch denken: So gab es eine Schule, die, heute geradezu undenkbar, davon ausging, dass es früher eine riesengroße Vielfalt an Arten und Gattungen gab, die im Laufe der Zeit abnahm und weiter abnimmt. Wir beobachten und beklagen zuhauf heute das Artensterben, sehen keine neuen Arten und halten doch eisern am Darwinismus fest.

Rational ist die Homoversitas nicht, sie erscheint als eine gefühlige emotionalisierende, trotzige und auch narzisstische Bewegung und ist durch und durch politisch. Die Universitas ist hin, auch wenn der Name ihrer Anstalten noch Universität lautet. Die feine Suche nach Gesetzen ist bereits nahezu verunmöglicht, selbst die Naturwissenschaften bleiben von diesem "Klimawandel" nicht verschont. Harte Fakten werden durch Schwarmgeisterei abgelöst und deren Anpassungsdruck erinnert wieder an den Darwinismus. Er erscheint wie das einzig gültige Gesetz und wird in diesem Geiste doch auch noch aufgelöst werden müssen. Doch damit verliert die "Homo-Vielfalt" ihre Grundlage. Wohin werden die Schwarmgeister des "New Age" weiterziehen? Und gelingt es den Menschen sogar, wieder zur Vernunft zu kommen? Wieder den treuen Gott zu erkennen, der ihnen gut war und ist?
Kirchen-Kater und ein weiterer User verlinken diesen Beitrag
HerzMariae
Jeder Künstler, Arbeiter, Erbauer... möchte, dass die Dinge so verwendet werden, wie sie gedacht sind. Alles andere wird nicht funktionieren. Dasselbe gilt für die Geschlechtlichkeit des Menschen. Der Schöpfer hat sich etwas gedacht und will, dass es in diesem Sinn verwendet wird.
Sin Is No Love
Das ist ein sehr guter Vergleich und sicher wahr.
Sin Is No Love
Um Ihre anderen beiden Gedanken aufzugreifen @PiusV+X - da bin ich ganz bei Ihnen: Sich dem Menschen quasi als Gott hinzuwenden, das kann es sicher nicht sein. Leider ist jedoch weder die eine noch die andere Interpretation zu weit hergeholt. Wann waren Sie das letzte Mal auf einer Uni oder auch nur in einer Uni? Gehen Sie einfach mal hin - Sie werden sehr schnell sehen und verstehen, was der …Mehr
Um Ihre anderen beiden Gedanken aufzugreifen @PiusV+X - da bin ich ganz bei Ihnen: Sich dem Menschen quasi als Gott hinzuwenden, das kann es sicher nicht sein. Leider ist jedoch weder die eine noch die andere Interpretation zu weit hergeholt. Wann waren Sie das letzte Mal auf einer Uni oder auch nur in einer Uni? Gehen Sie einfach mal hin - Sie werden sehr schnell sehen und verstehen, was der Beitrag meint.
PiusV+X
Das mit der Homoversitas ist vielleicht doch bisschen weit hergeholt. Homo heisst halt einfach Mensch. Zum Menschen hingewendet statt zum Einen hingewendet, soll das die Alternative sein, Jungs?
Sin Is No Love
Homosexualität meint mit homo nicht den Menschen, sondern es ist das homo des Gleichen, der Homogenität. Wenn Milch homogenisiert wird, wird diese nicht menschlich gemacht, sondern gleichförmig verquirlt.
PiusV+X
Wow, jetzt wirds wissenschaftlich! Aber wenns mit Versitas zusammengesetzt wird und an die Stelle von Uni tritt, darf man vielleicht doch eher was Lateinisches erwarten. Sonst haben wir Wortschusterei, oder wie?
Oenipontanus
@Sin Is No Love Sie liegen genau richtig, hier liegt nicht das lateinische "homo" - "Mensch" zugrunde, sondern das griechische ομοιος - "gleich".
Sin Is No Love
@PiusV+X Nein, es ist ein veranschaulichendes Wortspiel. Und ja, es kommt aus dem Griechischen. Doch Sexualität kommt auch von lateinisch sexus und wird doch mit griechisch homo verbunden. Man kann so sprechen und man spricht so.
Die Vorliebe der Glorianer für Nebenkriegsschauplätze ist erstaunlich. Ist wie in der Grundschule die Vorwitzigen ("Herr Lehrer, ich weiß was!") und will mir von einer …Mehr
@PiusV+X Nein, es ist ein veranschaulichendes Wortspiel. Und ja, es kommt aus dem Griechischen. Doch Sexualität kommt auch von lateinisch sexus und wird doch mit griechisch homo verbunden. Man kann so sprechen und man spricht so.
Die Vorliebe der Glorianer für Nebenkriegsschauplätze ist erstaunlich. Ist wie in der Grundschule die Vorwitzigen ("Herr Lehrer, ich weiß was!") und will mir von einer tiefen Verängstigung zeugen, an die eigentlichen Themen heranzugehen, die in der Tat ganz schön gefährlich sind.
Sin Is No Love
"... wenns mit Versitas zusammengesetzt wird und an die Stelle von Uni tritt, darf man vielleicht doch eher was Lateinisches erwarten."
Dazu noch eine Bemerkung: Das darf man selbstredend erwarten, zwingend ist es jedoch nicht.
Klaus Elmar Müller
Es ist nichts Ungewöhnliches, lateinische und griechische Wortform zu verbinden. Man nennt das dann "hybrische" Form (Beispiel auch "heterosexuell", dagegen nur aus zwei griechischen Worten "homoerotisch"). Wie @Oenipontanus sagt: Das lateinische "homo" ("Mensch") hat mit dem griechischen "homoios" ("gleich") nichts zu tun. "Homoversitas" ist eine hybrische Wortbildung - im wissenschaftlichen …Mehr
Es ist nichts Ungewöhnliches, lateinische und griechische Wortform zu verbinden. Man nennt das dann "hybrische" Form (Beispiel auch "heterosexuell", dagegen nur aus zwei griechischen Worten "homoerotisch"). Wie @Oenipontanus sagt: Das lateinische "homo" ("Mensch") hat mit dem griechischen "homoios" ("gleich") nichts zu tun. "Homoversitas" ist eine hybrische Wortbildung - im wissenschaftlichen Bereich gängig.
PiusV+X
Das find ich jetzt ganz toll: wissenschaftliche Erklärung. Sehr hilfreich! Gut dass es hier so gebildete Teilnehmer gibt!
Sin Is No Love