Einer Mutter tiefste Sorge Eine Mutter kehrt aus dem Jenseits zurück!

Einer Mutter tiefste Sorge
Eine Mutter kehrt aus dem Jenseits zurück!


Lebenswahrer Bericht eines Priesters

B.G. Ich bin von einer der großen Pfarreien in Nantes und wohne unter demselben Dach wie mein Pfarrherr und meine vier geistlichen Mitbrüder; zusammen bilden wir eine wahrhafte Gemeinschaft der Arbeit und der Brüderlichkeit. Unsere Herzen schlagen für das gleiche Ideal. Unsere Pfarrei zählt 35‘OOO Seelen. Das bedeutet, dass es unmöglich ist, alle Leute persönlich zu kennen. Es ist unser Leid, dass wir nicht im Geiste Christi und der Apostel alle Quartiere durchwandern und in jedem Hause Besuche machen können.

Im vergangenen Monat war ich eines Abends sehr müde von der Tagesarbeit. Erst gegen Mitternacht konnte ich endlich mein Brevier fertig beten, als an der Türe des Pfarrhauses die Glocke so heftig gezogen wurde, dass ich erschrak. Da ich vermutete, es sei für einen Kranken, ging ich hinab, um die Türe zu öffnen. Auf der Schwelle stand eine Frau von etwa 40 Jahren. Flehend hob sie die Hände und sprach: «Herr Abbé, kommen Sie schnell; es handelt sich um einen jungen Mann, der sterben wird!» Ich antwortete: «Madame, ich werde morgen früh vor der Sechs-Uhr-Messe kommen.» Da sagte sie: «Herr Abbé, es wird zu spät sein; ich beschwöre Sie, zögern Sie nicht!» «Gut, schreiben Sie mir bitte die Adresse, Namen nebst Strasse, Hausnummer und Stockwerk in meine Agenda.» Die Frau eilte in das Empfangszimmer. Jetzt sah ich sie erst in voller Beleuchtung; das Gesicht war schmerzerfüllt. Sie schrieb den Namen in mein Buch und dahinter: 37, Rue Descartes, 2. Stock. Ich sagte ihr: «Sie können sich auf mich verlassen, Madame! Ich werde in 20 Minuten dort sein.» Halblaut antwortete sie: «Gott möge Ihnen Ihre Nächstenliebe vergelten. Sie sind müde. Gott möge Sie dafür in der Stunde der Gefahr beschützen!»

Dann verschwand sie in der Nacht. Ich aber nahm meinen Mantel und das Nötige zur Spendung der Sterbe-Sakramente und ging durch die leeren, finsteren Strassen der Stadt. Als mir eine Streife begegnete und den Lichtstrahl der elektrischen Lampe auf mich richtete, zeigte ich meinen Passierschein und setzte danach meinen Weg eilig fort. Dabei ging mir durch den Kopf, dass ich zu einer mir unbekannten Familie ging. Der Name, den die Frau angegeben hatte, erweckte in meinem Gedächtnis keine Erinnerung. Was sie selbst betraf, so erinnerte ich mich nur schwach, sie vor etwa drei Jahren einmal gesehen zu haben. Wieder bedauerte ich, meine Pfarrkinder nicht alle zu kennen.

Nicht ohne Mühe entdeckte ich die Nummer 37 der Rue Descartes: ein großes Mietshaus mit fünf Stockwerken und abgeblendeten Fenstern. Aus einer Wohnung erschallte gedämpftes Geräusch von einem Radio. Zum Glück war die Haustüre nur angelehnt. Beim Schein meiner Taschenlampe stieg ich die Treppe hinauf und klingelte im 2. Stock heftig, wie jemand, der erwartet wird. Schritte wurden hörbar, ein Lichtstrahl zeigte sich, dann knarrte ein Sicherheitsriegel und die Tür ging auf. Ein junger Mann von etwa 20 Jahren betrachtete mich mit ehrfurchtsvollem Erstaunen.

«Ich komme zu einem Kranken in Todesgefahr», sagte ich, «das ist doch hier?» «Nein, Herr Abbé das ist wohl ein Irrtum.» «Doch, man hat mir gesagt, in Nummer 37 der Rue Descartes, 2. Stock.» «Das ist zwar Nummer 37 dieser Strasse, 2. Stock, und ich bin ein junger Mann», fügte er lächelnd hinzu, «aber ich bin durchaus nicht im Sterben.»— Ich hatte meine Agenda mitgenommen, hielt sie ihm hin und sagte: «Eine Frau in den 40er Jahren ist gekommen, mich zu benachrichtigen; sie selbst hat diese Adresse hier hineingeschrieben.»— «Wahrhaftig, Herr Abbé mir scheint, dass ich diese Schrift kenne; wie gleicht sie derjenigen meiner...; aber nein, das ist doch zu sonderbar! Ich wohne allein mit meinem Vater, der augenblicklich Nachtdienst in der Fabrik hat. Das alles ist sicher ein Irrtum. Die Frau hat ohne Zweifel Rue Despartes schreiben wollen und hat aus Versehen Rue Descartes geschrieben. Doch, Herr Abbé, treten Sie nur einige Minuten ein! Sie haben gefroren; ich mache Ihnen einen Grog.»

Ich trat in einen eleganten kleinen Salon, offene Bücher lagen auf dem Diwan. In einer Ecke standen ein Radio und ein Ledersessel. «Ich hörte soeben», sagte der junge Mann, «ein wenig ungarische Musik aus Wien», und er stellte ab. Dann fuhr er fort: «Herr Abbé, es sind schon zwei Jahre, dass ich Sie zu sprechen wünsche, um mich mit Ihnen bekannt zu machen, aber ich fand den Mut nicht, Sie aufzusuchen.» Er lächelte traurig verlegen und gestand: «Ich bin ein verlorener Sohn!» Auf dem Diwan sitzend, erzählt er mir sein ganzes Leben...

Ich verließ ihn, nachdem ich ihn mit Gott ausgesöhnt hatte. Dann eilte ich nach der Rue Despartes. Unterwegs dachte ich immer noch an den merkwürdigen Besuch, den ich eben gemacht hatte. Aber wir Geistlichen sind an solch sonderbare Vorkommnisse längst gewöhnt. Von den Türmen der Stadt schlug es gerade halb zwei Uhr, als ich den Theaterplatz überschritt. Plötzlich fingen die Sirenen zu heulen an. Fliegeralarm! Ich begann zu laufen, was ich konnte, aber es gab überhaupt keine Nummer 37 in der ganzen Rue Despartes, die Strasse endete mit 16.

Schon fielen die ersten Bomben im Norden der Stadt. Der Höllenlärm kam näher. Ich hatte nur noch Zeit, in den nächsten Luftschutzkeller zu flüchten. Dort verbrachte ich mit vielen Menschen drei Viertelstunden in furchtbarem Schrecken. Als ich herauskam, beleuchtete greller Feuerschein die Dächer der Stadt: es waren wenigstens 200 Brände ausgebrochen. Überall geborstene Häuser mitten in der Straße, alles voll von Rauchwolken, Staub und Verzweiflungsschreie! Ich begab mich zur nächsten Unfallstation. Schon waren in einem Hof mehrere Hunderte von Verwundeten und Toten beisammen, und immer kamen noch neue hinzu, besonders Frauen und Kinder, die meistens an der Stirne verletzt.

Ich ging von einem zum andern, erteilte die Absolution und spendete die letzte Ölung. Plötzlich musste ich mich an der Wand anlehnen: «Was haben Sie, Herr Abbé» fragte einer der Ärzte. Ich erbleichte.— «Einer Ihrer Verwandten vielleicht»— «Nein, ein Pfarrkind.» Ich war mit dem Fuß an die Leiche des jungen Mannes gestoßen, den ich von der Nummer 37 der Rue Descartes her kannte. Vor kaum einer Stunde hatte ich ihn verlassen, noch voller Leben, erfreut über die Vergebung seiner Sünden. Seine Worte fielen mir wieder ein: «Sie irren sich! Sehen Sie, ich bin ja guter Gesundheit!» Und dabei hatte er fröhlich gelacht! Und doch war er am Rande der Ewigkeit gestanden und hatte es nicht gewusst! Die Barmherzigkeit GOTTES aber hatte ihm Zeit gegeben, noch vor dem Tode beichten zu können.

Ich suchte nach seiner Brieftasche, in der Hoffnung, darin weitere Papiere zu finden. Die Arbeitskarte trug den Namen B. N 21 Jahre alt. Unter den verschiedenen anderen Papieren befand sich auch ein vergilbter Brief mit Photos. Das eine davon stellte eine Frau von ungefähr 40 Jahren dar. Ich sprang auf. Das war ohne Zweifel das Bild der Frau, die mich gegen Mitternacht im Pfarrhaus gebeten hatte, gleich den jungen Mann zu besuchen. Auf der Rückseite des Bildes las ich das einfache Wort Mama. Eine andere Photographie stellte sie auf dem Totenbett dar, die Hände gefaltet, mit dem Rosenkranz, und enthielt die zwei Daten 1898 - 8. April 1939. Ich betrachtete den vergilbten Brief. Welche Überraschung! Eine Schrift, so ähnlich der, mit der die unbekannte Frau in meine Agenda geschrieben hatte. Denken Sie nun von diesem geheimnisvollen Vorfall was Sie wollen. Für mich besteht kein Zweifel mehr. Es war die Mutter des jungen Mannes gewesen, die aus der Ewigkeit gekommen war.

«Da GOTT existiert, das Evangelium Jesu Christi wahr und das Wunderbare möglich ist», sagt Pascal, «welche Schwierigkeit gibt es, solches zu glauben?» Abbé P. Labutte in: Croix de I‘ Orne.

Nachwort des Übersetzers: Es ist mir gelungen, festzustellen, dass der Berichterstatter Abbé Labutte noch am Leben ist. Mit Hilfe von Freunden in Frankreich bin ich jetzt im Besitz einer vom 29. Dezember 1947 datierten Erklärung von ihm, in der er auf seine priesterliche Ehre versichert, dass die von ihm berichtete Begebenheit voll und ganz den Tatsachen entspricht.
Tina 13
🙏 🙏 🙏 🙏
Elisabetta
@Tradition und Kontinuität: Kein Mensch kann aus dem Jenseits zurückkehren!
Vielleicht gibt's auch zwischen Himmel und Erde so was wie eine Bilokation? Diese Mutter war ja nach "erfüllter Mission" körperlich nicht mehr hier - sie ist nur zu diesem Zweck zurück gekommen. Und wie wir wissen, ist für Gott nichts unmöglich.Mehr
@Tradition und Kontinuität: Kein Mensch kann aus dem Jenseits zurückkehren!

Vielleicht gibt's auch zwischen Himmel und Erde so was wie eine Bilokation? Diese Mutter war ja nach "erfüllter Mission" körperlich nicht mehr hier - sie ist nur zu diesem Zweck zurück gekommen. Und wie wir wissen, ist für Gott nichts unmöglich.
Tina 13
Eugenia-Sarto
Das habe ich auch gelesen, ein tolles Buch!
Anemone
St. Michael, der Retter in der Not
Den folgenden Brief hat ein junger Marinesoldat an seine Mutter geschrieben, als er 1950 nach einer Verwundung auf einem koreanischen Schlachtfeld im Krankenhaus lag. Er gelangte in die Hände eines Militärseelsorgers, P. Walter Muldy, der den Brief vor 5000 Angehörigen der Marine vorlas. P. Muldy hatte mit dem Jungen, mit der Mutter des Jungen und mit dem Oberfeldwebel …Mehr
St. Michael, der Retter in der Not
Den folgenden Brief hat ein junger Marinesoldat an seine Mutter geschrieben, als er 1950 nach einer Verwundung auf einem koreanischen Schlachtfeld im Krankenhaus lag. Er gelangte in die Hände eines Militärseelsorgers, P. Walter Muldy, der den Brief vor 5000 Angehörigen der Marine vorlas. P. Muldy hatte mit dem Jungen, mit der Mutter des Jungen und mit dem Oberfeldwebel persönlich gesprochen und verbürgt sich für die Echtheit dieser Geschichte.
Liebe Mama,
niemand anderem würde ich es wagen, diesen Brief zu schreiben, als Dir, denn niemand sonst würde mir glauben. Vielleicht tust auch Du Dich schwer, aber ich muss es mir einfach von der Seele schreiben.
Zuerst wollte ich Dir sagen, dass ich gerade im Krankenhaus bin. Aber bitte mach Dir keine Sorgen! Ich bin zwar verwundet, aber es geht mir soweit gut. Der Arzt sagt, dass ich in einem Monat wieder auf den Beinen bin. Aber das nur nebenbei. Weißt Du noch, als ich letztes Jahr zur Marine ging? Damals sagtest Du mir, ich solle jeden Tag zu St. Michael beten. Das hättest Du mir gar nicht sagen brauchen, denn von klein auf hattest Du mir das immer wieder eingeschärft. Du hast mich sogar nach ihm genannt. Ich habe immer zu St. Michael gebetet. Aber als ich nach Korea kam, habe ich noch fester zu ihm gebetet. Weißt Du noch, welches Gebet Du mich damals gelehrt hast...? "Michael, Michael, bleib bei mir! Führe mich auf beiden Seiten, dass mein Fuß nicht möge gleiten,..." Ich hab's jeden Tag gebetet,... manchmal beim Marschieren und manchmal bei der Rast, aber immer vor dem Schlafengehen. Sogar einige Kameraden hab ich dazu gebracht, es zu beten.
Eines Tages war ich mit einem Vortrupp an vorderster Front. Wir haben die ganze Gegend nach Kommunisten ausgekundschaftet. Ich schleppte mich in der bitteren Kälte dahin ... mein Atem war wie Zigarrenrauch. Ich dachte, ich würde jeden im Stoßtrupp kennen, als auf einmal neben mir ein anderer Marinesoldat auftauchte, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er war größer als alle Marinesoldaten, die ich je gesehen hatte. Er muss gut 1,92 m groß gewesen sein und war dementsprechend gebaut. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit, solch einen Hünen an meiner Seite zu wissen. Da waren wir also und stapften mühsam voran. Der Rest des Stoßtrupps schwirrte aus. Um ins Gespräch zu kommen, sagte ich: "Ganz schön kalt, was?" Und dann mußte ich lachen. Jeden Augenblick hätte ich sterben können, und da rede ich übers Wetter!
Mein Begleiter schien zu verstehen. Ich hörte ihn leise lachen. Da schaute ich ihn an: "Ich hab dich noch nie gesehen. Ich dachte, ich würde jeden Mann in der Truppe kennen."
"Ich bin auch erst ganz zum Schluss dazugekommen", erwiderte er. "Ich heiße Michael."
"Tatsächlich?" sagte ich überrascht. "Ich auch!"
"Ich weiß", sagte er ... und dann fuhr er fort: "Michael, Michael, bleib bei mir..." Ich war zu perplex, um gleich etwas sagen zu können. Woher wusste er meinen Namen und das Gebet, das Du mich gelehrt hattest? Da mußte ich schmunzeln: jeder in der Truppe kannte mich! Hatte ich das Gebet nicht jedem beigebracht, der es lernen wollte? Hin und wieder nannten sie mich sogar "St. Michael"! Eine Weile sprach keiner von uns beiden etwas. Dann brach er das Schweigen. "Wir werden da vorne in eine brenzlige Lage kommen."
Er muss in guter körperlicher Verfassung gewesen sein, denn er atmete so leicht, dass ich seinen Atem nicht sehen konnte. Meiner war wie eine große Wolke! Auf seinem Gesicht war jetzt kein Lächeln mehr. In eine brenzlige Lage sollen wir da vorn kommen - dachte ich bei mir - wo es doch von Kommunisten nur so wimmelt, ist das nichts Neues! Der Schnee begann in großen, dicken Flocken zu fallen. Im Nu war die Landschaft wie ausgelöscht. Und ich marschierte in einem weißen Nebel nasser, klebriger Klumpen. Mein Gefährte war nicht mehr da. "Michael!" rief ich in plötzlicher Bestürzung.
Da spürte ich seine Hand auf meinem Arm, seine Stimme war warm und stark. "Es hört gleich auf zu schneien."
Seine Voraussage war richtig. In ein paar Minuten hörte der Schnee so schlagartig auf, wie er gekommen war. Die Sonne sah aus wie eine harte, leuchtende Scheibe. Ich schaute mich um nach dem Rest des Trupps. Niemand in Sicht. Wir hatten die andern in dem Schneegestöber verloren. Ich schaute nach vorne, als wir auf eine kleine Anhöhe kamen. Mama, mein Herz stand still! Da waren sieben! Sieben Kommunisten in ihren gepolsterten Hosen und Jacken und komischen Hüten. Nur war jetzt alles gar nicht mehr komisch. Sieben Gewehre waren auf uns gerichtet! "Auf den Boden, Michael!" schrie ich und warf mich auf die gefrorene Erde. Ich hörte, wie die Gewehre gleichzeitig wie auf Kommando abfeuerten. Ich hörte die Kugeln durch die Luft sausen. Da war Michael ... er stand immer noch! Mama, diese Kerle hätten ihr Ziel nie verfehlen können ... Nicht bei der Entfernung! Ich dachte schon, Michael wäre von den Kugeln völlig zerfetzt. Aber da stand er... und machte keine Anstalten, selbst zu schießen. Er war vor Angst gelähmt ... So was passiert manchmal sogar den Tapfersten! Er war wie ein von einer Schlange hypnotisierter Vogel. Zumindest dachte ich mir das damals! Ich sprang auf, um ihn herunterzuziehen, und da wurde ich getroffen. Es brannte wie Feuer in meiner Brust. Ich hatte mir schon oft überlegt, wie es ist, wenn man von einer Kugel getroffen wird ... jetzt weiß ich es! Ich erinnere mich, wie starke Arme mich umfingen, die mich ganz sacht auf ein Schneekissen legten. Ich öffnete meine Augen für einen letzten Blick. Ich lag im Sterben! Vielleicht war ich sogar schon tot. Ich weiß noch, wie ich bei mir dachte: "Das ist gar nicht so schlimm." Vielleicht schaute ich in die Sonne. Vielleicht hatte ich einen Schock. Aber es schien mir, als sähe ich Michael wieder aufrecht stehen ... nur leuchtete sein Gesicht diesmal in einem schreckenerregenden Glanz. Er schien sich zu verändern, während ich ihn beobachtete. Er wurde größer, seine Arme breiteten sich weit aus. Vielleicht war es der Schnee, der wieder fiel, aber es umgab ihn ein Lichtglanz wie die Flügel eines Engels! In seiner Hand war ein Schwert,... ein Schwert, das von Millionen von Lichtern blitzte. Nun,... das ist das letzte, an das ich mich erinnern kann, bis die anderen Kameraden mich fanden. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war. Zwischendurch hatte ich immer wieder ein paar schmerz- und fieberfreie Augenblicke. Ich erzählte meinen Kameraden von dem Feind, der direkt vor uns war. "Wo ist Michael?" fragte ich. Sie schauten einander an. "Wo ist wer?" fragte einer.
"Michael ... Michael ... der große Marinesoldat, mit dem ich marschierte, kurz bevor der Schneesturm kam." "Junge", sagte der Oberfeldwebel, "du bist mit gar niemandem marschiert. Ich ließ Dich keinen Moment aus den Augen. Du bist viel zu weit vorausgelaufen! Ich wollte dich gerade zurückrufen, als du im Schneegestöber verschwunden bist." Er schaute mich neugierig an.
"Wie hast du das bloß geschafft, Junge?" "Was soll ich geschafft haben?" fragte ich trotz meiner Verwundung halb ärgerlich. "Dieser Marinesoldat Michael und ich waren gerade ..." "Junge", sagte der Oberfeldwebel begütigend, "ich hab die Mannschaft selbst ausgesucht, und da ist nicht noch ein Michael in der Truppe! Du bist der einzige Michael!" Er hielt einen Augenblick inne. "Wie hast du das bloß geschafft? Wir hörten Schüsse, aber nicht ein Schuss wurde von deinem Gewehr abgefeuert... und da ist kein bißchen Blei in den sieben getöteten Soldaten auf dem Berg da drüben." Ich habe nichts gesagt. Was hätte ich sagen sollen? Ich konnte nur völlig fassungslos in die Gegend schauen.
Da sprach der Oberfeldwebel wieder. "Junge", sagte er sanft... "jeder dieser sieben Kommunisten wurde mit einem Schwertstreich getötet!"
Mehr kann ich Dir nicht berichten, Mama. Wie gesagt, vielleicht war es die Sonne in meinen Augen, ... vielleicht war es die Kälte oder der Schmerz. Aber genau das ist geschehen!
Liebe Grüße,
Dein Michael
Anemone
Ein Schutzengelerlebnis
berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM
Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm.2. Weltkrieg in Italien) gehört folgender Vorfall:

Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun …Mehr
Ein Schutzengelerlebnis
berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM
Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm.2. Weltkrieg in Italien) gehört folgender Vorfall:

Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun Uhr abends gewesen sein, da hörten wir schweren Geschützlärm aus der Ferne. Natürlich, das waren nur Abschüsse der Amis, denn wir hatten ja keine schweren Waffen mehr. Es dauerte keine Stunde, da kamen die Verwundeten. Ich legte sie in dem engen Tal auf die bloße Erde unter die Olivenbäume und versorgte sie nach besten Kräften. Erst nach Mitternacht war ich damit fertig, müde und erschöpft. Die etwa 30 Verwundeten lagen, wie ich meinte, gut geschützt; die meisten schliefen, einige stöhnten. Sie waren so schwer verwundet, daß eigentlich für sie keine Hoffnung mehr bestand.
Da nun nichts mehr zu tun war, legte ich mich hin, nachdem ich zwei Wachen eingeteilt hatte, eine unten im Tal, die andere oben zum Berghang hin, und schlief ein.
Plötzlich wurde ich hellwach, weil ich hörte, daß mir jemand etwas zurief. Schlaftrunken glaubte ich "schnell" und "graben" vernommen zu haben. Aber das war ja ganz unmöglich. Alle Verwundeten waren ruhig; zwei waren inzwischen verstorben.
Ich schaute auf die Uhr: Nachts, zwei Uhr. Wieder legte ich mich hin und hörte im gleichen Moment laut und deutlich rufen: "Sofort aufstehen, schnell, schnell ein Splitterloch graben." Ich wurde böse, weil ich glaubte, einer der Posten wolle mich necken und fuhr ihn an, das dumme Rufen sein zu lassen. "Aber Herr Unteroffizier, hier hat doch niemand gerufen", behauptete er. Was war los? Ich hatte doch ganz deutlich die Worte verstanden.
Hellwach lehnte ich mich mit dem Rücken an einen Baum und schaute zu den Sternen auf. Aller Schlaf war verflogen. Eine mir bisher unbekannte Unruhe hatte mmich gepackt.
Und dann zum Drittenmal der Ruf, noch dringender, fast drohend: "Höchste Zeit, sofort ein Splitterloch graben!" Ich sprang wütend auf und rief: "Wer stört mich da dauernd?" Die herbeigerannten Wachen schauten sich komisch an. Der eine meinte, ich hätte wohl geträumt, während der andere eine bezeichnende Geste zum Kopf machte...
Ich aber konnte nicht daran zweifeln, diese Stimme gehört zu haben. Angst und Unruhe packten mich aufs neue. In meiner Verwirrung begann ich wie wild mit Pickel und Spaten ein Splitterloch aufzuhacken.
Mit Tagesanbruch wachten meine Krankenträger auf und witzelten über mich.
Mein Fahrer kam mit dem Morgenkaffe. Verwundert schaute er mich an, als ich meinte, er habe doch Frau und Kinder und solle so schnell wie möglich für sich ein Splitterloch graben. Er kannte mich als einen ruhigen Mann, der keine überstürzten Befehle gab und begann nun seinerseits, von meinem Benehmen überrascht, mit Spitzhacke und Spaten zu arbeiten.
Es war neun Uhr, als von einem Schiff im Hafen Sirenensignal kam. Ich hatte mit nacktem Oberkörper, nur mit der Hose bekleidet, gearbeitet, fand nun, daß mein Schutzloch groß genug war, kroch heraus und zog mir das Hemd an, in dessen Brusttasche das hl.Sakrament war. Jetzt durfte ich mich etwas ausruhen von der ungewohnten Anstrengung. So legte ich mich, wohlig ausgestreckt, in das soeben gegrabene Loch .
Aufsehend packte mich der Schrecken: Ganz oben kreisten zehn, zwölf Doppelrumpfflugzeuge, Bomber, die uns so oft Verderben gebracht hatten. Ich rief: "Alarm!" Alle standen unbeweglich, hoffend, daß wir noch nicht entdeckt seien. Aber es war zu spät. Wie die Geier stürzten sich die Flugzeuge auf das enge Tal und warfen ihre Bomben ab. Alles suchte hastig irgendeine Deckung. Ich dachte urplötzlich: Schnell auf den Bauch! Ich lag ja immer noch mit dem Rücken nach unten. Im Moment, als ich mich umdrehte, um das Allerheiligste zu schützen, regnete es Stahl, Steine, Erde und Staub. Ich stützte mich mit den Armen etwas hoch, damit mir Luft zum Atmen bliebe.
Nach 20 Minuten wurde ich von Soldaten aus dem Loch gezogen. Sie waren nach dem Angriff vom Hafen her zu Hilfe geeilt.
Nach langer künstlicher Beatmung kam ich zu mir und sah, daß nur mein Fahrer und ich unverletzt waren, abgesehen von einigen kleinen Splittern in meinem Rücken. Alle anderen waren tot oder schwer verletzt.
Wer hatte mich da mitten in der Nacht gerufen? Wer hatte mich gewarnt und gerettet?
Drei Wochen später kam ein Brief aus Fulda von der Schwester Sakristanin mit dem Inhalt: "Ich konnte nachts 'plötzlich nicht mehr schlafen und hatte schreckliche Angst um Dich. Ich ging in die Kapelle und habe stundenlang für Dich gebetet. Das war um 2.00 Uhr nachts. Schreibe doch bitte, ob etwas passiert ist." Der Brief war am Morgen nach der Nacht geschrieben, in der ich das laute Rufen gehört hatte.
Von diesem Tag an, begann ich mehr als zuvor zum hl.Schutzengel zu beten, den die gute Schwester, wie ich wußte, so innig verehrte.
Aus: "Tödliche Schatten -
tröstendes Licht"
2 weitere Kommentare von Anemone
Anemone
Der Himmelsglaube ist nicht Wahn und bringt nicht Wahn, sondern er erlöst vom Wahn.
Karl May
Anemone
Übernatürliches sollte wieder mehr Inhalt mancher Predigten werden! Wir müssen auf den Himmel hin leben! Das haben uns auch viele Heilige gezeigt!
Kirchliche Predigt ist heute oft zu weltimmanent!
sekkierer
übernatürliche Realitäten sind doch kernsubstanz des katholischen glaubens.
wenn man die lieben pfarrerlein aber so predigen hört geht's immer nur um die 3 welt und ums lieb nett und bravsein. ja sind sie denn zu feig über himmel, hölle, engel, teufel zu reden oder - ei ei - glauben sie selber nicht dran.
ich glaube diese geschichte
Eugenia-Sarto
Und auch der heilige Petrus erweckte eine Tote, die Jüngerin Tabitha. Apostelgeschichte 9,36-41
Eugenia-Sarto
Es gibt die Stelle in der hl. Schrift bei der Kreuzigung Jesu: Da standen viele Tote aus ihren Gräbern auf und erschienen vielen Menschen . Es gibt einen Fall beim heiligen Don Bosco. Ein Jugendlicher war ohne Beichte gestorben im Zustand einer schweren Sünde. Don Bosco war verreist. Als er heimkam, liess Gott denJungen wieder lebendig werden, damit er beichte, was er auch sofort bei demHeiligen …Mehr
Es gibt die Stelle in der hl. Schrift bei der Kreuzigung Jesu: Da standen viele Tote aus ihren Gräbern auf und erschienen vielen Menschen . Es gibt einen Fall beim heiligen Don Bosco. Ein Jugendlicher war ohne Beichte gestorben im Zustand einer schweren Sünde. Don Bosco war verreist. Als er heimkam, liess Gott denJungen wieder lebendig werden, damit er beichte, was er auch sofort bei demHeiligen tat. Danach starb er. Der heilige Benedikt hat ebenfalls einen Toten auferweckt. Im Alten Testament ist die Erweckung des Kindes durch den Propheten Elisäus bekannt und die des Propheten Elischa..
Tradition und Kontinuität
Kein Mensch kann aus dem Jenseits zurückkehren!
Eugenia-Sarto
Ein wunderbarer Bericht. Es ist keine Schwierigkeit, so etwas zu glauben. Aehnliches liest man auch bei Heiligenbiografien. Danke für diesen Bericht!
Tina 13
"Nachwort des Übersetzers: Es ist mir gelungen, festzustellen, dass der Berichterstatter Abbé Labutte noch am Leben ist. Mit Hilfe von Freunden in Frankreich bin ich jetzt im Besitz einer vom 29. Dezember 1947 datierten Erklärung von ihm, in der er auf seine priesterliche Ehre versichert, dass die von ihm berichtete Begebenheit voll und ganz den Tatsachen entspricht."
Tina 13
"Ich ging von einem zum andern, erteilte die Absolution und spendete die letzte Ölung. Plötzlich musste ich mich an der Wand anlehnen: «Was haben Sie, Herr Abbé» fragte einer der Ärzte. Ich erbleichte.— «Einer Ihrer Verwandten vielleicht»— «Nein, ein Pfarrkind.» Ich war mit dem Fuß an die Leiche des jungen Mannes gestoßen, den ich von der Nummer 37 der Rue Descartes her kannte. Vor kaum einer …Mehr
"Ich ging von einem zum andern, erteilte die Absolution und spendete die letzte Ölung. Plötzlich musste ich mich an der Wand anlehnen: «Was haben Sie, Herr Abbé» fragte einer der Ärzte. Ich erbleichte.— «Einer Ihrer Verwandten vielleicht»— «Nein, ein Pfarrkind.» Ich war mit dem Fuß an die Leiche des jungen Mannes gestoßen, den ich von der Nummer 37 der Rue Descartes her kannte. Vor kaum einer Stunde hatte ich ihn verlassen, noch voller Leben, erfreut über die Vergebung seiner Sünden. Seine Worte fielen mir wieder ein: «Sie irren sich! Sehen Sie, ich bin ja guter Gesundheit!» Und dabei hatte er fröhlich gelacht! Und doch war er am Rande der Ewigkeit gestanden und hatte es nicht gewusst! Die Barmherzigkeit GOTTES aber hatte ihm Zeit gegeben, noch vor dem Tode beichten zu können."