Pfarrer Fimm (+) verteidigt die Miterlöserin und entlarvt den "Osservatore Romano"
Vor seinem Tod weicht Hochwürden Herr Pfarrer Werner Fimm vom eigentlichen Predigtthema ab und beginnt, in hymnischem Eifer und mit theologischen Gründen die Miterlöserin zu preisen:
beim Gruß des Erzengels Gabriel und als Königin der Märtyrer unter dem Kreuz und neue Eva des neuen Adam Christus. Die Kirchenväter, noch nahe bei Christi Erdenwandel, „haben es gewusst“. Die Miterlöserin öffne die Seelen und lenke zum Beichtstuhl, zum Erlöser. Dazu bringt Pfarrer Fimm ein bewegendes Beispiel vom Anführer einer Rockerbande.
Als der hl. Papst Johannes-Paul II. in einer Predigt auf dem Petersplatz über Maria als Miterlöserin sprach, habe der vatikanische „Osservatore Romano“ diese Passage weggelassen und bei telefonischer Nachfrage erklärt: „aus ökumenischen Gründen“. Pfarrer Fimm spricht von zwielichtigen Hintermännern.
Ich Frage mich, wieso hier darüber diskutiert wird? Ist die Verehrung der Mutter Gottes unter anderem als "Mitlerin aller Gnaden" und "Miterlöserin" nicht eine Frage der Frömmigkeit, also dem forum internum eines jeden Gläubigen - so wie der Glaube selbst - anheimgestellt und daher auch eine Frage des persönlichen Bekenntnisses? Dazu braucht es kein Dogma, denn es drückt die Stellung und Beziehung pjedes einzelnen zur Mutter Gottes aus, und ja, dazu bekenne ich mich, Punkt. Wie Glaubens schwach, verwirrt oder bösartig muss man sein, um anzunehmen oder zu behaupten, die Mutter Gottes werde dadurch Jesus Christus in seinem Wesen als Erlöser gleichgestellt und vergöttlicht.
Man muss den Begriff präzisieren: "Mitarbeiterin an der Erlösung", wie Leo Kardinal Scheffczyk bervorzugt, statt "Miterlöserin". Lateinisch schlage ich dafür den Begriff "cooperatrix redemptionis" vor. Es gibt nur einen Erlöser, somit hat dieser keine Ko-Erlöser, zumindest nicht dem Wortsinn nach. "Mitarbeiterin" ist keine Abwertung, denn Mitarbeiter sind oft diejenigen, die für das Gelingen sorgen, nur nicht im Rampenlicht stehen. Der Begriff der Erlösung ist zusehr an das Kreuz geknüpft, sodass der Titel der Miterlöserin diesen Begriff vernebeln würde, wie jemand mal in einem Kommentar festgestellt hat.
Dagegen: 1. Der Begriff "Miterlöserin" hat in der Westkirche Tradition. 2. Die Ökumene mit der Orthodoxie geböte eher. von einer "Erlöserin (im Sinne von Miterlöserschaft) zu sprechen. 3. Benedikt XVI. ließ als Papst die Zweifel des Kardinals Ratzinger hinter sich und sagte in Fatima: "Liebe kranke Freunde, nehmt den Ruf Jesu an, der in Kürze im Allerheiligsten Sakrament unter euch weilen wird, und vertraut ihm alle Rückschläge und Schmerzen an, denen ihr ausgesetzt seid, damit sie – gemäß seinem Plan – zu einem Mittel der Erlösung für die ganze Welt werden. Ihr werdet Erlöser mit dem Erlöser sein, so wie ihr Söhne im Sohn seid. Am Kreuz steht die Mutter Jesu, unsere Mutter."
Man lese die dogmatische Konstitution von 1964/65 Lumen Gentium 52-69, da ist alles gesagt, was den Begriff "Miterlöserin" rechtfertigt, auch wenn er selbst nicht gebraucht wird.
Was Ratzinger sagt, basiert doch darauf, dass wir Christen alle den mystischen Leib Christi bilden, dessen Glieder wir sind, und indem wir mitleiden, haben wir Anteil an der Erlösung. Deswegen haben wir ja in der Welt unsere Kreuze zu tragen. Insbesondere gilt das für die Sühneseelen, als die in dieser Rede Ratzinger die Kranken sieht. Der Erlöser ist aber hier nicht der einzelne Mensch, sondern der gesamte mystische Leib Christi, er das Haupt, die Kranken und wir alle die Glieder. Und jedes Glied ist wichtig, aber eben nur ein Glied, nicht der gesamte Christus. Auch hier ist doch wieder nur Christus der einzige Erlöser. Und im strengen Wortsinn hat ein einziger Erlöser keine Ko-Erlöser. Wenn ich allein einen Artikel schreibe, schreibe ich nicht meinen Finger als Ko-Autor dazu, ja nicht mal meinen Hals. Wenn wir jetzt die mitleidende Maria in diesem Sinne der sühnenden Kranken, der einzelnen Glieder des Leibes (Finger, Zehen, Hals (=Maria) usw.), als eine Miterlöserin unter vielen anderen sähen, könnten die genannten Kranken und letztlich wir alle diesen Titel genauso führen. Ein besonderer Titel wäre es dann nicht mehr. Maria ist eben mehr als eine solche Sühneseele-Miterlöserin. Sie hat durch ihr Fiat und dadurch, dass sie ihm erst den Leib gibt, ja, und dass sie als mater populi fidelis auch die Glieder des mystischen Leibes gebiert, einen viel beträchtlicheren Anteil am Erlösungswerk des einen Erlösers, sei damit Christus, das Haupt, oder auch der gesamte mystische Christus inklusive mystischem Leib gemeint. Und das alles ist halt mit Mitarbeiterin an der Erlösung unmissverständlich ausgedrückt.
@DrMartinBachmaier Gerne stimme ich Ihnen zu: Mariens Mitwirken mit der Erlösung hat eine höhere, andere Qualität als die unsere! Aber da Benedikt XIV. uns, wenn wir als Kranke opfern, "Erlöser" nennt, dürfen wir ohne Scheu auch Maria "Erlöserin" nennen und hinzufügen: in einer ganz anderen, höheren Ebene und Qualität. ---Ich freue mich sehr, dass wir uns einig sind in der Hochschätzung von Mariens de facto erlösendem Mitwirken, uneinig nur in der Wortwahl. --- Noch etwas zu Christus und Seinem Leib. Maria IST der mystische Leib Christi, ist Seine geistige Braut, ist die Kirche (Der Titel "Mutter der Kirche" ist eine frömmlerische Ablenkung von derr vollen Wahrheit).
@Gisela Mueller Sie haben Recht: Nr. 58 von "Lumen gentium": Ihre Vereinigung mit dem Sohn hielt sie in Treue bis zum Kreuz, wo sie nicht ohne göttliche Absicht stand (vgl. Joh 19,25), heftig mit ihrem Eingeborenen litt und sich mit seinem Opfer in mütterlichem Geist verband, indem sie der Darbringung des Schlachtopfers, das sie geboren hatte, liebevoll zustimmte. Nr. 61 . Indem sie Christus empfing, gebar und nährte, im Tempel dem Vater darstellte und mit ihrem am Kreuz sterbenden Sohn litt, hat sie beim Werk des Erlösers in durchaus einzigartiger Weise in Gehorsam, Glaube, Hoffnung und brennender Liebe mitgewirkt zur Wiederherstellung des übernatürlichen Lebens der Seelen. Deshalb ist sie uns in der Ordnung der Gnade Mutter.
Meines Wissens hat auch Katharina von Siena die Gottesmutter als Redemptrix bezeichnet. Das kann man alles in dem Sinne gelten lassen, wie ich auch mein Finger als Autoren eines Artikels bezeichnen kann. Aber keiner dieser Finger hat den ganzen Artikel geschrieben, diesen haben die Finger, mein Hirn und andere Glieder, die wir zusammen als "ich" bezeichnen, geschrieben. So ist eben der einzige Gesamt-Erlöser der eine Christus. Inwiefern IST Maria der mystische Leib Christi? Das verstehe ich nicht. Der Titel "Mutter der Kirche" ist zumindest nicht Bestandteil der Lauretanischen Litanei.
Die Brautmystik des alttestamentlichen Hohenliedes wurde in der traditionellen Bibelexegese bezogen auf a) die Seele und Christus und b) Maria und Christus, Nimmt man nun den Epheserbrief Kapitel 5 hinzu, dass der Mann Christo und die Frau Christi Leib als der Kirche entspreche, so ist klar: Maria als die neue Eva des neuen Adams Christus ist die Kirche. Die These "Maria ist die Kirche" formulierte Hans-Urs von Balthasar.
Auch das Konzil war auf die Ökumene ausgerichtet, was viel Glaubenssubstanz und Lehre gekostet hat ... ! Aber es war eine vergebliche Liebesmühe. denn die Katholiken wurden protestantisch eingefärbt und die Protestanten und einige andere haben sich zunehmend abgeschottet ! Deshalb war in der ersten Zeit des Konzils die Muttergottes kein Thema und erst Papst Johannes Paul II. gab Maria ihre Stellung in der Kirche wieder, aber ihre Verehrung hat bis heute ihren Stand wie vor dem Konzil nicht erreicht ... !