Kardinal Koch greift Bischof Eleganti an. Widerlegung von Kochs "Argumenten"
Seine Exzellenz Bischof Eleganti (Schweiz) hat das neue päpstliche Dokument „Der Bischof von Rom“ analysiert und dessen Relativismus entlarvt: Bischof Eleganti entlarvt Dokument "Der Bisch…
Dadurch fühlt sich jetzt Eminenz Kardinal Koch, Präfekt des römischen „Dikasteriums für die Einheit der Christen“, herausgefordert. Sogar zu einem Brief an Bischof Eleganti und die Öffentlichkeit.
Es folgen ZITATE aus dem kath.net.-Bericht über Kochs Anklage mit dem Titel Koch an Eleganti: "Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen!" und meine kritischen Kommentare:
ZITAT: "Wenn man diesen Charakter eines solchen Textes ernst nimmt, verbietet es sich, die darin zitierten Aussagen mit den Überzeugungen des Herausgebers einfach zu identifizieren. Es handelt sich auch nicht um eine lehrmässige Äusserung der katholischen Kirche, sondern um ein Studiendokument mit Vorschlägen für weitere ökumenische Gespräche", betont Koch. (…)
Kommentar: Das ist ja der infame Trick. Der Papst unterschreibt einen Text und gibt ihn als „Studienvorlage“ aus. So kann er selber mit seinem Namen Irrtümer verbreiten, ohne dafür angetastet zu werden. Unten sehen wir, dass Koch durchaus auf dem Inhalt des Textes beharrt!
ZITAT: Der Kardinal stellte auch klar, dass es keineswegs darum gehe, die Papstdogmen des Ersten Vatikanischen Konzils zu verabschieden. "Das Dokument folgt keineswegs Deiner etwas simplen Zusammenfassung: «Vergesst die Dogmatisierung des römischen Jurisdiktionsprimats auf dem Ersten Vatikanum und kehrt in die Reformationszeit, ins erste Jahrtausend und überhaupt in die apostolische Zeit zurück.» Im Dokument wird im Gegenteil vorgeschlagen, dass die Katholische Kirche im Blick auf das Erste Vatikanische Konzil nach neuen Ausdrucksformen und einem neuen Vokabular sucht. (…)
Kommentar: Das kennen wir seit Bultmann und zumal seit Rahner: „neues Vokabular“. Aussagen des Glaubens dürfen formal stehen bleiben, aber sie werden ausgehöhlt durch eine Neuinterpretation. Zu Recht tadelt Exzellenz Bischof Eleganti die falsche Anwendung der darum nur sogenannten „historisch-kritischen“ Bibelexegese. Papst Franziskus fordert eine Neuinterpretation im Lichte der damaligen historischen Verhältnisse (des zeitgeschichtlicher Hintergrundes). Unfehlbarkeitsdogma und Jurisdiktionsprimat des 1. Vatikanums 1870 ließen sich auf diese Weise leicht als bloße Reaktion auf den Verlust des Kirchenstaates 1870 deuten und die Formulierungen dieser beiden Dogmen auf eine allgemeine Aussage über den Papst im Sinne eines von Papst Franziskus angezielten „Ehrenprimates“ mit „harmloser“ Hirtenaufgabe ohne Verbindlichkeit reduzieren. DA steckt die von Koch unsinniger Weise bei Bischof Eleganti gesuchte „Verwirrung“.
ZITAT: Koch fragte, warum Eleganti den Jurisdiktionsprimat des Papstes und den kirchlichen Gehorsam gegenüber den päpstlichen Lehrentscheidungen in absoluter Weise einfordere, dieser selber aber die Freiheit in Anspruch genommen habe, nicht wenige jurisdiktionelle Entscheidungen des gegenwärtigen Papstes in Frage zu stellen oder gar abzulehnen. "Ich vermag nicht zu verstehen, wie beides zusammengehen soll", betonte Koch dann wörtlich.
Kommentar: Die Antwort auf Kochs rhetorisch kleinkarierte und theologisch recht ungebildet wirkende Frage ist einfach: Der nützliche, von Gott dem Papst geschenkte Jurisdiktionsprimat enthält nicht die Zusage unfehlbarer jurisdiktioneller Entscheidungen. Die Unfehlbarkeit bedarf bestimmter engerer Bedingungen. Das sollte ein Kardinal nicht verwechseln. Von einer „absoluten Einforderung des Gehorsams“ durch Bischof Eleganti kann keine Rede sein; Koch schreibt leider nicht sine ira et studio, fühlt sich getroffen.
ZITAT: Der Kardinal übt dann scharfe Kritik an Eleganti, weil dieser behauptet habe, dass in Vatikan-Schreiben im Blick auf das Papstamt das Menschliche vom Göttlichen getrennt werde. Außerdem werde "von Eleganti in den Raum gestellt, das Papsttum sei «göttlichen und menschlichen Rechts», und solches werde behauptet, «um dadurch vor allem seine jurisdiktionelle Ausübung historisch-kritisch zu relativieren», und dies bedeute, «nicht an die Kirche als göttliche Institution zu glauben». Deine ungeheuerliche Aussage hat jedoch überhaupt keinen Anhalt im Dokument", betont Koch (…)
Kommentar: Papst Franziskus erwähnt in „Der Bischof von Rom“ die menschliche Ausgestaltung des Papstamtes im Zusammenhang einer Neuinterpretation! Und die Neuinterpretation der Dogmen aufgrund des neu zu entdeckenden historischen Hintergrundes läuft auf eine Relativierung des bisher zu glaubenden Inhaltes hinaus.
ZIZAT: (…) und (Koch) erinnert Eleganti, dass sogar das christologische Dogma von Chalkedon von Jesus Christus als einer Person mit zwei Naturen, einer göttlichen und einer menschlichen spricht.
"Und in Analogie zum Christusbekenntnis sagt die Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils Ähnliches über die Kirche: «Die mit hierarchischen Organen ausgestattete Gesellschaft und der geheimnisvolle Leib Christi, die sichtbare Versammlung und die geistliche Gemeinschaft, die irdische Kirche und die mit himmlischen Gaben beschenkte Kirche sind nicht als zwei verschiedene Grössen zu betrachten, sondern bilden eine einzige komplexe Wirklichkeit, die aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst» («Lumen gentium», Nr. 8). Während für Dich die Kirche offensichtlich allein eine «göttliche Wirklichkeit» ist, spricht demgegenüber das Konzil von einer «einzigen komplexen Wirklichkeit»."
Kommentar: Aber Bischof Eleganti bestreitet das ja gar nicht. Es ist im Gegenteil so, dass Papst Franziskus es bestreitet, indem er eine menschliche Ausgestaltung des Papstamtes zur Verfügungsmasse einer Neuinterpretation anbietet. Dabei nennt er nicht, was dieser menschliche, nicht göttliche Aspekt des Papstamtes genau ist. Wer stiftet da also Verwirrung? Papst Franziskus!
ZITAT: Ich weiss ansonsten Deine Leidenschaft für die Klarheit und Reinheit des katholischen Glaubens zu schätzen, und ich stimme Dir in vielem zu, was Du in Deiner Stellungnahme grundsätzlich geschrieben hast. Doch die Art und Weise, mit der Du das Dokument des «Dikasteriums für die Einheit der Christen» missverstehst und verurteilst, darf ich um der Gläubigen willen nicht stehen lassen. Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen.
Kommentar:
- Eine Verwirrung besteht sicherlich darin, dass das päpstliche Dokument „The Bishop of Rome“ etwa auf der Website der DBK (Deutsche Bischofs-Konferenz) mit deutschem Titel "Der Bischof von Rom" angezeigt wird, aber bis dato unauffindbar ist. Die angesprochenen evangelischen Christen können das Dokument demnach nicht auf Deutsch, die angesprochenen Orthodoxen nicht auf Griechisch oder Russisch lesen (bislang nur auf Englisch, Französisch und Italienisch): Es geht wohl in Wahrheit nicht um die "Einheit der Christen", sondern um die innerkatholische Änderung des Papstamtes.
- Auch zitiert Kardinal Koch gar nicht aus diesem Dokument, sondern belässt es bei Behauptungen über dessen allgemeinen Inhalt: Offener Brief von Kardinal Kurt Koch an Weihbischof em. Marian Eleganti
- Ferner: Seit Beginn seines Pontifikates benötigt Papst Franziskus beinahe einen Pulk von Interpreten, die versuchen, seine Verwirrungen zu entwirren. Er hatte ja beim Weltjugendtag in Brasilien 2013 die Verwirrung ersehnt: "Ich hoffe, es gibt ein Durcheinander"
- Kardinal Koch greift den bischöflichen Mitbruder Eleganti unsachlich, nämlich persönlich und scharf an, weil dem Kardinal allmählich unwohl wird und ihm dämmert, dass er durch seine „Preface“ (Vorwort) zum Dokument etwas Übles mit angerichtet hat, was er partout (noch) nicht wahrhaben will.
Dadurch fühlt sich jetzt Eminenz Kardinal Koch, Präfekt des römischen „Dikasteriums für die Einheit der Christen“, herausgefordert. Sogar zu einem Brief an Bischof Eleganti und die Öffentlichkeit.
Es folgen ZITATE aus dem kath.net.-Bericht über Kochs Anklage mit dem Titel Koch an Eleganti: "Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen!" und meine kritischen Kommentare:
ZITAT: "Wenn man diesen Charakter eines solchen Textes ernst nimmt, verbietet es sich, die darin zitierten Aussagen mit den Überzeugungen des Herausgebers einfach zu identifizieren. Es handelt sich auch nicht um eine lehrmässige Äusserung der katholischen Kirche, sondern um ein Studiendokument mit Vorschlägen für weitere ökumenische Gespräche", betont Koch. (…)
Kommentar: Das ist ja der infame Trick. Der Papst unterschreibt einen Text und gibt ihn als „Studienvorlage“ aus. So kann er selber mit seinem Namen Irrtümer verbreiten, ohne dafür angetastet zu werden. Unten sehen wir, dass Koch durchaus auf dem Inhalt des Textes beharrt!
ZITAT: Der Kardinal stellte auch klar, dass es keineswegs darum gehe, die Papstdogmen des Ersten Vatikanischen Konzils zu verabschieden. "Das Dokument folgt keineswegs Deiner etwas simplen Zusammenfassung: «Vergesst die Dogmatisierung des römischen Jurisdiktionsprimats auf dem Ersten Vatikanum und kehrt in die Reformationszeit, ins erste Jahrtausend und überhaupt in die apostolische Zeit zurück.» Im Dokument wird im Gegenteil vorgeschlagen, dass die Katholische Kirche im Blick auf das Erste Vatikanische Konzil nach neuen Ausdrucksformen und einem neuen Vokabular sucht. (…)
Kommentar: Das kennen wir seit Bultmann und zumal seit Rahner: „neues Vokabular“. Aussagen des Glaubens dürfen formal stehen bleiben, aber sie werden ausgehöhlt durch eine Neuinterpretation. Zu Recht tadelt Exzellenz Bischof Eleganti die falsche Anwendung der darum nur sogenannten „historisch-kritischen“ Bibelexegese. Papst Franziskus fordert eine Neuinterpretation im Lichte der damaligen historischen Verhältnisse (des zeitgeschichtlicher Hintergrundes). Unfehlbarkeitsdogma und Jurisdiktionsprimat des 1. Vatikanums 1870 ließen sich auf diese Weise leicht als bloße Reaktion auf den Verlust des Kirchenstaates 1870 deuten und die Formulierungen dieser beiden Dogmen auf eine allgemeine Aussage über den Papst im Sinne eines von Papst Franziskus angezielten „Ehrenprimates“ mit „harmloser“ Hirtenaufgabe ohne Verbindlichkeit reduzieren. DA steckt die von Koch unsinniger Weise bei Bischof Eleganti gesuchte „Verwirrung“.
ZITAT: Koch fragte, warum Eleganti den Jurisdiktionsprimat des Papstes und den kirchlichen Gehorsam gegenüber den päpstlichen Lehrentscheidungen in absoluter Weise einfordere, dieser selber aber die Freiheit in Anspruch genommen habe, nicht wenige jurisdiktionelle Entscheidungen des gegenwärtigen Papstes in Frage zu stellen oder gar abzulehnen. "Ich vermag nicht zu verstehen, wie beides zusammengehen soll", betonte Koch dann wörtlich.
Kommentar: Die Antwort auf Kochs rhetorisch kleinkarierte und theologisch recht ungebildet wirkende Frage ist einfach: Der nützliche, von Gott dem Papst geschenkte Jurisdiktionsprimat enthält nicht die Zusage unfehlbarer jurisdiktioneller Entscheidungen. Die Unfehlbarkeit bedarf bestimmter engerer Bedingungen. Das sollte ein Kardinal nicht verwechseln. Von einer „absoluten Einforderung des Gehorsams“ durch Bischof Eleganti kann keine Rede sein; Koch schreibt leider nicht sine ira et studio, fühlt sich getroffen.
ZITAT: Der Kardinal übt dann scharfe Kritik an Eleganti, weil dieser behauptet habe, dass in Vatikan-Schreiben im Blick auf das Papstamt das Menschliche vom Göttlichen getrennt werde. Außerdem werde "von Eleganti in den Raum gestellt, das Papsttum sei «göttlichen und menschlichen Rechts», und solches werde behauptet, «um dadurch vor allem seine jurisdiktionelle Ausübung historisch-kritisch zu relativieren», und dies bedeute, «nicht an die Kirche als göttliche Institution zu glauben». Deine ungeheuerliche Aussage hat jedoch überhaupt keinen Anhalt im Dokument", betont Koch (…)
Kommentar: Papst Franziskus erwähnt in „Der Bischof von Rom“ die menschliche Ausgestaltung des Papstamtes im Zusammenhang einer Neuinterpretation! Und die Neuinterpretation der Dogmen aufgrund des neu zu entdeckenden historischen Hintergrundes läuft auf eine Relativierung des bisher zu glaubenden Inhaltes hinaus.
ZIZAT: (…) und (Koch) erinnert Eleganti, dass sogar das christologische Dogma von Chalkedon von Jesus Christus als einer Person mit zwei Naturen, einer göttlichen und einer menschlichen spricht.
"Und in Analogie zum Christusbekenntnis sagt die Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils Ähnliches über die Kirche: «Die mit hierarchischen Organen ausgestattete Gesellschaft und der geheimnisvolle Leib Christi, die sichtbare Versammlung und die geistliche Gemeinschaft, die irdische Kirche und die mit himmlischen Gaben beschenkte Kirche sind nicht als zwei verschiedene Grössen zu betrachten, sondern bilden eine einzige komplexe Wirklichkeit, die aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst» («Lumen gentium», Nr. 8). Während für Dich die Kirche offensichtlich allein eine «göttliche Wirklichkeit» ist, spricht demgegenüber das Konzil von einer «einzigen komplexen Wirklichkeit»."
Kommentar: Aber Bischof Eleganti bestreitet das ja gar nicht. Es ist im Gegenteil so, dass Papst Franziskus es bestreitet, indem er eine menschliche Ausgestaltung des Papstamtes zur Verfügungsmasse einer Neuinterpretation anbietet. Dabei nennt er nicht, was dieser menschliche, nicht göttliche Aspekt des Papstamtes genau ist. Wer stiftet da also Verwirrung? Papst Franziskus!
ZITAT: Ich weiss ansonsten Deine Leidenschaft für die Klarheit und Reinheit des katholischen Glaubens zu schätzen, und ich stimme Dir in vielem zu, was Du in Deiner Stellungnahme grundsätzlich geschrieben hast. Doch die Art und Weise, mit der Du das Dokument des «Dikasteriums für die Einheit der Christen» missverstehst und verurteilst, darf ich um der Gläubigen willen nicht stehen lassen. Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen.
Kommentar:
- Eine Verwirrung besteht sicherlich darin, dass das päpstliche Dokument „The Bishop of Rome“ etwa auf der Website der DBK (Deutsche Bischofs-Konferenz) mit deutschem Titel "Der Bischof von Rom" angezeigt wird, aber bis dato unauffindbar ist. Die angesprochenen evangelischen Christen können das Dokument demnach nicht auf Deutsch, die angesprochenen Orthodoxen nicht auf Griechisch oder Russisch lesen (bislang nur auf Englisch, Französisch und Italienisch): Es geht wohl in Wahrheit nicht um die "Einheit der Christen", sondern um die innerkatholische Änderung des Papstamtes.
- Auch zitiert Kardinal Koch gar nicht aus diesem Dokument, sondern belässt es bei Behauptungen über dessen allgemeinen Inhalt: Offener Brief von Kardinal Kurt Koch an Weihbischof em. Marian Eleganti
- Ferner: Seit Beginn seines Pontifikates benötigt Papst Franziskus beinahe einen Pulk von Interpreten, die versuchen, seine Verwirrungen zu entwirren. Er hatte ja beim Weltjugendtag in Brasilien 2013 die Verwirrung ersehnt: "Ich hoffe, es gibt ein Durcheinander"
- Kardinal Koch greift den bischöflichen Mitbruder Eleganti unsachlich, nämlich persönlich und scharf an, weil dem Kardinal allmählich unwohl wird und ihm dämmert, dass er durch seine „Preface“ (Vorwort) zum Dokument etwas Übles mit angerichtet hat, was er partout (noch) nicht wahrhaben will.