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Weil es für viele ein Prozess ist zur Stille zu finden, weil es hierfür Menschen braucht, die authentisch bezeugen, wieviel Kraft man daraus bekommen kann, weil Gemeinschaft im Glauben auch eine Stärkung des eigenen Glaubens bedeutet. Weil eine Woche, in der die Stille im Mittelpunkt steht, mich nochmals mehr in meinem Leben innehalten lassen und vieles neu überdenken lassen.

Natürlich kann ich im Alltag auch Stille suchen und finden - und trotzdem braucht man solche "Auszeiten" zur Neubesinnung.
Es ist eben auch ein Aspekt der persönlichen Erfahrung!

Ich sehe das ähnlich wie Iacobus! Ich finde diese Diskussion um den Zölibat auf "menschlicher Basis" nicht sehr hilfreich für einen geistigen Aufbau der Kirche .

Für mich ist es der eigentliche Punkt, dass der Verzicht der Priester auf Familie, in gewisser Weise die selbst gewählte Einsamkeit, das allein auf Gott-geworfen-sein ein unendlicher Schatz ist, der zum einen ein starkes Lebenszeugnis ist - und was brauchen wir mehr heute als kräftige Glaubenszeugnisse - zum zweiten ein Bewusstsein schafft sich ganz auf Gott verlassen zu "müssen". Ein letzter Gedanke ist, dass es ein Opfer ist, ein Verzicht, ein Sich-selbst-sterben, um so freier für Gott zu werden. Wenn man die Diskussion nicht vom geistigen Standpunkt betrachtet erscheint sie mir als blödsinnig!

Das Problem ist, wenn der Glaube nicht mehr vorhanden ist - wie kann man ein Verständnis hierfür erzeuegen (wohl nur über den Glauben - über die Innerlichkeit). Sollten wir nicht auch in "diesen" Messen auf den Herrn schauen und ihn anbeten - anstatt uns über diese Formen aufzuregen?? Ich denke es geht um die Realität Gottes - nicht um unser Gefühl oder wie wir ergriffen sind - und dann das suchen - anstatt den Herrn...

mit Verlaub:
Bewegst Du Dich mit den Aussagen über Mund- und Handkommunion nicht genau auf dem Niveau, das Du vorher kritisierst?
Ich denke nicht, dass wir uns in eine Diskussion verstricken sollten, mit welchem Körperteil wir mehr oder weniger sündigen - ich erlebe mich selbst als Sünder und nicht irgend ein Körperteil...
Für mich ist die Mundkommunion eher der Ausdruck einer empfangenden, passiven inneren Haltung, die den Geschenkcharakter der Liebe Gottes zum Ausdruck bringt.
Insofern ist sicherlich die Form ein Ausdruck der inneren Haltung - ,interessant ist zu überlegen, inwieweit auch umgekehrt die Form Auswirkungen auf die innere Haltung hat...

Jana, eigentlich sehe ich es in gewisser Weise ähnlich wie Du. Ich glaube, dass die mangelnde Ehrfurcht einer unserer kirchlichen Hauptprobleme ist und dadurch, dass man Gott nicht mehr Gott sein lässt (und sich entsprechend benimmt) der Glaube auch an Tragkraft verliert.
Ich habe es aber leider auch erlebt, dass durch das vehemente Beharren auf diesen Formen bei Menschen den Blick für das Wesentliche auch verstellen manchmal auch verhindern kann. Ich möchte es mal so sagen: Ich für mich musste erst im Glauben kapieren und erfahren, was hier wirklich passiert, bevor ich dann mich diesen (leider nicht mehr üblichen) Formen der Ehrfurcht öffnen und übernehmen konne.