@Albertus Magnus: In seiner Enzyklika de Eucharistia beschreibt Johannes Paul II. ja ausführlich den eigentlichen Sinn der christlichen Liturgie und die Richtlinien dazu:
>>>In den synoptischen Evangelien geht die Erzählung weiter mit dem Auftrag Jesu an die Jünger, den »großen Saal« sorgfältig vorzubereiten, um das Paschamahl essen zu können (vgl. Mk 14, 15; Lk 22, 12). Hierauf folgt der Bericht von der Einsetzung der Eucharistie. Die Erzählung läßt wenigstens teilweise den Rahmen der jüdischen Riten des Paschamahls bis zum Lobgesang des Hallel (vgl. Mt 26, 30; Mk 14, 26) erahnen und enthält in knapper und doch feierlicher Form - in den Varianten der verschiedenen Überlieferungen - die Worte, die Christus über das Brot und den Wein sprach, die er als konkrete Zeichen für seinen geopferten Leib und für sein vergossenes Blut gebrauchte. Die Evangelisten erinnern an all diese Einzelheiten im Licht einer Praxis des »Brotbrechens«, die sich in der Urkirche bereits gefestigt hatte. Aber sicher trägt das Geschehen des Gründonnerstags, ausgehend von der gelebten Geschichte Jesu, sichtbar die Züge einer liturgischen »Sensibilität« an sich, die auf alttestamentlicher Tradition beruhte und für eine Neugestaltung in Übereinstimmung mit dem neuen Inhalt des Pascha in der christlichen Feier offen war.
48. Wie die Frau, die Jesus in Betanien salbte, hat die Kirche keine Angst, »verschwenderisch« zu sein, wenn sie die besten Mittel einsetzt, um ihr anbetendes Staunen über das unermeßliche Geschenk der Eucharistie zum Ausdruck zu bringen. Nicht weniger als die ersten Jünger, die beauftragt waren, den »großen Raum« herzurichten, fühlt sich die Kirche durch die Jahrhunderte und in der Aufeinanderfolge der Kulturen dazu gedrängt, die Eucharistie in einem Rahmen zu feiern, der eines so großen Mysteriums würdig ist. Im Einklang mit den Worten und Handlungen Jesu ist die christliche Liturgie entstanden, die das rituelle Erbe des Judentums weiterentwickelt hat. Und in der Tat: Was könnte genügen, um in angemessener Weise den Empfang der Gabe auszudrücken, die der göttliche Bräutigam unaufhörlich der Kirche, seiner Braut, schenkt, indem er das Opfer, das er ein für allemal am Kreuz dargebracht hat, jeder einzelnen Generation von Gläubigen nahebringt und sich zur Speise für alle Gläubigen macht?...
... Es ist ein langer Weg, auf dem es viele Hindernisse gibt, die das menschliche Vermögen übersteigen; aber wir haben die Eucharistie und vor ihr können wir jene Worte, die der Prophet Elija hörte, in der Tiefe des Herzens vernehmen, so als ob sie an uns gerichtet wären: »Steh auf und iß, sonst ist der Weg zu weit für dich« (1 Kön 19, 7)...<<<
Welcher Weg? Der Kreuzweg der Gläubigen, die ihre Abkehr von Gott bereuen und umkehren, sich mit dem himmlischen Vater versöhnen. Der Gehorsam gegen die Gebote Gottes schließt nach der Versöhnung auch das Kreuz für die Gläubigen ein, d. h. in Christus sterben und durch die Einswerdung im Sakrament der hl. Eucharistie in Ihm zum ewigen Leben auferstehen.