„Biene weg, Regale Leer“ – Penny macht mit radikaler Aktion auf Bienensterben aufmerksam
Die Supermarktkette Penny hat mit einer radikalen Aktion auf das Insektensterben aufmerksam gemacht. In einer Filiale im niedersächsischen Langenhagen wurden alle Produkte aus den Regalen geräumt, die direkt oder indirekt von der Bestäubung durch Bienen abhängig sind.
Für Wild- und Honigbienen sind sogenannte Neonicotinoide eine Gefahr.Foto: Patrick Pleul/dpa
Vom Apfel bis zur Baumwollsocke: Die Supermarktkette Penny hat am Montag in einer Filiale im niedersächsischen Langenhagen für einige Stunden alle Produkte aus den Regalen geräumt, die direkt oder indirekt von der Insektenbestäubung abhängig und vom Bienensterben betroffen sind.
60 Prozent der insgesamt 2500 Produkte mussten die Mitarbeiter aussortieren. Die Kunden hatte Penny vor der Aktion nicht informiert. „Wir haben auf den Aha-Effekt gesetzt“, sagte Unternehmenssprecher Andreas Krämer der Nachrichtenagentur AFP.
„Erschrocken“ äußerte sich der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) in der so fast leergeräumten Penny-Filiale: „Die Konsequenzen eines ungebremsten Insektensterbens werden uns hier auf deutliche Weise vor Augen geführt.“
Biene weg, Regale leer
Ein Großteil des gesamten Lebensmittelsortiments sei von der Leistung von Bienen und vielen anderen Insektenarten abhängig. „Ohne sie hätten wir sehr stark ausgedünnte Supermärkte – und dieses Problem träfe uns dann alle!“ Politik und Gesellschaft müssten unverzüglich gegensteuern – Verbraucher etwa, indem sie saisonale, regionale und vor allem nachhaltige Produkte kauften.
Die Penny-Mitarbeiter räumten Obst wie Äpfel, Birnen und Orangen, Gemüse wie Zucchini, Auberginen und Gurken aus. Dazu kamen alle Süßigkeiten mit Schokolade, aber auch Gummibärchen mit Bienenwachsüberzug. Zudem: „Gewürze, mariniertes Fleisch, Fruchtquark, Toilettenpapier mit Kamillenblütenduft…“, zählte Krämer auf.
Die Aktion fand „gezielt“ vor dem ersten Weltbienentag der UNO am Sonntag statt, wie Leif Miller betonte, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Es sei paradox, dass vor allem die Landwirtschaft in hohem Maße von Insekten abhängig sei – und zugleich als einer der Haupttreiber ihres Verlustes gelte. Ein Umdenken in der Landwirtschaft sei unausweichlich, forderte Miller.
Die Artenzahl der Insekten habe sich in den vergangenen 20 Jahren „drastisch reduziert“, erinnerte Gerlind Lehmann, Professorin für Evolutionäre Ökologie an der Berliner Humboldt Universität. Besonders dramatisch sei der Rückgang der Individuenzahlen von bis zu 70 Prozent. Ursachen und Folgen seien bisher nur ansatzweise erforscht.
Penny gehört zum Handelskonzern Rewe. Die Discounterkette hat rund 2180 Filialen in Deutschland und 27.000 Mitarbeiter. Sie machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro. (afp/ts)
Für Wild- und Honigbienen sind sogenannte Neonicotinoide eine Gefahr.Foto: Patrick Pleul/dpa
Vom Apfel bis zur Baumwollsocke: Die Supermarktkette Penny hat am Montag in einer Filiale im niedersächsischen Langenhagen für einige Stunden alle Produkte aus den Regalen geräumt, die direkt oder indirekt von der Insektenbestäubung abhängig und vom Bienensterben betroffen sind.
60 Prozent der insgesamt 2500 Produkte mussten die Mitarbeiter aussortieren. Die Kunden hatte Penny vor der Aktion nicht informiert. „Wir haben auf den Aha-Effekt gesetzt“, sagte Unternehmenssprecher Andreas Krämer der Nachrichtenagentur AFP.
„Erschrocken“ äußerte sich der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) in der so fast leergeräumten Penny-Filiale: „Die Konsequenzen eines ungebremsten Insektensterbens werden uns hier auf deutliche Weise vor Augen geführt.“
Biene weg, Regale leer
Ein Großteil des gesamten Lebensmittelsortiments sei von der Leistung von Bienen und vielen anderen Insektenarten abhängig. „Ohne sie hätten wir sehr stark ausgedünnte Supermärkte – und dieses Problem träfe uns dann alle!“ Politik und Gesellschaft müssten unverzüglich gegensteuern – Verbraucher etwa, indem sie saisonale, regionale und vor allem nachhaltige Produkte kauften.
Die Penny-Mitarbeiter räumten Obst wie Äpfel, Birnen und Orangen, Gemüse wie Zucchini, Auberginen und Gurken aus. Dazu kamen alle Süßigkeiten mit Schokolade, aber auch Gummibärchen mit Bienenwachsüberzug. Zudem: „Gewürze, mariniertes Fleisch, Fruchtquark, Toilettenpapier mit Kamillenblütenduft…“, zählte Krämer auf.
Die Aktion fand „gezielt“ vor dem ersten Weltbienentag der UNO am Sonntag statt, wie Leif Miller betonte, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Es sei paradox, dass vor allem die Landwirtschaft in hohem Maße von Insekten abhängig sei – und zugleich als einer der Haupttreiber ihres Verlustes gelte. Ein Umdenken in der Landwirtschaft sei unausweichlich, forderte Miller.
Die Artenzahl der Insekten habe sich in den vergangenen 20 Jahren „drastisch reduziert“, erinnerte Gerlind Lehmann, Professorin für Evolutionäre Ökologie an der Berliner Humboldt Universität. Besonders dramatisch sei der Rückgang der Individuenzahlen von bis zu 70 Prozent. Ursachen und Folgen seien bisher nur ansatzweise erforscht.
Penny gehört zum Handelskonzern Rewe. Die Discounterkette hat rund 2180 Filialen in Deutschland und 27.000 Mitarbeiter. Sie machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro. (afp/ts)