@Der Hofrat
Johannes Paul II und Benedikt XVI stehen für die richtig verstandenen Ideen des letzten Konzils. Würden Sie wirklich sagen, dass diese Ideen (Ökumene, Beziehung Kirche-Welt, usw..) heute in der Kirche nicht präsent sind? Was andere Punkte, z.B. die eucharistische Frömmigkeit, katholische Morallehre, ..., betrifft, waren sie vielleicht weniger erfolgreich, weil dies ein schwieriges Terrain ist. Aber sie haben es versucht, und sicher auch Spuren hinterlassen. JPII wird sogar ein nicht unbedeutender politischer Einfluss zugeschrieben.

@Tradition und Kontinuität, hier bin ich mit ihnen nicht einer Meinung. Das, was man seit d. Konzil als Ökumene bezeichnet, ist eine der schlimmsten Früchte des Konzils und es ist die Waffe der Freimaurerei, für die (versuchte) Vernichtung, der katholischen Kirche. Eigentlich alle schädlichen Relativierungen die seit d. Konzil, für den Niedergang des Katholizismus verantwortlich sind und die übrigens auch zu diesen massenweisen Kirchenaustritten führen, konnten sich nur im Namen des falschen Ökumenebegriffes, in der katholischen Amtskirche verbreiten. Überlegen sie doch, angeblich sollen ja durch die sogenannten Ökumene, die schismatischen Teilkirchen, in die katholische Kirche zurück gebracht werden. Vor allem zielt sie darauf, die getrennten protestantischen und lutheranischen Brüder, in die katholische Kirche zu integrieren. Um diesen angeblichen Ziel näherzukommen, gibt die katholische Kirche nach und nach, ihre definierten Wahrheiten preis. Die für das Christentum entscheidende Rolle der allerseligsten Jungfrau Maria, so wie ihre herrausragende Stellung in der apostolischen Gesammtkirche, wird immer mehr geleugnet und zurückgedrängt. Die angeblich angestrebte Einheit aller Christen, in einer Kirche, geht immer zu Lasten der Katholizität, nie zu Lasten der sogenannten evangelischen Kirche, die ihre Häresien immer weiter verbreiten dürfen. Das hat mit wirklicher Ökumene, mit der Einheit, in der Wahrheit, überhaupt nichts zu tun. Papst Benedikt XVI sah das übrigens ganz genau so. Er hat wiederholt darauf hingewiesen, wofür er auch dementsprechend Prügel einstecken musste. Denken sie doch nur an dieses Interview mit Papst Benedikt XVI, als er wahrheitsgemäß erklärte, daß es sich bei den Lutheranern und erst Recht bei allen anderen protestantischen Sekten, keineswegs um Kirche handelt. Das sind keine Kirchen, sondern allenfalls christliche Gemeinschaften, die außerhalb der von Jesus Christus gestifteten Kirche stehen. Für diese wahren Worte, wurde Papst Benedikt XVI gehasst. Aber hatte er damit unrecht?

Ich persönlich sehe Papst Benedikt XVI nicht als klassischen Modernisten, trotz seiner Rolle beim Konzil und auch wenn der User @Oenipontanus warscheinlich Recht hat, das Papst Benedikt, zumindest bei einzelnen Aspekten, im Widerspruch zur Auffassung des (tatsächlich) hl. Papstes Pius X. steht. Man muß Papst Benedikt XVI jedoch natürlich als einen Vertreter seiner Zeit beurteilen. Auch dieser intelligente und hochgebildete Mensch, hat in dieser revulutionären Ära, in einer Zeit, in der sich ein neues sozialistisches Establishment gebildet hat und sich an der Spitze der westlichen Gesellschaft etablieren konnte, einige Zeit gebraucht, bis er sich diesen Einfluss entziehen konnte und in seiner Theologie, schließlich einen katholischen Standpunkt heranbilden konnte. M. E. ist ihm das, im Gegensatz zu vielen, vielen anderen, schließlich auch gelungen. Ich finde er ist dabei zu aufsehenerregenden Einsichten gekommen, die es nicht rechtfertigen, diesen Papst als einen Modernisten zu sehen. Außerdem hatte Papst Benedikt XVI ein echtes päpstliches Charisma, das viel weiter geht, als die Erfüllung der Bedürfnisse, katholischer Romantiker, für die es die größte Leistung eines Papstes ist, in traditioneller Verkleidung, seine Fans mit korrekten Latein zu beeindrucken, so daß diese sich zurückversetzt fühlen können, in die gute alte Zeit, des 19. Jahrhunderts, wie es ihm hier von manchen usern unterstellt wird. Sein Charisma ging viel weiter. Er konnte den Menschen tatsächlich den Glauben erklären und nahebringen. Er schaffte es wirklich in beeindruckender Weise, die ihm anvertrauten Seelen, im Glauben zu stärken. Ich kann hier nicht ins Detail gehen, aber ich habe diesen Papst persönlich erlebt und mit seinen Worten und mit der Aura, die von diesen Papst einfach ausging, hat er mich persönlich und ich weiß, daß es vielen anderen genauso erging, wirklich im Glauben gestärkt. Außerdem hat er mit dem summorum pontifikum, die alte Messe von ihren fesseln befreit. Dadurch haben auch viele Menschen zur alten Messe gefunden, die nicht das Glück hatten, zu einer Gemeinschaft der Tradition zu finden. Dadurch wird sie für immer im Bewusstsein der Katholiken bleiben. Natürlich ist das seine wichtigste Entscheidung als Papst, eine heroische Tat, was ihm für immer quasi unsterblich machen wird.