Gamaliel
1141,8 Tsd.
Solide, aber unvollständig. Ein paar Bemerkungen zur theologischen Tragweite, die das (versuchte) Wegwischen der gesamten liturgischen Tradition durch den Papst bedeutet, wären nützlich gewesen. Ebenso eine Auskunft, was dies für das zukünftige Verhältnis der Bruderschaft zur Konzilskirche bedeutet. Auch Erzbischof Lefebvre, seine Weitsicht und Tapferkeit hätte man durchaus erwähnen können.
fsspx.news

Brief von Pater Pagliarani zum Motu proprio “Traditionis custodes”

23. Juli 2021 Quelle: FSSPX Spirituality Brief des Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., infolge der Veröffentlichung …
Salzburger
Zunächst eine kleinere Sache: Leider ritt der hw. P. auf Seinem SteckenPferd - der EkklesioLogie - herum, so als ob es bevorzugt darum ginge; aber sogleich schrieb Er ja selbst, daß dieser GegenSatz alle Bereiche umfaßt.
Sehr schön ist jedenFalls die VerWendung des AUGUSTINischen Bildes der 2 "Städte".
Mir vsjem
"Es ist nicht angebracht, von diesen beiden Fassungen des Römischen Messbuch zu sprechen, als ob es "zwei Riten" wären. Vielmehr handelt es sich um die Verwendung ein und desselben Ritus."
Genau diese wirre Aussage respektierte die Piusbruderschaft in ihrem erpressten Motu proprio S.P. und akzeptierte damit die NEUE MESSE! Diese war und ist für sie nach wie vor rechtsgültig promulgiert.
Den Wölfen …Mehr
"Es ist nicht angebracht, von diesen beiden Fassungen des Römischen Messbuch zu sprechen, als ob es "zwei Riten" wären. Vielmehr handelt es sich um die Verwendung ein und desselben Ritus."

Genau diese wirre Aussage respektierte die Piusbruderschaft in ihrem erpressten Motu proprio S.P. und akzeptierte damit die NEUE MESSE! Diese war und ist für sie nach wie vor rechtsgültig promulgiert.
Den Wölfen zu erlauben, die Herde zu verschlingen unter dem Vorwand der Billigung ist ein Unrecht für den, der verpflichtet ist, den Glauben zu verteidigen.

Pflicht wäre es zuzugeben, dass die Tridentinische Messe niemals aufgehoben werden konnte und folglich immer erlaubt war und ist und deswegen kein Motu Proprio nötig war.
Die Auffassung der Neuen FSSPX: Die Konzilssekte ist identisch mit der EINEN HEILIGEN KATHOLISCHEN KIRCHE.
Sie erinnern sich nicht mehr an die Aussage von Benelli:

„Die alte Messe steht für eine andere Ekklesiologie“, d.h. für eine andere Auffassung von der Kirche"

Diese Aussage ist in diesem Fall richtig und wurde von der FSSPX ignoriert. Sie bekennt sich zur Konzilskirche, die für sie die Katholische Kirche ist.

Lefebvre: „Hier haben wir es: Endlich ist alles klar. Die einzigen dem Vatikan genehmen Priester sind diejenigen, die bereit sind, einen Akt echter Treue zur konziliaren Kirche zu machen ...“ (Apologia, S. 182)

Und: "Im Namen der katholischen Kirche wird Katholiken befohlen, sich der konziliaren Kirche zu unterwerfen.“
catharina
Da verfällt jemand sofort in dramatischen Proklamationen, ohne zuvor nüchtern und detailgenau analysiert zu haben. Kann es auch etwas weniger sein?
Werte
"nüchtern" ist Wort und Sache, die im barocken Text fehlt.
Petros Patrikios
Wie meistens, findet der hochwuerdigste Herr Generalobere die richtigen und kompromisslosen Worte. Gott Vergelt's.
Prof. Dr. Kreuzmann
@Gamaliel
Ebenso eine Auskunft, was dies für das zukünftige Verhältnis der Bruderschaft zur Konzilskirche bedeutet.

Hat Pater Pagliarani das nicht deutlich gesagt?
Zitat: "Die Schlacht der letzten fünfzig Jahre, welche am vergangenen 16. Juli gewiss einen bedeutungsvollen Moment erlebte, ist nicht ein Krieg zwischen zwei Riten: Es ist definitiv ein Krieg zwischen zwei unterschiedlichen, sich …Mehr
@Gamaliel
Ebenso eine Auskunft, was dies für das zukünftige Verhältnis der Bruderschaft zur Konzilskirche bedeutet.


Hat Pater Pagliarani das nicht deutlich gesagt?

Zitat: "Die Schlacht der letzten fünfzig Jahre, welche am vergangenen 16. Juli gewiss einen bedeutungsvollen Moment erlebte, ist nicht ein Krieg zwischen zwei Riten: Es ist definitiv ein Krieg zwischen zwei unterschiedlichen, sich widersprechenden Auffassungen über die Kirche und das christliche Leben; diese Auffassungen sind absolut unüberwindbar und miteinander unvereinbar."
Gamaliel
Ja, die Auffassungen sind unvereinbar, das ist völlig richtig, allerdings auch seit langem bekannt. Aber was folgt daraus für die Praxis?
Mgr. Lefebvre war da in seinem „Brief an seine künftigen Bischöfe“ vom 29. August 1987 ganz klar:
„Gott hat die Priesterbruderschaft St. Pius X. zur Aufrechterhaltung und zur ununterbrochenen Fortdauer eines glorreichen und sühnenden Opfers in der Kirche erweckt …Mehr
Ja, die Auffassungen sind unvereinbar, das ist völlig richtig, allerdings auch seit langem bekannt. Aber was folgt daraus für die Praxis?
Mgr. Lefebvre war da in seinem „Brief an seine künftigen Bischöfe“ vom 29. August 1987 ganz klar:

„Gott hat die Priesterbruderschaft St. Pius X. zur Aufrechterhaltung und zur ununterbrochenen Fortdauer eines glorreichen und sühnenden Opfers in der Kirche erweckt. […] Das hat uns die Verfolgung durch das antichristliche Rom eingebracht. Da dieses modernistische und liberale Rom sein Werk der Zerstörung der Herrschaft Unseres Herrn weiter verfolgt, wie Assisi und die Bekräftigung der liberalen Thesen des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Religionsfreiheit beweisen, sehe ich mich durch die göttliche Vorsehung gezwungen, die Gnade des katholischen Bischofsamtes, die ich empfangen habe, weiterzugeben, damit die Kirche und das katholische Priestertum fortfahren zu bestehen zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen.“
(zitiert nach: Marcel Lefebvre, Damit die Kirche fortbestehe, 1992, S. 667f.)

Welche praktischen Folgerungen zieht der amtierende Generalobere? Das würde mich interessieren.
Prof. Dr. Kreuzmann
Hat er doch gesagt... Es gibt nichts, was einen mit Jorge verbindet... Wenn die FSSPX mit Papst B. XVI einen Versuch gestartet hatte, ist das ja gut und legitim. Er hätte sich ja bekehren können... hat er aber nicht. Daher ist auch nichts zustande gekommen.
luxluceat
" Das Problem stellt sich nicht nur auf liturgischer, ästhetischer oder rein formaler Ebene. Das Problem liegt gleichzeitig auf lehrmäßiger, moralischer, geistiger, ekklesiologische und liturgischer Ebene. In einem Wort: das Problem berührt ausnahmslos alle Aspekte des kirchlichen Lebens"
Das würde auch jeder liberale Theologe so sehen in Bezug auf die alte Messe: beide Riten sind miteinander …Mehr
" Das Problem stellt sich nicht nur auf liturgischer, ästhetischer oder rein formaler Ebene. Das Problem liegt gleichzeitig auf lehrmäßiger, moralischer, geistiger, ekklesiologische und liturgischer Ebene. In einem Wort: das Problem berührt ausnahmslos alle Aspekte des kirchlichen Lebens"

Das würde auch jeder liberale Theologe so sehen in Bezug auf die alte Messe: beide Riten sind miteinander unvereinbar, da sie andere Wurzeln und andere Ziele haben.
Gamaliel
Richtig. Insofern ist Papst Franz auch viel ehrlicher als sein Vorgänger auf dem päpstlichen Thron (Stichworte: ein Ritus in zwei Formen und "Hermeneutik der Kontinuität").
Tradition und Kontinuität
Einspruch! Es gibt keinen Bruch zwischen der vor-und der nachkonziliaren Theologie: Nur eine legitime Weiterentwicklung. Punkt! Dass viele zeitgenössische Theologen sich von der Lehre des Konzils und der Tradition entfernt haben, ist eine andere Geschichte, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Konzil in Einklang und Kontinuität mit der Tradition steht.
Prof. Dr. Kreuzmann
@Tradition und Kontinuität
Einspruch! Es gibt keinen Bruch zwischen der vor-und der nachkonziliaren Theologie: Nur eine legitime Weiterentwicklung.

Gemäß Papst B. XVI haben die Priesterbruderschaft St. Pius X und die Konzilskirche eine unterschiedliche Doktrin! Da die nachkonziliare und "weiterentwickelte" Doktrin der überlieferten FSSPX Doktrin widerspricht, liegt offensichtlich ein Bruch vor!Mehr
@Tradition und Kontinuität
Einspruch! Es gibt keinen Bruch zwischen der vor-und der nachkonziliaren Theologie: Nur eine legitime Weiterentwicklung.


Gemäß Papst B. XVI haben die Priesterbruderschaft St. Pius X und die Konzilskirche eine unterschiedliche Doktrin! Da die nachkonziliare und "weiterentwickelte" Doktrin der überlieferten FSSPX Doktrin widerspricht, liegt offensichtlich ein Bruch vor!
Carlus teilt das
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Solide, aber unvollständig. Ein paar Bemerkungen zur theologischen Tragweite, die das (versuchte) Wegwischen der gesamten liturgischen Tradition durch den Papst bedeutet, wären nützlich gewesen. Ebenso eine Auskunft, was dies für das zukünftige Verhältnis der Bruderschaft zur Konzilskirche bedeutet. Auch Erzbischof Lefebvre, seine Weitsicht und Tapferkeit hätte man durchaus erwähnen können.
Gamaliel
Mgr. Marcel Lefebvre:
"Es gibt ein interessantes, kleines, Phänomen, das zeigt, was Papst Paul VI. über die Änderung der Messe dachte […]. Jean Guitton fragte ihn: „Warum akzeptieren Sie es nicht, daß die Priester in Ecône weiterhin die Messe des hl. Pius V. zelebrieren? Man hat sie ja auch schon zuvor zelebriert. Ich kann nicht sehen, warum man diesem Seminar die alte Messe verweigern wollte. …Mehr
Mgr. Marcel Lefebvre:

"Es gibt ein interessantes, kleines, Phänomen, das zeigt, was Papst Paul VI. über die Änderung der Messe dachte […]. Jean Guitton fragte ihn: „Warum akzeptieren Sie es nicht, daß die Priester in Ecône weiterhin die Messe des hl. Pius V. zelebrieren? Man hat sie ja auch schon zuvor zelebriert. Ich kann nicht sehen, warum man diesem Seminar die alte Messe verweigern wollte. Lassen Sie sie doch gewähren!“ – Die Antwort Papst Pauls VI. ist sehr bezeichnend. Er sagte: „Nein, denn wenn wir der Bruderschaft St. Pius X. die Messe des hl. Pius V. gewähren würden, wäre all das ruiniert, was wir durch das II. Vatikanische Konzil errungen haben.“ (...) Es ist in der Tat bemerkenswert, daß der Papst in der Rückkehr zur alten Messe den Zusammenbruch des II. Vatikanischen Konzils sieht. Was für eine unglaubliche Offenbarung! Das ist der Grund, warum die Liberalen so sehr darauf gedrängt haben, daß wir die neue Messe lesen, die eine ganz andere Sicht der Kirche darstellt. Die Messe des heiligen Pius V. hingegen ist nicht liberal, sie ist antiliberal, sie ist antiökumenisch. Somit kann sie nicht mit dem Geist des II. Vatikanischen Konzils übereinstimmen.”

(zitiert nach: Marcel Lefebvre, Das Opfer unserer Altäre, 2012, S. 312f.
Mir vsjem
Er, Lefebvre, selbst aber hat die Pius V.-Messe verlassen und hat sich für die erste Konzilsmesse, die 1962-Messe, entschieden.