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Die Echternacher Springprozession 2017

BismondRoermond 6. Juni 2017 Die Echternacher Springprozession ist eine religiöse Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach in Luxemburg stattfindet. Die Teilnehmer „springen“ zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika.
Die heutige Form der Springprozession geht auf das 19. Jahrhundert zurück, jedoch lassen sich Quellen ihrer Entstehung bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Die älteste Quelle ist die Sequenz „Laudes Christo“ des Abtes Berno von Reichenau (um 1000), in welcher die Gläubigen aufgefordert werden, das Lob Christi zu Ehren des heiligen Willibrord „magno tripudio“ (mit einem großen Dreisprung) zu feiern. Abt Thiofrid († 1110) berichtet von einer Pilgerprozession zum Grab des heiligen Willibrord, jedoch war hierbei noch keine Rede von einem Tanz bzw. dem „Springen“. Im Mittelalter mussten die Gemeinden, welche zur Reichsabtei Echternach gehörten, in der Pfingstwoche ihren Zehnten an die Reichsabtei abführen. Dies wurde Bannprozession genannt. 1497 werden in einer Quelle „Springenheiligen“ erwähnt. Die erste bildliche Darstellung der Springprozession geht auf das Jahr 1604 zurück.
Wie es zum Tanzen oder Springen kam, ist heute nicht vollständig geklärt. Der heilige Willibrord, ebenso Johannes der Täufer und der heilige Vitus, waren Heilige, die bei Nervenkrankheiten, Krämpfen, Veitstanz oder Epilepsie angerufen wurden. Ausdrücke wie zum Beispiel Echternacher Krankheit oder auch Krankheit des Heiligen Johannes wurden häufig mit der Springprozession in Verbindung gebracht. Man kann daher annehmen, dass Kranke an der Prozession teilnahmen, oder sich die Gläubigen in der Prozession wie Kranke bewegt haben, um ebendiese Krankheiten nicht zu bekommen. Andere Erklärungen sehen in der Prozession eine Danksagung an St. Willibrord, der die Menschen der Gegend vom Veitstanz befreit haben soll.[3] Eine andere Theorie nimmt an, dass sich die Springprozession aus einer zivilisierten Form der Flagellantenprozession entwickelt hat, welche im 14. Jahrhundert als ein Hilfsmittel gegen die Pest verbreitet waren. Mehrere Hinweise lassen vermuten, dass die Springprozession bis auf die Zeit Willibrords zurückgeht und aus einem christianisierten heidnischem Ritual hervorgeht. Dies ist auch die Ansicht der meisten Kommentatoren der Prozession im 19. Jahrhundert. Springprozessionen hat es auch in anderen Regionen der Eifel gegeben, z.B. die Prümer Springprozession in Prüm, die im 13. Jahrhundert entstanden ist.de.wikipedia.org/wiki/Echternacher_Sp…
Im 18. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Aufklärung, wurde das Springen von weltlicher und von geistlicher Seite immer mehr kritisiert. Die einen hielten es für einen Ausdruck von Obskurantismus und Aberglaube, die anderen bedauerten die Entgleisungen, wenn die Gläubigen zu sehr in Ekstase gerieten. 1778 hat der Erzbischof und Kurfürst von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen die Echternacher und Prümer Springprozession verboten, weil diese „nicht vernünftig“ seien.de.wikipedia.org/wiki/Echternacher_Sp… Auch der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Joseph II. hat 1786 alle Prozessionen verbieten lassen, nahm dieses Verbot bald darauf aber zurück, wahrscheinlich weil sich sowieso niemand daran hielt.de.wikipedia.org/wiki/Echternacher_Sp… Durch die Französische Revolution und die damit folgende französische Besatzung wurde die Prozession wiederum verboten. Unter Napoleon wurde sie 1801 dann wieder erlaubt. Nun erhielten auch Frauen das Recht, daran teilzunehmen.
1825 sollte die Springprozession einem Dekret Wilhelms I. zufolge vom Dienstag nach Pfingsten auf den Pfingstsonntag selbst verlegt werden, um so keinen Arbeitstag zu verlieren. Der Großherzog hatte damit anscheinend nicht viel Erfolg, denn 1830 wurde das Dekret aufgehoben. Die einzige Periode der jüngeren Geschichte, in der die Prozession nicht stattfinden konnte, war die Zeit der deutschen Besatzung 1940–1944 während des Zweiten Weltkriegs.
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Die Echternacher Springprozession
Die Echternacher Springprozession ist eine religiöse Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach in Luxemburg stattfindet. Die Teilnehmer „springen“ zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika.
Irapuato
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Die Echternacher Springprozession
Tradition und Kontinuität
@Marie M.
Waren Mönche der Abtei Clervaux auch dabei?
Ja sicher, Abt Jorrot ist jedes Jahr mit einer Anzahl von Mönchen dabei. Die Äbte springen aber nicht mit, sondern gehen in der Reihe der Prälaten Bischöfe und Kardinäle. Andere Delegationen kommen von den benachbarten Abteien Himmerod und Maria Laach und einigen anderen noch. Prominentester Teilnehmer 2017 war wohl Kardinal Marx von München-…Mehr
@Marie M.
Waren Mönche der Abtei Clervaux auch dabei?
Ja sicher, Abt Jorrot ist jedes Jahr mit einer Anzahl von Mönchen dabei. Die Äbte springen aber nicht mit, sondern gehen in der Reihe der Prälaten Bischöfe und Kardinäle. Andere Delegationen kommen von den benachbarten Abteien Himmerod und Maria Laach und einigen anderen noch. Prominentester Teilnehmer 2017 war wohl Kardinal Marx von München-Freising. Kardinal Marx und Bischof Huber hielten am Pfingstdienstag Abend übrigens eine interessante Konferenz zum Thema Religion, Kraft des Friedens oder Ursache des Krieges.
parangutirimicuaro
pacem
Man bekommt ja richtig Lust da mal mitzumachen, wenn man die geistlichen Herren da hüpfen sieht - obwohl sich mir gerade der geistliche Gehalt nicht ganz erschließt - hat das Tuch eine Bedeutung?
Tradition und Kontinuität
@Franzl
Sie hüpfen da auch mit herum?
Früher schon! Heute nicht mehr. Von der Anstrengung her würde ich es schaffen (jeder, der normal wandern kann, "schafft" auch die Springprozession), aber leider hindert mich ein Hüftproblem am aktiven Mitmachen. Aber es gibt ja auch ein Rahmen-Programm. Ein bisschen nostalgisch wird einem beim Zuschauen dann schon. Am meisten habe ich mich gefreut, wenn mein …Mehr
@Franzl
Sie hüpfen da auch mit herum?
Früher schon! Heute nicht mehr. Von der Anstrengung her würde ich es schaffen (jeder, der normal wandern kann, "schafft" auch die Springprozession), aber leider hindert mich ein Hüftproblem am aktiven Mitmachen. Aber es gibt ja auch ein Rahmen-Programm. Ein bisschen nostalgisch wird einem beim Zuschauen dann schon. Am meisten habe ich mich gefreut, wenn mein Lieblings-Kardinal, Joachim Meisner, mit dabei war. Ob Kardinal Woelki auch einmal nach Echternach kommen wird?
Tradition und Kontinuität
Diese Woche findet in Echternach die alljährliche Willibrordus-Oktave statt.
Programm: web.cathol.lu/…/programm-2017.h…
2 weitere Kommentare von Tradition und Kontinuität
Tradition und Kontinuität
@Eremitin
Nachdem ich mir das Video angeschaut habe, verstehe ich Ihren Einwand. Man muss aber wissen, dass nach alter Tadition Frauen und Männer zum Teil in geschlechts-spezifischen Gruppen springen.
Tradition und Kontinuität
@Eremitin
Wo sehen Sie denn eine niedrige Frauenquote (außer bei den Klerikern 😀 )? Ich bin fast jedes Jahr dabei, aber dass wesentlicher weniger Frauen als Männer mitspringen würden ist mir noch nicht aufgefallen. Ich dachte sowieso, Frauen seinen das Geschlecht mit der größeren Ausdauer.
Aber Spaß beiseite: Mit ihrer Aussage Wird wohl immer mehr zu einem weltlichen Touristenspektakel? haben …Mehr
@Eremitin
Wo sehen Sie denn eine niedrige Frauenquote (außer bei den Klerikern 😀 )? Ich bin fast jedes Jahr dabei, aber dass wesentlicher weniger Frauen als Männer mitspringen würden ist mir noch nicht aufgefallen. Ich dachte sowieso, Frauen seinen das Geschlecht mit der größeren Ausdauer.
Aber Spaß beiseite: Mit ihrer Aussage Wird wohl immer mehr zu einem weltlichen Touristenspektakel? haben Sie wohl leider recht. Zum Teil auch, weil die meisten nicht so recht wissen, was es mit dieser Prozession auf sich hat. Auch deswegen sei parangutirimicuaro gedankt für diesen Artikel.
parangutirimicuaro
Sunamis 46 🤗 NAViCULUM 🤗 Viandonta 🤗 Eremitin 😀 ✍️ They all LOVE Europe... 😎 Tradition und Kontinuität l 🤗 Radulf 😀 😀 👍 👏 EUROPE NEEDS THEM!
Eremitin
ganz schön anstrengend, deshalb niedrige Frauenquote:))). aber viele Refugees???? Wird wohl immer mehr zu einem weltlichen Touristenspektakel?