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Gefährlicher Präzedenzfall: Vatikan will Cecilia Marogna

Der Vatikan hat Italien aufgefordert, Cecilia Marogna, die Vertraute von Kardinal Becciu, auszuliefern.

Die Lateranverträge von 1929 erlauben keine Auslieferung von Italienern an den Vatikan. Italien liefert zwar ohne Abkommen aus, aber nur an Staaten, welche die Rechte des Verdächtigen garantieren. Hier beginnen die Probleme.

Der Vatikan betrachtet die kanonische Ordnung als die erste Quelle der Gesetzgebung, kennt keine Gewaltenteilung, akzeptiert den Internationalen Gerichtshof nicht und ist den Marotten des Papstes ausgeliefert.

Ein Beispiel: Gegenwärtig führt der Vatikan einen Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Seminaristen. Der Prozess hätte nie beginnen dürfen, weil das angebliche Verbrechen verjährt ist. Doch Franziskus schrieb im Juli 2019 einfach ein "Rescriptum", das die Verjährungsfrist ad hoc aufhob, obwohl das Rückwirkungsverbot eines Gesetzes eigentlich sakrosankt wäre.

Die Zeitungen applaudierten Franziskus, aber andere erinnerten sich daran, dass Franziskus mit Freund Zanchetta barmherziger war.

Außerdem würde Marognas Auslieferung die Tür in beide Richtungen öffnen. Italien könnte die Verhaftung und Auslieferung von im Vatikan verschanzten Kardinälen verlangen.

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