@Galahad: Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin mitnichten ein Sedisvakantist. Mir ging es nur um die Tatsache, dass die Malachias-Prophetie mit "In persecutione extrema S. R. E. sedebit." den letzten Sinnspruch für einen Papst erwähnt hat, und da muss man sich doch seine Gedanken machen.
Ich hatte auch die Möglichkeit erwähnt, dass ein Papst bereits vorher einen unsterblichen Leib erhält, womit dann bis zur Wiederkunft Christi keine Sedisvakanz wäre. Zumindest menschlich gesprochen ist dies unwahrscheinlicher als eine längere Sedisvakanz vor der Wiederkunft Christi.
Dass (ohne unsterblichen Leib) zu Lebzeiten oder kurz nach dem Tod von Franziskus (oder evtl. seines wieder zum Papst ernannten Vorgängers und dann auch Nachfolgers Benedikt XVI.; wohl sehr sehr unwahrscheinlich; für eine Wiederwahl hätte Philipp Neri wohl einen Sinnspruch bereit gehalten) sofort die Wiederkunft Christi kommt, glaube ich einfach nicht; da fehlt noch zu viel: die Bekehrung der ganzen Welt, der weltweit gelebte Glaube (die friedliche Zwischenära sozusagen), dann der Glaubensabfall, der Antichrist.
Außerdem kritisierte "cantate" die Malachiasprophetie mit dem Argument, keiner kenne die Zeit noch die Stunde. Wenn wir also wüssten, während des Pontifikats oder kurz nach dem Tod von Franziskus komme Christus wieder, wäre dies doch ein ziemlich deutlicher Hinweis auf die kurz bevorstehende Wiederkunft Christi, wenn auch nicht auf Tag und Stunde genau.
Dass es nach der großen Katastrophe (dreitägige Finsternis usw.) keine Päpste mehr gibt, wird auch vom Bauer aus dem Waldviertel vorausgesagt. Ob er Recht hat??
Mir scheint die Sedisvakanz-These im gegenwärtigen Zeitpunkt und unter Betracht dessen, was Franziskus plant, so nach und nach alle Leitungsgewalten abzugeben, was ja auch das Establishment will, einfach die wahrscheinlichere Version. (Wie es kommt, weiß ich natürlich auch nicht.)
Für viele wäre es weniger demütig, nach dem großen Wunder von Garabandal die katholische Lehre glauben zu müssen, wenn sie sich nicht einem Papst unterwerfen müssen, den sie von ihren geliebten Vorfahren als "des Teufels Sau" gelehrt bekamen.
Die Abschaffung des Papsttums ist natürlich das Ziel der Gegenseite, da sie nur so ihre antichristliche One-World-Religion verwirklichen kann. Aber wenn ihnen Gott durch das Wunder von Garabandal drunterpfuscht, sodass der eine Glaube der katholische sein wird (wenn auch ohne Papst), ist den Feinden der Kirche auch nicht geholfen. Wie bitter für sie, wenn dann die One-World-Religion nicht der von ihnen angestrebte Einheitsbrei sein wird, sondern die katholische Lehre!
Vielleicht kann ja so eine Sedisvakanz auch die Sehnsucht nach dem wiederkommenden Messias steigern, eine Sehnsucht, die vielleicht weniger große wäre, wenn man auf einen Papst stolz sein könnte, wenn sich also Christus nicht einmal stellvertreten ließe.
Ich meine also, Gott will womöglich die Feinde der Kirche gewähren lassen, wird aber gleichzeitig ihr Ziel ins Gegenteil verkehren.
Ich denke oft an Joh 11,51: "Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde." Und der Hohepriester erreichte sein Ziel. Aber irgendwie lag doch in diesem "für das Volk sterben" ein viel tieferer Sinn, der ihm wohl gar nicht geschmeckt hat.