Warum war der Gelähmte 38 Jahre lang gelähmt? – von Aurelius Augustinus
Sehen wir, was der Herr sagen wollte durch den einen, den er als einzigen von den vielen Kranken heilen wollte. Dabei hielt er übrigens selbst sich an die bedeutungsvolle Zahl eins.
Er fand in den Jahren seines Krankseins gewissermaßen eine Krankheitszahl. Achtunddreißig Jahre war er krank. Wie diese Zahl mehr für die Krankheit als für die Gesundheit paßt, müssen wir etwas genauer darlegen.
Seid aufmerksam, ich bitte euch. Der Herr wird uns beistehen, daß ich gut spreche und ihr es richtig versteht.
Die Zahl vierzig tritt uns wegen einer gewissen Vollkommenheit als heilige Zahl entgegen. Ich glaube, das ist euch bekannt, meine Lieben. Die heiligen Schriften bestätigen es häufig.
Daß das Fasten durch diese Zahl geheiligt ist, wißt ihr wohl. Denn Moses hat vierzig Tage lang gefastet; Elias ebensoviel. Auch unser Herr und Heiland Jesus Christus hat beim Fasten diese Zahl eingehalten.
Durch Moses wird das Gesetz versinnbildet, durch Elias die Propheten, durch unseren Herrn das Evangelium. Darum erschienen diese drei auf jenem Berge, als er sich seinen Jüngern mit strahlendem Angesicht und glänzendem Gewände zeigte.
Er erschien mitten zwischen Moses und Elias, wie wenn das Evangelium durch das Gesetz und die Propheten seine Bestätigung erhalten würde.
Sei es also im Gesetz oder bei den Propheten oder im Evangelium, überall tritt uns beim Fasten die Zahl vierzig entgegen.
Das große, allgemeine Fasten besteht nun darin, daß wir der Ungerechtigkeit und den unerlaubten Freuden der Welt entsagen; das ist das vollkommene Fasten: „Daß wir der Gottlosigkeit und den irdischen Gelüsten entsagen und mäßig, gerecht und gottesfürchtig leben in dieser Welt."
Welchen Lohn fügt der Apostel für dieses Fasten an? Er fährt fort: „Indem wir harren der seligen Erwartung, der Offenbarung der Herrlichkeit des seligen Gottes, unseres Heilands Jesus Christus."
In dieser Welt begehen wir also gewissermaßen ein vierzigtägiges Fasten, wenn wir gut leben, wenn wir der Ungerechtigkeit und den unerlaubten Freuden entsagen. Weil diese Entsagung nicht ohne Lohn sein kann, harren wir der seligen Erwartung, der Offenbarung der Herrlichkeit des großen Gottes, unseres Heilands Jesus Christus.
In dieser Erwartung, wenn die Erwartung Wirklichkeit wird, werden wir als Lohn einen Denar (Zehner) erhalten. Dieser wird nach dem Bericht des Evangeliums den Arbeitern im Weinberg als Lohn gegeben.
Ich glaube, ihr erinnert euch. Ich brauche doch nicht alles darzulegen wie vor ungebildeten, unwissenden Menschen.
Der Denar (Zehner) wird also ausgezahlt. Er hat seinen Namen von der Zahl zehn. Fügt man ihn zur Zahl vierzig hinzu, gibt es fünfzig. Darum begehen wir unter Opfern die vierzig Tage vor Ostern, in Freude dagegen, als ob wir den Lohn schon empfangen hätten, die fünfzig Tage nach Ostern.
Erinnert euch, daß ich über die achtunddreißig Jahre jenes Kranken sprechen wollte.
Ich möchte darlegen, inwiefern diese Zahl achtunddreißig eher zu einem Kranken als zu einem Gesunden paßt.
Die Liebe ist, wie ich schon gesagt habe, die Erfüllung des Gesetzes. Zur Erfüllung des Gesetzes in allem gehört die Zahl vierzig.
Bezüglich der Liebe werden uns zwei Gebote ans Herz gelegt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte." Und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
In diesen beiden Geboten besteht das ganze Gesetz und die Propheten. Mit Recht hat darum jene Witwe ihre ganze Habe, zwei kleine Münzen, zu den Opfergaben gelegt.
Mit Recht erhielt der Wirt für jenen Kranken, der von den Räubern wundgeschlagen war, zwei Geldstücke, damit er geheilt werde.
Mit Recht blieb Jesus bei den Samaritanern zwei Tage, um sie in der Liebe zu festigen.
Da durch die Zahl zwei etwas Gutes versinnbildet wird, wird uns in erster Linie die zweifache Liebe ans Herz gelegt.
Wenn also die Zahl vierzig die vollkommene Erfüllung des Gesetzes bedeutet und das Gesetz nur erfüllt wird durch das zweifache Gebot der Liebe, was wunderst du dich, daß jener krank war, der zwei weniger als vierzig hatte? »
Er fand in den Jahren seines Krankseins gewissermaßen eine Krankheitszahl. Achtunddreißig Jahre war er krank. Wie diese Zahl mehr für die Krankheit als für die Gesundheit paßt, müssen wir etwas genauer darlegen.
Seid aufmerksam, ich bitte euch. Der Herr wird uns beistehen, daß ich gut spreche und ihr es richtig versteht.
Die Zahl vierzig tritt uns wegen einer gewissen Vollkommenheit als heilige Zahl entgegen. Ich glaube, das ist euch bekannt, meine Lieben. Die heiligen Schriften bestätigen es häufig.
Daß das Fasten durch diese Zahl geheiligt ist, wißt ihr wohl. Denn Moses hat vierzig Tage lang gefastet; Elias ebensoviel. Auch unser Herr und Heiland Jesus Christus hat beim Fasten diese Zahl eingehalten.
Durch Moses wird das Gesetz versinnbildet, durch Elias die Propheten, durch unseren Herrn das Evangelium. Darum erschienen diese drei auf jenem Berge, als er sich seinen Jüngern mit strahlendem Angesicht und glänzendem Gewände zeigte.
Er erschien mitten zwischen Moses und Elias, wie wenn das Evangelium durch das Gesetz und die Propheten seine Bestätigung erhalten würde.
Sei es also im Gesetz oder bei den Propheten oder im Evangelium, überall tritt uns beim Fasten die Zahl vierzig entgegen.
Das große, allgemeine Fasten besteht nun darin, daß wir der Ungerechtigkeit und den unerlaubten Freuden der Welt entsagen; das ist das vollkommene Fasten: „Daß wir der Gottlosigkeit und den irdischen Gelüsten entsagen und mäßig, gerecht und gottesfürchtig leben in dieser Welt."
Welchen Lohn fügt der Apostel für dieses Fasten an? Er fährt fort: „Indem wir harren der seligen Erwartung, der Offenbarung der Herrlichkeit des seligen Gottes, unseres Heilands Jesus Christus."
In dieser Welt begehen wir also gewissermaßen ein vierzigtägiges Fasten, wenn wir gut leben, wenn wir der Ungerechtigkeit und den unerlaubten Freuden entsagen. Weil diese Entsagung nicht ohne Lohn sein kann, harren wir der seligen Erwartung, der Offenbarung der Herrlichkeit des großen Gottes, unseres Heilands Jesus Christus.
In dieser Erwartung, wenn die Erwartung Wirklichkeit wird, werden wir als Lohn einen Denar (Zehner) erhalten. Dieser wird nach dem Bericht des Evangeliums den Arbeitern im Weinberg als Lohn gegeben.
Ich glaube, ihr erinnert euch. Ich brauche doch nicht alles darzulegen wie vor ungebildeten, unwissenden Menschen.
Der Denar (Zehner) wird also ausgezahlt. Er hat seinen Namen von der Zahl zehn. Fügt man ihn zur Zahl vierzig hinzu, gibt es fünfzig. Darum begehen wir unter Opfern die vierzig Tage vor Ostern, in Freude dagegen, als ob wir den Lohn schon empfangen hätten, die fünfzig Tage nach Ostern.
Erinnert euch, daß ich über die achtunddreißig Jahre jenes Kranken sprechen wollte.
Ich möchte darlegen, inwiefern diese Zahl achtunddreißig eher zu einem Kranken als zu einem Gesunden paßt.
Die Liebe ist, wie ich schon gesagt habe, die Erfüllung des Gesetzes. Zur Erfüllung des Gesetzes in allem gehört die Zahl vierzig.
Bezüglich der Liebe werden uns zwei Gebote ans Herz gelegt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte." Und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
In diesen beiden Geboten besteht das ganze Gesetz und die Propheten. Mit Recht hat darum jene Witwe ihre ganze Habe, zwei kleine Münzen, zu den Opfergaben gelegt.
Mit Recht erhielt der Wirt für jenen Kranken, der von den Räubern wundgeschlagen war, zwei Geldstücke, damit er geheilt werde.
Mit Recht blieb Jesus bei den Samaritanern zwei Tage, um sie in der Liebe zu festigen.
Da durch die Zahl zwei etwas Gutes versinnbildet wird, wird uns in erster Linie die zweifache Liebe ans Herz gelegt.
Wenn also die Zahl vierzig die vollkommene Erfüllung des Gesetzes bedeutet und das Gesetz nur erfüllt wird durch das zweifache Gebot der Liebe, was wunderst du dich, daß jener krank war, der zwei weniger als vierzig hatte? »