M.RAPHAEL
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Hier ist die Stimme einer wöchentlichen Kolumnistin aus der österreichischen Fernsehzeitung, Die ganze Woche, vom 26.Jänner 2020. Das ist die Stimme einer ganz normalen Österreicherin. Ich würde sagen …Mehr
Hier ist die Stimme einer wöchentlichen Kolumnistin aus der österreichischen Fernsehzeitung, Die ganze Woche, vom 26.Jänner 2020. Das ist die Stimme einer ganz normalen Österreicherin.

Ich würde sagen, die schwarzen Anzüge der Konzilskirche haben ein riesiges Problem. Es nützt nichts, die Unzucht zu segnen, wie es nichts nützt, Kaugummi auf dem Schulhof zu verteilen, um beliebt zu sein. Die Konzilskirchler haben keine Chance. Die heutigen Menschen wollen die schwarzen Anzüge selbst weg haben. Wer den Leuten predigt, dass das Christentum ein Humanismus (der Mensch ist Gott) ist, der muss sich nicht wundern, wenn diese das irgendwann mal ernst nehmen.

Wir müssen die Vergesellschaftung beenden. Wir müssen zurück in die Katakomben.
M.RAPHAEL
Natürlich wird der Text der Frau Kohlrusch der Wahrheit nicht gerecht, besonders bzgl. Benedikt XVI. Aber sie drückt eine Meinung aus, die wohl viele „normale“ Menschen mit der Missbrauchsproblematik verbinden. Das Volk versteht nicht mehr, dass die Kirche keine irdische Institution des Humanismus ist, und damit auch nicht ihr übernatürliches Geheimnis oder ihre sakrale Natur, die sich den modernen …Mehr
Natürlich wird der Text der Frau Kohlrusch der Wahrheit nicht gerecht, besonders bzgl. Benedikt XVI. Aber sie drückt eine Meinung aus, die wohl viele „normale“ Menschen mit der Missbrauchsproblematik verbinden. Das Volk versteht nicht mehr, dass die Kirche keine irdische Institution des Humanismus ist, und damit auch nicht ihr übernatürliches Geheimnis oder ihre sakrale Natur, die sich den modernen Kategorien des Denkens und Urteilens entzieht. Es versteht es gerade auch deshalb nicht mehr, weil der Konzilsgeist einen immanenten, brüderlichen und zärtlichen Humanismus mit der nachkonziliaren Kirche identifiziert hat.

Ein Weltmensch kann den Zölibat nicht verstehen. Ohne das unsichtbare und übernatürliche Heilige wird dieser zu einem Paradies für Männer, die, aus welchen Gründen auch immer, eheunfähig sind.

Der Konzilskirche muss der Vorwurf gemacht werden, dass sie aus Gründen der Anpassung an die Moderne, also um ihre gesellschaftliche Anerkennung nicht zu verlieren und Volkskirche zu bleiben, den übernatürlichen Anspruch mehr oder weniger abgeschafft bzw. nur noch verschämt hinter sich her geschleppt hat; letzteres, um noch irgendwie der Tradition zu entsprechen. Man bemüht ihn aber gerne „intern“, um den unbedingten Zusammenhalt des Männerbundes zu gewährleisten. Der schwarze Anzug ist das äußere Zeichen.

Dieser „Eiertanz“ zwischen Moderne und sakralem Anspruch funktioniert nicht mehr. Das Internet bildet die Menschen. Sie sind nicht mehr naiv. Sie sind zunehmend selbstbewusst. Sie erwarten von der Kirche, dass sie den Normen moderner Institutionen entspricht. Sie wollen Klarheit und keine inneren Widersprüche. Das gilt besonders bzgl. der Kleriker, die einen „merkwürdigen“ Anspruch haben, den sie in der Öffentlichkeit verbergen und letztlich in der modernen Wertewelt weder verantworten können noch wollen. Der aber, zurück zum Missbrauch, am Ende durch eine neurotische Sexualmoral der Verdrängung und Verleugnung geprägt ist, was wiederum dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. So denken die modernen Menschen.

Eine Volkskirche im Sinne des Konzilsgeistes kann es nicht geben. Ein sakrales Priestertum macht in der Moderne keinen Sinn, weil es in ihr überhaupt nichts Sakrales gibt. Kirche und Moderne schließen sich kategorisch aus. Sie sind vollkommen inkompatibel. Deshalb versucht Frau Kohlrusch noch nicht einmal mehr, ein Verständnis für den Männerbund zu haben.

Ich denke, dass ist klar und deutlich. @Klaus Elmar Müller
Klaus Elmar Müller
Ein üblicher Artikel, teilweise verleumdend. Zum Artikel passt überhaupt nicht Ihr Kommentar, @M.RAPHAEL