Eine fleischgewordene Liturgie-Abrissbirne - von Monsignore N.N.
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Der Höhepunkt solchen Treibens war allerdings die Genehmigung eines Vorgängerbischofs, das Osterfest in dessen Pfarrei am 15. August (für die örtlichen Emigranten) nachzufeiern.
Don Settimo pflegt oft den anderen Mitbrüdern beim Mittagessen zu sagen, daß er sich mit mir in "totaler Übereinstimmung" (gerne benutzt er das Wort "feeling", was er wie "filling" ausspricht) befände, denn wir haben seiner Meinung nach folgende Punkte gemeinsam:
1.) eine prophetische Liebe für die Armen
2.) einen Willen, die Zärtlichkeit von Papst Franziskus weiterzugeben,
3.) zwei gemeinsame Bezugspersonen in der Gestalt von Chiara Lubich und Paul VI.
Und er meint das noch ganz ernst! Als ich ihm einmal - im Scherz - sagte, daß man herausgefunden habe, Paul VI. sei nie gültig getauft worden, bekam er einen riesigen Wutanfall und sagte mir, ich sei vom Bösen. Da er allerdings auf die Meßstipendien, die ich ihm vermittle, angewiesen ist, gab es schnell wieder einen Friedensschluss.
Dieser sehr rührige Fokolar-Priester ist in seiner grenzenlosen Phantasie davon überzeugt, daß Papst Franz, für den er im Hochgebet den Satz "... in Gemeinschaft mit unserem Papst Franziskus, heroischer Verteidiger der Armen" einfügt, jede Nacht unerkannt Matratzen für die Bedürftigen vom Vatikan in den römischen Hauptbahnhof schleppt.
Ob es dort am Bahnhof inzwischen schon ein Matratzenlager gibt? Vielleicht geht das auf ein Mißverständnis bei der Meditation des Bibeltextes zurück: "Steh auf, nimm dein Bett und wandle". Na ja, jeder hält sich auf seine Weise fit. Und seien wir ehrlich: geht es nicht letztlich um das menschliche Feeling.