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Deutung von Joh 26-27: Johannes wird der Jünger von Maria, nicht: Johannes nimmt Maria zu sich.
Oenipontanus
@Ischa Ischa Ischa
Welchen aramäischen Wortlaut setzt denn Perrier als Entsprechung des griechischen ἔλαβεν ὁ μαθητὴς αὐτὴν εἰς τὰ ἴδια voraus?Mehr
@Ischa Ischa Ischa

Welchen aramäischen Wortlaut setzt denn Perrier als Entsprechung des griechischen ἔλαβεν ὁ μαθητὴς αὐτὴν εἰς τὰ ἴδια voraus?
Ischa Ischa Ischa
Perrier hat bei seinen Vorträgen immer die Peschitta dabei, die von den Orientalen verwendet wird (unierte wie nicht unierte - soviel ich weiß). Sie ist die von Rom kanonisch anerkannte aramäische Bibel. Ich kann leider nicht zitieren, weil ich die Buchstaben gar nicht tippen kann. Siehe ganz einfach: z.B.: peshitta.org mit englischer Interlinearübersetzung, oder dukhrana.com mit englischer, …Mehr
Perrier hat bei seinen Vorträgen immer die Peschitta dabei, die von den Orientalen verwendet wird (unierte wie nicht unierte - soviel ich weiß). Sie ist die von Rom kanonisch anerkannte aramäische Bibel. Ich kann leider nicht zitieren, weil ich die Buchstaben gar nicht tippen kann. Siehe ganz einfach: z.B.: peshitta.org mit englischer Interlinearübersetzung, oder dukhrana.com mit englischer, französischer, spanischer usw. Übersetzung und griechischem und lateinischem Text.

Manchmal weicht Perrier aber davon ab, weil offenbar in einigen Perikopen der rein mündlich gelernte Text ganz leicht von der schriftlichen Form abweicht, indem er eine Nuance noch stärker betont (was den einen oder anderen Buchstaben anbelangt.) Dabei stützt sich Perrier im wesentlichen auf Francis Alichoran (Vizepräsident der Chaldäer, der von Jugend an die Bibel (!) auswendig konnte und später in Paris lebte. Mit ihm hat er 7 Jahre, bis zu dessen Tod, zusammengearbeitet.
Oenipontanus
@Ischa Ischa Ischa
Gut, ich versuche einmal, mit Hilfe der mir verfügbaren Peschitta-Ausgaben der These von Perrier hinsichtlich Joh 19,26-27 nachzuspüren.
Joh 19,27 lautet in der Peschitta so:
ܘܶܐܡܰܪ ܠܬܼܰܠܡܺܝܕܼܳܐ ܗܰܘ܂ ܗܳܐ ܐܶܡܳܟܼ܂ ܘܡܶܢ ܗܳܝ ܫܳܥܬܼܳܐ܂ ܕܰܒܼܪܳܗ ܬܰܠܡܺܝܕܼܳܐ ܗܰܘ ܠܘܳܬܼܶܗ
"Und er hat gesagt zu jenem Schüler: 'Siehe, Deine Mutter!' Und von jener Stunde <an> hat er sie geführt, jener Schüler …Mehr
@Ischa Ischa Ischa

Gut, ich versuche einmal, mit Hilfe der mir verfügbaren Peschitta-Ausgaben der These von Perrier hinsichtlich Joh 19,26-27 nachzuspüren.

Joh 19,27 lautet in der Peschitta so:

ܘܶܐܡܰܪ ܠܬܼܰܠܡܺܝܕܼܳܐ ܗܰܘ܂ ܗܳܐ ܐܶܡܳܟܼ܂ ܘܡܶܢ ܗܳܝ ܫܳܥܬܼܳܐ܂ ܕܰܒܼܪܳܗ ܬܰܠܡܺܝܕܼܳܐ ܗܰܘ ܠܘܳܬܼܶܗ

"Und er hat gesagt zu jenem Schüler: 'Siehe, Deine Mutter!' Und von jener Stunde <an> hat er sie geführt, jener Schüler, zu/bei/in Bezug auf sich."

Es kommt natürlich alles darauf an, wie man das suffigierte Verb dabroh und die suffigierte Präposition lwotheh übersetzt. Die Wurzel dbr bedeutet im Grundstamm "führen", auch "einführen", "entführen", "rauben", "pflügen". Die Präposition lwoth kann bedeuten: "apud", "iuxta", "coram", "ad", "erga", "contra", "adversus", "quoad", "secundum", "quod attinet ad".

Zunächst: Es geht aus dem Peschittatext ebensowenig wie aus dem griechischen in eindeutiger Weise hervor, dass Johannes Maria in sein Haus bzw. seinen Haushalt aufgenommen habe.

Klar ist aber, dass Johannes das handelnde Subjekt in der zweiten Vershälfte ist. Johannes hat Maria "geführt" - was immer das genau bedeuten mag! Und er hat sie in einer Weise geführt, die mit ihm selbst zusammenhängt - "zu sich"(?), "in Bezug auf sich"(?), "bei sich"(?).

Nun kann man meines Erachtens begründeterweise aus dem Vers herauslesen bzw. -interpretieren, dass Johannes der Muttergottes seit der Kreuzigung Jesu sozusagen nicht mehr von der Seite gewichen ist, er sie also "mit sich geführt" hat. Was das genau bedeutet, erfährt man allerdings nicht. Dafür, dass das syrische dbr im Grundstamm "annehmen" oder "empfangen" (lateinisch "accipere") bedeuten kann, habe ich keine Belege gefunden und auch dafür, dass Maria den Johannes annimmt, sehe ich im mir verfügbaren Peschittatext keine Grundlage. Aber vielleicht hat Perrier ja diesbezüglich tatsächlich aus mündlichen Traditionen geschöpft.
Ischa Ischa Ischa
Oenipontanus@ Haben sie herzlichen Dank für Ihren gründlichen und ausführlichen Kommentar und ihre freundlich-wohlwollende Art, mit der Fragestellung (und mit mir) umzugehen.
Da ich selbst kein Aramäisch kann, bin ich darauf angewiesen, Perrier zu vertrauen. Insofern ist mir eine solche Auseinandersetzung wie oben sehr kostbar. Nach der Lektüre von ca. 2300 Seiten rein wissenschaftlichen Textes …Mehr
Oenipontanus@ Haben sie herzlichen Dank für Ihren gründlichen und ausführlichen Kommentar und ihre freundlich-wohlwollende Art, mit der Fragestellung (und mit mir) umzugehen.
Da ich selbst kein Aramäisch kann, bin ich darauf angewiesen, Perrier zu vertrauen. Insofern ist mir eine solche Auseinandersetzung wie oben sehr kostbar. Nach der Lektüre von ca. 2300 Seiten rein wissenschaftlichen Textes (Bücher) mit Fußnoten und ca. 500 Seiten zusammenfassender Texte ohne Fußnoten (+persönliche Begegnung, Übersetzung seines Buches über Maria von 2019 + eigene Erfahrung mit dem Auswendiglernen) vertraue ich ihm tatsächlich, weil ich sein Vorgehen für wissenschaftlich + gläubig + ehrlich halte.

Ich glaube, Perrier hat einen anderen "Anker" für seine Deutung der fraglichen Zeilen: Der Begriff "Sohn" galt auch für den Jünger eines Rabbi, also auch im spirituellen Sinn, der Jünger war der geistige Sohn des Rabbi. Wenn Maria nun Johannes, den besonders nahen Schüler des Rabbi Jesus, als Sohn bekommt, dann auch in dieser Bedeutungsnuance. Aber bekanntlich kann man nicht alle Nuancen mitübersetzen, und über den frühen Kontaktverlust zu den aramäischen Christen des Orients wurde der Verlust dieser Nuance bislang nicht korrigiert. (Dieser Aufgabe ist Perrier verpflichtet.)

Was die von Ihnen angegebenen Wörter anbelangt, weiß ich nicht, ob sie zu dieser Deutung überhaupt noch beitragen können oder sollen.
Ich könnte nur spekulieren und fragen, ob man dabroh "einfüren" als "annehmen" verstehen kann, wenn man lwotheh als "bei sich" versteht, also "einführen" ins Herz, im Herzen annehmen.
Wenn man die Nuance "geistiger Sohn" beachtet, dann nimmt Johannes Maria nicht nur als Mutter an, sondern auch als Lehrerin, als Rabbi.

Mgr. Alichoran hat Perrier immer wieder darauf hingewiesen, dass für ein vertieftes Verständnis des mündlich tradierten Evangelientextes die universitär gelehrte Grammatik und die Lexikas zum Altsyrischen nicht immer zu stimmigen Ergebnissen führen. Deshalb hat Perrier vieles mit Alichoran besprochen. Heute gibt es nur noch zu einem einzigen Mönch Kontakt bei Fragen, ob eine Interpretation möglich ist. Das hat mit den politischen Ereignissen im Irak und der Situation der Christen dort zu tun.

Die Gründe dafür, das die altsyrische Grammatik und die Lexikas nicht immer zu den Ergebnissen der Bedeutung führen, die noch in Klöstern tradiert wurden, sind folgende:
- Der mündlich gelernte und tradierte Text, wie Alichoran ihn gelernt hatte und wie Perrier dieser Tradition vor ca. 40 Jahren in irakischen Klöstern begegnet ist, unterscheidet sich nur höchst selten in einmal einem Buchstaben für ein Wort von der Peschitta, gibt aber natürlich mit diesem einen Buchstaben Bedeutungsnuancen.
- Die Grammatik der Peschitta (auch der schriftlichen) ist noch "offen", die Bezüge zwischen den Wörtern können in verschiedene Richtungen gehen und sind nicht durch starrere grammatische Regeln genau festgelegt. (Fürs Mündliche ist das nicht nötig, weil Gesten und direkter Kontakt die Mitteilung eindeutig machen.)
- Die in den Lexika festgehaltenen Wortbedeutungen entsprechen nicht immer allen Nuancen, vermutlich weil sie sich auf eine spätere Entwicklung der Sprache beziehen (wenn man voraussetzt, dass die Peschitta der ursprüngliche Text aus Jerusalem vor 70 n.Chr. ist und die erhaltenen Kodices nicht im 5. Jahrhundert entstanden, sondern nur erst ab dem 5. Jahrhundert erhalten sind. (Möglicherweise, aber das weiß ich nicht genau, hat sich die volle, älteste Wortbedeutung nur in den Klöstern erhalten, wo man ab der Evangelisierung des Orients durch Apostel auswendig ruminierte. Möglicherweise wurden aber die Lexikas für sowohl biblische, als auch weltliche Texte erstellt.)

Ich vermute aber, dass es sich bei Perrier Deutung einfach um die Beachtung des kulturellen Kontextes handelt, ein Rabbi-Schüler wurde als "Sohn" bezeichnet.
Salzburger
Wenn wir mal zur Kenntnis nehmen möchten, daß das Evangelium nicht in Aramäisch, sondern in Griechisch geschrieben wurde und wir deshalb über etwaige aramäische/hebräische HinterGedanken des Autors nur mutmaßen können, dann sehen wir, daß "der Schüler" - denn das bedeutet "mathetes" im Griech. - aktiv "diese" ("autes"), die folglich passiv ist, aufnimmt "in das Eigene" ("eis ta idia"). Theoretisch …Mehr
Wenn wir mal zur Kenntnis nehmen möchten, daß das Evangelium nicht in Aramäisch, sondern in Griechisch geschrieben wurde und wir deshalb über etwaige aramäische/hebräische HinterGedanken des Autors nur mutmaßen können, dann sehen wir, daß "der Schüler" - denn das bedeutet "mathetes" im Griech. - aktiv "diese" ("autes"), die folglich passiv ist, aufnimmt "in das Eigene" ("eis ta idia"). Theoretisch kann "eis ta idia" auch "in das Ihrige" bedeuten - aber welchen Sinn soll es ergeben, daß Er Sie in das Ihrige aufnimmt? War Sie dann vorher gar nicht in sich selbst und Er schon?
Salzburger
P.scr.: Es gäbe auch noch anderes zu bemängeln. Z.B., daß hier "der Lernende" zur Kirche und die BMV zur "Mutter der Kirche" pervertiert wird.
Aber sowie wir diese Stelle im traditionell-üblichen Sinne verstehen, mag sie doch Richtiges&Wichtiges gerade für uns zu enthüllen: Daß die Hl.Kirche nach SEINem Tode sich zu einem ~16-jährigen Bürschchen, welcher jedoch GEISTreich ist, begeben muß, so …Mehr
P.scr.: Es gäbe auch noch anderes zu bemängeln. Z.B., daß hier "der Lernende" zur Kirche und die BMV zur "Mutter der Kirche" pervertiert wird.
Aber sowie wir diese Stelle im traditionell-üblichen Sinne verstehen, mag sie doch Richtiges&Wichtiges gerade für uns zu enthüllen: Daß die Hl.Kirche nach SEINem Tode sich zu einem ~16-jährigen Bürschchen, welcher jedoch GEISTreich ist, begeben muß, so wie wir zu OstRom/FSSPX/SedisVacantisten.
Die DreiTeilung im Talmud ist übrigens nicht uninteressant, tatsächlich gibt es aufGrund der 3 SeelenTeile (Denken-WahrNehmen/Fühlen-Wollen, Logik-Ästhetik-Ethik) auch 3 Sorten von homines religiosi: TheoLogen, Mystiker/Künstler, KirchenPolitiker (cf. Hll. PAULUS, JOHANNES, PETRUS).
Solimões
@Salzburger
Maria ist natürlich nicht (häretisch) Mutter der Kirche, Jesus sagt zu ihr "Frau", was soviel heisst wie Gebärende, und die Kirche als apokalyptische Frau bringt aus der Messe die Evangelisten hervor.
Das ist eindeutig der Sinn dieser Stelle.
Mutter ist man immer von einem Individuum, wenn die katholische Kirche (orthodox) Mutter ist, wie soll denn die Maria Mutter einer mystischen …Mehr
@Salzburger
Maria ist natürlich nicht (häretisch) Mutter der Kirche, Jesus sagt zu ihr "Frau", was soviel heisst wie Gebärende, und die Kirche als apokalyptische Frau bringt aus der Messe die Evangelisten hervor.

Das ist eindeutig der Sinn dieser Stelle.

Mutter ist man immer von einem Individuum, wenn die katholische Kirche (orthodox) Mutter ist, wie soll denn die Maria Mutter einer mystischen Grösse sein?

Mutter der Kirche ist wenn schon Elisabeth, weil Johannes den Jesus als Lehrer darstellt.
Oenipontanus
@Solimões
"und die Kirche als apokalyptische Frau bringt aus der Messe die Evangelisten hervor"
Tut mir leid, das ist mir zu hoch. Wie soll man das verstehen?Mehr
@Solimões

"und die Kirche als apokalyptische Frau bringt aus der Messe die Evangelisten hervor"

Tut mir leid, das ist mir zu hoch. Wie soll man das verstehen?
Solimões
@Oenipontanus
Sirach 15,1-6, Fest des Evangelisten, bei Santa Maria Maggiore als Stationskirche.
Sie wird besucht, wo die Wahrheit erscheint, und Jesus und der Evangelist sind darin analog.Mehr
@Oenipontanus
Sirach 15,1-6, Fest des Evangelisten, bei Santa Maria Maggiore als Stationskirche.

Sie wird besucht, wo die Wahrheit erscheint, und Jesus und der Evangelist sind darin analog.
Oenipontanus
@Solimões
Die "mater honorificata" in Sirach 15 ist die Gerechtigkeit, das geht ganz klar aus der Stelle hervor:
1. Qui timet Deum, faciet bona: et qui continens est justitiæ, apprehendet illam.
2. Et obviabit illi quasi mater honorificata, et quasi mulier a virginitate suscipiet illum.
Solimões
@Oenipontanus
ja, und was ist der Schluss daraus? dass der Apostel aus der Ewigkeit geboren ist (a virginitate sumptus).
Eine Anspielung auf die Dreifaltigkeit. Der 1. Vers sagt übrigens das "Gegenteil": das Wort nimmt den Heiligen Geist.
So sehe ich das auch unter dem Kreuz. Das Kind nimmt die Mutter und macht mit der geistlichen Autorität Brüder (Joh 20: gehe ihnen sagen....)Mehr
@Oenipontanus

ja, und was ist der Schluss daraus? dass der Apostel aus der Ewigkeit geboren ist (a virginitate sumptus).

Eine Anspielung auf die Dreifaltigkeit. Der 1. Vers sagt übrigens das "Gegenteil": das Wort nimmt den Heiligen Geist.

So sehe ich das auch unter dem Kreuz. Das Kind nimmt die Mutter und macht mit der geistlichen Autorität Brüder (Joh 20: gehe ihnen sagen....)
Theresia Katharina
@Ischa Ischa Ischa Doch es heißt in der Schrift, dass von diesem Tag an der Jünger Johannes Maria zu sich nahm. Nach den Visionen einer Seligen lebte der Apostel Johannes aber nicht in demselben Haus in Ephesus wie sie, sondern in der Nähe und schaute nach ihr, wie man nach der Mutter schaut. Die Gottesmutter Maria hatte eine Wärterin für den Haushalt, die mit im Haus lebte.
Solimões
Wer sagt denn so was? es heisst doch: ex illa hora tulit eam Johannes in sua.
Von Jüngerschaft zu Maria kann keine Rede sein, ecce Filius tuus = Hervorgang der Wahrheit in der Messe.Mehr
Wer sagt denn so was? es heisst doch: ex illa hora tulit eam Johannes in sua.

Von Jüngerschaft zu Maria kann keine Rede sein, ecce Filius tuus = Hervorgang der Wahrheit in der Messe.
Ischa Ischa Ischa
Solimoes @: Ihr lateinischer Text ist tatsächlich ein anderer als der der Vulgata... Woher kommt er? Klar sind Übersetzungen und Neuübersetzungen immer auch in gewisser Weise Interpretationen, da sie notgedrungen Aspekte betonen oder vernachlässigen müssen wegen der anderen Sprache..
Ischa Ischa Ischa
Solimoes@ noch eine Frage: wie kann "Ecce Fililus tuus" auf Johannes unter dem Kreuz bezogen werden?
Solimões
@Ischa Ischa Ischa
es heisst effektiv in der Messe ex illa hora ACCEPIT eam discipulus in sua.
Das ändert aber nichts daran, dass Johannes die Maria genommen hat. Tollere ist einfach ein anderes Wort, für wegnehmen (aus der Welt) .
Wer den sonst als Johannes? etwa Jesus selbst? physisch möglich, aber aus dem Text abwegig, denn es heisst: Jesus sah seine Mutter und den Jünger, und sagte: siehe dein …Mehr
@Ischa Ischa Ischa
es heisst effektiv in der Messe ex illa hora ACCEPIT eam discipulus in sua.

Das ändert aber nichts daran, dass Johannes die Maria genommen hat. Tollere ist einfach ein anderes Wort, für wegnehmen (aus der Welt) .

Wer den sonst als Johannes? etwa Jesus selbst? physisch möglich, aber aus dem Text abwegig, denn es heisst: Jesus sah seine Mutter und den Jünger, und sagte: siehe dein Sohn.

Diese Szene ist übrigens eine Grundlage für das Himmelfahrtsdogma.
Oenipontanus
@Solimões
Jetzt haben Sie uns aber immer noch nicht gesagt, wo Sie das "tulit" und den "Johannes" aus Ihrem ersten lateinischen Zitat herhaben?
Solimões
@Oenipontanus
Das habe ich aus dem Kopf zitiert, und "angepasst" (weil hier isoliert).
"tulit" kommt aus dem Agnus Dei, qui tollit peccatum mundi.
Oenipontanus
@Solimões
Auch wenn es aus dem Agnus Dei kommt - man kann nicht einfach ein Wort aus einem Zusammenhang nehmen und in einen anderen einsetzen, schon gar nicht wenn es um das Wort Gottes geht. Zudem ist "tulit" nicht dasselbe wie "accepit" 😉
Solimões
@Oenipontanus
da haben Sie recht. ich hatte spontan geschrieben und nicht an die Wortbedeutungen gedacht und auch nicht an das Agnus Dei, ich meinte einfach im Kopf es hiesse "tulit" und ich schaute gar nicht nach.