Labre
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VON "FRAU WELT" VERLACHT UND VERSPOTTET Predigt zu Quinquagesima von Kaplan A. Betschart

Am vergangenen Sonntag haben wir innerhalb der kleinen Predigtreihe über die Tugend der Keuschheit gesprochen; näher hin über Sünden gegen die Keuschheit.
In dieser dritten und letzten Predigt muss noch auf eine weitere schwere Sünde gegen die Tugend der Keuschheit hingewiesen werden, nämlich auf die gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Was das Problem der homosexuellen/lesbischen Beziehungen betrifft, so heisst es im kirchlichen Dokument “Persona humana” der Glaubenskongregation von 1975 u. a.:

“Nach der objektiven sittlichen Ordnung sind die homosexuellen Beziehungen Handlungen, die ihrer wesentlichen und unerlässlichen Regelung beraubt sind (gemeint ist die ‘humane Zeugung in wirklicher Liebe’, vgl. Nr. 9. Red.). Sie werden in der Heiligen Schrift als schwere Verirrungen verurteilt und als die traurige Folge einer Zurückweisung Gottes dargestellt. Dieses Urteil der Heiligen Schrift erlaubt zwar nicht den Schluss, dass alle jene, die an dieser Anomalie (= abnormale Verhaltensweise. Red.) leiden, persönlich dafür verantwortlich sind, bezeugt aber, dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind und keinesfalls in irgendeiner Weise gutgeheissen werden können” (Nr. 8).

Und die Lehre des KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE lautet:

“Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‘dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind’ (CDF, Erkl. ‘Persona humana’ 8). Sie verstossen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen ... Sie sind in keinem Fall zu billigen” (Nr. 2357).

Und ebenso deutlich sagt der KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE:

“Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen” (Nr. 2358).

Soviel zu den Sünden gegen die Tugend der Keuschheit.

In diesem dritten Teil wollen wir uns die eine und andere Schlussfolgerung vor Augen führen, die sich aus der Tugend der Keuschheit ergibt. Der hl. Apostel Petrus schrieb Folgendes an die Gläubigen in der Diaspora, das heute noch von höchster Aktualität ist:

“... Richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern na
ch dem Willen Gottes aus! Denn lange genug habt ihr in der vergangenen Zeit das heidnische Treiben mitgemacht und habt ein ausschweifendes Leben voller Begierden geführt ... Das befremdet sie (die Heiden), dass ihr euch nicht mit ihnen in den gleichen Strom von Leidenschaften stürzt, und so lästern sie euch” (1 Petr 4,2-4).


Und der hl. Apostel Paulus fordert die Thessalonicher mit klaren Worten zu einem keuschen Leben auf, wenn er schreibt:

“Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, dass ihr die Unzucht meidet. Ein jeder von euch wisse seinen Leib in Heiligung und Ehrbarkeit zu besitzen, nicht in leidenschaftlicher Gier wie die Heiden, die Gott nicht kennen. Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein. Wer das verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch Seinen Heiligen Geist schenkt” (1 Thess 4,3-5.8).

Diese Worte zweier Apostel soll auch uns ermutigen, dem Zeitgeist der Unmoral und Verdorbenheit tapfer Widerstand zu leisten durch ein keusches Leben, auch wenn uns die Mitmenschen verlachen und als rückständig beschimpfen. Auch hier gilt das Sprichwort: “Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur - frischen, gesunden - Quelle.”
Auf Grund der Aussagen der Hl. Schrift hat die Kirche immer, trotz Widerstandes in- und ausserhalb der Kirche, die Tugend der Keuschheit verteidigt und sie als Botschaft Gottes den Menschen verkündet. Immer hat sie, angefangen von den Aposteln bis auf den heutigen Tag, auf die Forderungen Gottes hingewiesen, die sich aus dem Gebot der Keuschheit ergeben, Forderungen, die die Würde des Menschen als Ebenbild Gottes schützen und verteidigen.
Die Situation von heute ist durchaus mit derjenigen zur Zeit der Apostel vergleichbar. Auch die Apostel wurden in eine heidnische Welt der Sünde und des sittlichen Verfalles gesandt. Gegen die riesige Übermacht der damaligen Zeitmeinung, der eheliche Treue und Jungfräulichkeit nichts galten, verkündeten sie mutig das neue, göttliche Bild vom erlösten Menschen, nämlich:

“Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit” (4,24).

Die Apostel predigten klar und kompromisslos die Schönheit der Keuschheit, der Jungfräulichkeit und der ehelichen Treue. Im Namen Gottes predigten sie die Heiligkeit der ehelichen Liebe und die Unauflöslichkeit der Ehe gegen die damaligen Vorstellungen einer heidnischen Welt. Sie wussten um das Wort, das Christus gesagt hatte:

“Ihr habt gehört, dass zu (den Alten) gesagt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau begehrlich ansieht, hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herzen” (Mt 5,27 f.).

Christus fordert nämlich nicht bloss das Unterlassen des schwer sündhaften Ehebruches, sondern Er verlangt von den Eheleuten auch die absolute Treue der Gedanken und Gefühle. Die in christliche Zucht genommenen Gedanken und Gefühle sind die besten Schutzmauern der Ehe. Deshalb dürfen die Eheleute nie vergessen, dass auch die geistige und gemüthafte Seite des einen Ehegatten dem andern gehört, selbst dann, wenn diese Gefühle nicht angenommen und erwidert werden; also auch in einer sogenannten unglücklichen Ehe, in der das harmonische Verhältnis gestört oder überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Jede Liebelei und jedes Flirten mit einer anderen Frau oder einem anderen Manne, diese verfluchte Spielerei, ist konsequent zu meiden - ich betone es noch einmal: auch in der unglücklichen Ehe. Gerade dann tritt der Versucher am liebsten auf den Plan und flüstert dem Betroffenen die verlogenen Schlagworte ins Ohr “vom Recht auf Glück und Liebe und erfülltem Leben”.
Es ist selbstverständlich, dass ein Mensch kein erfülltes Leben hat, wenn er nicht geliebt wird und seine Liebe niemandem schenken kann. Dies ist ein schweres Lebenskreuz. Wer es aber im richtigen Sinn und Geist annimmt, für den wird es zum Anruf seines Erlösers und Heilandes, der einem solchen Menschen Seine ganze Liebe schenken und auch von ihm geliebt werden möchte. Jeder gläubige Christ wird im Verlaufe seines Lebens, ob er verheiratet ist oder nicht, auf die eine oder andere Weise so von Christus geführt, sich vorbehaltlos für IHN zu entscheiden und IHM nachzufolgen. Dies ist der Weg zum wahren Glück, auch für den Verheirateten, der nicht vergessen darf, dass niemals ein Mensch, sondern Gott allein die Erfüllung seines Strebens nach Glück ist. Wer dies zu erkennen und in die Tat umzusetzen vermag, der ist wahrhaft glücklich zu nennen. Die Heiligen haben alle so gelebt und sind deshalb ausnahmslos glückliche Menschen gewesen.

Jungfräulichkeit

Die Tugend der Keuschheit schützt auch davor, dass das Gut der Geschlechtskraft nicht als das höchste betrachtet wird. Denn die Jungfräulichkeit in der Nachfolge des Herrn stellt ein höheres Gut dar. Wie bereits erwähnt, kann die Ordnung der Geschlechtskraft seit der Erlösung des Menschen durch Jesus Christus, seit dieser Neuschöpfung, nicht nur in der Ehe verwirklicht werden, sondern auch in der Jungfräulichkeit, im bewussten Verzicht auf die Betätigung der Geschlechtskraft, und zwar ausschliesslich um des Himmelreiches, um der besonderen Nachfolge Christi willen. Die Jungfräulichkeit ist die Ganzhingabe seines Lebens an Gott, aus reiner Liebe zu Gott.
Die Tugend der Keuschheit tut sich am strahlendsten kund in der Jungfräulichkeit. Die gottgeweihte Jungfräulichkeit ist aufgerichtet als ein Zeichen der Herausforderung. An ihr “wird es offenbar, ob wirklich die geistigen und geistlichen Güter den ihnen gebührenden Platz und Rang in lebendiger Geltung innehaben oder nicht” (J. Pieper). An der Jungfräulichkeit tritt klar zu Tage, ob die geistigen und geistlichen Güter unter diejenigen gezählt werden, von denen und kraft deren wir leben - “zu des ganzen menschlichen Geschlechtes Schönheit und Heil”, schreibt der hl. Thomas von Aquin in seine Summa theologica (II, II; 152, 2 zu 1).
Zu dieser Schönheit und zu diesem Heil für die Menschen tragen auch jene bei, die nicht in gottgeweihter Jungfräulichkeit leben, sondern durch Krankheit oder durch irgendein Schicksal unverheiratet geblieben sind; oder vielleicht auch einfach deswegen, weil man in der Familie ihren selbstlosen Dienst brauchte und sie auf die Gründung einer eigenen Familie verzichten mussten. Von solchen Menschen geht oft ein grosser Segen aus. Sie erfüllen still und treu ihre Pflicht. Statt das leibliche Leben weiterzugeben, verschenken sie die Kostbarkeit ihres goldenen Charakters, den inneren Reichtum ihrer Seele. Auch das ist erfülltes Leben im Sinne der Jungfräulichkeit. Hier trifft das Wort des Psalmes 112 in schönster Weise zu:

“Gott schafft ein glücklich Heim der Kinderlosen, macht sie zur Mutter vieler Kinder” (112,9).

Oder wenn man von einem unverheirateten Mann, der inzwischen gestorben ist, sagen konnte, er sei der Familienvater der ganzen Gemeinde gewesen, so zeigt dieses Urteil, zu welch charakterlicher Grösse ein Mensch durch den Verzicht auf Ehe und Familie heranreifen kann.
Dies gilt in einem noch tieferen Sinn von jenen Menschen, die allein aus einem religiösen Beweggründe die Jungfräulichkeit wählen. Es sind jene, von denen Christus sagt:

“Es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!” (Mt 19,12).

Diese Jungfräulichkeit ist die vollkommene Hingabe an Gott. Sie ist eine kostbare Erwählung, zu der Gott selber beruft. Diese Höchstform der Jungfräulichkeit gelingt aber nur, wenn der Berufene diesem Rufe Gottes ganz und ungeteilten Herzens folgt. Nur derjenige, der sein Herz nicht in ungeordneter Weise mit Menschen und Dingen besetzt, wo nur Gott Wohnung haben darf, wird das hohe Glück erfahren, das Christus dem jungfräulichen Menschen verheissen hat:

“Wahrlich, Ich sage euch: ... wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker um Meines Namens willen verlässt, der wird dafür Hunderfältiges empfangen und des ewigen Lebens teilhaftig werden” (Mt 19,28 f.).

Und der hl. Franz von Sales sagt:

“Die jungfräuliche Reinheit ist jene Tugend, die vom Heiland so sehr geliebt wird, dass Er nur aus der reinsten und vollkommensten Jungfrau Maria die menschliche Natur annehmen wollte.”

Kehren wir zurück zur Tugend der Keuschheit, nach der alle Christen jeglichen Standes streben müssen. Deshalb gilt das herrliche Wort des Heilandes auch für alle, die sich um die Keuschheit des Leibes, der Gedanken, der Wünsche und des Herzens bemühen:

“Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen” (Mt 5,8).

Die makellose und allzeit reine Jungfrau Maria besass dieses Glück bereits in ihrem irdischen Leben. Von ihr sagt die Kirche, dass sie,

“vom Heiligen Geiste überschattet, Deinen (Gottes) eingeborenen Sohn empfangen und im ungeschwächten Glanze der Jungfräulichkeit das ewige Licht über die Welt ausgegossen hat, Jesus Christus, unseren Herrn” (Präfation).

Sie, die der Schlange den Kopf zertritt, steht uns im Kampf um die Tugend der Keuschheit immer mütterlich zur Seite. Deshalb bitten wir sie voll Vertrauen:

“Du keuscheste Mutter, bitte für uns!”

Quellenhinweis:

▸ Birngruber S. OCist, Laienmoral, Graz-Wien-Köln 1953.

▸ Häring B. CSSR, Das Gesetz Christi, Freiburg i. Br. 19563.

▸ Huonder V., Sexualerziehung staatlich verordnet - Wort des Bischofs IV;
Chur 2011.

▸ Kuharić Kardinal Fr., Hirtenbrief vom 17. April 1983; hrsg. von “Freundeskreis Maria als e. V., Planegger Str. 22 b, D-8000 München.

▸ Pieper J., Ordnung und Geheimnis, Im Verlag Arche, Zürich 1946.

▸ Pieper J., Weistum - Dichtung - Sakrament; München 1954.

▸ Pieper J., Zucht und Mass, München 19608.

▸ Thalhammer D. SJ, Ursache unserer Freude - Betrachtungen zum freudenreichen Rosenkranz, D-79719 Laufenbug4 o. J.
alfredus
Keuschheit ist im Zeitgeist ein Fremdwort. Heute will man bewusst und schon im Kindergarten und im Kinderfernsehen, die kleinen Seelen verderben. Keiner bedenkt die Worte Jesu : .. wer eines dieser Kleinen verführt, dem wäre es besser mit einem Mühlstein um den Hals, im Meer versenkt zu werden .. ! 🤬 😈 😈
JorgevonBurgoss
@Labre Und ebenso deutlich sagt der KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE:
“Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; ? Kein Homo kann beweisen das er so geboren wurde.
für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Eine Prüfung ? Den meisten Homos ist es vollkommen gleichgültig das sie so sind und sehen …Mehr
@Labre Und ebenso deutlich sagt der KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE:

“Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; ? Kein Homo kann beweisen das er so geboren wurde.

für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Eine Prüfung ? Den meisten Homos ist es vollkommen gleichgültig das sie so sind und sehen das nicht als Prüfung.

Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.
Mit Achtung und Mitleid ? Früher gabs dafür die Todesstrafe für solche Perversitäten.

Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen” (Nr. 2358). Das interessiert die Homoperversen doch garnicht.