Aquila
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Heiliger Adam und heilige Eva

Eine ergreifende Ikone: Hll. Adam und Eva
Bildquelle: татмитрополия.ру

Seit alter Zeit werden Adam und Eva als Heilige verehrt.
Nach der Lehre der Kirchenväter hat Gott Adam und Eva, die Stammeltern der Menschheit, begnadet und so der Erlösung teilhaft gemacht.

Adam wurde auf dem Kalvarienberg begraben, und wohl auch Eva, seine Frau. In christlicher Zeit baute man dort in der Folge zu Ehren Adams eine Kapelle.
Der hl. Ambrosius sagt: „Der Ort, wo das Kreuz Jesu Christi stand, entsprach genau dem Begräbnisplatz Adams, wie uns die Juden versichern.”
Und der hl. Athanasius sagt: „Jesus Christus wählte keinen anderen Ort, um zu leiden und gekreuzigt zu werden, als den Kalvarienberg...”

Das passt auch zu den Schauungen der sel. Anna Katharina Emmerich.
Sehr aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang auch ihre Schauungen zum Glaubensgeheimnis, das wir im Credo bekennen (und hoffentlich wirklich daran glauben!): hinabgestiegen in das Reich des Todes:

„Als Jesus mit einem lauten Schrei Seine allerheiligste Seele aufgab, sah ich diese als eine Lichtgestalt mit vielen Engeln, unter denen auch Gabriel war, am Fuße des heiligen Kreuzes in die Erde hinabfahren. Seine Gottheit aber sah ich sowohl mit dieser Seiner Seele als mit Seinem am Kreuze hängenden Leibe vereinigt bleiben. Ich vermag die Weise, wie dieses geschah, nicht auszusprechen.

Ich sah den Ort, wo die Seele Jesu hinging, in drei Teilen, wie drei Welten,...
Vor der Vorhölle war ein heller und sozusagen grüner, heiterer Raum. Es war dies jener Raum, in welchen ich immer die vom Fegefeuer erlösten Seelen eintreten sehe, ehe sie zum Himmel geführt werden.
Die Vorhölle, in welcher jene sich befanden, die der Erlösung harrten, war mit einer grauen, nebeligen Sphäre umgeben und in verschiedene Kreise geteilt...
Der Heiland, leuchtend und von den Engeln wie im Triumph geführt, drang zwischen zweien dieser Kreise hindurch, deren linker die Altväter bis auf Abraham, deren rechter die Seelen von Abraham bis auf Johannes den Täufer umfasste... Der Herr aber drang zuerst zwischen diesen beiden Kreisen in einen nebeligen Raum, wo sich Adam und Eva, die ersten Eltern, befanden. Er redete zu ihnen, und sie beteten Ihn mit unaussprechlichem Entzücken an. Der Zug des Herrn drang nun, von dem ersten Menschenpaar begleitet, links zu der Vorhölle der Altväter, welche vor Abraham gelebt. Es war dies eine Art Fegefeuer,...”

(Man verwendete früher oft den Begriff „Vorhölle”, was nicht bedeutet, dass man damit eine Vorstufe zur Hölle meinte, sondern eben einen Ort v o r der Hölle, außerhalb der Hölle.)


Heiliger Adam und heilige Eva, die ihr schwer gesündigt hattet, aber dann tief bereut und gebüßt habt und lange auf den Erlöser warten musstet, bittet für uns Sünder, dass wir wie ihr die ewige Heimat, die ewige Glückseligkeit erreichen!

Aus dem ostkirchlichen Hymnos Akáthistos:
P: Aus dem Himmel her trat ein Erzengel in die Welt des Sichtbaren, der Gottesmutter den Freudengruß zu sagen. Und als er Dich mit seinem leiblosen Wort zugleich leibhaft werden sah, o Herr, da stand er außerstande und jubelte ihr zu:
Sei gegrüßt, durch Dich leuchtet das Heil hervor;
sei gegrüßt, dunkel wird das Unheil vor Dir.
Sei gegrüßt, den gefallenen Adam richtest Du wieder auf; sei gegrüßt, von ihren Tränen erlösest Du Eva...
Bethlehem 2014
Text und Gedanken sind wunderschön - aber das Bild?
Die Gesichter sind viel zu traurig, als das sie Gott schauten.
"Ein Heiliger, der traurig ist, ist ein trauriger Heiliger...!" - sagte das nicht Don Bosco?
Aquila
@Bethlehem 2014, ja da gebe ich Ihnen grundsätzlich recht, aber ich denke, dass Adam und Eva im Lauf ihres langen Lebens immer wieder den Sündenfall tief bereut und wohl auch viel geweint haben.
Gesegnete, frohe Weihnachten!