Kopten-Papst Schenuda III. gestorben
(gloria.tv/ KNA) Der koptische Papst Schenuda III. ist tot. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, wie das ägyptische Fernsehen am Abend in Kairo berichtete.
Der «Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles vom Heiligen Markus», so sein offizieller Titel, stand seit 1971 einer der ältesten und wichtigsten christlichen Kirchen mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern vor. Laut Tradition war er der 117. Nachfolger des Evangelisten Markus.
Seine letzten Amtsjahre waren von wiederholten gewaltsamen Übergriffen auf die christliche Minderheit in Oberägypten überschattet. Unter anderem starben zu Silvester 2011 vor einer Kirche in Alexandria etwa 20 Menschen bei einem Bombenattentat. Nach dem Sturz von Staatspräsident Hosni Mubarak im «Arabischen Frühling» nahmen Anschläge auf Kirchen und christliche Einrichtungen zu. Im Oktober wurden in Kairo bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Kopten 26 Menschen getötet. Schenuda III. bemühte sich um einen gemäßigten Kurs der politischen Zurückhaltung und warnte vor allem die christliche Jugend vor einer Radikalisierung.
Schenuda III. wurde am 3. August 1923 als Nasir Gayid Rafail in Abnoub in der oberägyptischen Provinz Assiut geboren. Nach Studien der Theologie, Geschichte und Archäologie trat er 1954 ins Kloster ein. Der damalige Kopten-Papst Kyrillos VI. ernannte ihn zu seinem Privatsekretär. 1962 folgte die Bischofsweihe. Am 31. Oktober 1971 wurde er als Schenuda III. zum Oberhaupt der koptischen Kirche gewählt.
Seit der ägyptischen Revolution von 1952 sind fast zwei Millionen koptische Christen ausgewandert. Dadurch entstanden auch in Europa, Nordamerika und Australien koptische Gemeinden. Für sie entsandte der Patriarch Seelsorger und begann vor einigen Jahren, Diözesen zu errichten und Bischöfe zu bestellen.
Auch in Ägypten hat Schenuda III. in seiner Amtszeit die pastorale Arbeit wesentlich ausgebaut. Schon als Student der Kunstgeschichte unterrichtete er Kinder in der Sonntagsschule. Von seinem Vorgänger wurde er zum Bischof mit der Verantwortung für die ganze Sonntagsschulbewegung bestellt - ein Engagement, das er auch nach seiner Patriarchenwahl 1971 weiterführte. Aus dieser Bewegung gingen viele Berufungen hervor, so dass die fast ausgestorbenen Klöster in Ägypten heute wieder Hunderte Mönche zählen. Zudem gibt es zahlreiche Priesteramtskandidaten.
Seit langem war Schenuda III. im ökumenischen Dialog der Kirchen engagiert. 2000 wurde er von der Weltkulturorganisation Unesco mit dem Madanjeet-Singh-Preis für Friedensförderung und Gewaltfreiheit ausgezeichnet. Noch im November wurde er in Abwesenheit für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in Ägypten mit dem Preis des Augsburger Hohen Friedensfests 2011 geehrt.
Aus Kirchenkreisen in Kairo hieß es, die Beisetzung des Kirchenoberhauptes werde bereits vorbereitet. Ein Termin wurde nicht genannt.
Der «Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles vom Heiligen Markus», so sein offizieller Titel, stand seit 1971 einer der ältesten und wichtigsten christlichen Kirchen mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern vor. Laut Tradition war er der 117. Nachfolger des Evangelisten Markus.
Seine letzten Amtsjahre waren von wiederholten gewaltsamen Übergriffen auf die christliche Minderheit in Oberägypten überschattet. Unter anderem starben zu Silvester 2011 vor einer Kirche in Alexandria etwa 20 Menschen bei einem Bombenattentat. Nach dem Sturz von Staatspräsident Hosni Mubarak im «Arabischen Frühling» nahmen Anschläge auf Kirchen und christliche Einrichtungen zu. Im Oktober wurden in Kairo bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Kopten 26 Menschen getötet. Schenuda III. bemühte sich um einen gemäßigten Kurs der politischen Zurückhaltung und warnte vor allem die christliche Jugend vor einer Radikalisierung.
Schenuda III. wurde am 3. August 1923 als Nasir Gayid Rafail in Abnoub in der oberägyptischen Provinz Assiut geboren. Nach Studien der Theologie, Geschichte und Archäologie trat er 1954 ins Kloster ein. Der damalige Kopten-Papst Kyrillos VI. ernannte ihn zu seinem Privatsekretär. 1962 folgte die Bischofsweihe. Am 31. Oktober 1971 wurde er als Schenuda III. zum Oberhaupt der koptischen Kirche gewählt.
Seit der ägyptischen Revolution von 1952 sind fast zwei Millionen koptische Christen ausgewandert. Dadurch entstanden auch in Europa, Nordamerika und Australien koptische Gemeinden. Für sie entsandte der Patriarch Seelsorger und begann vor einigen Jahren, Diözesen zu errichten und Bischöfe zu bestellen.
Auch in Ägypten hat Schenuda III. in seiner Amtszeit die pastorale Arbeit wesentlich ausgebaut. Schon als Student der Kunstgeschichte unterrichtete er Kinder in der Sonntagsschule. Von seinem Vorgänger wurde er zum Bischof mit der Verantwortung für die ganze Sonntagsschulbewegung bestellt - ein Engagement, das er auch nach seiner Patriarchenwahl 1971 weiterführte. Aus dieser Bewegung gingen viele Berufungen hervor, so dass die fast ausgestorbenen Klöster in Ägypten heute wieder Hunderte Mönche zählen. Zudem gibt es zahlreiche Priesteramtskandidaten.
Seit langem war Schenuda III. im ökumenischen Dialog der Kirchen engagiert. 2000 wurde er von der Weltkulturorganisation Unesco mit dem Madanjeet-Singh-Preis für Friedensförderung und Gewaltfreiheit ausgezeichnet. Noch im November wurde er in Abwesenheit für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in Ägypten mit dem Preis des Augsburger Hohen Friedensfests 2011 geehrt.
Aus Kirchenkreisen in Kairo hieß es, die Beisetzung des Kirchenoberhauptes werde bereits vorbereitet. Ein Termin wurde nicht genannt.