Trumps Auserwählter: Wer ist J.D. Vance? von Luzia Geier und Julia Naue, dpa

Di., 16. Juli 2024 um 1:42 AM MESZ

Milwaukee (dpa) - Wagniskapitalgeber, gefeierter Buchautor, Senator - und bald Vizepräsident der Vereinigten Staaten? J.D. Vance tritt im Rennen um das Weiße Haus als «Running Mate» von Donald Trump an. Das ist nicht nur wegen seiner kurzen und steilen politischen Karriere ungewöhnlich, sondern auch, weil er einst kein gutes Wort an seinem neuen Chef ließ.

Vance wurde 1984 als James Donald Bowman im US-Bundesstaat Ohio geboren. Er absolvierte ein Jurastudium an der amerikanischen Eliteuniversität Yale und arbeitete später als Wagniskapitalgeber unter anderem im kalifornischen Silicon Valley. 2016 feierte er mit seinen Memoiren «Hillbilly-Elegie» Erfolge. Der Bestseller, der auch verfilmt wurde, gibt Einblick in eine Schicht, die damals Trumps Wahlsieg mit möglich machte.

Zu Beginn von dessen Präsidentschaft war Vance ein ausgesprochener Kritiker, bezeichnete Trump als «gefährlich». Diese Meinung hatte sich allerdings gewandelt, als er sechs Jahre später selbst ins politische Scheinwerferlicht trat - und dafür auch Trump als Unterstützer umwarb.

Seit seinem Sieg bei den Kongresswahlen 2022 vertritt er seinen Heimatbundesstaat Ohio im Senat, wo er als Anhänger der republikanischen Rechten eine populistisch-nationalistische Agenda verfolgt. Seinen Wahlerfolg dürfte Vance auch äußerst spendablen Geldgebern zu verdanken haben, die er aus seiner Zeit an der Westküste kennt.

Im Falle eines Siegs im November wäre Vance mit dann 40 Jahren einer der jüngsten Vizepräsidenten in der US-Geschichte. Wegen seiner guten Verbindungen in die Finanzwelt einerseits und seiner rhetorischen Stärken andererseits gilt er als vielversprechender Partner im Wahlkampf.

Welchen Ton er dabei anschlagen könnte, machte Vance bereits nach dem Trump-Attentat vergangenes Wochenende deutlich: Anstatt wie andere Politiker zu Einigkeit im Land zu mahnen, gab er US-Präsident Biden persönlich die Schuld für die Attacke. Auf der Plattform X schrieb Vance, die Wahlkampagne des Demokraten sei komplett darauf ausgerichtet, Trump als autoritären Faschisten darzustellen, der um jeden Preis gestoppt werden müsse. US-Medien bezeichnen Vance deshalb schon jetzt als «Bulldogge», also einen Vize, der für Trump in die Bresche springt - komme was wolle

Trump als Präsidentschaftskandidat nominiert - Senator Vance als Vize auserkoren

Frankie Taggart und Michael Mathes

Mo., 15. Juli 2024 um 11:03 PM MESZ

Die Republikaner haben Donald Trump am Montag offiziell als ihren Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November nominiert. Zu seinem Vize-Kandidaten bestimmte Trump den Senator J.D. Vance. (ANGELA WEISS)

Die US-Republikaner haben Donald Trump am Montag offiziell als ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November nominiert. Zwei Tage nach dem Mordanschlag auf Trump stimmte eine Mehrheit der Delegierten beim Parteitag in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin für den Ex-Präsidenten. Zu seinem Vize-Kandidaten bestimmte Trump den Senator J.D. Vance. Das Wahlkampfteam des amtierenden Präsidenten Joe Biden, der wie schon 2020 gegen Trump antreten wird, nannte Vance einen "Extremisten".

Bei der Abstimmung der rund 2400 Parteitagsdelegierten in Milwaukee erreichte der Rechtspopulist das notwendige Quorum mit der Stimmabgabe seines Sohnes Eric als Vertreter des US-Bundesstaates Florida - unter dem Jubel des Parteitags. Es wird erwartet, dass Trump die Nominierung am Donnerstag mit einer Rede annehmen wird, die den Höhepunkt des Parteitags bilden wird, zu dem rund 50.000 Besucher erwartet werden.

Kurz vor seiner Nominierung hatte Trump Vance als seinen Vizepräsidenten-Kandidaten präsentiert. Der Ex-Präsident gab die Entscheidung auf seinem Onlinenetzwerk Truth Social bekannt. Der 39-jährige Senator aus dem Bundesstaat Ohio hat sich von einem Kritiker zu einem loyalen Anhänger des früheren Präsidenten gewandelt.

"Als Vizepräsident wird J.D. weiterhin für unsere Verfassung kämpfen, an der Seite unserer Truppen stehen und alles tun, was er kann, um mir dabei zu helfen, Amerika wieder großartig zu machen", erklärte Trump unter Verweis auf seinen Wahlkampfslogan.

Vance ist einer der politisch unerfahrensten Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten in der jüngeren US-Geschichte. Er unterstützt die harte Migrationspolitik Trumps und steht in vielen Fragen sogar weiter rechts als der Ex-Präsident, etwa beim Thema Abtreibungen.

Bidens Wahlkampfteam bezeichnete Trumps Vize-Kandidaten am Montag als einen "Extremisten", der das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 leugne und ein "nationales Abtreibungsverbot" befürworte. Zusammen mit Trump wolle er "die Steuern für Familien der Mittelklasse erhöhen und gleichzeitig weitere Steuersenkungen für die Reichen durchsetzen", kritisierte Bidens Team.

Trump hatte vor Beginn des Parteitags angekündigt er werde dort - anders, als ursprünglich geplant - eine Rede halten, "die unser Land vereint". Trump sagte der Boulevardzeitung "New York Post", er habe ursprünglich eine "extrem hart Rede" über die "schreckliche Regierung" von Präsident Biden vorbereitet. Diesen Text habe er aber weggeworfen. Er wisse indes nicht, ob es möglich sei, das Land zu vereinen. Die Menschen in den USA seien "sehr gespalten".

Trump hatte am Samstag (Ortszeit) um Haaresbreite einen Anschlag bei einer Wahlkampfkundgebung im Bundesstaat Pennsylvania überlebt. Der Ex-Präsident wurde angeschossen und dabei leicht am Ohr verletzt. Neben dem mutmaßlichen Schützen wurde auch ein Zuschauer getötet, zwei weitere Männer im Publikum wurden schwer verletzt.

Biden rief seinerseits in einer Fernsehansprache am Sonntagabend (Ortszeit) zur Mäßigung in der politischen Auseinandersetzung auf. "Wir alle haben eine Verantwortung, dies zu tun", sagte Biden in einer Ansprache im Oval Office des Weißen Hauses. Die politische Debatte in den USA sei "sehr aufgeheizt", es sei nötig, "die Temperatur zu senken", sagte Biden. Die Politik dürfe "nie wortwörtlich ein Schlachtfeld" sein.

Es war erst Bidens dritte Rede im Oval Office seit seiner Amtsübernahme. Darin verwies er auch auf die Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021. Anhänger Trumps hatten damit auf dessen Wahlniederlage bei der Präsidentschaftswahl reagiert. "Wir können es nicht zulassen, dass diese Gewalt normalisiert wird", sagte Biden. "Unsere Überzeugungen dürfen niemals in Gewalt ausarten."

Der 81-jährige Amtsinhaber sieht sich seit seinem desaströsen Auftritt im TV-Duell gegen Trump im vergangenen Monat mit erheblichen Zweifeln an seiner geistigen und körperlichen Fitness konfrontiert.

Biden und Trump wollen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November erneut gegeneinander antreten. Nach den Schüssen auf Trump haben einige Republikaner den Vorwurf erhoben, die Demokraten hätten die Tat mit extremer Rhetorik mitverschuldet.

Biden dürfte sich im Wahlkampf nun zunächst zurücknehmen. Der in den Umfragen zurückliegende Präsident hatte zuletzt versucht, mit scharfer Kritik an Trump von eigenen Schwächen abzulenken.

Trump verbuchte am Montag auch einen wichtigen juristischen Erfolg: Die von ihm selbst eingesetzte Bundesrichterin Aileen Cannon stellte das Verfahren gegen den früheren Präsidenten zu seiner Dokumentenaffäre ein. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass das US-Justizministerium mit der Ernennung eines Sonderermittlers zur Untersuchung des Falls gegen die Verfassung verstoßen habe - und gab damit einem Antrag von Trumps Anwälten statt.

Trump erklärte daraufhin in seinem Onlinedienst Truth Social, dies sei "nur der erste Schritt". Die "Einstellung aller Hexenjagden" müsse nun "schnell folgen", forderte er.

bfi/ck

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Sunamis 49
nur weil er konvertierte 2019 heisst es noch lange nicht dass er nicht einen vorteil daraus schlagen will,
um wählerstimmen zu angeln
Pretorius
Soviel zu Lügnern sowie pseudokatholiken @Seidenspinner . Nicht Fisch mit Vogel vermischen bitte
Sven Christian Köhler
Dem traue ich nicht über den Weg. Traue nie jemanden der in Yale studiert hat. Yale=Heimat von SKULL AND BONES und der CIA. Studiert haben dort ROCKEFELLER, Bushs, Cheneys, Kerrys, Heinz, Rumsfeld, Clintons, Tony Blair und Frau mit Kids etc…
Seidenspinner
Er sagte auch, dass er wie Trump die Verfügbarkeit von Mifepriston (Abtreibungspille) unterstützt. Soviel zu "katholisch".
Quelle: Trump Running Mate J.D. Vance Is a Shapeshifter on Abortion
der Logos
Die US-Republikaner haben Donald Trump am Montag offiziell als ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November nominiert.
Werte
2019 zur Kiche konvertiert.
Ein weiterer Kommentar von der Logos