@Santiago74
Was Sie sagen ist völlig richtig!
Ich habe den letzten Kommentar doch augenzwinkernd geschrieben .
Aber weiter - halb augenzwinkernd, halb ernst - sieht sich die Kirche eher genötigt, eine Prüfungskommision einzusetzen, wenn viele Leute dort hin pilgern als wenn alles ruhig ist. Ich habe dazu mal einen Bericht über Lourdes gelesen, habe ihn aber nicht zur Hand.
Dass sehr viele auch aus anderen Motiven hin gehen, das ist klar! Und Mekka würde ich sicher nicht wegen der Massen anerkennen!

@Elista

Zitat: Wäre Fatima wohl jemals anerkannt worden, wenn NIEMAND hingepilgert wäre?????

Nochmals: Die kirchliche Anerkennung einer sog. Privatoffenbarung bemisst sich nicht nach der Anzahl der Leute (zumal diese es nicht alle zwingend aus einer religiösen bzw. kirchlichen Gesinnung heraus tun) die zuvor hingeströmt sind. Die damaligen Freimauer etwa gingen mit der perfiden Absicht nach Fatima, um der Kirche einen schweren Schlag zu versetzen, da diese zuvor sicher (nicht zuletzt aufgrund deren radikaler rationalistischen Skepsis) waren, dass das angekündigte Sonnenwunder niemals wird eintreten können. Es ist es kein theologisches Kriterium! Der heilige Johannes etwa schien mir auf Patmos doch auch recht einsam in seiner Höhle gewesen zu sein... (wenn natürlich auch keine "Privatoffenbarung", sondern zum Kanon der Hl. Schrift zugehörig.)

Oder plädieren Sie beispielsweise dafür Mekka kirchlich anzuerkennen? ("Ironie Ende")

@Gerti Harzl War Fatima damals schon kirchlich anerkannt? Warum sind Zehntausende dorthin geeilt? Sehr wundersüchtig, diese Leute.

Wäre Fatima wohl jemals anerkannt worden, wenn NIEMAND hingepilgert wäre????? Stellt euch Lucia, Jacinta und Francesco vor, alleine in der Cova da Iria, die den Rosenkranz beten - und sonst drum rum nur ihre Schafe und Ziegen und die Korkeichen (Ironie Ende )

"Die Kirche selbst hält bei den Beurteilungen solcher Erscheinungen die rechte Mitte ..." zitiert Santiago74 den Kardinal Leo Scheffczyk.
Ja, immer auf die Kirche zu hören und die wahre katholische Gehorsamshaltung zu haben, ist enorm wichtig. Hüstel. Zumindest, was die Erscheinungen und deren Beurteilung betrifft. Ansonsten ... tut und denkt besonders in diesen Tagen hier ohnehin jeder, was er selbst für richtig findet. Aber gut, wir leben offensichtlich in einer Ausnahmesituation speziell in diesen Tagen während der Synode in Rom.

Zitat: War Fatima damals schon kirchlich anerkannt? Warum sind Zehntausende dorhin geeilt?

Antwort: Solange sog. Privatoffenbarungen kirchlich nicht anerkannt sind, sind diese für den Katholiken theologisch unwichtig, völlig unabhängig davon, wie viele Leute da zuvor hingeströmt (sozusagen als vermeintliche "Abstimmung mit den Füßen") sind oder nicht. Wer so denkt, verwechselt Demographie mit Theologie.

Wenn echt, dann wozu?: "Die Kirche selbst hält bei den Beurteilungen solcher Erscheinungen die rechte Mitte zwischen grenzenloser Wundersucht und rationalistischer Skepsis. Sie weiß, dass inhaltlich gefüllte Privatoffenbarungen, die mit den Erscheinungen zumeist verbunden sind, zum geisterfüllten Leben des Glaubens hinzugehören. Sie können aber die mit Jesus Christus und dem Tod der Apostel abgeschlossene Offenbarung nicht ergänzen oder erweitern; sie sind deshalb auch für den einzelnen Katholiken (außer für den Empfänger) nicht verbindlich, obgleich sie auch der Gemeinschaft etwas sagen und bedeuten können." Kardinal Leo Scheffczyk

@Gestas
in diesem Threat geht es um kirchlich anerkannte Erscheinungsorte und ihre Bedeutung.
Mein Beispiel mit Kibeho in Ruanda zeigt uns, dass der Himmel die Menschen in Ruanda 10 Jahre vor dem schrecklichen Völkermord warnte und Wege zeigte, wie Friede hätte sein können.
Auch in Fatima wurde uns aufgezeigt, wie wir den zweiten Weltkrieg verhindern hätten können, aber er kam doch, weil die Menschen das alles nicht ernst genug genommen haben.
Anstatt immer nur gegen alles zu sein, sollte man die Warnungen ernst nehmen (es reichen die Warnungen der kirchlich anerkannten Orte!!!) und den Bitten der Muttergottes Folge leisten.

Nochmals zur Erinnerung: Es geht hier nicht um "echt" und "nicht echt", sondern: Wenn echt, dann wozu? Denn immer wieder hört man: "Brauch ma net!" - "Unwichtig! Besser, die Bibel und den Katechismus lesen." - "Das ist nur was für Erscheinungssüchtige!" Usw. Wozu veranstaltet der Himmel dann eigentlich derlei Szenarien? (Deshalb habe ich als möglichst neutrale Diskussionsgrundlage das Beispiel Fatima ausgewählt.)