Bischöfe streichen Fronleichnam, Marsch für Familie findet statt - warum dieses Datum
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Der Wiener Marsch für die Familie ist für den 13. Juni um 14.00 Uhr angekündigt. Er findet trotz „neuer Normalität“ statt. Im Ernst?
Dr. Alfons Adam: Bei unserer einzigen vorbereitenden Besprechung waren wir uns einig, dass es gerade heuer wichtig ist, unsere Anliegen auf diese Weise öffentlich zu machen.
Wie wurde das Datum gewählt?
Dass die Homosexuellenparade ausgefallen ist, hat uns dazu motiviert, den Tag für unsere Kundgebung zu wählen, an dem diese Parade hätte stattfinden sollen. Ursprünglich hatten wir den 20. Juni anvisiert, weil wir dem Argument folgen wollten, für viele eigentlich Interessierte käme der Tag der Schwulenparade nicht infrage, wegen der offen zur Schau getragenen Perversitäten.
Hat man den Veranstaltern Coronavirus-Auflagen gemacht?
Von einer Beschränkung der Teilnehmer war auf der polizeilichen Besprechung nicht die Rede. Auch gegen den vorgesehenen Marsch zum Ballhausplatz gab es keine Einwendungen. Von Abstand und Maske war ebenfalls nicht die Rede.
Wer wird erwartet?
An Redner erwarten wir Bischof Andreas Laun und den ehemaligen slowakischen Ministerpräsidenten Jan Carnogursky, weiters Ursula Stenzel. Auch Chor-Episcopos Aydin ist vorgesehen. In Zeiten wie diesen ist natürlich die Rednerliste etwas unsicher.
Was ist die Bilanz nach so vielen Jahren „Marsch für die Familie“?
Der Marsch für die Familie ist zu einer Institution geworden. Ich halte es für wichtig, dass unsere Anliegen nicht von der Bildfläche verschwinden. Obwohl es angemessen ist, sich in Demut zu üben, können wir stolz darauf sein, dass vermutlich künftige Generationen diese Institution mehr zu würdigen wissen werden als dies heute der Fall ist.
Was ist das schönste Erinnerung aus vergangenen Jahren?
Die schönste Erinnerung ist die Erfahrung des Jahres 2018, wo wir im Vorfeld beim damaligen Innenminister Herbert Kickl interveniert haben. Mit Erfolg. Kickl lieferte den Beweis, dass es der Polizei sehr wohl möglich ist, unser Versammlungsrecht zu schützen, wenn ein politischer Wille dahintersteht, der sich wohl in einer Weisung ausgedrückt hat.
Kickl ist seit Mai 2019 weg...
Vor unserer Veranstaltung im Juni 2019 habe ich den Behörden auf unmissverständliche Weise klar gemacht, dass wir einen ähnlichen Schutz erwarten. Wenn das nicht der Fall sein würde, würden wir zu den Höchstgerichten gehen. Die Ereignisse des Jahres 2018 haben ja bewiesen, dass eine Abgrenzung zum linken Mob möglich ist.
Hat das geholfen?
Ja, das hat auch für 2019 bewirkt, dass die Polizei ausreichend präsent war.
Die hässlichste Erinnerung?
Die hässlichste Erinnerung ist das Verhalten der Polizei in früheren Jahren, wo man zum Beispiel unsere Leute nicht zur Kundgebung durchlassen wollte, während eindeutig kostümierte Gegner ungestört unter uns agieren konnten.
Hatte man wenigstens Unterstützung von den "Katholiken"?
Naja, als sehr schlimm habe ich auch empfunden, dass katholische bzw. christliche Gruppen wegen der Formulierung unserer Anliegen oder wegen Nebensächlichkeiten wie der Wortwahl eines Redners von der Teilnahme an unserer Veranstaltung ausdrücklich abgeraten haben.
Bild: Gloria.tv-User "Zivilcourage", Marsch für die Familie 2016