Erzbischof Thissen: Keine übereilten Schlüsse bei «Pille danach»
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Die Diskussion um die «Pille danach» war nach der Abweisung einer vergewaltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln entflammt. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner entschuldigte sich später für den Vorgang und legte eine modifizierte Position zur «Pille danach» vor: Im Falle einer Vergewaltigung seien Präparate ethisch vertretbar, mit denen die Verhinderung einer Befruchtung beabsichtigt werde. Allerdings seien nach wie vor jene Pillen ethisch nicht zu vertreten, die eine abtreibende Wirkung hätten, so Meisner.
Thissen sagte weiter, die Kirche erfahre derzeit viel Kritik: «Das ist in Ordnung, wenn die Kritik sachlich ist.» Auch sei die öffentliche Kritik richtig und wichtig, «weil wir Fehler machen». Doch reize die Kirche auch deshalb zur Kritik, weil sie feste Grundsätze habe. «Nicht selbst gemachte Grundsätze, sondern Grundsätze des Evangeliums, Grundsätze Jesu», so der Erzbischof. Immer wieder gelte es, darum zu ringen, «was veränderbar ist und was bleiben muss».
Der Erzbischof verwies auf die Situation vieler orthodoxer Christen weltweit. Die schwierige Lage etwa der Kopten oder der Syrer in ihren Heimatländern stimme ihn nachdenklich. Auch die Kirche in Deutschland habe es nicht immer leicht. «Aber wir werden nicht verfolgt. Wir können in Freiheit unseren Glauben praktizieren.»