Die "junge Frau" in Jesaja 7 und ihre Antwort in Lukas 1

Das Wort עלמה ('LMH, sprich: 'almah) in Jes 7,14

Es geht um den folgenden Auszug aus Jes 7,14, den ich aus der nichtkatholischen, aber sehr wortgetreuen Elberfelder Übersetzung zitiere:

Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen.

(In einer katholischen Übersetzung übersetzt man statt "wird schwanger werden" etwas sakraler: "wird empfangen" oder "wird gesegneten Leibes sein". Aber das sowie der gesamte Satz ist hier nicht das Thema. Uns interessiert hier nur die Jungfrau oder junge Frau.)

Es tauchte nämlich im Zusammenhang mit der Bibel-Einheitsübersetzung die Frage auf, ob es statt "Jungfrau" besser "junge Frau" heißen sollte. So etwas in der Art soll zumindest als Fußnote in der neuen Einheitsübersetzung stehen.

An der Stelle "die Jungfrau" heißt es im hebräischen Urtext:
(von rechts nach links:) העלמה (H'LMH, sprich: ha-'almah)

Dabei ist "ha" nur der Artikel "die", es geht also nur um den Ausdruck

(von rechts nach links): עלמה ('LMH, sprich: 'almah).

Der Apostroph ' steht hier für den hebräischen Buchstaben ע ('ajin), der in mindestens zwei Varienten gesprochen wird, einem Kehlkopfknarrlaut oder einem dem norddeutschen Zäpfchen-r sehr ähnlichem Konsonanten. Wie uns das Arabische verrät, entspricht es hier Letzterem. Die Norddeutschen sprechen also mit der Aussprache ralmah (ralma) das 'almah nahezu völlig richtig aus.

עלמה ('almah) im Hebräisch-Lexikon Gesenius

Wir wollen es nun ganz genau wissen, was 'almah denn heißt, schauen also im Hebräisch-Lexikon des Wilhelm Gesenius nach, dem wissenschaftlich anerkannten Lexikon schlechthin. Wir lesen dort zunächst:

mannbares Mädchen, puella nubilis, virgo matura

Dabei heißt puella nubilis ganz wörtlich übersetzt heiratbares Mädchen und virgo matura reife Jungfrau.

Das gibt uns schon mal ein Bild. Es scheint sich um eine mädchenhafte Jungfrau zu handeln mit der eventuellen Nebenbedeutung, dass sie unter die Haube gehört.

Doch in Klammern werden wir weiter aufgeklärt:
nicht als Jungfrau (BTWLH, vokalisiert: b(a)tulah), auch nicht als verehelicht oder nicht verehelicht. Dann steht: n. Socin.: das Weib, bis es ein Kind hat wie arabisch bint.

Das verstört uns ein wenig. Sah doch alles nach Jungfrau aus. Mit "nicht als Jungfrau" ist hier zwar sicher nicht gemeint, dass dieses heiratbare Mädchen keine Jungfrau sein darf, so doch aber, dass sie es nicht sein muss. Denn für Jungfrau gibt es ja das Wort b(a)tulah, wobei das "a" nur ein wenig gestöhnt wird wie etwa das e des englischen Wortes the.

Dieses b(a)tulah leitet sich, wie wir ebenfalls im Gensenius finden, vom hebräischen Verb mit den Konsonanten BTL (absondern, trennen) her, was wohl die Abgeschiedenheit von einem Mann besser anzeigt als es uns ein heiratbares Mächen verrät.

Weiteren Aufschluss gibt uns aber die Erklärung: "das Weib, bis es ein Kind hat wie arabisch bint". Das arabische Wort bint kenne ich als Tochter. Die Erklärung "das Weib, bis es ein Kind hat" lässt eigentlich deutlich erkennen, worum es geht. Das Weib, also eine geschlechtsreife Frau bis zu dem Zeitpunkt, da auch der letzte Depp merkt, dass sie keine Jungfrau mehr ist. Und das ist der Fall, wenn sie ein Kind hat. Es scheint sich hier um eine sehr praktische Definition zu handeln, denn wer will denn auch feststellen, ob eine Frau, die noch kein Kind hat, Jungfrau ist. Zugegeben: Gott aber weiß es.

Das Verb עלם ('LM) = "mannbar sein"

Was mich betrifft, bin ich immer auch an der Etymologie interessiet. Woher kommt denn dieses Wort 'almah? Nun es leitet sich vom Verb עלם ('LM) her. Doch bevor der Gesenius die Bedeutungen dazu bringt, bringt er zuerst die davon abgeleiteten Wörter. Das ist zunächst unser erwähntes עלמה ('almah), dann aber auch das männliche Äquivalent dazu: עלם; als 'äläm vokalisiert heißt dieses mannbarer Jüngling, aber auch: Sklave. Dazu später mehr.

Weiter leitet sich aus diesem Verb das phönizische Pluralwort עלמת (vielleicht als 'almot vokalisierbar) her, und dieses heißt - o Wunder - gemäß Gesenius jetzt doch Jungfrauen.
Es geht aber noch weiter und zwar mit der Inschrift des Königs Kalumu. Da steht das hergeleitete Wort עלמת (vielleicht als 'almat vokalisierbar) mit der Bedeutung - nun, da wundern wir uns jetzt nicht mehr - ebenfalls Jungfrau. Bei einer Königsinschrift muss ein mannbares Mädchen, das noch kein Kind empfangen hat, selbstverständlich eine Jungfrau sein! (Im Hebräischen wäre besagtes Wort עלמת die Konstruktus-Form 'almat in der Bedeutung "Jungfrau von")

In der historischen Grammatik von Hermann Strack, die älter als das Hebräisch-Lexikon des Gesenius ist, steht im kurzen Lexikon-Teil übrigens für 'almah ebenso nur die Bedeutung Jungfrau.

Im ägyptisch Aramäischen sowie im Arabischen jedoch werden dann noch Wörter in der Bedeutung Jüngling, Sklave hergeleitet, was wir im hebräischen männlichen Wort עלם ('äläm) ohnehin schon hatten. Es dürfte also in der uns interessierenden weiblichen Form עלמה ('almah) die Bedeutung Sklavin zumindest mitschwingen. Ein neuer Aspekt also.

Dann beantwortet und das Lexikon endlich die Frage nach der Bedeutung von עלם ('LM). Sie ist:
stark, speziell mannbar und geschlechtsreif sein, vom Jünglinge und von der Jungfrau, auch von Tieren.

Erfüllung der gesamten Bedeutungspalette von עלמה ('almah)

Fassen wir zusammen: Eine 'almah, die nun all die genannten Bedeutungen erfüllt, sollte
1. ein junges Mädchen sein.
2. eine Jungfrau sein.
3. heiratbar ("mannbar") sein.
4. einem zu Diensten sein (eine "Sklavin").

Der Traum eines jeden Mannes. Wenn diese blutjunge Jungfrau auch noch einem stets zu Diensten ist! Besser geht es doch nicht!
Und es ist Gott selbst, der sich diesen Traum wahr macht.

Mariä Antwort in Lk 1,26-27

Ich fasse nur das hier Wesentliche zusammen. Es beginnt mit der Erfüllung der o.g. Eigenschaft Nummer 2: Jungfrau עלמה ('almah):

Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, gesandt, zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Josef, aus dem Haus Davids, verlobt war, und der Name der Jungfrau war Maria. Und er kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadete! Der Herr ist mit dir. ... du hast Gnade bei Gott gefunden.
Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. ...


Gabriel wiederholt also Jes 7,14. Und nun geht es weiter mit Maria:

Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiß?

Genau hier greift Maria die Eigenschaft Nummer 3 einer עלמה ('almah) auf, mannbar zu sein. Man könne ihr theoretisch einen Mann zubringen, aber sie wisse von keinem. Eine b(a)tulah, eine Jungfrau, bei der die Etymoligie den Focus auf die Ehelosigkeit (BTL = absondern, trennen) legt, hätte da anders geantwortet, etwa so: Aber ich bin doch eine Jungfrau!

Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. ...


Und jetzt obacht! Da erfüllt Maria nun doch glatt auch noch die Eigenschaft Nummer 4, die mitschwingende Bedeutung von 'almah: Sklavin, eine Magd, die den Willen ihres Herrn an ihr geschehen lässt:

Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort! ...

Was aus dieser Lukas-Stelle noch nicht hervorgeht, ist Eigenschaft Nummer 1, dass Maria noch mädchenhaft, also sehr jung war. Andere Überlieferungen aber sagen uns, dass Maria 14 Jahre alt war und somit auch Eigenschaft 1 erfüllt ist.

Und was sagen die Herausgeber der neuen Einheitsübersetzung?

Die Übersetzung von עלמה ('almah) mit dem griechischen Wort πάρθενος, richtig betont heißt es παρθένος (parthénos, Jungfrau), sei falsch, und es sei in einer Fußnote nun vermerkt, dass עלמה eigentlich "junge Frau" heiße, ein Begriff, der im Gesenius-Lexikon gar nicht aufgetaucht ist und mir äußerst schlampig erscheint. Auch so manche 50 Jahre alte Frau fühlt sich jung. Und eine mehrfach wiederverheiratete Frau mir bereits mehreren Kindern kann da auch gemeint sein, was aber mitnichten der Bedeutungspalette von 'almah im Gesenius entspricht.
Wie genau nun aber dieses 'almah in allen Eigenschaften auf die Jungfrau Maria und ihre Antworten in Lukas 1 gemünzt ist, darauf wurde bei der Vorstellung der neuen Einheitsübersetzung natürlich überhaupt nicht eingegangen.
Boni
Die ganze Debatte ist für mich unverständlich. Da Gottsohn keinen menschlichen Vater hat, kann die Gottesmutter nunmal nicht natürlich empfangen haben. Wenn sie nicht unkeusch war, hat sie jungfräulich empfangen. Schließlich hat sie auch noch jungfräulich geboren, da sie ja ohne Makel war und die Strafe Evas nicht verbüßen musste.
DrMartinBachmaier und ein weiterer User verlinken diesen Beitrag
Melchiades
Eigentlich traurig, wenn man bedenkt aus welchem Grund die hebräische Niederschrift ( die erst viel später als die griechische und lateinische) so ungenau verfaßt wurde. Heute scheint es ,im Gegensatz zu ca.1972, so zu sein, dass jene, die alles so schrieben um aus dem Herrn und Seiner Mutter ganz " normale Menschen " zu machen den Sieg davon tragen ! Denn es sollte bitte nicht vergessen werden, …Mehr
Eigentlich traurig, wenn man bedenkt aus welchem Grund die hebräische Niederschrift ( die erst viel später als die griechische und lateinische) so ungenau verfaßt wurde. Heute scheint es ,im Gegensatz zu ca.1972, so zu sein, dass jene, die alles so schrieben um aus dem Herrn und Seiner Mutter ganz " normale Menschen " zu machen den Sieg davon tragen ! Denn es sollte bitte nicht vergessen werden, dass sich nach dieser neuen Einheitsübersetzung, auch alle im deutschsprachigen Raum angewandten liturgische Bücher der katholischen Kirche zu richten haben ! Und so werden anstatt der geschwärzten Textstellen in den Evangelien, wie es heute üblich ist, sich nur noch Halbwahrheiten ,Verdrehungen und Ungenauigkeiten verkündet, die den Gläubigen als Wort Gottes angedreht werden .
Nicht nur die allerseligste allzeit reine Jungfrau wird entehrt und zu einen " normalen Weibe" gemacht ! Nein, noch viel schlimmer (!) , die allerheiligste Dreifaltigkeit wird bewußt vorsätzlich angegriffen bzw. indirekt in Frage gestellt. Und was werden dann für Katholiken heranwachsen, denen man die Wahrheit vorenthält ? So scheinen die Juden der damaligen Zeit, die alles versuchten damit der Narzarener ( Jesus Christus) und Seine Lehre in Vergessenheit geraten, endlich, Dank der Hilfe der deutschsprachigen Episkopates und des Segens des Vatikanes, ihr Ziel nach ca.1300 - 1400 Jahren erreichen zu können. Sollte uns dies ,nicht Kopfschmerzen bereiten ?
Theresia Katharina
@DrMartinBachmaier @ľubica @Vered Lavan @Sonia Chrisye @Plaisch u.a. Das ist doch nur die geistige Vorbereitung, dass die Jungfrauengeburt bald als hinfällig erscheinen soll. Von da aus ist es nur ein kleiner Schritt bis zur Lästerung und die Unbefleckte Empfängnis der Seligen Jungfrau wird da gleich mit hineingezogen, beides sind aber Dogmen!
Vered Lavan
✍️ Auch im Album: Textkritik - Bibel u.a.
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Textkritik - Bibel u.a.
In diesem Album befinden sich Beiträge, die sich textkritisch mit der Bibel und anderen Texten der Christlich-Jüdischen Tradition auseinandersetzen. Textkritik: de.wikipedia.org/wiki/TextkritikMehr
Textkritik - Bibel u.a.

In diesem Album befinden sich Beiträge, die sich textkritisch mit der Bibel und anderen Texten der Christlich-Jüdischen Tradition auseinandersetzen. Textkritik: de.wikipedia.org/wiki/Textkritik
Sonia Chrisye
@DrMartinBachmaier
Okay, dann sind wir uns ja einig. Danke fuer die Klarstellung.
DrMartinBachmaier
@Sonia Chrisye: Ich wollte ja nur den cyprian zitieren, schrieb aber versehentlich statt "Gekicher" "Gelächter". Im Wesentlichen stammt das also schon von cyprian.
Sonia Chrisye
@ Dr. Bachmaier
Sorry, Dr. Bachmaier, den Begriff Gelaechter hatten Sie benutzt, nicht Cyprian. Da habe ich mich leider vertan. Aber Sie verschmerzen es? Danke.
Sonia Chrisye
@ Dr. Bachmaier
Unter Lateinern ist dieser Satz wohl allgemein bekannt: Quem deus perdere vult, prius dementat. Ich kannte ihn lange Zeit auch nicht. Mein Mann kannte ihn, und durch DON RETO wurde er an ihn erinnert.
Aber wie @cyprian schon aehnlich sagt: "Mit solchen Worten kann man nicht spassen, das ist einfach bitterer Ernst."
DrMartinBachmaier
@Sonia Chrisye: Ein genialer Satz von DON RETO:
Latein: Quem Deus perdere vult, prius dementat.
Deutsch: Wen Gott zugrunderichten will, den bringt er vorher von Sinnen.
@cyprian: "(mitunter mit Gelächter)": das scheint leider traurige Wahrheit zu sein.Mehr
@Sonia Chrisye: Ein genialer Satz von DON RETO:
Latein: Quem Deus perdere vult, prius dementat.
Deutsch: Wen Gott zugrunderichten will, den bringt er vorher von Sinnen.

@cyprian: "(mitunter mit Gelächter)": das scheint leider traurige Wahrheit zu sein.
Sonia Chrisye
Und Maria wusste aus eigener Erfahrung, was Christenverfolgung bedeutet. Wenn je eine Frau gelitten hat, dann sie. Sie kannte unermessliches Leid. Ich liebe sie.
Ich wuensche Ihnen eine gesegnete Nachtruhe.
3 weitere Kommentare von Sonia Chrisye
Sonia Chrisye
Und noch etwas tat diese junge Frau, insbesondere in ihrem fortgeschrittenen Alter :
Sie versprach dem zu ihr gesandten Engel Gottes in ihrem Magnifikat, und damit sogleich Ihrem Herrn und Erretter, - dem Lamm Gottes-, Ihre Treue. Sie vertraute dem Lamm, sie band sich an Jesus, Ihren Sohn, wie eine Sklavin,- mit all Ihrer Kraft, - mit allem, was sie war (eine "Magd" Gottes), - und mit allem, was …Mehr
Und noch etwas tat diese junge Frau, insbesondere in ihrem fortgeschrittenen Alter :
Sie versprach dem zu ihr gesandten Engel Gottes in ihrem Magnifikat, und damit sogleich Ihrem Herrn und Erretter, - dem Lamm Gottes-, Ihre Treue. Sie vertraute dem Lamm, sie band sich an Jesus, Ihren Sohn, wie eine Sklavin,- mit all Ihrer Kraft, - mit allem, was sie war (eine "Magd" Gottes), - und mit allem, was sie hatte. Ich glaube, sie war die wunderbarste Frau, die jemals auf dieser Erde gelebt hat. Sie tat den Willen Gottes im voelligen Vertrauen auf IHN, - und das macht sie bis heute und zukuenftig in alle Ewigkeit zu unserer aller Mutter.
GOTT segne Sie fuer Ihre Arbeit und vergelte sie Ihnen reichlich. 😇
Sonia Chrisye
Dieser Ihr Beitrag eignet sich ausgezeichnet fuer ein vertieftes Bibelstudium. Das Wissen um die Bedeutung dieser Begriffe muesste eigentlich jeden historisch - kritischen Bibelexegeten ausser Gefecht setzen. Und wie sagt DON RETO so schoen:
Latein: Quem Deus perdere vult, prius dementat. Translated.—Whom the Lord wishes to ruin, he first deprives of reason; or, “When God will punish, he will …Mehr
Dieser Ihr Beitrag eignet sich ausgezeichnet fuer ein vertieftes Bibelstudium. Das Wissen um die Bedeutung dieser Begriffe muesste eigentlich jeden historisch - kritischen Bibelexegeten ausser Gefecht setzen. Und wie sagt DON RETO so schoen:
Latein: Quem Deus perdere vult, prius dementat. Translated.—Whom the Lord wishes to ruin, he first deprives of reason; or, “When God will punish, he will first take away the understanding.”
Geo. Herbert.—Jacula Prudentum.
Deutsch: Wen der Herr ruinieren will, dem nimmt er zuerst die Vernunft; oder noch anders ausgedrueckt:: "Wenn Gott bestraft, dem nimmt er zuerst das Verständnis weg. " Das klingt nach Gericht Gottes.
Sonia Chrisye teilt das
7
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DrMartinBachmaier
@Sonia Chrisye: "Recherchen" ist vielleicht etwas übertrieben, weil ich zunächst ja nur ein paar Begriffe im Gesenius nachgeschaut habe. Dass sich das aber alles so schön als präzise erfüllte Prophetie in Lukas 1 ergeben hat, hat mich selbst fasziniert, und das war die Arbeit dann auch wert.
Zu den Jungfrau-Begriffen noch was: In jeder Sprache hat Jungfrau (lateinisch: virgo, griechisch: parthénos …Mehr
@Sonia Chrisye: "Recherchen" ist vielleicht etwas übertrieben, weil ich zunächst ja nur ein paar Begriffe im Gesenius nachgeschaut habe. Dass sich das aber alles so schön als präzise erfüllte Prophetie in Lukas 1 ergeben hat, hat mich selbst fasziniert, und das war die Arbeit dann auch wert.

Zu den Jungfrau-Begriffen noch was: In jeder Sprache hat Jungfrau (lateinisch: virgo, griechisch: parthénos, hebräisch z.B. 'alma) auch eine zweite Bedeutung, nämlich die einer jungen Frau zwischen Geschlechtsreife und erstem Kind oder Ehe. Das ergibt sich schon daraus, weil keiner die Jungfräulichkeit wirklich überprüft. Man nimmt halt sozusagen, gemäß der juristisch geforderten Unschuldsvermutung an, dass eine Frau vor der Ehe (oder vor Empfängnis des ersten Kindes) Jungfrau ist und spricht dann halt auch manchmal von Jungfrau im Sinne von "du gehörst geheiratet".
Wenn aber so ein Begriff in einer sakralen Schrift oder wenigstens in einer königlichen (denken wir an die Inschrift des Königs Kalumu) steht, dann muss man davon ausgehen, dass das Ideal auch erfüllt ist - Gott zumindest weiß, ohne besonders prüfen zu müssen, ob jemand Jungfrau ist -; ansonsten wäre die Schrift nicht sakral bzw. einer königlichen Inschrift würde die Würde fehlen.
DrMartinBachmaier
@Plaisch: Zunächst Korrektur: Es stimmt nicht, dass virgo von virga kommt, sondern von vis, ebenso kommt vir von vis (Rhotazismus, wie Sie sagten) und Ihre virago natürlich auch von virgo und vir und letztlich von vis.
Was ich nun gelernt habe: Als Rhotazismus (gr. ῥῶ rho) bezeichnet man den Lautwandel eines beliebigen Konsonanten zu r. Betroffen sind meist Frikative wie das s oder der Mehr
@Plaisch: Zunächst Korrektur: Es stimmt nicht, dass virgo von virga kommt, sondern von vis, ebenso kommt vir von vis (Rhotazismus, wie Sie sagten) und Ihre virago natürlich auch von virgo und vir und letztlich von vis.
Was ich nun gelernt habe: Als Rhotazismus (gr. ῥῶ rho) bezeichnet man den Lautwandel eines beliebigen Konsonanten zu r. Betroffen sind meist Frikative wie das s oder der laterale Approximant l.
Dass das griechische parthénos von ptórthos kommt, hat gestimmt. Es heißt aber nicht nur Trieb, wie im Gemoll unter parthénos als Ursprungswort steht, sondern Zweig, Sprössling (was halt austreibt), wie unter ptórthos im Gemoll steht.
Plaisch
@DrMartinBachmaier
Vielen Dank, da müsste ich noch näher darangehen. Interessant ist die VErbidung von vir und vis (Rhotazismus), aber auch virgo könnte doch mit virago zusammenhängen. Aber da kenne ich die historischen Belege nicht.
Auf jeden Fall bete ich mit den Frauen und halte Maria für eine Jungfrau.Mehr
@DrMartinBachmaier
Vielen Dank, da müsste ich noch näher darangehen. Interessant ist die VErbidung von vir und vis (Rhotazismus), aber auch virgo könnte doch mit virago zusammenhängen. Aber da kenne ich die historischen Belege nicht.

Auf jeden Fall bete ich mit den Frauen und halte Maria für eine Jungfrau.