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Während es Hinweise aus der Antike gibt, die auf einen allgemeinen Schutz der Kinder im Mutterleib hindeuten, herrschte in der Römerzeit eine Kultur des Todes. Sie wurde durch das Christentum überwunden …Mehr
Während es Hinweise aus der Antike gibt, die auf einen allgemeinen Schutz der Kinder im Mutterleib hindeuten, herrschte in der Römerzeit eine Kultur des Todes. Sie wurde durch das Christentum überwunden und durch die ganze 2000-jährige Kirchengeschichte hat sich die Kirche nie von den Pro-Abtreibungs-Kräften überwinden lassen. Der bisweilen erhobene Vorwurf, dass im Mittelalter Thomas von Aquin eine Sukzessiv-Beseelung des Embryos gelehrt hätte, ist nicht haltbar und basiert auf einer Fehldeutung seiner Schriften. Im 20. Jahrhundert wurde beginnend mit Lenin und seinen Anhängern die alt-römische Kultur des Todes weitgehend wieder aufgerichtet. Das Lehramt der Kirche hat sich dem aber klar entgegengestellt und wendet sich auch an alle, die durch Abtreibung schuldig geworden sind und verkündet ihnen die Vergebung der Sünden durch den Glauben an Jesus Christus.
Sven Christian Köhler
The End Of Humanity As Planned By The Global Leaders
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Oenipontanus
@Thomas Seiler
"Considerandum est autem quod in vulva aliqui moriuntur ante infusionem animae rationalis quae sola immortalis est, et quantum ad hoc dicit aut sicut abortivum absconditum non subsisterem: ab huiusmodi enim abortivis fetibus nihil perpetuum remanet; aliqui vero moriuntur post infusionem animae rationalis, qui quidem post mortem subsistunt secundum animam sed lucem huius mundi non …Mehr
@Thomas Seiler
"Considerandum est autem quod in vulva aliqui moriuntur ante infusionem animae rationalis quae sola immortalis est, et quantum ad hoc dicit aut sicut abortivum absconditum non subsisterem: ab huiusmodi enim abortivis fetibus nihil perpetuum remanet; aliqui vero moriuntur post infusionem animae rationalis, qui quidem post mortem subsistunt secundum animam sed lucem huius mundi non vident, et quantum ad hoc dicit vel, supple sicut, qui concepti non viderunt lucem, scilicet vitae praesentis."
(Expositio super Iob ad litteram, cap. 3)

Hier wird folgendes in aller Klarheit gesagt: 1. Es gibt Föten, die vor Eingießung der anima rationalis im Mutterleib sterben und dass 2. von diesen Föten "nichts Ewiges bleibt" (weil sie eben noch keine Menschen sind). Dieses "vor" ist eindeutig im zeitlichen Sinn gemeint und nicht nur in einem logischen.
Die heutige katholische Standardansicht besagt aber, dass die Föten, die laut Thomas keine anima rationalis haben und folglich keine Menschen im strengen Sinne des Wortes sind, sehr wohl Menschen sind. Wenn Sie das nicht begreifen, dann können oder wollen Sie Thomas einfach nicht verstehen, sondern interpretieren Ihre eigene Meinung in ihn hinein.
Im Übrigen haben alle Zeitgenossen des Thomas hinsichtlich der Sukzessivbeseelung dieselbe Ansicht vertreten wie er. Studieren Sie die einschlägige Fachliteratur, dann wird Ihnen vielleicht ein Licht aufgehen!

@Rodenstein
Falls Sie mich meinen, ich bin weder alt noch gerade ich in Wallung. Es geht hier allein um die Frage, ob Herr Seiler den hl. Thomas richtig interpretiert und nicht darum, wie ich oder sonst jemand zur Abtreibung steht.
Thomas Seiler
Lieber Oenipontanus,
wie ich unten und in dem Video ab ca. 8 min erläutert habe, versteht der heilige Thomas unter "Fötus" bzw. "Embryo" bereits den Samen bzw. dessen flüchtige Umwandungsformen vor der Empfängnis. Diese haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Anima rationalis aber mit vollzogener Empfängnis schon. Ihr Zitat bezieht sich also nicht auf die von Ihnen unten gemachte Aussage :
"Thomas war …Mehr
Lieber Oenipontanus,

wie ich unten und in dem Video ab ca. 8 min erläutert habe, versteht der heilige Thomas unter "Fötus" bzw. "Embryo" bereits den Samen bzw. dessen flüchtige Umwandungsformen vor der Empfängnis. Diese haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Anima rationalis aber mit vollzogener Empfängnis schon. Ihr Zitat bezieht sich also nicht auf die von Ihnen unten gemachte Aussage :

"Thomas war nicht der Ansicht, dass vom Augenblick der Empfängnis an ein Mensch im strengen Sinne des Wortes vorliegt, sondern lediglich ein werdender Mensch."

(Hervorhebung in dicker Schrift hinzugefügt)

Ihr obiges Zitat bezieht sich dagegen auf die Situation vor der Empfängnis und erfüllt damit nicht meine Bitte, ein Thomas-Zitat zu zeigen, worin er lehrt, dass "vom Augenblick der Empfängnis an ... lediglich ein werdender Mensch" vorliegen würde. Ich habe durch mein unten angeführtes Zitat gezeigt, dass für Thomas mit Abschluss der Empfängnis erstmalig ein Menschenkörper vorliegt, im frühesten Stadium seiner Entwicklung, und dieser bereits von diesem Zeitpunkt an eine Geistseele besitzt. Thomas kennt keinen Menschenkörper, der nur eine vegetative oder animalische Seele hätte.

Auch diese Aussage lässt sich nicht halten:

"Die heutige katholische Standardansicht besagt aber, dass die Föten, die laut Thomas keine anima rationalis haben und folglich keine Menschen im strengen Sinne des Wortes sind, sehr wohl Menschen sind."

Denn auch heute lehrt die katholische Kirche, dass vor der Empfängnis keine Menschen da sind.

Wenn man einen mittelalterlichen oder antiken Philosophen richtig einschätzen möchte, ist es unerlässlich, dass man die von ihm verwendeten Begriffe mit genau derselben Bedeutung verwendet, wie er es damals getan hat. Das trifft hier insbesondere für die Begriffe Embryo, Fötus und Zeugung zu. Wir dürfen nicht deren heutige Bedeutung in die Texte des heiligen Thomas hineinlegen, wo er diese benutzt, denn er verstand darunter etwas anderes.
Oenipontanus
"Ihr obiges Zitat bezieht sich dagegen auf die Situation vor der Empfängnis"
Das ist Unsinn! Natürlich geht es in dem Zitat aus dem Hiobkommentar um einen Zeitpunkt nach der Empfängnis oder findet die Empfängnis Ihrer Meinung nach außerhalb des Mutterleibes statt? Thomas sagt: "in vulva aliqui moriuntur" und das impliziert notwendig einen Zeitpunkt nach der Empfängnis.
Wenn Sie es nicht verstehen …Mehr
"Ihr obiges Zitat bezieht sich dagegen auf die Situation vor der Empfängnis"

Das ist Unsinn! Natürlich geht es in dem Zitat aus dem Hiobkommentar um einen Zeitpunkt nach der Empfängnis oder findet die Empfängnis Ihrer Meinung nach außerhalb des Mutterleibes statt? Thomas sagt: "in vulva aliqui moriuntur" und das impliziert notwendig einen Zeitpunkt nach der Empfängnis.
Wenn Sie es nicht verstehen wollen, dann kann ich auch nichts machen! 🥴

"Wenn man einen mittelalterlichen oder antiken Philosophen richtig einschätzen möchte, ist es unerlässlich, dass man die von ihm verwendeten Begriffe mit genau derselben Bedeutung verwendet, wie er es damals getan hat."

Das brauchen Sie mir nicht zu sagen, als Mensch, der sich fast sein ganzes Studium hindurch mit scholastischer Philosophie und Theologie befasst hat, bin ich darüber bestens im Bilde.
Rodenstein
Wirklich seltsam, warum alte Kerle beim Thema Kindstötung immer wieder in Wallung geraten ...
Guntherus de Thuringia
Zur Diskussion: Lukas 1,39-45 (Besuch Marias bei Elisabeth) spricht dafür, dass die Ungeborenen Person-Eigenschaft haben. Johannes im Schoß der Elisabeth war 6+ Monate alt; Jesus im Schoß Mariens war noch nicht drei Monate alt.
Guntherus de Thuringia
Wenn ich mich recht erinnere, wurde Jesaja (oder Jeremia?) schon im Mutterschoß auserwählt oder berufen. Das ergibt Sinn nur, wenn er schon ein personales Wesen war. (Aus dem Gedächtnis, daher sehr ungenau - müsste es heraussuchen).
Thomas Seiler
Was hinzukommt, ist eine Stelle 2 Mose 22, wo sogar die unbeabsichtige Tötung eines Kindes unter Strafe gestellt wird, wie viel mehr dann die beabsichtigte:
„Wenn Männer einen Streit haben und einer verletzt dabei eine schwangere Frau, so dass ihr die Frucht abgeht, sie aber am Leben bleibt, so soll er um Geld gestraft werden, so viel der Mann der Frau fordert und die Schiedsrichter zuerkennen.“Mehr
Was hinzukommt, ist eine Stelle 2 Mose 22, wo sogar die unbeabsichtige Tötung eines Kindes unter Strafe gestellt wird, wie viel mehr dann die beabsichtigte:

„Wenn Männer einen Streit haben und einer verletzt dabei eine schwangere Frau, so dass ihr die Frucht abgeht, sie aber am Leben bleibt, so soll er um Geld gestraft werden, so viel der Mann der Frau fordert und die Schiedsrichter zuerkennen.“
Guntherus de Thuringia
Ich habe gerade keine Zeit und habe auf die Schnelle nur das gefunden:
《 er [Gott] erschafft und formt das menschliche Sein, als ob er es mit seiner Hand gestaltet (vgl. Ps 118,7). Es scheint, daß dieses Thema in Jer 1,5 seinen ersten Ausdruck findet. Es findet sich darauf in vielen anderen Texten wieder. Vgl. Jes 49,13; 46,3; Ijob 10,8-12; Ps 22,10; 71,6; 139,13. Im Evangelium lessen wir bei …Mehr
Ich habe gerade keine Zeit und habe auf die Schnelle nur das gefunden:
《 er [Gott] erschafft und formt das menschliche Sein, als ob er es mit seiner Hand gestaltet (vgl. Ps 118,7). Es scheint, daß dieses Thema in Jer 1,5 seinen ersten Ausdruck findet. Es findet sich darauf in vielen anderen Texten wieder. Vgl. Jes 49,13; 46,3; Ijob 10,8-12; Ps 22,10; 71,6; 139,13. Im Evangelium lessen wir bei Lk 1,44: “Denn siehe, sobald die Stimme deines Grußes an mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Schoße.” 》
Erklärung über den Schwangerschaftsabbruch
T H
Kann und darf man so sehen, reicht aber ganz offensichtlich nicht aus, um daraus eine zwingende "Mitzwa" abzuleiten:
Zitat: "Im Judentum wird das menschliche Leben als heilig verstanden. Abtreibung ist deshalb in der jüdischen Orthodoxie an und für sich verboten. Das Reformjudentum ist diesbezüglich teils anderer Ansicht.
David Bollag, Judaist und orthodoxer Rabbiner, erläutert: «In bestimmten …Mehr
Kann und darf man so sehen, reicht aber ganz offensichtlich nicht aus, um daraus eine zwingende "Mitzwa" abzuleiten:
Zitat: "Im Judentum wird das menschliche Leben als heilig verstanden. Abtreibung ist deshalb in der jüdischen Orthodoxie an und für sich verboten. Das Reformjudentum ist diesbezüglich teils anderer Ansicht.

David Bollag, Judaist und orthodoxer Rabbiner, erläutert: «In bestimmten Ausnahmesituationen ist eine Abtreibung erlaubt. Zum Beispiel, wenn die physische oder psychische Gesundheit der Mutter gefährdet ist.»

Diese Ansicht stützt sich auf die Mischna und den Talmud, die sogenannte mündliche Tora. Die schriftliche Tora äussert sich nicht dazu.

Nach Auffassung des Judentums beginnt das Leben eines Menschen erst mit der Geburt. «Sobald sich der Embryo im Mutterleib einnistet, gilt er zwar als potentielle Person und Abtreibung wäre damit die Zerstörung potentiellen Lebens. Aber sie ist kein Mord», so Bollag.

Zum Schutz dieses Lebens müssen zwar, wo nötig, die Sabbat-Gesetze gebrochen werden. Jedoch ist der Embryo nicht im vollen Besitz der Rechte eines geborenen Menschen.

Wenn aber eine Abtreibung vorgenommen werden muss, so soll dies trotzdem möglichst früh in der Schwangerschaft geschehen. Bollag erklärt: «Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft ist, desto schwieriger wird es für einen Rabbiner sein, eine Abtreibung zu erlauben.»

Denn der Fötus gewinnt im Laufe der Schwangerschaft kontinuierlich an Menschenrechten, bis er diese bei seiner Geburt vollständig erlangt".
Guntherus de Thuringia
@Thomas Seiler. die Mosesstelle gibt für die Beseelungsfrage wenig her. Nachkommenschaft war ein Gut, dessen Zerstörung im Mutterleib geahndet wird.Theologisch ist da wenig zu holen.
Guntherus de Thuringia
Hiob zeigt, dass für die Individualität und Unersetzlichkeit jeder einzelnen Person damals noch kein Sinn bestand. Seine Kinder kamen alle um. Gott tröstet ihn dadurch, dass er am Ende wieder Kinder bekommt, diesmal noch mehr - als könnten sie die gestorbenen Kinder einfach ersetzen.
Thomas Seiler
Lieber Guntherus de Thuringia,
dass Gott Hiob nach dem Verlust seiner ersten Kinder weitere Kinder schenkt und Hiob dadurch Trost erhält, bedeutet aus meiner Sicht nicht, dass deshalb die ersten Kinder in den Augen Hiobs oder in den Augen Gottes keine unersetzbaren wertvollen Personen gewesen wären bzw. dass "für die Individualität und Unersetzlichkeit jeder einzelnen Person damals noch kein Sinn …Mehr
Lieber Guntherus de Thuringia,

dass Gott Hiob nach dem Verlust seiner ersten Kinder weitere Kinder schenkt und Hiob dadurch Trost erhält, bedeutet aus meiner Sicht nicht, dass deshalb die ersten Kinder in den Augen Hiobs oder in den Augen Gottes keine unersetzbaren wertvollen Personen gewesen wären bzw. dass "für die Individualität und Unersetzlichkeit jeder einzelnen Person damals noch kein Sinn bestand." Der Trost durch die neuen Kinder schließt die Anerkennung der personalen Individualität der früheren Kinder nicht aus.

Was 2 Mose 22 betrifft: Wenn die darin erwähnte getötete "Furcht" nur als unbeseelte Zellenansammlung verstanden worden wäre, weshalb sollte dann eine Strafe verhängt worden sein? Das wäre ja noch keine "Nachkommenschaft" im Sinne eines neu gezeugten Menschen gewesen.
T H
Die Lehre der Sukzessivbeseelung gilt im Judentum bis heute. Schwangerschaftsabbrüche sind im Notfall sogar bis zur Geburt möglich.
Erst mit ihrem Dogma von der sog. "Unbefleckten Empfängnis" hat sich die Katholische Kirche damit plötzlich ein Problem eingehandelt - und wird es wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag behalten, wenn sie kein anderes Verhältnis zu ihren eigenen Dogmen entwickelt.
Thomas Seiler
Liebe(r) TH, die katholische Kirche hat nie die Sukzessivbeseelung des Embryos gelehrt. In dem Video finden Sie die Erläuterung dazu - oder auch in meiner Antwort unten auf den Einwand von Oenipotanus.
T H
Logisch, wenn der Begriff "Embryo" gar kein Thema gewesen ist, am wenigsten in der Bibel.
Heribert Nuhn
Zur Geschichte der Abtreibung gehört leider auch die Feststellung, daß in neuerer Zeit die Kath. Kirche in Deutschland mit ihrer Beteiligung an der "Reform des §218" durch die "Scheinlösung" für die Mehrzahl der Bevölkerung die Abtreibung aufgewertet und somit "hoffähig" gemacht hat. Der Synodale Weg setzt diesen teuflischen Weg fort, wenn Stetter-Karp ein flächendeckendes Angebot an Abtreibungskliniken …Mehr
Zur Geschichte der Abtreibung gehört leider auch die Feststellung, daß in neuerer Zeit die Kath. Kirche in Deutschland mit ihrer Beteiligung an der "Reform des §218" durch die "Scheinlösung" für die Mehrzahl der Bevölkerung die Abtreibung aufgewertet und somit "hoffähig" gemacht hat. Der Synodale Weg setzt diesen teuflischen Weg fort, wenn Stetter-Karp ein flächendeckendes Angebot an Abtreibungskliniken fordert.
Oenipontanus
"Der bisweilen erhobene Vorwurf, dass im Mittelalter Thomas von Aquin eine Sukzessiv-Beseelung des Embryos gelehrt hätte, ist nicht haltbar und basiert auf einer Fehldeutung seiner Schriften."
Nein, Herr Seiler, da gibt es keine Fehldeutung, Thomas hat eindeutig die Sukzessivbeseelung gelehrt. Ich habe zu diesem Thema bereits vor ein paar Jahren einmal mit Ihnen diskutiert, schade, dass Sie sich …Mehr
"Der bisweilen erhobene Vorwurf, dass im Mittelalter Thomas von Aquin eine Sukzessiv-Beseelung des Embryos gelehrt hätte, ist nicht haltbar und basiert auf einer Fehldeutung seiner Schriften."

Nein, Herr Seiler, da gibt es keine Fehldeutung, Thomas hat eindeutig die Sukzessivbeseelung gelehrt. Ich habe zu diesem Thema bereits vor ein paar Jahren einmal mit Ihnen diskutiert, schade, dass Sie sich weiterhin Thomas so zurechtbiegen, wie Sie ihn haben wollen, nur weil er offenbar Ihrer Meinung nach nicht gelehrt haben kann, was er - wiederum Ihrer Meinung nach - nicht gelehrt haben darf.
T H
@Oenipontanus, genau so ist es!
Thomas Seiler
Lieber Oenipotanus,
können Sie ein Thomas-Zitat nennen, wo er die Sukzessivbeseelung des Embryos im heutigen Sinn des Wortes lehrt? Ich habe in dem Video mehrere Textstellen von ihm zitiert, die das Gegenteil belegen.
Die Katholische Kirche bzw. Thomas von Aquin haben nicht gelehrt, dass der menschliche Embryo - im heutigen Sinne - eine Sukzessivbeseelung durchlaufen würde.
Bis 1827 war die Existenz …Mehr
Lieber Oenipotanus,

können Sie ein Thomas-Zitat nennen, wo er die Sukzessivbeseelung des Embryos im heutigen Sinn des Wortes lehrt? Ich habe in dem Video mehrere Textstellen von ihm zitiert, die das Gegenteil belegen.

Die Katholische Kirche bzw. Thomas von Aquin haben nicht gelehrt, dass der menschliche Embryo - im heutigen Sinne - eine Sukzessivbeseelung durchlaufen würde.

Bis 1827 war die Existenz der Eizelle noch unbekannt, weshalb Aristoteles bzw. Thomas von Aquin die Empfängnis nicht mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle identifizierte. Vor diesem Hintergrund, der auch den unterschiedlichen Gebrauch des Wortes "Embryo" zwischen damals und heute erklärt, lehrte der Heilige Thomas von Aquin, dass der Same - nach damaligem Sprachgebrauch bereits "Embryo" bzw. "Foetus inanimatus" - erst nach mindestens 40 Tagen in einen menschlichen Körper im frühesten Stadium seiner Entwicklung umgewandelt wird und ab diesem Zeitpunkt ihm von Gott die Geistseele eingegeben wird. Bis dahin lebe der Same bzw. seine Umwandlungsformen mit einer vegetativen und dann animalischen Seele.

Das entspricht in der Kernaussage der bis heute unveränderten katholischen Lehre, mit dem Unterschied, dass wir heute wissen, dass die Zeitdauer, die der Same im Körper verbringt, bevor er durch Verschmelzung mit der Eizelle zum menschlichen Körper wird, keine 40 Tage sondern deutlich weniger lang ist, nämlich 1-5 Tage. Auch wir könnten heute, in der aristotelisch-thomistischen Terminologie, sagen, dass der Same in der Zeit vor der Befruchtung der Eizelle eine vegetative oder animalische Seele besitzt, da er offensichtlich ein Lebewesen ist, aber noch kein Mensch, auch nicht ein Mensch im Frühstadium.

Das heißt, dass der Heilige Thomas von Aquin nie gelehrt hat, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt einen lebenden menschlichen Körper gäbe, der keine Geistseele besäße.
T H
Haben Sie zur Kenntnis genommen, dass im Judentum seit jeher im Notfall sogar bis zur Geburt ein Schwangerschaftsabbruch möglich ist - und zwar weil dem Menschen erst mit seiner Geburt die Eigenschaft als Person zukommt, @Thomas Seiler
Thomas Seiler
Wo sehen Sie im Alten Testament eine Schriftstelle, die Abtreibung erlauben würde bzw. die dem Menschen erst mit der Geburt die Personenwürde zukommen lassen würde?
Oenipontanus
@Thomas Seiler
"Das heißt, dass der Heilige Thomas von Aquin nie gelehrt hat, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt einen lebenden menschlichen Körper gäbe, der keine Geistseele besäße."
Das ist korrekt, tut aber nichts zur Sache hinsichtlich der von Ihnen aufgeworfenen Problemstellung,
Ich versuche es einmal so zu erklären: Sie sind der Ansicht, dass ab der Vereinigung von Ei- und Samenzelle ein …Mehr
@Thomas Seiler
"Das heißt, dass der Heilige Thomas von Aquin nie gelehrt hat, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt einen lebenden menschlichen Körper gäbe, der keine Geistseele besäße."

Das ist korrekt, tut aber nichts zur Sache hinsichtlich der von Ihnen aufgeworfenen Problemstellung,
Ich versuche es einmal so zu erklären: Sie sind der Ansicht, dass ab der Vereinigung von Ei- und Samenzelle ein Mensch im strengen Sinne des Wortes vorliegt und damit eine Tötung dieser Ei- und Samenzelle-Verbindung Mord ist. Thomas war nicht der Ansicht, dass vom Augenblick der Empfängnis an ein Mensch im strengen Sinne des Wortes vorliegt, sondern lediglich ein werdender Mensch. Unter dieser Voraussetzung kann man eine (Früh-)abtreibung nicht als Mord qualifizieren, wenngleich (wie ich annehme) auch Thomas eine Frühabtreibung für sündhaft gehalten hat.
Oenipontanus
@Thomas Seiler
Da das Alte Testament weder den Begriff der "Person" noch den der "Personwürde" kennt, ist die Diskussion über diesen Aspekt anachronistisch und damit sinnlos.
T H
Konfrontiert mit dem ja aus der griechischen Philosophie stammenden Begriff der "Person" hat das rabbinische Judentum die Aussagen des Alten Testaments dahingehend abgeglichen. Das ist überhaupt der Grund, weshalb dazu Stellung genommen worden ist, ab wann bei einem Menschen von einer Person gesprochen werden kann.
Thomas Seiler
Lieber Oenipontanus,
Ihre Aussage "Thomas war nicht der Ansicht, dass vom Augenblick der Empfängnis an ein Mensch im strengen Sinne des Wortes vorliegt, sondern lediglich ein werdender Mensch." trifft nicht zu.
Oder können Sie hierzu ein Originalzitat von ihm angeben, welche Ihre Aussage belegen würde?
Er hat vielmehr das Gegenteil gelehrt und daran festgehalten, dass bereits bei Abschluss der …Mehr
Lieber Oenipontanus,

Ihre Aussage "Thomas war nicht der Ansicht, dass vom Augenblick der Empfängnis an ein Mensch im strengen Sinne des Wortes vorliegt, sondern lediglich ein werdender Mensch." trifft nicht zu.

Oder können Sie hierzu ein Originalzitat von ihm angeben, welche Ihre Aussage belegen würde?

Er hat vielmehr das Gegenteil gelehrt und daran festgehalten, dass bereits bei Abschluss der Empfängnis eine Geistseele, das heißt ein vollständiger Mensch mit personaler Würde und Rechten vorliegt. Er hat unter "Empfängnis" nicht die ihm unbekannte Verschmelzung von Ei- und Samenzelle verstanden sondern einen mindestens 40 Tage dauernden Prozess, in welchem der Same stufenweise umgewandelt wird und an dessen Abschluss erst der Beginn der biologischen Existenz eines Menschenkörpers in seinem frühesten Stadium steht.

So schreibt er in Summa Contra Gentiles II, 89

„Wenn er dagegen ein aktuell menschlicher Körper, nämlich ein durch die menschliche Seele vollendeter Körper ist, so ist er weder früher noch später als die Seele, sondern gleichzeitig mit ihr.“

Das heißt also, dass er nicht lehrt, dass es einen Menschkörper im frühesten Stadium gäbe, welcher keine Geistseele besitzt.

In dem Video wird es ab ca. 8 min näher erläutert und auch auf einen sehr lesenswerten Artikel des Lebensrechts-Anwalts Georg Lennartz in der Zeitschrift der Europäischen Ärzteaktion verwiesen.