In einem Topf mit Kinderschändern ist nicht ehrenrührig?
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Es ist kein Geheimnis, dass die umstrittene Kirchenzeitung der Diözese Linz schon lange keine kirchliche Linie vertritt. Im März 2009 veröffentlichte sie einen Artikel, in dem Gloria.tv sogar mit Verbreitern von Kinderpornografie in Zusammenhang gebracht wurde. Hier musste Gloria.tv reagieren.
Wie meinen Sie?
Ich muss Ihnen nicht erklären, was es heute in der Katholischen Kirche bedeutet, mit Kinderpornografie in Zusammenhang gebracht zu werden.
Die Linzer Kirchenzeitung warf Gloria.tv auch vor, in Moldawien beheimatet zu sein?
Das Land Moldawien ist zwar ärmer, aber sicher nicht unehrenhafter als Österreich oder Deutschland. Hier wurde mit unterschwelliger Ausländerfeindlichkeit gearbeitet. Außerdem zeugt es von einem gewissen Provinzialismus zu glauben, nur ein österreichischer Internetdienst könne über Kirche, Glaube und Religion berichten. Gloria.tv wurde in Moldawien errichtet, weil Nina Buzut von dort stammt und das erste Studio dort stand. Gloria.tv hat seinen Sitz im Zentrum der nordmoldawischen Stadt Belz. Die Vorsitzende der Trägerorganisation ist eine ehemalige Theater-Regisseurin.
Ja.
Außerdem ist Gloria.tv mit allen Kräften der Neuevangelisierung in Osteuropa verpflichtet, das vom Kommunismus verwüstet wurde. In Gloria.tv gibt es eine russische, rumänische, polnische, ukrainische, bulgarische und natürlich eine tschechische und slowakische Sektion.
Wie ging der Prozess aus?
Er fand gar nicht richtig statt. Der Richter wollte nicht akzeptieren, dass es Gloria.tv überhaupt gibt. Doch alle notwendigen Dokumente und Firmenbuchauszüge wurden von uns fristgemäß vorgelegt. Außerdem meinte er, dass es für einen Internet-Nachrichtendienst nicht ehrenrührig sei, mit Kinderschändern in einen Topf geworfen zu werden. Eine Fortsetzung des Verfahrens hatte daher keinen Sinn.
Der Direktor des ORF-Landesstudios Oberösterreich, Helmut Obermayr, durfte in der Linzer Kirchenzeitung behaupten, dass Gloria.tv - Zitat – „ORF Material für die eigene Nachrichtensendung verwendet“ habe. Das sei – so der ORF-Landes-Direktor: „eindeutig Diebstahl“. In Wahrheit hat die Nachrichtensendung Gloria Global kein ORF Material eingespielt, sondern nur die ORF-Webseite abgefilmt. Ist es Diebstahl, Fotos und Videos von Webseiten zu erstellen?
Abgesehen davon, dass so etwas im Rahmen der Berichterstattung erlaubt ist, hat der ORF im November 2009 in einer Sendung selber Gloria.tv abgefilmt und mit Bild und Ton eingeblendet. Damit hat Obermayr das, was sein eigener Sender macht, als „Diebstahl“ bezeichnet.
Die Vorgangsweise des Gerichtes erinnert an den berüchtigten Grazer Prozess, als Lebensschützer als angebliche Stalker verurteilt wurden. Sehen Sie Parallelen? Haben Katholiken vor Österreichischen Gerichten noch eine Chance?
Die Situation wird immer schlimmer. Ein aggressiver Atheismus versucht unter dem Deckmantel der Trennung von Kirche und Staat gläubige Christen aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen. Für manche katholische Positionen kann man heute in Österreich schon eingesperrt werden, wenn man so unvorsichtig ist, sie öffentlich zu vertreten. Aber noch ist es Zeit, sich mit den Mitteln des Rechtsstaates zu wehren. Die Alternative ist, sich auf den Weg in die Katakomben vorzubereiten.
Sie haben mit Eva Maria Kaiser von der ORF-Sendung Report ein Interview geführt über Gloria.tv. Können Sie die Inhalte zusammenfassen?
Frau Kaiser ist selbst studierte Theologin. Es ging vor allem um die Positionierung der unabhängigen Internetmedien innerhalb der Kirche und um deren politische und religiöse Einordnung. Auch wurden die Differenzen zur Linzer Kirchenzeitung angesprochen, über die sie offensichtlich informiert war und deren Vorwürfe sie wiederholt hat.
Können wir davon ausgehen, dass Kaiser aus dem halbstündigen Interview wenige Sätze herausschneiden wird, um Gloria.tv mit kath.net und kreuz.net gemeinsam in ein Nazi-Eck zu stellen?
Man soll an das Gute im Menschen glauben, zumindest bis zum Beweis des Gegenteils.