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Gloria Global am 1. September. Die Bürgerinitiative soll zermürbt werden „Mord“, nicht „Schwangerschaftsabbruch“ Vatikan widerspricht Bistum Regensburg Papst von Haien umgebenMehr
Gloria Global am 1. September.

Die Bürgerinitiative soll zermürbt werden
„Mord“, nicht „Schwangerschaftsabbruch“
Vatikan widerspricht Bistum Regensburg
Papst von Haien umgeben
Hanna
Ignoranz, Dummheit oder bewusste Diffamierung des Papstes und der Kirche? Kürzlich hat der Autor Ulli Schauen ein Buch mit dem Titel „Das Kirchenhasser-Brevier“ vorgelegt - Von P. Bernhard Speringer ORC
Linz (kath.net)
Wie viele Katholiken verstehen die Bedeutung und die Auswirkung ihrer Taufe und ihres Glaubens? Wie viele haben die Kirche als „Mutter“ erfahren und leben wirklich in der Gemeinschaft …Mehr
Ignoranz, Dummheit oder bewusste Diffamierung des Papstes und der Kirche? Kürzlich hat der Autor Ulli Schauen ein Buch mit dem Titel „Das Kirchenhasser-Brevier“ vorgelegt - Von P. Bernhard Speringer ORC

Linz (kath.net)
Wie viele Katholiken verstehen die Bedeutung und die Auswirkung ihrer Taufe und ihres Glaubens? Wie viele haben die Kirche als „Mutter“ erfahren und leben wirklich in der Gemeinschaft der Kirche? Wie viele nehmen die Kirche als „jemanden“ wahr und nicht als „irgendetwas“? Soll Kirche nur eine Erfahrung für „Mystiker“ sein, nur die Erfahrung von Heiligen und Kirchenvätern, oder soll es die alltägliche Erfahrung eines jeden Christen sein?

„Lasst uns den Herrn unseren Gott lieben; lasst uns seine Kirche lieben … Lasst uns Ihn als unseren Vater und die Kirche als unsere Mutter lieben“ (Hl. Augustinus). „Niemand kann Gott als Vater haben, der nicht auch die Kirche als seine Mutter hat „ (Hl. Cyprian). „Dort wo die Kirche ist, ist auch der Geist Gottes, und wo der Geist Gottes ist, da ist die Kirche und alle Gnade. Und der Geist ist die Wahrheit“ (Hl. Iräneus von Lyons).

Die ersten Kirchenväter, Heilige und Konzile aller Jahrhunderte haben einhellig und immer wieder bekräftigt: zu Jesus gehören bedeutet, zu seinem Leib zu gehören - zur Kirche zu gehören. Jesus lieben bedeutet, die Kirche lieben. Im Lichte solcher aussagen von Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte reagieren Katholiken zurecht verärgert oder sogar gekränkt, wenn Medien oder Einzelpersonen die Wahrheit über die Kirche – wissentlich oder aus Ignoranz – verdrehen.

DAS „KIRCHENHASSER-BREVIER“

Kürzlich hat der Autor Ulli Schauen ein Buch mit dem Titel „Das Kirchenhasser-Brevier“ herausgegeben. Traurigerweise eine einzige Hasstirade auf Kirche und Papst. Am 24. August war er in die ZDF-Talksendung „Markus Lanz“ eingeladen, um über seinen Kirchenhass zu diskutieren.

Überraschenderweise offenbarte sich Schauen äußerst unwissend und ungebildet in Bezug auf kirchliche Themen – denn wenn er nicht einfach unwissend ist oder schlecht recherchiert hat, dann hat er bewusst gelogen und diffamiert. Gegen Ende der Sendung kommt Schauen auf die Abschlusspredigt von Papst Benedikt (11.6.2010) zum Priesterjahr zu sprechen. Darin kommentiert der Papst den Text der Tagesliturgie, besonders den Psalm 23 (22): „Der Herr ist mein Hirte“, in dem das betende Volk Israel die Selbstoffenbarung Gottes als Hirten aufgenommen und zur Wegweisung im eigenen Leben gemacht hat. In diesem Psalm heißt es unter anderem über Gott, den universalen Hirte der Kirche: “Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht“.

Papst Benedikt kommentierte diese Stelle folgendermaßen: «Der Hirte braucht den Stock gegen die wilden Tiere, die in die Herde einbrechen möchten; gegen die Räuber, die sich ihre Beute suchen. Neben dem Stock steht der Stab, der Halt schenkt und schwierige Passagen zu durchschreiten hilft. Beides gehört auch zum Dienst der Kirche, zum Dienst des Priesters. Auch die Kirche muss den Stock des Hirten gebrauchen, mit dem sie den Glauben schützt gegen die Verfälscher, gegen die Führungen, die Verführungen sind. Gerade der Gebrauch des Stockes kann ein Dienst der Liebe sein. Heute sehen wir es, dass es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird. So ist es auch nicht Liebe, wenn man die Irrlehre, die Entstellung und Auflösung des Glaubens wuchern lässt, als ob wir den Glauben selbst erfänden. Als ob er nicht mehr Gottes Geschenk, die kostbare Perle wäre, die wir uns nicht nehmen lassen. Zugleich freilich muss der Stock immer wieder Stab des Hirten werden, der den Menschen hilft, auf schwierigen Wegen gehen zu können und dem Herrn nachzufolgen.»

Die Worte des Papstes brauchen keine weiteren Erklärungen, denn jeder versteht, was damit gemeint ist. Die Priester sind Hirten und es gehört zu ihren Aufgaben, unerschrocken und couragiert die ihnen Anvertrauten zu schützen – vor Irrtum, Irrglaube und billiger Verführung durch seichte Angebote der Welt.

Wie aber interpretiert der „Kirchenhasser“ Schauen – er bezeichnet sich auf seiner Website selbst so - diese Worte? Er sieht darin eine „Aufforderung des Papstes an die Priester, die Prügelstrafe zu gebrauchen.“ Auf die Frage von Bischof Laun, der ebenfalls an der Diskussion teilnahm, ob er das wirklich ernst meine, sagte Schauen, dass der Papst das natürlich nicht explizit gesagt hat, aber jeder wüsste ja, was damit gemeint ist…
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Ignoranz, Dummheit oder bewusste Diffamierung des Papstes und der Kirche? Das Traurige an seinem Buch und seinen Aussagen ist weniger sein Hass, sondern vielmehr, dass plötzlich viele Katholiken entsetzt sind über das, was der Papst gesagt hat. Diese „Fernseh-Katholiken“ haben die Predigt des Hl. Vaters weder gehört noch gelesen – weil es viele Katholiken einfach nicht interessiert, was der Papst sagt.

Aber sie haben gehört, was ein „Pseudo-Journalist“ in einer Talk-Sendung gesagt hat und das glauben sie ohne es zu hinterfragen und - sie sind schockiert.

SIND SIE KATHOLISCH?

Es liegt nicht (nur) an den Journalisten, die in Kirchenredaktionen sitzen und schreiben ohne die geringste Ahnung von Kirche oder Glaube zu haben. Redakteure, die sich nicht einmal die Mühe machen, seriös zu recherchieren und sich auf dem Gebiet, über das sie berichten, weiterbilden. Könnte man sich einen Wirtschaftsredakteur vorstellen, der kein Doktor in Wirtschaftswissenschaften ist? Natürlich nicht. Aber ein Kirchenredakteur kann anscheinend jeder werden.

Und dennoch: Es liegt nicht in erster Linie an den Kirchenredakteuren. Es liegt an vielen Katholiken, die den eigenen Glauben nicht kennen. Es liegt an Priestern, die in ihren Predigten 15 Minuten reden, ohne irgendetwas Wesentliches über den Glauben zu sagen. Es liegt an Religionslehrern, die mit ihrer „Erlebnispädagogik“ alles andere tun, als den katholischen glauben zu vermitteln. Es liegt mir fern, in irgend einer Weise zu pauschalisieren, aber diese Tatsachen sind notorisch – wer sie leugnet hat jeden Bezug zur Realität verloren.

So traurig diese Episode über die Diffamierung des Papstes durch einen Kirchenhasser ist, viel trauriger ist die Unwissenheit der Katholiken in Bezug auf ihren eigenen Glauben. Wäre es nicht Zeit, auch als praktizierender Katholik, das eigene Gewissen zu erforschen und zu fragen: Bin ich denn wirklich katholisch? Kenne ich meinen Glauben (genug)? Versuche ich, meinen Glauben besser kennen zu lernen? Wann habe ich zum letzten Mal in der Hl. Schrift gelesen oder Antworten auf Glaubensfragen im Katechismus der katholischen Kirche gesucht?

Bin ich katholisch, weil meine Eltern katholisch waren, weil deren Eltern katholisch waren, oder weil deren Eltern wiederum katholisch waren? Ist das Katholisch-Sein meine „Kultur“ oder mein „Glau-be“? Ist es meine Entscheidung oder meine Vorgeschichte, mein Erbe, meine Tradition? Ist es meine Überzeugung oder ein “Hut”, den ich mir zu Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen auf-setze?
Zu viele “Katholiken” sind aus allen möglichen Gründen katholisch, nur nicht aus einer tiefen Glau-bensüberzeugung heraus. Und das reicht heute einfach nicht mehr aus. Unsere Kultur und unsere Länder rasen mit Höchstgeschwindigkeit in ein schwarzes Loch der Gottlosigkeit, und man ist ver-blüfft, wie viele Katholiken zu dieser rasanten Talfahrt beitragen.

Ist es nicht beschämend, dass so viele, die angeben zu Christus und seiner Kirche zu gehören, so leicht getäuscht werden und keine Antworten haben, wenn es zu Glaubensfragen kommt? Das Kreuzesopfer scheint für viele nichts mehr zu bedeuten, denn wir sind ja bereit, es sehr billig für die gute Meinung derjenigen zu verkaufen, die Christus gerne zum Schweigen bringen möchten. Das kostbares Blut unseres Herrn und Gottes wurde für unsere Sünden vergossen. Heute wollen die Verantwortlichen in Politik und Kultur diesen erlösenden Blutsfleck entfernen, und die Mehrheit der Katholiken sieht schweigend zu, wie sie schrubben... sie reichen ihnen im guten Glauben sogar noch einen Eimer.

Es reicht heute nicht mehr aus, ein Kultur-Katholik, ein Festtags-Katholik oder ein Vorfahren-Katholik zu sein. Es reicht auf jeden Fall nicht aus, den katholischen Glauben in der Kirche zu bekennen, und ihn dann in unseren Lebensentscheidungen zu verleugnen.

DIE KIRCHE IST BEIDES: MENSCHLICH UND GÖTTLICH

Die katholische Kirche ist weit davon entfernt perfekt zu sein. Es wird immer Fehler und Missstände geben, die wir beweinen und mit Gottes Gnade korrigieren und sühnen werden. So lange, wie Menschen sündigen, so lange werden wir Probleme haben, die wir überwinden müssen. Aber Jesus hat uns versprochen, dass selbst die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwältigen werden (vgl. Mt 16,18).

Jeder Katholik darf sich frei entscheiden, wo er steht. Aber niemand, nicht einmal der Papst, hat das Recht, die katholische Kirche „umzukrempeln“, so dass sie seinen eigenen Meinungen, Wünschen und Vorstellungen besser entspricht.

Egal, wie genial jemand sein mag, niemand steht über dem Lehramt der Kirche. Egal, wie überzeu-gend die Position eines Politikers sein mag, niemand hat das Recht, das Naturgesetz und - als katholischer Politiker - die Lehre der Kirche zu missachten. Wer sich katholisch nennt, von dem wird vorausgesetzt, die katholische Lehre zu kennen und sie anerkennen. Und zwar die ganze katholische Lehre - nicht nur diesen oder jenen besonderen Aspekt, der Ihren Vorstellungen entspricht. Die Kirche ist kein Supermarkt. Als Katholik ist niemand frei, sich aus dem „depositum fidei“ (dem Glaubensgut) zu nehmen, was Ihnen gerade beliebt oder zu streichen, was unpopulär ist.

Wer für die Abtreibung ist, ist kein Katholik. Es ist niemals in Ordnung einen ungeborenen Menschen zu töten. Es gibt keinen denkbaren Weg, die Unterstützung von Abtreibungen mit der authentischen katholischen Lehre zu vereinbaren, denn diese Lehre stützt sich auf der einfachen Grundlage der Menschenrechte, die mit dem Recht auf Leben beginnen.

Wenn Sie für die gleichgeschlechtliche “Ehe” sind, sind Sie kein Katholik. Wenn wir die Ehe als einen Bund zwischen einem Mann und einer Frau verteidigen, dann heißt das nicht, dass wir anderen die Gleichberechtigung absprechen, denn die Ehe ist kein Recht, das jeder gleichermaßen be-anspruchen darf, so wie z.B. das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Einheit zwischen Mann und Frau ist das einzig solide Fundament, auf das eine Familie gebaut werden kann, wie Gott in Seiner Weisheit von Anbeginn angeordnet hat. Die Familie ist die erste Zelle der Kirche und die erste in der Gesellschaft.

Das, was absolut wahr und richtig und heilig ist, ändert sich nicht, nur weil wir im 21. Jahrhundert leben. Die Wahrheit ändert sich nicht, nur weil die Welt sich ändert. Die Wahrheit ist nicht relativ. Papst Benedikt warnt seit Jahren und Jahrzehnten vor dieser Gefahr des Relativismus.

Jedem Katholiken steht es frei, als Katholik zu glauben und zu leben. Aber keinem Katholiken steht es frei, die Kirche nach seinen eigenen persönlichen und subjektiven Vorstellungen umzukrempeln, damit sie für ihn oder „für die Welt“ attraktiver wird.

Die Kirche ist nicht irgend „etwas“ außerhalb von uns, dass wir bestimmen oder machen können. Durch unsere Taufe wird die Kirche unser Zuhause, unsere Mutter, der Platz an dem wir unser Leben in Christus leben. Taufe und Glaube sind ein unverdientes Geschenk.

Das soll nicht heißen, dass wir uns nicht manchmal auch schwer tun mit der Kirche. Aber wie auch immer, sie bleibt immer unsere Mutter. Um diese Wahrheit zu erfahren, zu empfangen und auch zu leben, bedarf es einer andauernden Bekehrung. Wir sind Söhne und Töchter der Kirche. In dem wir unser Leben in der Kirche leben, setzten wir die andauernde erlösende Sendung Christi, der Haupt seines Leibes ist, fort.
„Die Kirche ist zugleich menschlich und göttlich“ (2.V.K.; SC 2); daher sündigen ihre Mitglieder. Sie ist dennoch das Heilsmittel, durch das wir am Leben Gottes teilhaben können. Durch die Seiten-wunde Christi wurde sie geboren am Baum von Golgotha, dem Altar der neuen Welt. Ihr wurden die Sakramente anvertraut, das Geschenk der Verkündigung und jedes Mittel der Erlösung. Durch den Glauben sind wir täglich zu diesem Mysterium eingeladen und durch die Gnade können wir es verstehen und leben.
Wir sind aufgerufen die Kirche zu lieben, so wie wir den Herrn lieben. Gebe Gott uns die Gnade, die Kirche zu lieben, ihr treu zu bleiben und Teil ihrer Reinigung und Erneuerung zu sein.

Der Beitrag erschien auch als Leitartikel im „Schweizerisch Katholischen Sonntagsblatt“ 18/2010
Hanna
Papst Pius X. und die „Moderne“: Vertiefung der Offenbarung im Einklang mit der Tradition der Kirche - Von Dr. Armin Schwibach / Rom
Rom (kath.net)
Der 1. September 2010 ist der 100. Jahrestag der Einführung des Antimodernisteneides durch das Motu Proprio „Sacrorum antistitum“ des heilige Papstes Pius X. Es handelt sich dabei um die lehrmäßige und praktische Konsequenz der Analysen, die Pius X. …Mehr
Papst Pius X. und die „Moderne“: Vertiefung der Offenbarung im Einklang mit der Tradition der Kirche - Von Dr. Armin Schwibach / Rom

Rom (kath.net)
Der 1. September 2010 ist der 100. Jahrestag der Einführung des Antimodernisteneides durch das Motu Proprio „Sacrorum antistitum“ des heilige Papstes Pius X. Es handelt sich dabei um die lehrmäßige und praktische Konsequenz der Analysen, die Pius X. in seiner denkwürdigen Enzyklika „Pascendi Dominici gregis“ über die Lehren der Modernisten vom 8. September 1907 vorgelegt hatte. Der Papst fasste in diesem Lehrschreiben die Irrtümer und Hauptgefahren einer Theologie und Kulturphilosophie zusammen, in deren Mittelpunkt die Selbstbehauptung des Individuums und die Reduktion der Glaubenswahrheiten auf deren philosophische und historische Möglichkeit stand. Papst Benedikt XVI. erklärte dazu am 18. August 2010 in seiner Katechese zur Mittwochsaudienz: „Treu zu dem Auftrag, seine Brüder im Glauben zu stärken, schritt der heilige Pius X. angesichts einiger Tendenzen in der Theologie Ende des neunzehnten, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mit Entschiedenheit ein, indem er den ‚Modernismus’ verurteilte, um die Gläubigen vor irrigen Auffassungen zu schützen und um eine wissenschaftliche Vertiefung der Offenbarung im Einklang mit der Tradition der Kirche zu fördern.“

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich in weiten Teilen der Kultur und Theologie eine Geistesströmung durchgesetzt, die zu einem radikalen Auseinanderdriften zwischen Glauben und Vernunft führte und den Bereich des Religiösen auf das rein gefühlsmäßig Erfahrbare begrenzte. Dies hatte zur Folge, dass eine rein gefühlige Religion sich als ein Rückzug gegenüber dem modernen Subjektivismus gestaltete und der religiöse Mensch allein auf seine nicht mitteilbare Innerlichkeit verwiesen wurde. Glaube und Vernunft werden so in einem möglichen inneren Widerspruch konzipiert, was einem Agnostizismus Vorschub leistet.

Die Glaubenslehre, das heißt der Wahrheitsschatz der Kirche, sollte in ihrer Entwicklung erkannt werden, dies mit der Folge, dass das „depositum fidei“ in die Verfügbarkeit des Menschen fällt und der individuellen Manipulation alle Türen geöffnet werden.

Demgegenüber behauptet der „Antimodernismus“ auf der Grundlage des Lehrschreibens von Pius X., dass der Glaube kein Wellness-Faktor ist, sondern die Anerkenntnis einer radikalen Herausforderung. Die Wahrheit macht frei, nicht umgekehrt. Für eine Mentalität, die ihre Wurzeln in der Aufklärung erkennt, bildet dies eine Provokation und Zumutung. Einer der wesentlichen Punkte eines Antimodernismus besteht in der Ablehnung einer individualistischen Konzeption der Ethik. So schrieb der junge Martin Heidegger 1910, als er sich nicht nur im Rahmen einer konservativen Kulturkritik, sondern als Katholik in der Denkbewegung des Antimodernismus erkannte (das „System des Katholizismus“ sollte einem der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts erst ab 1915 „fremd“ werden, bis er es 1917 endgültig verlässt): „Schon die eine fast erdrückende Tatsache, dass die meisten Menschen, auf sich selbst gestellt, die Wahrheit nicht finden, nicht erringen wollen, sie vielmehr ans Kreuz schlagen, entzieht den Möglichkeiten einer individualistischen Ethik jedes Fundament“.
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Seit den ersten Jahren seines Pontifikats stellte sich Pius X. vier große Ziele: die Ausarbeitung eines neuen Katechismus (der bis zum II. Vatikanischen Konzil die Grundlage der Katechese der Kirche war) sowie eines neuen „Codex Iuris Canonici“, die Reform der Liturgie verbunden mit der Ermunterung der Gläubigen zu einer erneuerten Glaubenspraxis, die auf der Eucharistie und deren häufigen Empfang basierte (Eucharistie nicht als „Preis“ am Ende eines Weges, sondern als „Medizin“ für das durch die Sünde gebrochene Menschsein auf dem Weg der Wahrheit) und der Kampf gegen den Modernismus.

Im Zusammenhang mit dem Dekret „Lamentabili sane exitu“ des „Sanctum Officium“ vom 3. Juli 1907, das 65 Irrtümer bezüglich des Verhältnisses von Exegese und Lehramt, der Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel, des Dogmenverständnisses, der Christologie, Sakramentenlehre und Kirchengründung verwirft, zeigt der heilige Pius X. in seiner Enzyklika, dass alle dem Rationalismus und Modernismus nahestehenden Denkströmungen zum Atheismus führen. Der Papst erkannte darin den Versuch, Gott aus dem Verständnis des Lebens und der Gesellschaft zu beseitigen. Der Modernismus in der Kirche wird als neues Christentum erkannt, das sich als Bruch gegenüber dem alten, der Tradition entwachsenen sieht. Demgegenüber ist es Anliegen des Papstes, eine „Hermeneutik der Kontinuität“ der Tradition und der Schenkung der Wahrheit festzustellen und die Kirche vor dem Angriff eines subjektivistischen, materialistischen und relativistischen Denkens zu schützen. „Pascendi“ setzt sich in einem Moment mit den Grundlagen des katholischen Glaubens auseinander, da diese in den Problemkreisen „Glaube – Vernunft“, „Beziehung Glaube – Geschichte“, „Beziehung Glaube – Wissenschaft“, „Beziehung menschliches Bewusstsein – göttliche Offenbarung“, „Beziehung menschliche Sprache – in menschlicher Sprache zum Ausdruck kommende übernatürliche Wahrheit“ ernsthaft bezweifelt werden.

Der „Antimodernisteneid“ ist die praktische Konsequenz der Lehre von „Pascendi“. Es handelt sich dabei im ersten Abschnitt um ein großes feierliches Glaubensbekenntnis zu den katholischen Grundwahrheiten (Punkt 1- 5) und im zweiten Abschnitt um eine Verwerfung der modernistischen Irrlehren. Ziel des Eides war es, den Glauben von einer innerer Aushöhlung zu schützen und die Anhänger der Irrlehren als solche erkennen zu lassen. Dieses Glaubensbekenntnis mussten alle Kleriker, Beamten der bischöflichen und päpstlichen Kurie sowie die Ordensoberen vor der Übernahem ihres Amtes ablegen. Gleiches galt insbesondere auch für die im Bereich der Ausbildung (Schulen, Universitäten) tätigen Lehrer und Dozenten.

Der Kampf gegen den Modernismus, den der heilige Pius X. gleichsam als Synthese aller Irrlehren erkannte, wurde anhand verschiedener Maßnahmen aufgenommen. Zu diesen gehören: eine Stärkung und Rückkehr zur Lehre des heiligen Thomas von Aquin; eine entschlossene Kontrolle der Seminare und der in ihnen tätigen Ausbilder; eine Prüfung der Druckwerke, verbunden mit einem Verbot des Lesens von Werken, die gegen die Sitten waren; die Einrichtung von kirchlichen Zensoren; das Verbot von Priesterkongressen ohne vorhergehende Genehmigung des Bischofs; die Einrichtung von Räten zur Überwachung des Klerus; die Pflicht seitens der Bischöfe, dem Heiligen Stuhl alle vier Jahre zu den genannten Punkten zu berichten.

Mit dem Antimodernisteneid setzte Pius X. einer Denkströmung ein Ende, die sich erst 50 Jahre später im Zuge des II. Vatikanischen Konzils mit neuer Macht zu Wort melden und ihre zerstörerischen Anliegen fortsetzen und weiterentwickeln sollte. Wie der französische Philosoph Jacques Maritain in jenen Jahren erkannte: „Der historische Modernismus war nichts anderes als ein leichter Heuschnupfen, wenn man ihn mit dem aktuellen modernistischen Fieber vergleicht“.

Dr. Armin Schwibach ist seit 1. September 2010 Kath.Net-Korrespondent beim Vatikan
Ein weiterer Kommentar von Hanna
Hanna
Eine Krankenhauskapelle schließen?Sind die Halbgötter in Weiß jetzt größenwahnsinnig geworden? Den lieben Gott draußen vor lassen?
Roger Michael
@evt.... dann ist das ja ein Kampf gegen Windmühlen....wieso tun sich diese Initiativen das überhaupt an?
Ich würde längst schon eine eigene Kirche errichtet haben...dann hat es sich ausgekämpft und man kann in Ruhe seinem Gott frönen....
Wenn eh alles klar ist....das mit den Pforten der Hölle....

Diese Leute glauben was sie wollen und sehen den ihren als einzigen richtigen Weg an. Somit werden …Mehr
@evt.... dann ist das ja ein Kampf gegen Windmühlen....wieso tun sich diese Initiativen das überhaupt an?
Ich würde längst schon eine eigene Kirche errichtet haben...dann hat es sich ausgekämpft und man kann in Ruhe seinem Gott frönen....
Wenn eh alles klar ist....das mit den Pforten der Hölle....


Diese Leute glauben was sie wollen und sehen den ihren als einzigen richtigen Weg an. Somit werden sie auch nicht erkennen, dass sie gegen Windmühlen kämpfen.
elisabethvonthüringen
@a.t.m.....diesen Angriff betreiben diese mit einer ungeheuren Aggressivität weil sie ganz genau wissen, "Dass die Pforten der Hölle die HRKK nicht zerstören werden können"....
dann ist das ja ein Kampf gegen Windmühlen....wieso tun sich diese Initiativen das überhaupt an?
Ich würde längst schon eine eigene Kirche errichtet haben...dann hat es sich ausgekämpft und man kann in Ruhe seinem Gott …Mehr
@a.t.m.....diesen Angriff betreiben diese mit einer ungeheuren Aggressivität weil sie ganz genau wissen, "Dass die Pforten der Hölle die HRKK nicht zerstören werden können"....
dann ist das ja ein Kampf gegen Windmühlen....wieso tun sich diese Initiativen das überhaupt an?
Ich würde längst schon eine eigene Kirche errichtet haben...dann hat es sich ausgekämpft und man kann in Ruhe seinem Gott frönen....
Wenn eh alles klar ist....das mit den Pforten der Hölle.... 😲 🤨 😉
a.t.m
Die schlimmsten und mächtigsten Feinde sitzen nicht nur im Vatikan, sondern in der gesamten Kirche verstreut. Diese nennen sich wohl nach außen hin Katholisch, ihres Wesens nach aber sind sie alles andere. In Österreich nennen sich diese WSK, Laieninnitiative, KFB, POA, Pfarrerinitiative, usw. Deren einziges wahres Ziel ist es die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche von innen heraus …Mehr
Die schlimmsten und mächtigsten Feinde sitzen nicht nur im Vatikan, sondern in der gesamten Kirche verstreut. Diese nennen sich wohl nach außen hin Katholisch, ihres Wesens nach aber sind sie alles andere. In Österreich nennen sich diese WSK, Laieninnitiative, KFB, POA, Pfarrerinitiative, usw. Deren einziges wahres Ziel ist es die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche von innen heraus nach FreimaurervorbildKardinal Schönborn und Freimaurer anzugreifen und zu zerstören, diesen Angriff betreiben diese mit einer ungeheuren aggressivität weil sie ganz genau Wissen, "Das die Pforten der Hölle die HRKK nicht zerstören wird können".
elisabethvonthüringen
Schau'n ma mal, wie es weiter geht... 😲 🤨
sosheimat.wordpress.com/…/letzte-messe-in…
Alumne48
Huch!
Jetz geht es auch im heiligen, kirchentreuen Italien los:
"Viele Bischöfe sind gegen den Papst."
Und auch die Kurie scheint nicht geschlossen hinter ihm zu stehen.
Zustände wie im deutschsprachigen Raum!Mehr
Huch!

Jetz geht es auch im heiligen, kirchentreuen Italien los:

"Viele Bischöfe sind gegen den Papst."
Und auch die Kurie scheint nicht geschlossen hinter ihm zu stehen.

Zustände wie im deutschsprachigen Raum!