Eugenia-Sarto
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Gnadengeschenke Gottes zu unserem Heil.

Nach christlicher Auffassung ist die wirksame Gnade ( frühere Bezeichnung - wirkliche Gnade -) ein übernatürlicher Beistand aus dem Verdienstschatz Christi zur heilskräftigen Tätigkeit.

Der Bereich der natürlichen Gnade bleibt hier unberücksichtigt. Natürliche Gaben und "Gnaden" sind z.B.: Gesundheit, gutes Wetter,Abwendung von Krieg.

Wir betrachten die übernatürlichen Gnaden, die dem Menschen helfen, sein ewiges Heil zu erreichen.
Ein wichtiger Gegenstand der Betrachtung ist die Wirkung der Gnade.
Gott will den Verstand und den Willen des Menschen ansprechen.
Dies tut er, indem er den Verstand erleuchtet, z.B. durch eine Predigt, durch Literatur.
Daraus ist ersichtlich, wie wichtig das Lesen der
Heiligen Schrift, die Betrachtung geistlicher Literatur und das Anhören guter Predigten ist, da Gott auf diese Weise viele Erleuchtungsgnaden des Verstandes geben will. So sagt der Psalmist:"Das Gesetz des Herrn ist makellos, es gestaltet die Seelen um; des Herrn Zeugnis ist verlässig und gibt Weisheit den Einfältigen." ( Ps.18/19,8).

Oder aber der Heilige Geist wirkt unmittelbar selbst auf dem menschlichen Verstand ein und regt ihn zu heilsamen Gedanken an.
(Die Existenz der unmittelbaren Erleuchtungsgnade durch den Heiligen Geist folgt aus ihrer absoluten Heilsnotwendigkeit, welche von der II. Synode von Orange 529
ausdrücklich definiert worden ist.)
Die unmittelbare Verstandesgnade ist schon darum vorzüglicher und wichtiger, weil das übernatürliche Leben der Seele mit dem Glauben beginnt, der Glaube aber irgendwie und irgendwann durch eine erste Erleuchtung des Hl. Geistes grundgelegt wird, die übernatürlich sein muss, wie der Glaube selbst als "Anfang, Grundlage und Wurzel jeder Rechtfertigung".
Der heilige Paulus bekennt, dass er ohne die Gnade Christi keinen wahrhaft "guten Gedanken" aus eigenem "Vermögen" zu fassen vermöge, sondern dass seine ganze Kraft von Gott stamme.
( Quelle: Lehrbuch der Dogmatik, Joseph Pohle Band 2, 1921)
Fortsetzung folgt.
Eugenia-Sarto
Danke!
Eugenia-Sarto
@cyprian Schmerzhafte Dreifaltigkeit, sagen Sie? Diesen Ausdruck habe ich noch nie gehört, lerne gern etwas dazu. Als ich das Bild fand, wurde es als Gnadenthron bezeichnet, barockisiert, etwa 14. Jahrhundert ( wenn ich mich recht erinnere).