Gnadenschätze, ohne die es unmöglich ist, den Himmel zu erreichen.
So schwer wäre es für den menschlichen Willen, der durch die Folgen der Erbsünde geschwächt ist, ohne Gnade den Himmel zu erreichen. Er würde es allein nicht schaffen. Darum hat der gütige Gott seinen Geschöpfen reichliche Gnaden gegeben, die den Willen stärken.
Christus hat uns die Gnadenschätze erworben.
Wirksame Gnaden erleuchten den Verstand und verleihen ihm Kenntnisse für den Weg zum Heil. Doch die Kenntnisse allein genügen nicht. Der Mensch braucht auch Kraft für die praktische Ausführung seiner Vorsätze. Dazu ist der Wille gefordert. Gott gibt dem Willen Stärkungsgnaden. Auch für den Willen gibt es - wie bei den Verstandesgnaden- mittelbar und unmittelbar wirkende Gnaden, je nachdem ob die vorausgehende Erleuchtungsgnade oder der Heilige Geist selbst als Ursache der frommen Affekte und heilsamen Willensregungen auftritt.
Es handelt sich bei der mittelbaren Willensgnade nicht um eine neue Gnade, sondern die Erleuchtungsgnade des Verstandes ist es, die auch den Willen stärkt und daher zur Willensgnade wird und einen neuen Seelenakt hervorruft.
Die viel wichtigere und notwendigere unmittelbare Stärkungsgnade ist die des Heiligen Geistes, die auf den Willen einwirkt.
Besonders Augustinus hat die Lehre der unmittelbaren Willensgnade gegen Pelagius gelehrt. Auch der heilige Prosper , Schüler des hl. Augustinus , lehrt hierzu:" Die Furcht zieht; die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit.
Die Freude zieht; denn ich freute mich, da man mir sagte: Wir gehen zum Hause des Herrn.
Die Sehnsucht zieht, denn meine Seele sehnt sich und schmachtet nach den Vorhöfen des Herrn ( Ps. 83,3).
Der Genuss zieht mich, denn wie süss sind deine Worte meinem Gaumen, süsser als Honig meinem Munde.( Ps.118, 103).
Die Willensgnade ruft die Affekte hervor, deren der Wille fähig ist.
Es gibt elf Willensakte: Liebe und Hass, Freude und Traurigkeit, Begierde und Flucht,
Hoffnung und Verzweiflung, Kühnheit und Furcht, endlich Zorn.
Ausser der Verzweiflung besitzen alle diese Willensbewegungen eine praktische Bedeutung gegenüber dem Guten oder Bösen.
Weil aber die Liebe den Grundton des Willenlebens bildet und die übrigen Affekte wie Stämme aus der Wurzel aus sich heraustreibt, so darf man sagen, dass die Hauptfunktion der Willensgnade in der Wirkung der Liebe (amor) besteht.
Darum sagt die Synode von Kartago im Jahre 418: : Beides ist eine Gabe Gottes: zu wissen, was wir tun sollen und lieben was wir tun.
( Literaturquelle : Josef Pohle, Lehrbuch der Dogmatik, 1921)
Fortsetzung folgt.
Christus hat uns die Gnadenschätze erworben.
Wirksame Gnaden erleuchten den Verstand und verleihen ihm Kenntnisse für den Weg zum Heil. Doch die Kenntnisse allein genügen nicht. Der Mensch braucht auch Kraft für die praktische Ausführung seiner Vorsätze. Dazu ist der Wille gefordert. Gott gibt dem Willen Stärkungsgnaden. Auch für den Willen gibt es - wie bei den Verstandesgnaden- mittelbar und unmittelbar wirkende Gnaden, je nachdem ob die vorausgehende Erleuchtungsgnade oder der Heilige Geist selbst als Ursache der frommen Affekte und heilsamen Willensregungen auftritt.
Es handelt sich bei der mittelbaren Willensgnade nicht um eine neue Gnade, sondern die Erleuchtungsgnade des Verstandes ist es, die auch den Willen stärkt und daher zur Willensgnade wird und einen neuen Seelenakt hervorruft.
Die viel wichtigere und notwendigere unmittelbare Stärkungsgnade ist die des Heiligen Geistes, die auf den Willen einwirkt.
Besonders Augustinus hat die Lehre der unmittelbaren Willensgnade gegen Pelagius gelehrt. Auch der heilige Prosper , Schüler des hl. Augustinus , lehrt hierzu:" Die Furcht zieht; die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit.
Die Freude zieht; denn ich freute mich, da man mir sagte: Wir gehen zum Hause des Herrn.
Die Sehnsucht zieht, denn meine Seele sehnt sich und schmachtet nach den Vorhöfen des Herrn ( Ps. 83,3).
Der Genuss zieht mich, denn wie süss sind deine Worte meinem Gaumen, süsser als Honig meinem Munde.( Ps.118, 103).
Die Willensgnade ruft die Affekte hervor, deren der Wille fähig ist.
Es gibt elf Willensakte: Liebe und Hass, Freude und Traurigkeit, Begierde und Flucht,
Hoffnung und Verzweiflung, Kühnheit und Furcht, endlich Zorn.
Ausser der Verzweiflung besitzen alle diese Willensbewegungen eine praktische Bedeutung gegenüber dem Guten oder Bösen.
Weil aber die Liebe den Grundton des Willenlebens bildet und die übrigen Affekte wie Stämme aus der Wurzel aus sich heraustreibt, so darf man sagen, dass die Hauptfunktion der Willensgnade in der Wirkung der Liebe (amor) besteht.
Darum sagt die Synode von Kartago im Jahre 418: : Beides ist eine Gabe Gottes: zu wissen, was wir tun sollen und lieben was wir tun.
( Literaturquelle : Josef Pohle, Lehrbuch der Dogmatik, 1921)
Fortsetzung folgt.