Ohne Gnade ist alles mühselig und finster.
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Hat ihn die Gnade erfasst, die den Verstand erleuchtet und den Willen zu allem Guten stärkt, dann wird der Weg leichter. Er kann die Leidenschaften zügeln, den Zorn dem Geist unterwerfen, die Tugenden erwerben.
Was die Kirche über die Eigenschaften der wirkenden Gnade lehrt, soll in Schritten dargetan werden.
Die Gnade ist notwendig, jedoch muss man sich vor zwei Extremen hüten: 1. vor einer Uebertreibung, als wenn die blosse Natur (ohne die Gnade); gar nichts zu leisten vermag;
2. vor einer Unterschätzung, als ob die blosse Natur ohne Gnade alles und jedes zu erschwingen imstande wäre. Dies ( Nr.2) war der Irrtum der Pelagianer und der Semipelagianer.
Der andere Irrtum ( Nr. 1) ist der der Reformatoren u.a.
Die katholische Kirche schlägt den Weg der goldenen Mitte ein.
1.Das Dogma sagt:
Der gefallene Mensch vermag aus eigener Kraft seines Verstandes den einen wahren Gott aus dem Schöpfungswerk mit Sicherheit zu erkennen. De fide.
Dies bedeutet, dass der Mensch ohne die Gnade Gott als Schöpfer durch Betrachtung der Schöpfung sicher erkennen kann.
2. Der gefallene Mensch vermag aus eigener Kraft wie ohne wirkliche Gnade, so namentlich ohne die Gnade des Glaubens manches natürliche gute Werk zu verrichten, sodass nicht alle Werke der Heiden und Ungläubigen Sünde sind.( wie manche Häretiker meinen wie die Reformatoren , Jansenisten und Bajaner).
Die Hl. Schrift und die Kirchenlehrer betonen die Möglichkeit sittlich guter Werke im Stande des Unglaubens. Diese Werke sind jedoch nicht für den Himmel verdienstliche Werke.
Besonders hebt der hl. Augustinus hervor, dass ohne Glaube und Gnade keine übernatürlich verdienstliche Werke möglich sind.
Einmütig sagen die Theologen der Kirche, dass der gefallene Wille nicht auf lange Zeit hinaus ohne Gnade das natürliche Sittengesetz in seinem ganzen Umfang so zu beobachten vermag, dass er nicht von Zeit zu Zeit in eine schwere Sünde falle.
Darüberhinaus sagen die kirchlichen Autoritäten, dass wegen der (seit der Erbsünde) zurückgebliebenen Konkupiszenz ( Begierlichkeit) nicht einmal der Gerechtfertigte ( dem Mensch in der heiligmachenden Gnade) ohne göttlichen Gnadenbeistand den ganzen Dekalog ( 10 Gebote) auf längere Zeit zu beobachten imstande sei.
So ruft der heilige Paulus aus: " Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich vom Leibe dieses Todes befreien? Die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn."
(Literaturquelle : Lehrbuch der Dogmatik, Josef Pohle)
Fortsetzung folgt.