Schönborn: Keine «Patt-Situation» bei Pfarrer-Initiative
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Gespräche zwischen Vertretern der Initiative und deren zuständigem Diözesanbischof seien im Gang, erläuterte Schönborn. Auch mit der römischen Kurie hätten die österreichischen Bischöfe vereinbart, dass der Weg des Gesprächs mit den Pfarrern weiter beschritten werde. Dieser sei «noch nicht ausgeschöpft».
Schönborn verwies auf ein jüngstes Hirtenwort des Grazer Bischofs und Vize-Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Egon Kapellari. Dieser hatte versichert, alles ihm Mögliche zu tun, um Reformen fordernde Katholiken «im großen Schiff» der Kirche zu halten. Freilich dürften sich diese nicht des «Steuerrads» bemächtigen wollen; ansonsten drohe eine Spaltung. Kapellaris Aussagen hätten «großes Gewicht» und würden von den anderen Bischöfen mitgetragen, so Schönborn.
Im Juni 2011 hatte eine Gruppe von Klerikern um den früheren Wiener Generalvikar Helmut Schüller zu «Ungehorsam» gegen Rom aufgerufen. In ihrem Aufruf forderte die «Pfarrer-Initiative» die Kommunion auch für wiederverheiratete Geschiedene, Mitglieder anderer Kirchen und Ausgetretene; weiter wolle man einen Wortgottesdienst mit Kommunionspendung künftig als «priesterlose Eucharistiefeier» ansehen.
Zudem will die Initiative «das Predigtverbot für kompetent ausgebildete Laien und Religionslehrerinnen missachten». Man wolle sich für Leiter von Pfarrgemeinden unabhängig von Geschlecht, Familienstand oder kirchlicher Anstellung sowie für eine Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt einsetzen. Schönborn bemüht sich um den Dialog mit der Initiative, lehnt deren Forderungen jedoch ab.