Vates
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Die Dogmatisierung der Lehre über die Letzten Dinge durch die Konstitution "Benedictus Deus" von Papst Benedikt XII. aus dem Jahre 1336 Teil I

Wenn es nach den angeblich traditionstreuen "Anti-Ultramontanen" ginge, die den dogmatischen Lehr- und Jurisdiktionsprimat des Papstes am liebsten durch den nicht dogmatisierten bischöflichen Kollegialismus des II. Vatikanums ersetzen würden, wenn dies möglich wäre, hätte Papst

Benedikt XII. im Jahre 1336 nicht folgende für die ganze Kirche endgültig verbindliche dogmatische Konstitution "Benedictus Deus" "im Alleingang"

erlassen dürfen:

Durch diese auf immer geltende Konstitution definieren Wir kraft Apostolischer Autorität: dass nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller Heiligen, die vor dem Leiden unseres Herrn Jesus Christus aus dieser Welt geschieden sind, sowie die Seelen der heiligen Apostel, Martyrer, Bekenner, Jungfrauen und anderer Gläubiger, die nach der von ihnen empfangenen heiligen Taufe Christi verstorben sind, in denen es nichts zu reinigen gab, als sie dahinschieden, noch geben wird, wenn sie auch künftig dahinscheiden werden, oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem Tod gereinigt wurden, und dass die Seelen der Kinder, die durch dieselbe Taufe Christi wiedergeboren wurden, und der noch zu Taufenden, nachdem sie getauft wurden, wenn sie vor dem Gebrauch des freien Willens dahinscheiden, sogleich nach ihrem Tod und besagter Reinigung bei jenen, die einer solchen Reinigung bedurften, auch vor der Wiederannahme ihrer Leiber und dem allgemeinen Gericht nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus in den Himmel im Himmel, Himmelreich und himmlischen Paradies mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen Engel versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und Tod des Herrn Jesus Christus das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch von Angesicht zu Angesicht geschaut haben und schauen – ohne Vermittlung eines Geschöpfes, das sich als geschauter Gegenstand darböte; vielmehr zeigt sich ihnen das göttliche Wesen unmittelbar unverhüllt, klar und offen –, und dass die so Schauenden ebendieses göttliche Wesen genießen, sowie dass aufgrund dieser Schau und dieses Genusses die Seelen derer, die schon dahingeschieden sind, wahrhaft selig sind und das ewige Leben und die ewige Ruhe haben, und auch die Seelen jener, die später dahinscheiden werden, ebendieses göttliche Wesen vor dem allgemeinen Gericht schauen und es genießen werden; und dass diese Schau des göttlichen Wesens und sein Genuss die Akte des Glaubens und der Hoffnung in ihnen schwinden lassen, insofern Glaube und Hoffnung eigentliche theologische Tugenden sind; und dass, nachdem diese unmittelbare Schau von Angesicht zu Angesicht und dieser Genuß in ebendiesen angefangen hat oder haben wird, ebendiese Schau und ebendieser Genuss ohne irgendeine Unterbrechung oder Verminderung besagter Schau und besagten Genusses ununterbrochen besteht und fortgesetzt wird bis zum Endgericht und von dann bis in Ewigkeit.

Wir definieren zudem, dass nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen der in einer aktuellen Todsünde Dahinscheidenden sogleich nach ihrem Tod zur Hölle hinabsteigen, wo sie mit den Qualen der Hölle gepeinigt werden, und dass nichtsdestoweniger am Tage des Gerichts alle Menschen »vor dem Richterstuhl Christi« mit ihren Leibern erscheinen werden, um Rechenschaft für ihre eigenen Taten abzulegen, »damit ein jeder seinen Lohn empfange für das, was er im Leib Gutes oder Böses getan hat«

Teil II folgt!
Klaus Elmar Müller
Die Seele/die Person lebt also nach dem Tod weiter, bewusst, nicht schlummernd, in Himmel oder Hölle oder Fegefeuer. Der Himmel ist das Paradies, die Gemeinschaft der Heiligen mit den Engeln und (für Getaufte sogar) die unvermittelte, direkte Anschauung des unendlichen dreifaltigen Gottes. Häretisch sind also alle, die vom Ganztod des Menschen reden und eine Neuerschaffung am Jüngsten Tag erwarten …Mehr
Die Seele/die Person lebt also nach dem Tod weiter, bewusst, nicht schlummernd, in Himmel oder Hölle oder Fegefeuer. Der Himmel ist das Paradies, die Gemeinschaft der Heiligen mit den Engeln und (für Getaufte sogar) die unvermittelte, direkte Anschauung des unendlichen dreifaltigen Gottes. Häretisch sind also alle, die vom Ganztod des Menschen reden und eine Neuerschaffung am Jüngsten Tag erwarten. Am Jüngsten Tag gibt es nur die Wiedervereinigung mit unserem (dann unsterblich und herrlich verklärten) Leib. Die Ganz-Tod-Theorie ist im Protestantismus weit verbreitet und in die Köpfe "katholischer" Theologen und Religionslehrer gedrungen.
Vates
@Klaus Elmar Müller:
Aber auch die "Seelenwanderung", "Reinkarnation" bzw. "Wiedergeburt", die leider auch
sogar in kath. Pilgerkreisen (wie auch die unmögliche "stellvertretende Reue") grassieren,
sind mit diesem endgültigen Lehrentscheid von Papst Benedikt XII. absolut unvereinbar!Mehr
@Klaus Elmar Müller:

Aber auch die "Seelenwanderung", "Reinkarnation" bzw. "Wiedergeburt", die leider auch
sogar in kath. Pilgerkreisen (wie auch die unmögliche "stellvertretende Reue") grassieren,
sind mit diesem endgültigen Lehrentscheid von Papst Benedikt XII. absolut unvereinbar!