"Homo-Adoptionen" in England: Letztes katholisches Büro verliert Rechtsstreit
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Gemäß einem seit 2007 geltenden Antidiskriminierungsgesetz dürfen Adoptionsvermittler in Großbritannien keine Unterschiede mehr zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren machen.
Die in den nordenglischen Bistümern Leeds, Middlesbrough und Hallam aktive Organisation Catholic Care argumentierte, die Regelungen verstießen gegen die Lehre der Kirche. Um ihre im öffentlichen Interesse liegende Arbeit fortführen zu können, sei eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Die Organisation spare der öffentlichen Hand umgerechnet mehr als zwölf Millionen Euro jährlich, indem schwer zu vermittelnde Kinder durch Vermittlung der Sozialhilfe entzogen würden. Dürfte man künftig nicht ausschließlich heterosexuelle Paare in Betracht ziehen, würden sich katholische Spender zurückziehen, und die Organisation würde von einer Schließung bedroht.
Die Charity Commission, die für Wohltätigkeitsorganisationen zuständige staatliche Behörde, wertete die Argumentation von Catholic Care als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Richter Justice Sales urteilte, ein drohender Spendenrückgang könne keine «objektive Rechtfertigung für die vorgeschlagene Diskriminierungspraxis bieten».
Nach Inkrafttreten des Gesetzes 2007 hatten sich zahlreiche Adoptionsvermittler von der katholischen Kirche getrennt, um die neue Gesetzgebung befolgen zu können. Catholic Care kündigte an, das Urteil detailliert zu prüfen und dann über weitere Schritte zu entscheiden.