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Rom-Wallfahrt "Summorum Pontificum" im Oktober in stark reduzierter Form

Seit 2012 findet jedes Jahr in Rom eine Wallfahrt zum Dank für das Motu proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI. statt. Findet sie auch in diesem Jahr statt? Der Kaplan dieses Treffens, Pater Claude Barthe, kündigt an, daß nicht nur die Pilgerfahrt stattfinden wird, sondern daß Kardinal Sarah am 24. Oktober die große Messe im Petersdom feiern wird.
L’Homme nouveau sprach mit Pater Barthe über die diesjährige Wallfahrt.


L’Homme nouveau: Die Wallfahrt Summorum Pontificum nach Rom findet also dieses Jahr statt?

Pater Claude Barthe: Ja, wie jedes Jahr seit 2012! Es ist wahr, daß dieses Jahr etwas ganz Besonderes ist: Es herrscht wegen der "Coronakrise" eine recht unwirkliche Atmosphäre, die alle religiösen Aktivitäten und insbesondere die Pilgerfahrten betrifft. Ich war vor ein paar Tagen in Lourdes, wo es nur eine Handvoll Gläubige gibt. Doch nach reiflicher Überlegung hat der Coetus Internationalis, der die römische Pilgerfahrt organisiert, beschlossen, dieses katholische Vorhaben unter Berücksichtigung der uns auferlegten Einschränkungen beizubehalten.

L'Homme nouveau: Wie wird das Programm aussehen?

Pater Claude Barthe: Die Wallfahrt selbst wird auf den wichtigsten Akt reduziert: das feierliche Pontifikalamt am Kathedra-Altar des Petersdoms, am Samstag, dem 24. Oktober. Natürlich mit der Sonntagsmesse von Christkönig am darauffolgenden Tag.
Am Samstag, dem 24. Oktober, treffen sich die Pilger (Kleriker und Gläubige) um 11.30 Uhr vor dem Eingang der Basilika, wo Kardinal Burke sie begrüßen wird. Zusammen mit ihm werden sie in Sankt Peter einziehen. Um 12.00 Uhr wird Kardinal Robert Sarah das Pontifikalamt mit dem Meßformular des Erzengels Raphael feiern.

L'Homme nouveau: Welche Pilger?

Pater Claude Barthe: Die vatikanischen Behörden bitten zur Zeit darum, daß die Zahl der Gläubigen, die an den Zeremonien im Petersdom teilnehmen, die Obergrenze von 150 nicht übersteigt. Das sind sehr wenige. Aber es ist möglich, daß diese Maßnahmen noch vor Ende Oktober gelockert werden.

Auf jeden Fall bitten wir ausnahmsweise diejenigen, die an dieser Messe teilnehmen wollen, sich sehr schnell hier zu registrieren: https://bit.ly/3hCY4K4. Wir werden die Eingaben speichern, sobald sie "angeklickt" werden, und wir werden sie bestätigen. Wenn eine bestimmte Quote erreicht ist, werden wir diejenigen, die sich danach anmelden, darüber informieren, daß sie auf eine Warteliste gesetzt werden, und wir werden sie darüber informieren, wenn wir von den Behörden der Basilika neue Richtlinien erhalten.

L'Homme nouveau: Was geschieht am Sonntag, dem 25. Oktober?

Pater Claude Barthe: Der Tradition zufolge endet unsere Wallfahrt am Christkönigsfest. Das Pontifikalamt wird am Sonntag, dem 25. Oktober, um 11.00 Uhr von Kardinal Raymond Leo Burke in der Kirche Trinità dei Pellegrini gefeiert, die gemäß ihrer Bestimmung als eine Art Zentrum für die Wallfahrt dient, wo die an der Wallfahrt teilnehmenden Priester ihre Privatmessen zelebrieren.

L'Homme nouveau: Die Vereinigung Oremus / Paix liturgique hatte zusätzlich ein Treffen angekündigt. Wird es ebenfalls stattfinden?

Pater Claude Barthe: Auf jeden Fall. Die Organisatoren werden demnächst eine Ankündigung zu diesem Thema machen, aber ich kann Ihnen mitteilen, daß dieses Treffen am Freitag, dem 23. Oktober, in der Aula magna des Augustinianums, in der Nähe des Petersplatzes, zwischen 10h und 16h stattfinden wird. In diesem Jahr wird es Beiträge von einer Reihe von Rednern geben, unter anderem von Kardinal Raymond Leo Burke, aber auch von Joseph Shaw, dem Vorsitzenden der Latin Mass Society, Jean de Tauriers, dem Präsidenten von Notre Dame de Chrétienté, Pater Antony Ike aus Nigeria, der sich auf das katholische Afrika spezialisiert hat, sowie Trinidad Dufourq, der die Vitalität und Entwicklung der traditionellen Messe in Argentinien darstellen wird. Die Organisatoren bitten darum, sich für das Treffen hier anzumelden: https://bit.ly/3in6sOl.
Der Tag wird um 17.00 Uhr in der Basilika Santa Maria und die Märtyrer des Pantheons enden - mit einer gesungenen Pontifikalvesper unter dem Vorsitz von Msgr. Giannfranco Girotti, Titularbischof von Meta und emeritierter Regent der Apostolischen Pönitentiarie. Auch hier wird es notwendig sein, sich für die Vesper im Pantheon anzumelden: https://bit.ly/2XpGhhM.

L'Homme nouveau: Kann man sagen, daß diese Pilgerfahrt 2020 eine Frage des Prinzips sein wird?

Pater Claude Barthe: Es wird viel mehr sein als das! Wir sind uns bewußt, daß es dieses Jahr etwas ganz Besonderes sein wird. Zum Beispiel werden viele unserer Freunde in Amerika nicht in der Lage sein, sich uns anzuschließen. Aber die Anwesenden werden alle an einer Teilnahme verhinderten Pilger der Welt vertreten, die uns mit ihren Gebeten begleiten werden. Die Pilger vor Ort werden die von Ferne teilnehmende Pilgerschar repräsentieren! Auch in diesem Jahr werden wir wieder am Apostelgrab inständig für das Heil der Kirche und für die Verbreitung der traditionellen römischen Liturgie flehen, die durch ihre Ausstrahlung der sehr klaren lex orandi kraftvoll dazu beitragen wird.
Eugenia-Sarto
Ich wünsche mir eigentlich einen Aufstand der Gläubigen gegen diese Coronamassnahmen. Wir haben es bitter nötig, gerade jetzt viel zu beten und mit unserem Glauben an die Öffentlichkeit zu gehen. Man könnte ja viele Prozessionen durch Rom und anderswo durchführen. Wer kann denn dagegen etwas haben. Die Demonstranten halten sich auch nicht an Abstand draussen. Jetzt wäre eine Chance, dass die …Mehr
Ich wünsche mir eigentlich einen Aufstand der Gläubigen gegen diese Coronamassnahmen. Wir haben es bitter nötig, gerade jetzt viel zu beten und mit unserem Glauben an die Öffentlichkeit zu gehen. Man könnte ja viele Prozessionen durch Rom und anderswo durchführen. Wer kann denn dagegen etwas haben. Die Demonstranten halten sich auch nicht an Abstand draussen. Jetzt wäre eine Chance, dass die Gläubigen laut werden mit ihrem Bekenntnis. Das würde bei vielen längst Gelangweilten vielleicht grosses Interesse hervorrufen, oder nicht?
niclaas
150 Pilger für eine riesige Basilika – mit dieser Bedingung ist alles über den Spielraum der authentischen Überlieferung in der Konzilskirche gesagt.
Libertas Ecclesiae
Auch in Deutschland müsste es einen zentralen Wallfahrtstag der Tradition geben, doch auch hier sind wir noch meilenweit von einer durchschlagenden Größenordnung entfernt. Die Jahrestagungen der Pro Missa Tridentina mit abnehmender Teilnehmerzahl sind dafür ein trauriger Beleg.
Einzig die jährliche Fulda-Wallfahrt der Piusbruderschaft vermittelte in geringem Maße eine Art Aufbruchstimmung. Doch …Mehr
Auch in Deutschland müsste es einen zentralen Wallfahrtstag der Tradition geben, doch auch hier sind wir noch meilenweit von einer durchschlagenden Größenordnung entfernt. Die Jahrestagungen der Pro Missa Tridentina mit abnehmender Teilnehmerzahl sind dafür ein trauriger Beleg.

Einzig die jährliche Fulda-Wallfahrt der Piusbruderschaft vermittelte in geringem Maße eine Art Aufbruchstimmung. Doch in diesem Jahr ist sie den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallen.

Trotzdem hoffe und vertraue ich auf eine gute Zukunft.