Unsere Sprache der Glaubensvermittlung sollte sich an die Sprache der Liturgie anlehnen. Das heißt, wir sollen die Sprache der Liturgie nehmen und sie uns selbst und anderen verstehen helfen. Leider ist unsere Liturgie etwa im Gegensatz zur Orthodoxie recht arm an poetischer Theologie. Absolut wenig Hymnen haben die Jahrhunderte überlebt. Aber das Kennzeichen der lateinischen Tradition ist die absolute zentrale Stellung der Psalmen, die eigentlich den Geist des Glaubens entscheidend vermitteln.

Was den Psalter angeht, liegt ebenfalls ein gewissen Versäumnis vor, denn die Messe kennt ihn kaum, das Stundengebet kennt der Getaufte kaum.

@Elisabeth von Thüringen und Yohanan
Stimme nur teilweise zu:"es fehlt die regelmäßige und grundlegende kirchliche Glaubensunterweisung"-da muss man differenzieren
An vielen Orten(zumindest was mir bekannt ist)läuft es ganz gut.Meist sind es Frauen,Mütter(!),die nicht nur in ihren Familien,sondern auch in Gebets-,Kommunion-,Firmgruppen ehrenamtlich grundlegende kirchliche Glaubensunterweisung liefern....
Leider liegt im größeren Teil der Betroffenen vieles im Argen....Es fehlt wohl an Bodenpersonal Gottes und an Erleuchtung von oben,wie man wieder verständlich,klar und überzeugend missioniert.Denn eins ist doch wohl klar:Europa ist inzwischen Missionsland!!!

Liebe elisabethvonthüringen, liebe pina,

ganz recht. In den Priesterseminarien sollte man regelmäßig gloria.tv lesen, quasi um dem Volk aufs Maul zu schauen. Denn hier bei Gloria.tv wird doch wahrlich oft hochqualifiziertes, wenn auch ohne theologische (Ver-)Bildung, Brain-Storming gemacht.

Und was das Beichtgespräch angeht, fehlt es sicher auch daran, dass die Seelsorger auf das persönliche Seelsorggespräch hin fukusiert ausgebildet werden. Vielleicht steht ja das Beichtgespräch gar nicht mehr im Zentrum der Ausbildung. Recht betrachtet hätte es doch die gleiche Zentralität wie die Heilige Eucharistie in der römischen Kirche. Es ist doch nichts wichtiger als die Führung der Seele zu ihrer Bestimmung bei Gott. So verstehe ich es.

@studiosus
ja ein Türsteher könnte gewährleisten, dass nur Gläubige bei der Eucharistiefeier erscheinen.

Aber ich würde sagen, als allererstes fehlt uns die regelmäßige und grundlegende kirchliche Glaubensunterweisung, die uns in den Stand setzt, dass wir uns bewußt werden, in welcher Situation jeder persönlich vor dem Mysterium ist. Sind wir schon getauft, sollten wir wohl uns unterwiesen selbst Rechenschaft geben können, wie wir vor dem Herrn persönlich stehen. Diese Erkenntnis des Christen bedarf eben der Seelsorgerlichen Unterweisung und Führung. Leider meinen heute nicht nur die Gläubigen, auf beides gut verzichten zu können, denn erstens machen wir uns unseren Glauben selbst zurecht und zweitens ist das herkömmliche Seelsorgerliche Beichtgespräch "nicht zeitgemäß", so die verbreitete Ansicht.

Auf dieser zentralen Schiene gerät leider der Glaube der römischen Kirche zunehmends auf ein Abstellgleis. Welche Lokomotive wird den abgefrakten Zug dort wieder abholen?

Noch etwas:
Ich müsste dringend den Papst treffen, doch leider funktioniert der Link www.triff-den-papstnicht....die Textversion lässt sich nicht öffnen...
Könnt Ihr mir helfen?
Es geht um den Segensbrief, den man dort bestellen kann...
Mein alter Pfarrer feiert im Juli sein Goldenes Priesterjubiläum und da Postsendungen aus dem Vatikan mindestens 10 Wochen Lieferzeit beanspruchen, wird's langsam Zeit!!