Copertino
2182.1K

VOM UMGANG MIT BLASPHEMISCH INTENDIERTER GEWALT

Die umstrittene Figur in der Kathedrale von Linz, welche Maria als Gebärende darstellen soll, wurde von einem Unbekannten geköpft.

Faktum ist, dass die Aufstellung dieser Skulptur ausgerechnet in einem Mariendom selber ein "Akt der Gewalt" darstellt. Nicht nur von Esther Strauss als Gestalterin der Plastik, sondern auch von der Diözesanleitung wurde ein dreidimensionaler Angriff auf das katholische Dogma der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria leichtfertig in Kauf genommen oder gar intendiert.

Dies muss Frau Strauss im Zuge des Gestaltungsprozesses bewusst und vielleicht gar ihre unterschwellige Motivation gewesen sein. Zum Hintergrund: Die Lateransynode 649 unter Papst Martin I. hatte in Canon 3 den Glauben an die immerwährende Jungfräulichkeit Marias und ihre unbefleckte Empfängnis, die "immaculata conceptio" für "heilsnotwendig" erklärt und sogar mit einem Anathema geschützt:

„Wer nicht mit den Heiligen Vätern im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt, da sie […] das göttliche Wort selbst, das vom Vater vor aller Zeit gezeugte, in den letzten Zeiten, ohne Samen, vom Heiligen Geist empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihre Jungfrauschaft auch nach der Geburt, der sei ausgeschlossen.“

Daran mögen sich die Geister scheiden. Entweder ist man katholisch oder man ist es nicht. Auch wenn es heute als Provokation empfunden wird, gehört der Satz zum beständigen Glaubensgut der Kirche. Die Skulptur namens "crowning" hatte deshalb von Anfang an für heftige Kritik gesorgt. Die Gestalterin Esther Strauss hatte die Attacke als Beleg gewertet, dass "es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen", was immer damit auch gemeint ist.

Die Terminologie ist nämlich charakteristisch für Exponentinnen einer politischer Richtung, die den Schutz des Menschen vor seiner Geburt als Angriff auf "Frauenrechte" erachten und die Entfernung der Abtreibung aus dem Strafrecht fordern - und dann ausgerechnet eine gebärende Maria darstellen?!

Zum Vergleich: Wenn ein Künstler im US-Nationalmuseum eine Skulptur installieren würde, die eine Frau zeigt, welche sich mit der US-Unabhängigkeitserklärung den Hintern abwischt, und dies mit Unterstützung der Leitung des Nationalmuseums, wäre ungläubiges Kopfschütteln die wohl kleinste Folge. Daraufhin würde nämlich irgendwann ein erregter Patriot der Skulptur den Kopf abtrennen, worauf der Direktor des Nationalmuseums an die Öffentlichkeit tritt und betroffen von einem "Vandalenakt" spricht. Moment?

Ich bin gegen Gewalt und rufe auch nicht dazu auf, aber der Vergleich mag in etwa den Geisteszustand der Linzer Kirchenverantwortlichen illustrieren. Die Plastik war nie als Sakralfigur gedacht, sondern intentional als politisch-feministisches Manifest und als ein erklärter Angriff auf das genannte Mariendogma der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria.

Welch ein persönlicher Triumph muss es für Frau Strauss also gewesen sein, ihr dreidimensionales antikatholisches Denkmal ausgerechnet in einem Mariendom, und dann noch in einer ehemaligen Sakramentskapelle platzieren zu können!

Dass hier der Bischofsvikar für Bildung, Kunst und Kultur diese Provokation für Katholiken, welche ihren Glauben achten, von Anfang an nicht zu erkennen in der Lage war, ist bezeichnend für Kirchenhierarchen, die sich nicht mehr als Hirten nach dem Gebot Christi verstehen, die ihre Schafe und Lämmer zu weiden haben.

Dass sich der Bischofsvikar nun über die Enthauptung der Figur "bestürzt" zeigt und in einer Stellungnahme die Tat als einen "Angriff auf die Freiheit der Kunst" bezeichnet, offenbart nur, dass er seinen christlichen Offenbarungsglauben, für den er sich mal zum Priester hat weihen lassen, längst aufgegeben hat. Velleicht war das mit der Weihe damals auch eher eine "künstlerische Performance".

In diesem Kontext war die Entfernung der Statue aus dem Mariendom per se eine Notwendigkeit. Gewiss wäre es zu wünschen gewesen, dass sich die Diözesanleitung als Organisator der Ausstellung einsichtig gezeigt hätte, nachdem zudem eine Petition mit über 10'000 Unterschriften die Entfernung der Skulptur gefordert hatte: citizengo.org/…-gottesmutter-sofort-aus-dem-linzer-dom-entfernen-

Abgesehen davon ist es nicht meine Absicht, die Schöpferin der Statue persönlich zu verunglimpfen. Zweifellos ist Frau Strauss eine Gestalterin des herrschenden Zeitgeistes, und wie viele andere Künstlerinnen betont auf Abstand zum katholischen Glauben, gleichzeitig von einem Missionseifer getrieben, der geoffenbarten Wahrheit der Kirche ihre eigene Auffassung von Wahrheit entgegenzustellen:
estherstrauss.info/assets/material/strauss_portfolio.pdf

Der Fall legt gleichzeitig frei, wie stark verstellt der Blick unserer Gesellschaft auf die Geheimnisse der Offenbarung ist, derart verstellt, dass nicht einmal mehr die vom Herrn berufenen Hirten vor lauter Bücklingen gegenüber dem Zeitgeist in der Lage sind, katholische Sensibilitäten zu registrieren, und sich dann überrascht zeigen, wenn die Lämmer mal nicht schweigen.

Marienstatue im Linzer Dom wurde geköpft

Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom zerstört
Coenobium
Der heilige Bernhard drückt es mit einem schönen Bild aus: „Der Name Maria, bezeichnet den Stern des Meeres: In der Tat wird sie ganz zutreffend mit einem Gestirn verglichen, denn wie das Gestirn den Strahl aus seinem Schoß aussendet, ohne irgendeine Veränderung zu erfahren, so hat die Jungfrau einen Sohn geboren, ohne Schaden an ihrer Jungfräulichkeit zu nehmen.“ (Zweite Predigt über das Evangelium …More
Der heilige Bernhard drückt es mit einem schönen Bild aus: „Der Name Maria, bezeichnet den Stern des Meeres: In der Tat wird sie ganz zutreffend mit einem Gestirn verglichen, denn wie das Gestirn den Strahl aus seinem Schoß aussendet, ohne irgendeine Veränderung zu erfahren, so hat die Jungfrau einen Sohn geboren, ohne Schaden an ihrer Jungfräulichkeit zu nehmen.“ (Zweite Predigt über das Evangelium von der Verkündigung.)
Katja Metzger
Der Heiland ging durch verschlossene Türen. Bei der Geburt wie nach der Auferstehung. Es ist ein Mysterium des Glaubens.
Copertino
Genauso ist es!
Ischa Ischa Ischa
Katja Metzger@ Sehr schön, Geburt wie Auferstehung!! Maria sagt übrigens in Don Gobbis Blauem Buch mehrmals, dass die Geburt ihres Kindes eine einzige Exstase war. Und ein irakischer Christ bezeugte mir als erster diesen Glauben ganz gestisch... dort, in seiner Heimat, wusste man das noch und hatte keine Mühe, es zu glauben!!
Ursula Sankt shares this
257
SUPER Kommentar zum Linzer Skandal: Es geht um die Leugnung des Mariendogmas der Jungfräulichkeit
fire stone
Ein unfassbares Zeugnis der Gott- und Glaubenslosigkeit satanisch besessener Kirchenfürsten unserer Zeit samt ihrer Schergen !
viatorem
"Die Plastik war nie als Sakralfigur gedacht, sondern intentional als politisch-feministisches Manifest und als ein erklärter Angriff auf das genannte Mariendogma der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria."
So sehe ich es auch.
Mit diesem Angriff auf die Muttergottes würde viel mehr fallen, als es auf den ersten Blick scheint.
Zum Beispiel, was würde aus Lourdes, wo sich die …More
"Die Plastik war nie als Sakralfigur gedacht, sondern intentional als politisch-feministisches Manifest und als ein erklärter Angriff auf das genannte Mariendogma der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria."

So sehe ich es auch.
Mit diesem Angriff auf die Muttergottes würde viel mehr fallen, als es auf den ersten Blick scheint.

Zum Beispiel, was würde aus Lourdes, wo sich die Miutergottes als " ich bin die unbefleckte Empfängnis " vorgestellt hat? Und das ist nur eines von allem was dann fallen würde.

Es würde alles fallen , die Anerkennung der Muttergottes und alles was katholisches Glaubensgut ist.

Sowas darf doch nicht in einer Kirche und gar in einem Mariendom praktiziert werden.

Da müsste jetzt Weihwasser mit dem Feuerwehrschlauch verteilt werden.
Copertino
Zur Klärung, falls nicht ganz klar: Die Unbefleckte Empfängnis ist nicht mit der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter zu verwechseln.
viatorem
Aber doch ein nicht unerheblicher Teil davon.
oder?More
Aber doch ein nicht unerheblicher Teil davon.

oder?
Ischa Ischa Ischa
TH@: Was für eine Logik: Umfragen bringen Wahrheit hervor? Quantität weiß, was wahr ist? Das menschliche Hirn allein weiß es?
Wer so denkt, braucht keine Offenbarung, er kann und muss sich an die Hybris seiner " reinen Vernunft" halten und versteht daher viele Glaubenswahrheiten nicht.
T H
Es ist doch logisch, dass sich im Jahre 2024 inzwischen auch Christen ernsthaft die Frage stellen, ob der Glaube an die sog. "unbefleckte Empfängnis" - man höre und staune - "heilsnotwendig" sein kann. Umfragen dazu sprechen Bände - im Grunde überhaupt keiner Diskussion mehr wert.
T H
Ganz im Unterschied zu @Klaus Elmar Müller hier sehe ich den von ihm so genannten "Managerklerus" gerade eine bisherige "geistliche" Blase verlassen. Es hat wohl etwas mit den bekannten davon schwimmenden Fellen zu tun.
Copertino
Zur Klärung: Die Unbefleckte Empfängnis ist nicht mit der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter zu verwechseln. Da handelt es sich um zwei verschiedene Dogmen, also um "Glaubensgeheimnisse", die sich auch in 200 Jahren nicht ändern werden, egal, ob eine Mehrheit von Nominalkatholiken diese ablehnt oder nicht.
T H
Das ist ja der Punkt, @Ischa Ischa Ischa, dass das, was Sie als "Wahrheit" bezeichnen, nicht nur unlogisch ist, sondern auch so gut wie niemand mehr als ernst zu nehmende "Offenbarung" begreift. Sog. "Glaubensgeheimnisse" hinterlassen schon lange keinen größeren Eindruck mehr, nur weil irgend ein Wichtigtuer in klerikaler Kleidung von ihnen raunt. Die Zeiten sind vorbei, dass Leute vor "Hochwürden …More
Das ist ja der Punkt, @Ischa Ischa Ischa, dass das, was Sie als "Wahrheit" bezeichnen, nicht nur unlogisch ist, sondern auch so gut wie niemand mehr als ernst zu nehmende "Offenbarung" begreift. Sog. "Glaubensgeheimnisse" hinterlassen schon lange keinen größeren Eindruck mehr, nur weil irgend ein Wichtigtuer in klerikaler Kleidung von ihnen raunt. Die Zeiten sind vorbei, dass Leute vor "Hochwürden" aufstehen und sich bekreuzigen.
John IHS
"Faktum ist, dass die Aufstellung dieser Skulptur ausgerechnet in einem Mariendom selber ein "Akt der Gewalt" darstellt." Das haben Sie sehr gut erklärt, genau so ist es !
Klaus Elmar Müller
Der höhere Managerklerus ist den Gläubigen entfremdet, in einer pseudo-intellektuellen Blase. Und hat jegliches Gefühl für Sakralität, Ehrfurcht und für die hl. Muttergottes verloren. Ein Dekadenzklerus.
Gabriela Bachmann
Ich habe das PDF ( Portfolio) von der Künstlerin.... angeklickt und zum Teil angeschaut....Deshalb nur zum Teil, weil es EKEL erregt und zeigt wohin Gottlose Menschen kommen...
Erbärmlich...More
Ich habe das PDF ( Portfolio) von der Künstlerin.... angeklickt und zum Teil angeschaut....Deshalb nur zum Teil, weil es EKEL erregt und zeigt wohin Gottlose Menschen kommen...

Erbärmlich...
Klaus Elmar Müller
Danke für den Hinweis! Beispiel: Nackte Frau mit Erde im Gesicht, laut Text die Grab-Erde ihres Großvaters, mit der sie sich "wusch". Soetwas hat also das Bistum Linz für Esther Strauss eingenommen. Unglaublich.
Copertino
Ja, es ist eine Art Naturphilosophie, eine Art Mutter Erde Kult, welche für die Frau massgeblich ist.
kyriake shares this
26