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Hermias
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Am 14.8.2019 wurde in Davos eine Thora eingeweiht. 2000 Juden feierten vergangene Woche in Davos eine Thora-Einweihung – und versperrten während der Zeremonie eine Hauptstrasse. Das sorgte bei einigen …Mehr
Am 14.8.2019 wurde in Davos eine Thora eingeweiht.

2000 Juden feierten vergangene Woche in Davos eine Thora-Einweihung – und versperrten während der Zeremonie eine Hauptstrasse. Das sorgte bei einigen Davosern für Unmut.

Sie sangen, tanzten und feierten: 2000 orthodoxe Juden zogen am Mittwoch durch die Talstrasse in Davos GR. Der Anlass: eine Thora*-Einweihung. Eine Zeremonie, die nur selten stattfindet. Dementsprechend gross war das Interesse. Das schöne Wetter tat sein Übriges.

Auch Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), war vor Ort. Er erlebte die Einweihung hautnah mit. «Die Stimmung war ausgelassen, die Menschen haben getanzt und gelacht», sagt Kreutner zu BLICK.
«Unsere Heimat ist verloren»

Aber nicht alle freuten sich über das religiöse Zeremoniell. Die Thora-Einweihung dauerte zwar nur eine Stunde. Zeitweise blockierten die Feiernden aber die Strasse. Und das sorgte für rote Köpfe bei einigen Davosern. So auch bei Landrat Conrad Stiffler. Der SVPler stellte Aufnahmen der Prozession auf Facebook und schrieb dazu: «Jetzt sind wir soweit. Unglaublich.»

Die Videos wurden rege kommentiert. Zwar ist Stiffler nicht der Einzige, der etwas gegen das Juden-Fest hat. «Wir sind doch nicht in Israel. Wir sind in der Schweiz», schreibt ein Bündner. Ein anderer: «Unsere Heimat ist verloren.»

Seit Jahren erfreuen sich die Bündner Ferienorte Arosa und Davos bei orthodoxen Juden aus aller Welt wachsender Beliebtheit.

Allerdings wehren sich einige Davoser gegen die Motzer. Einer schreibt: «Habt ihr ein Problem damit? Endlich läuft mal etwas Cooles in diesem Loch, und ihr habt eine ‹dummi Schnorra›. Ihr habt keine Ahnung von ihrer Kultur, also lasst sie doch machen, sind nämlich ganz lässige Leute.»

Auch Jürg Grassl vom Verein IG offenes Davos geben die Kommentare zu denken: «Leider kocht der Antisemitismus in Davos gerade auf Facebook hoch und auch Politiker und Touristiker halten sich mit abfälligen Bemerkungen nicht zurück!»
Kommentare sind unter der Gürtellinie

Die Aufregung einiger Davoser kann Jonathan Kreutner teilweise verstehen. Schliesslich habe kaum jemand gesagt, weshalb so viele Juden auf einmal durch die Talstrasse zogen. Darum erschien einen Tag danach auch ein Artikel in der «Davoser Zeitung», der über die Prozession aufklärte, erklärt der SIG-Generalsekretär.

Die Thora-Einweihung war bei der Gemeinde angemeldet und dort auch bewilligt worden. Dass die Strasse derart blockiert wurde, sei zwar ärgerlich. «Nur hat sich das offenbar seitens des Davoser Ordnungsdiensts und der Veranstalter nicht anders organisieren lassen.»

Dennoch: Einige Kommentare gehen laut Kreutner überhaupt nicht. Sie sind «unter der Gürtellinie, geschmacklos und verletzend, was mich sehr betroffen macht», so Kreutner. Es zeige, dass die Kampagne «Likrat Public» richtig und wichtig ist. Likrat ist hebräisch und heisst «aufeinander zugehen». Und darum geht es: über das Judentum vermitteln und aufklären. Um so Unwissenheit und Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.

Stiffler will sich nicht mehr zu dem Thema äussern. Begründung: «Es hat schon viel zu viel Staub aufgewirbelt», sagte er zu BLICK. (jmh)

*Die Thora ist der erste Teil des Tanach, der hebräischen Bibel.

Quelle:
www.blick.ch/…/wir-sind-doch-n…
P.Andrijs
Bei einen Fromleichnamprozession mit 2000 Menschen wir wären außer uns von Freude! Jedes Religion hat Recht auf Ausübung von seines Kult. Und „Katholisches Erde“ ist völlig Quatsch.
bellis perennis
Man sehe sich einmal nur die vielen Straßensperren in Wien an, die allein heuer durch die unappetitliche "Regenbogenparade" entstanden. Und keiner regt sich auf.
www.ots.at/…/arboe-euro-prid…
Sieglinde
Die Juden sind das auserwählte Volk GOTTES im AT. Auch JESUS war von Geburt an Jude. Nach vielen Prophezeiungen werden sie sich Bekehren. Sie wussten schon lange, dass der Erlöser kommen würde, haben aber die Chance verpasst, da ihre Herzen versteinert waren und sie JESUS nicht anerkannten. Ihr GOTT war der VATER der Wahrheit. Deshalb sollte man sie nicht mit den Islamisten welche die Gewaltherrschaft …Mehr
Die Juden sind das auserwählte Volk GOTTES im AT. Auch JESUS war von Geburt an Jude. Nach vielen Prophezeiungen werden sie sich Bekehren. Sie wussten schon lange, dass der Erlöser kommen würde, haben aber die Chance verpasst, da ihre Herzen versteinert waren und sie JESUS nicht anerkannten. Ihr GOTT war der VATER der Wahrheit. Deshalb sollte man sie nicht mit den Islamisten welche die Gewaltherrschaft verherrlichen vergleichen. Der GOTT der Muslime ist der Vater der Lüge, Satan. Auch sie werden einmal erkennen (müssen) wie sie in die Irre geführt wurden.
Boni
Ein falscher Kult einer falschen Religion von Ungläubigen. So etwas sollte auf katholischer Erde nur im Privaten stattfinden dürfen.
Klaus Elmar Müller
Nun ist die Schweiz, wo man sich euthanasieren lassen darf, keine "katholische Erde". Und traditionelle Katholiken täten gut daran, keine verlorenen Kämpfe nachzuspielen.
Boni
@Ottaviani, mir ist klar, was Sie meinen. Insofern Gott als Schöpfer katholisch ist, ist es natürlich unter anderem auch die erschaffene Erde. Mehr noch, weil der katholische Gott als König herrscht und jedes Knie sich vor Ihm zu beugen hat. Wenn die SVP das fordert, tut Sie recht.
Nicolaus
Das wird ja wohl einmal auszuhalten sein, anstatt Hochzeitskorso von Kuemmeltuerken.
Klaus Elmar Müller
Dass Juden nicht nach Europa gehörten, ist eine alte Nazi-These. Dass Religion den Straßenverkehr behindert, klingt nach Atheismus.
Nicolaus
Stimme der Vernunft und gesammelte pädagogischer Erfahrung.
Endor
Shalom ! Vielleicht wird ja Jesaja - Kapitel 53 auch wieder gelesen ! Shalom !
Don A
Für Nebel hat sich der Nebel gelichtet - er wird nun als Priester gesichtet, einst ohne Krawatte gerichtet, so sei es gedichtet.
Nicolaus
Ein zweiter Goethe, nur ohne Floete.
Don A
Auch ohne Flöte gesteh ich mit Schamesröte: mein kommentiertes Gedicht flog zum falschen Bericht.