Was ich gerade gefunden habe, zitiere ich: AK Emmerick: "Ich kam mit meinem Führer in einen düsteren Ort. Die seelen sah ich teilweise wie zur Hälfte, teils bis an den hals, überhaupt mehr oder weniger in Finsternis getaucht. Sie waren nebeneinander,aber jede wie in einem Kerker. Einige litten Durst, andere kälte, andere hitze, sie konnten sich nicht helfen und waren in unendlicher Qual und Sehnsucht." Von einer Seele sagt sie Folgendes: "Es kam mir auf einem Berg ein Geist ( seele) entgegen, mit einer Kette, an die er angeschlossen war. Er war ein ehemaliger Kriegsoberst aus England Er war schlecht erzogen, hatte aber eine geheimne Ehrfurcht vor Maria. Er zerstörte alle Bilder und wollte auch eine schöne Bildsäule der Mutter Gottes zerstören, tat es aber doch nicht, weil ihn eine Rührung überkam. Er fiel in ein Fieber, konnte nicht mehr beichten , hatte aber heftige Reue. Daruch fand er Barmherzigkeit und ward nicht verdammt. Ich sah ihn ( im Fegefeuer) wie von Hunden angebellt und zerfleischt, weil er die Leute ( im Krieg) so gepeinigt hatte. Er lag oft in verschiedenen Stellungen angeschlossen, auch wie im Block, und wurde mit siedendem Blute übergossen, das ihm durch die Adern rann....."
(Durch die Begegnung mit AK Emmerick hatte er offenbar Hoffnung auf Erlösung).

@Eugenia-Sarto
Wenn Gott in jedem Stein, in jeder Pflanze gegenwärtig ist und wenn die Hölle ein geschaffener Ort ist, dann müsste Gott auch dort sein.
So müsste es sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es nach der Auferstehung nur mehr eine an sich perfekte Welt gibt. Die Verdammten leben auch in dieser Welt, möglicherweise an einem anderen Ort als die Geretteten, nur können Sie wegen ihrer inneren (seelischen) Trennung von Gott nicht an der Glückseligkeit teilhaben Wobei wir wieder beim Zustand sind. Zum Vergleich: man kann auch am schönsten Ort der Welt, wo es eigentlich alles gibt, unglücklich sein, wenn man von einem geliebten Wesen getrennt ist. Hier handelt es sich um das höchste also liebenswerteste Wesen und die Trennung ist unwiderruflich. Das könnte man als Hölle bezeichnen. Das Feuer könnte ein Bild sein für ein Sehnen ohne Hoffnung, vielleicht auch für den Hass, oder wohl in jedem Falle für die Vorwürfe, die eine Seele sich selber macht.

Liebe Eugenia-Sarto:
Sie erwähnten den Unterschied zwischen geistigem und leiblichem Feuer.
Das Feuer der Hölle ist von Gottes Zorn entzündet. Das Feuer des Fegefeuers
im unteren Bereich ist genau dasselbe wie in der Hölle. Nach oben hin ändert
sich die Intensität. Ich stelle es mir ähnlich vor wie auf der Erde auch, einmal
weil die Armen Seelen berichten mussten, dass es mindestens genauso intensiv
ist (ja in Wahrheit noch viel intensiver) und weil die Seelen auf der Erde es sind,
die das leibliche Feuer spüren. Die Seelen beleben den Leib. Der Leib hat zwar
die Rezeptoren, um leibliches Feuer zu spüren, jedoch spürt der Leib ohne Seele
nichts. Es ist also die Seele selber, die leibliches Feuer spürt. Und so spürt sie
es im Fegefeuer auch. Es ist also für die Vorstellung im Grunde kein Unterschied,
ob es sich um leibliches oder geistiges Feuer handelt. Es ist nur wichtig zu wissen,
dass das Feuer im Fegefeuer noch intensiver ist. Leider meinen ja viele, wenn man
den Begriff "geistiges Feuer" verwendet, würde es sich um etwas handeln, was
weniger intensiv ist, aber das Gegenteil ist der Fall: es ist noch intensiver. Für mich
ist wichtig, zu wissen, dass es sich bei diesem Feuer nicht um ein erfundenes Konstrukt
handelt, sondern um ernste Wirklichkeit. Wenn man sich leibliches Feuer vorstellt,
ist das schon abschreckend genug. Und dann erst jenes im Purgatorium.

Ich streite nicht ab, dass der Himmel ein Ort sein kann. Die Kirche hat sich darüber noch nicht klar geäussert, aber wegen der Menschheit Christi und der Leiber später muss es ein Ort sein. Wichtig ist aber vielmehr, dass die Seligkeit bei Gott die Gotteserkenntnis und die Gottesvereinigung durch die Liebe ist. Das ist das Wesen der Seligkeit.
Darum geht es doch erstmal um die Seligkeit und dann um den Ort.