[RKT #8] Annibale Bugnini

Von P. Stephan Maeßen

Ein enger Freund von ihm [Papst Paul VI.] war Msgr. Bugnini. Schon in den 40er und 50er Jahren gab Bugnini mehrere Publikationen heraus, in denen er wie auf einem Grundsatz darauf bestand, daß eine liturgische Erneuerung unbedingt dem Anliegen des Ökumenismus Rechnung tragen müsse. Eine kommende liturgische Erneuerung müsse alles aus der überlieferten Liturgie entfernen, was einen Protestanten oder Juden daran stören oder woran diese Anstoß nehmen könnten.2) Diesem Gedanken verlieh er häufig Ausdruck, und ich glaube, es ist gut, die Gedanken, Ideen und Absichten dieser Reformer bzw. Revolutionäre zu kennen. Denn genau nach diesem Grundsatz, alles zu eliminieren, was spezifisch katholisch ist, wurde dann die Liturgie reformiert. Es ist dasselbe, als wenn Sie einem protestantischen Freund sagen würden, er solle in Ihrem katholischen Katechismus einmal alles streichen, was ihm nicht gefällt. Das, was dann herauskommt, ist seinem Wortlaut nach vielleicht keine Irrlehre, aber auch kein katholischer Katechismus mehr, sondern ein verkürzter Glaube.

Nach diesem Grundsatz Annibale Bugninis, nämlich alles spezifisch Katholische, alles, was einen Protestanten oder Juden stören könnte, aus dem Ritus der Messe zu eliminieren, gestaltete sich die Liturgiereform zu einem Mittel des Ökumenismus und wurde durch sie der Mentalität des modernen Menschen, seinem Humanismus und seiner Diesseits-Kultur, Eingang in den sakralen Raum der katholischen Kirche verschafft.

Noch unter dem Pontifikat Johannes' XXIII. wurde Bugnini als Professor für Liturgie an der römischen Lateranuniversität wegen seines Modernismus und Progressismus abgesetzt. Doch bald fand man ihn wieder als Vorsitzenden der Kommission für die Liturgiereform.3) Von hier aus wurde er nun nach dem Konzil mit der Durchführung der liturgischen Reform betraut und leitete die Liturgiekommission, die in ständigem Streit lag mit der eigentlich zuständigen Ritenkongregation. Durch das blinde Vertrauen, das Bugnini bei Papst Paul VI. besaß, sowie durch geschickte Winkelzüge gelang es, die Ritenkongregation aufzulösen, deren meist konservatives Personal in die neuentstandene Kongregation für die Heiligsprechungen zu schicken und die neuentstandene Gottesdienstkongregation mit den Leuten der Liturgiekommission Bugninis zu besetzen.4) Auf diese Weise konnte er trotz der anhaltenden Proteste einflußreicher Kardinäle gewissermaßen machen, was er wollte; er war niemandem anders Rechenschaft schuldig als Papst Paul VI. Auf die Anklagen gegen seine Rechtgläubigkeit5) reagierte er stets mit Entrüstung und verstand sich vorzüglich darüber zu beklagen, wie man seine Person so verleumden könne und gegen ihn solche Intrigen betreibe. Es war nicht zuletzt Kardinal Ottaviani, der heftige Anklagen gegen Bugnini und sein Werk erhob und ihn beschuldigte, sich von den Dogmen des Konzils von Trient zu entfernen. Aber das Vertrauen Papst Pauls VI. in Bugnini schien grenzenlos.6) Es ist bekannt, daß Bugnini zu jeder Zeit und noch vor jedem Kardinal bei Paul VI. eintreten konnte, und daß der Papst von seinem persönlichen Freund erarbeitete Dokumente unterschrieb, ohne sie durchgelesen zu haben.7) Umso unverhoffter und bitterer war für Paul VI. die Enttäuschung, als Bugnini beim obersten päpstlichen Gerichtshof der Zugehörigkeit zur Loge angeklagt und wohl auch für schuldig befunden wurde. Paul [VI.] beschloß die Strafversetzung in den Iran, wo Bugnini das Amt eines "Nuntius in der Wüste" innehatte. Aber die Liturgiereform war bereits vollbracht. Noch heute [1993/94] ist bei den Kardinälen der Kurie von einem Brief des Meister des Groß-Orients von Frankreich an Annibale Bugnini die Rede, in welchem er ihn mit "Bruder" anrede und ihn zur Beschleunigung der Liturgiereform auffordere.8)

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P. Stephan Maeßen: Die Liturgiereform – Bruch mit der Tradition, Neuauflage der Erstauflage 2002, (c) P. Stephan Maeßen, by Sarto Verlagsbuchhandlung, Bobingen 2018, S. 15 f.

Die Liturgiereform - Bruch mit der Tradition - sarto.de

Bild:
pater pauperum teilt das
140
a.t.m
Siehe Diskussion:Annibale Bugnini – kathPedia
er hat mit der NOM = Nicht Ordentlichen Messe, genau das in die Tat umgesetzt was die Feinde Gottes unseres Herrn und Helfershelfer des Widersacher Gottes unseres Herrn eingefordert haben, siehe Alta Vendita - Die ständige Anweisung der Alta Vendita und Der freimaurerische Plan zur Zerstörung der Katholischen Kirche
Gottes und Mariens Segen auf …Mehr
Siehe Diskussion:Annibale Bugnini – kathPedia
er hat mit der NOM = Nicht Ordentlichen Messe, genau das in die Tat umgesetzt was die Feinde Gottes unseres Herrn und Helfershelfer des Widersacher Gottes unseres Herrn eingefordert haben, siehe Alta Vendita - Die ständige Anweisung der Alta Vendita und Der freimaurerische Plan zur Zerstörung der Katholischen Kirche

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Oenipontanus
Bitte auch erwähnen, dass Bugnini bereits unter Pius XII. ganz offiziell an liturgischen Reformen basteln durfte! 😉
kyriake
Spätestens als Paul VI. von der Logenzugehörigkeit seines Busenfreundes Bugnini erfahren hatte, hätte er die ganze Liturgiereform mit einem Federstrich für ungültig erklären müssen!!!
Guntherus de Thuringia
Hier ein vorteilhafteres Foto von Erzbischof Annibale Bugnini. Es ist der Deckel seines autobiografischen Buchs (amazon):
Girolamo Savonarola
Völlig egal, was Bugnini bereits unter Pius XII durfte oder nicht, gesichert scheint mir, dass, was Peter Kwasniewski über Annibale Bugnini schreibt und auch in etwa meinen Recherchen entspricht:
"Er war über einen sehr langen Zeitraum, von 1948 bis 1975, einer der wenigen konstanten "Akteure" der Liturgiereform im Vatikan. Er bekleidete sukzessive wichtigere Positionen, bis er zum Hauptsekretär …Mehr
Völlig egal, was Bugnini bereits unter Pius XII durfte oder nicht, gesichert scheint mir, dass, was Peter Kwasniewski über Annibale Bugnini schreibt und auch in etwa meinen Recherchen entspricht:

"Er war über einen sehr langen Zeitraum, von 1948 bis 1975, einer der wenigen konstanten "Akteure" der Liturgiereform im Vatikan. Er bekleidete sukzessive wichtigere Positionen, bis er zum Hauptsekretär des vorkonziliaren Komitees ernannt wurde, das die Konstitution über die heilige Liturgie (Sacrosanctum Concilium) für das Zweite Vatikanische Konzil ausarbeitete, in dieser Eigenschaft riet er seinen Mitarbeitern, sich in Unklarheiten und Verfahrensmechanismen zu flüchten, damit die Konzilsväter ihre kühnen Pläne nicht blockieren würden (siehe Chiron, S. 82). Paul VI., der seine liturgische Vision fast vollständig teilte, ernannte ihn zum Hauptsekretär des Gremiums, das mit der Umsetzung dieser Konstitution betraut war. In dieser Eigenschaft war er zweifellos der Architekt oder, vielleicht besser, der Generalunternehmer der Liturgiereform in all ihren Dimensionen (Messe, Sakramente, päpstliche Riten, Stundengebet, Kalender usw.). Er kontrollierte weitgehend die Ausschussmitglieder, die an den verschiedenen Aufgaben arbeiteten; Er plante und leitete die Sitzungen des Consiliums, verteilte die Protokolle, brachte die "richtigen" Personen miteinander in Kontakt, bot privaten Rat und Anleitung an und regelte vor allem den Informationsfluss zwischen dem Papst und dem Consilium: Was der Papst über die Absichten des Consiliums wusste, erfuhr er größtenteils von Bugnini; was das Consilium über die Wünsche des Papstes erfuhr, erfuhr es größtenteils von Bugnini. Praktisch nichts, was in der Liturgiereform geschah, ging nicht zuerst durch seinen Geist und seinen Mund, um von seinen Haltungen und Absichten geprägt zu werden. Während seines Exils im Iran schrieb er ein fast 1.000-seitiges Buch mit dem Titel Die Reform der Liturgie 1948–1975, in dem er Schritt für Schritt erklärt, wie Tausende von Änderungen am katholischen Gottesdienst vorgenommen wurden, und seine Zustimmung zu diesen Änderungen zum Ausdruck bringt.

Es scheint auch mir immer sicherer, dass dieser Mann Freimaurer war, und dass - wie das, was ihm an der Reform gefiel, analog zu dem ist, was die Freimaurer heute an fast allem erfreut, was Papst Franziskus sagt und tut. Es ist oder sollte keine Neuigkeit sein, dass Freimaurerei und Katholizismus unerbittliche Feinde sind, mit diametral entgegengesetzten Glaubensbekenntnissen und Kulten. Wenn dies nicht Grund genug ist, der Liturgiereform, wie sie sich abspielte, skeptisch gegenüberzustehen, sich so weit wie möglich von ihr zu distanzieren und von ganzem Herzen zu der fortwährenden Tradition zurückzukehren, die von den Revolutionären verachtet und unterdrückt wurde, dann bin ich mir nicht sicher, was jemals einen Unterschied machen könnte. Müssten wir herausfinden, dass Bugnini ein Kinderschänder war? Ein Satanist? Für gewisse ultramontanistische Konservative, so scheint es, kann nichts die Scheuklappen verdrängen, die sie sich an den Kopf geheftet haben. Aber für Katholiken, die unter dem Antrieb des Heiligen Geistes einen ehrfürchtigen, authentischen Gottesdienst suchen, der unserem jahrhundertealten Glaubenserbe entspricht, ist die traditionelle römische Liturgie immer noch gegenwärtig und wird immer in medio Ecclesiae gegenwärtig sein, inmitten der Kirche, wo unser Herr ihre Unversehrtheit bis zu seinem Kommen in Herrlichkeit bewahren wird."