Guntherus de Thuringia
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KÖK #4 GELEITWORTE

Aus der Griechisch-Orthodoxen Kirche

"Lasset uns aber wahrhaft sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus" (Eph 4,15). Dieses Wort des Apostels kann und sollte Maßstab sein für unser ökumenisches Denken und Handeln. Der große orthodoxe Ökumeniker Patriarch Athenagoras I. sprach vom Dialog in Wahrheit und Liebe. Er hat ihn selbst praktiziert und damit die ökumenische Bewegung beispielhaft gefördert. Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß wir nur auf diesem Weg zum Ziel der christlichen Einheit gelangen werden.

Eine Hilfe, auf dem Weg zu dieser Einheit gemeinsam fortzuschreiten, ist das vorliegende Buch, das in klarer und eindeutiger Sprache das für die Kirchen Gemeinsame aufführt und beschreibt, ohne das noch Trennende zu leugnen. In Wahrhaftigkeit und Liebe legt der Verfasser dar, was wichtig ist für Glaube und Leben der Christen. Er versteht es, die einzelnen Aussagen durch einen ökumenischen Glaubensdialog zu einem Konsens zu bringen, den man so gar nicht erwartet hat und der dennoch einleuchtet.

Das Buch ist ein Ökumenischer Katechismus in Idealgestalt, kurz und prägnant, ein Glaubensbuch für die Ökumene. Möge es weit verbreitet werden und unter den Gläubigen aller christlichen Kirchen segensreich wirken!

[Unterschrift]

Metropolit Augoustinos von Deutschland
und Exarch von Zentraleuropa

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Aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche

Der seit 1969 währende lutherisch-katholische Dialog hat sich bislang mit wesentlichen Fragen der Glaubenslehre befaßt. Erst in der 1995 beginnenden vierten Phase dieses Dialogs ist unter anderem auch das Thema "Die Einheit der Kirche im Glauben und Handeln – Sittliche Urteilsbildung im Raum der Kirche", also die Behandlung wichtiger ethischer Fragen, vorgesehen. Um so verdienstvoller ist die Arbeit von Professor Dr. Heinz Schütte, in einem "Kleinen Ökumenischen Katechismus", vor allem anhand der Zehn Gebote, in dem Kapitel "Nachfolge Christi – Leben aus dem Glauben", gemeinsame ethische Aussagen zu machen. Diese arbeiten einen tiefgreifenden Konsens heraus und beschreiben dabei die evangelische Position zutreffend. In der Professor Schütte eigenen Akribie sind die Antworten nicht nur sorgfältig biblisch begründet, sondern allenthalben im Wort Gottes als solchem gegründet. Das macht sie überzeugend, wobei sie überdies mit einer Vielzahl katholischer, evangelischer und ökumenischer Dokumente belegt sind.

Insgesamt: Trotz der gedrängten Form eine Fülle gelungener und wegweisender Impulse!

[Unterschrift]

Johannes Hanselmann, Landesbischof i. R.

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Aus der Evangelisch-Reformierten Kirche

Es ist ein bemerkenswertes Unterfangen, in übersichtlicher Kürze das aufzubereiten, was im ökumenischen Gespräch an Gemeinsamkeiten erwachsen ist, das Erreichte behutsam fortzuschreiben, zukunftsweisende Aufgaben zu benennen, den Dialog lebendig zu erhalten. So wird das Buch denen, die das ökumenische Miteinander pflegen, eine wichtige Hilfe sein; andere wird es ermuntern, sich diesem Gespräch deutlicher als bisher zu stellen.

[Unterschrift]

Gerrit Noltensmeier, Landessuperintendent

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Aus der römisch-katholischen Kirche

Die christliche Einheit ist wesenhaft Einheit im Glauben und in der Liebe. Je intensiver der Glaube und die Liebe gelebt werden, um so mehr wird die Einheit verwirklicht. Damit das wahr wird, ist es unerläßlich, sich und anderen bewußt zu machen, was der Glaube und die Liebe geben und aufgeben. In den letzten Jahrzehnten hat man im ökumenischen Dialog den Fragen des Glaubens besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei sind Gemeinsamkeiten zutage getreten, die frühere Generationen sich nicht vorstellen konnten. Diese Schrift gibt davon Zeugnis.

Zugleich weist die Schrift auf eine Herausforderung hin, mit der alle Christen in den verschiedenen Bereichen ihres Lebens konfrontiert werden. Sie stellt heraus, daß und wie der Glaube in der Liebe wirksam werden muß, wenn er in Wahrheit Christusglaube und damit Glaube an das unfaßbare Wunder der göttlichen Liebe ist. Trotz mancher unbewältigter Probleme, die bei einzelnen Lebensfragen auftreten, gibt es auch im Blick auf diese einen größeren Konsens unter den Christen, als es den meisten bewußt ist. Das ist ein Einheitspotential, das gesehen und bezeugt und vor allem gelebt werden will. Möge diese Schrift recht viele dazu bewegen!

[Unterschrift]

Paul-Werner Scheele, Bischof von Würzburg

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Heinz Schütte: Kleiner Ökumenischer Katechismus. Fünfte, aktualisierte und ergänzte Auflage, © Johannes-Verlag Leutesdorf 2001, S. 6-8. - Mit kirchlicher Druckempfehlung des Ständigen Vertreters des Diözesanadministrators (Bistum Trier), Nr. 1/12001 vom 21. März 2001, i.A. Prof. Dr. Maximilian Hommens.

Die Katholische Schriftenmission - Der Johannesbund Neuwied, Leutesdorf, Bonn, Köln und Weiterstadt