Bergoglio serviert Ex-Benedikt XVI ab: „Reform der Reform ein Irrtum“
Von Guido Horst, 11. November 2016
Papst erteilt dem Anliegen von Kardinal Sarah eine Absage und nennt Anhänger der „alten“ Messe Nostalgiker.
Rom (DT) Hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten bereits mehrere Anzeichen dafür gegeben, dass es unter dem derzeitigen Papst keine Reform der nach dem Zweiten Vatikanum umgesetzten Liturgiereform geben werde, so liegt jetzt eine Äußerung von Franziskus vor, die genau das bestätigt.
„Von einer Reform der Reform zu sprechen, ist ein Irrtum“, erklärt der Papst in einem Interview mit Pater Antonio Spadaro, dem Direktor der italienischen Jesuiten-Zeitschrift „Civilta cattolica“, der zu einem der engen Vertrauten von Franziskus zählt.
Das Interview leitet ein umfangreiches Buch ein, das Predigten von Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus den Jahren 1999 bis 2013 enthält. Den Band hat Spadaro zusammen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem neuen Jesuitengeneral Arturo Sosa sowie dem ehemaligen Vatikansprecher Federico Lombardi SJ am Donnerstag in der römischen Jesuitenkurie der Öffentlichkeit vorgestellt.
In weiten Teilen des den Predigtband einleitenden Interviews geht es um die Art und Weise, wie die Predigten Kardinal Bergoglios und des heutigen Papstes entstehen. Die wenigen Sätze des Papstes zur Liturgie haben in Italien nicht das geringste Echo gefunden. Mögliche Reformen oder Änderungen der nach dem Konzil in Kraft getretenen Liturgiereform sind in Rom und Italien kein Thema – abgesehen von einigen Internetseiten oder Blogs von der Tradition besonders verbundenen Katholiken.
Dabei enthalten die Äußerungen des Papstes einigen Zündstoff, bezeichnet er doch die Anhänger der „alten“ Messe als Nostalgiker, die Gefahr liefen, sich von der Kirche zu entfernen.
Wörtlich erklärt Franziskus zu dem Bedürfnis einiger Gläubigen, zur lateinischen Sprache und der alten Form der Liturgie zurückzukehren: „Papst Benedikt hat eine richtige und großzügige Geste vollzogen, indem er auf eine gewisse Mentalität verschiedener Gruppen und Menschen zugegangen ist, die nostalgisch waren und sich entfernt hatten“, so der Papst über das Motu proprio Summorum pontificum, mit dem Papst Benedikt 2007 den tridentinischen Ritus aus dem Eisschrank der Liturgiegeschichte zurückgeholt hatte.
„Aber das ist eine Ausnahme“, meint Franziskus in dem Interview weiter, „deswegen sprechen wir ja auch von der ,außerordentlichen‘ Form des Ritus. Das ist nicht die ordentliche Form.“ Man müsse das Zweite Vatikanische Konzil und die Liturgiekonstitution Sacrosanctum concilium ihrem Sinn nach umsetzen. „Von einer Reform der Reform zu sprechen, ist ein Irrtum“, so der Papst.
weiterlesen:
www.die-tagespost.de/politik/bdquo-Reform-de…
Papst erteilt dem Anliegen von Kardinal Sarah eine Absage und nennt Anhänger der „alten“ Messe Nostalgiker.
Rom (DT) Hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten bereits mehrere Anzeichen dafür gegeben, dass es unter dem derzeitigen Papst keine Reform der nach dem Zweiten Vatikanum umgesetzten Liturgiereform geben werde, so liegt jetzt eine Äußerung von Franziskus vor, die genau das bestätigt.
„Von einer Reform der Reform zu sprechen, ist ein Irrtum“, erklärt der Papst in einem Interview mit Pater Antonio Spadaro, dem Direktor der italienischen Jesuiten-Zeitschrift „Civilta cattolica“, der zu einem der engen Vertrauten von Franziskus zählt.
Das Interview leitet ein umfangreiches Buch ein, das Predigten von Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus den Jahren 1999 bis 2013 enthält. Den Band hat Spadaro zusammen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem neuen Jesuitengeneral Arturo Sosa sowie dem ehemaligen Vatikansprecher Federico Lombardi SJ am Donnerstag in der römischen Jesuitenkurie der Öffentlichkeit vorgestellt.
In weiten Teilen des den Predigtband einleitenden Interviews geht es um die Art und Weise, wie die Predigten Kardinal Bergoglios und des heutigen Papstes entstehen. Die wenigen Sätze des Papstes zur Liturgie haben in Italien nicht das geringste Echo gefunden. Mögliche Reformen oder Änderungen der nach dem Konzil in Kraft getretenen Liturgiereform sind in Rom und Italien kein Thema – abgesehen von einigen Internetseiten oder Blogs von der Tradition besonders verbundenen Katholiken.
Dabei enthalten die Äußerungen des Papstes einigen Zündstoff, bezeichnet er doch die Anhänger der „alten“ Messe als Nostalgiker, die Gefahr liefen, sich von der Kirche zu entfernen.
Wörtlich erklärt Franziskus zu dem Bedürfnis einiger Gläubigen, zur lateinischen Sprache und der alten Form der Liturgie zurückzukehren: „Papst Benedikt hat eine richtige und großzügige Geste vollzogen, indem er auf eine gewisse Mentalität verschiedener Gruppen und Menschen zugegangen ist, die nostalgisch waren und sich entfernt hatten“, so der Papst über das Motu proprio Summorum pontificum, mit dem Papst Benedikt 2007 den tridentinischen Ritus aus dem Eisschrank der Liturgiegeschichte zurückgeholt hatte.
„Aber das ist eine Ausnahme“, meint Franziskus in dem Interview weiter, „deswegen sprechen wir ja auch von der ,außerordentlichen‘ Form des Ritus. Das ist nicht die ordentliche Form.“ Man müsse das Zweite Vatikanische Konzil und die Liturgiekonstitution Sacrosanctum concilium ihrem Sinn nach umsetzen. „Von einer Reform der Reform zu sprechen, ist ein Irrtum“, so der Papst.
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