Was ist ein Dogma und was bedeutet es für die Gläubigen?
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Ein Dogma ist jede religiöse Wahrheit, die von Gott übernatürlich geoffenbart ist und von der Kirche als solche zu glauben vorgelegt wird.
Zwei Wesensmerkmale trägt also jedes katholische Dogma: ein inneres, sachliches, das Enthaltensein in der Offenbarung, und ein äußeres, juridisches, die Verkündigung durch die Kirche.
Da das Dogma im strengen Sinne die übernatürliche Offenbarung fordert, so folgt, daß alle Wahrheiten, die die Kirche bei ihrer Verkündigung nicht aus dieser Quelle schöpft, keine eigentlichen Dogmen sind.
Über die kirchliche Lehrverkündigung sagt das (1.) Vatikanum, daß sie in ordentlicher und in außerordentlicher, feierlicher Weise geschehen könne.
Der Charakter des strengen Dogmas ist also nicht von der feierlichen Verkündigung allein abhängig; auch die gewöhnliche Lehrverkündigung hat streng dogmatischen Charakter, wenn sie ihre Wahrheiten aus der Offenbarung nimmt.
Da das Dogma seinen Wahrheitsgehalt aus der göttlichen Offenbarung erhält, ist der Gläubige verpflichtet, das Dogma im Glauben anzunehmen.