Was die Kirche uns durch Päpste zu sagen hat. Und wie die Worte Jesu an die heilige Gertrud sie bestätigen.
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"In ihren Gesprächen mit dem Heiland erkannte sie, daß derjenige, der durch Wort oder Werk zur Ausbreitung der Religion tätig ist und die Gerechtigkeit geziemend verteidigt, den Herrn gleichsam mit einem heilsamen und zugleich schmuckreichen Gewand bekleidet.
Ihm wird der Herr im ewigen Leben mit königlicher Freigebigkeit vergelten...
Im Besonderen noch erkannte sie, daß derjenige , welcher dabei Widerwärtigkeiten erduldet, Gott um so angenehmer ist ...
Und wenn jener auch nichts zustande bringt, weil andere ihm Hindernisse legen, so wird sein Lohn vor Gott dennoch keineswegs vermindert."
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Auszug aus "Dei Filius"
Vernunft und Glaubenserkenntnis verschieden
23 Auch daran hielt und hält die katholische Kirche in unwandelbarer Einmütigkeit fest, dass es eine zweifache Ordnung der Erkenntnis gibt, verschieden nicht bloß im Prinzip, sondern auch im Gegenstand. Im Prinzip: denn in der einen Ordnung ist es die natürliche Vernunft, mit der wir erkennen, in der andern der göttliche Glaube. Im Gegenstand: weil uns der Glaube außer den Wahrheiten, zu deren Erkenntnis die natürliche Vernunft gelangen kann, noch Geheimnisse vorlegt, die, weil in Gott verborgen, ohne göttliche Offenbarung unmöglich erkannt werden können. Obwohl daher der Apostel bezeugt, dass Gott von den Heiden aus dem Schöpfungswerk (Röm 1,20) erkannt worden sei, tut er dennoch den Ausspruch, wo er von der durch Christus uns gewordenen Gnade und Wahrheit (vgl. Joh 1,17) spricht: „Wir verkünden Gottes geheimnisvolle, verborgene Weisheit, die Gott vor aller Zeit zu unsrer Verherrlichung bestimmt hat. Die hat keiner der Fürsten dieser Welt erkannt; uns aber hat es Gott durch seinen Geist geoffenbart: denn der Geist ergründet alles, auch die Tiefen der Gottheit (1 Kor 2,7-11). Und Er, der Eingeborne selber preist den Vater, dass Er dies vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbart hat (vgl. Mt 11,25).
24 Die vom Glauben erleuchtete Vernunft gewinnt zwar, wenn sie mit Hingebung, aber auch voll Frömmigkeit und Besonnenheit forscht, mit Gottes Beistand einen gewissen, übrigens höchst fruchtbaren Einblick in die Glaubensgeheimnisse - teils mit Hilfe von Analogien aus dem Bereich der natürlichen Erkenntnisse, teils aus dem Zusammenhang der Geheimnisse selbst untereinander und mit dem letzten Ziel des Menschen. Niemals aber wird sie imstand sein, die Glaubensgeheimnisse so zu durchschauen wie jene Wahrheiten, die ihren eigentlichen Erkenntnisgegenstand ausmachen. Denn die göttlichen Geheimnisse ragen ihrer Natur nach dermaßen über die geschaffene Erkenntnis hinaus, dass sie selbst nach ihrer Mitteilung durch die Offenbarung und ihrer Annahme im Glauben noch mit dem Schleier des Glaubens bedeckt in ein gewisses Dunkel gehüllt bleiben, solang wir als Pilger in diesem sterblichen Leben fern vom Herrn weilen; denn noch wandeln wir im Glauben, nicht im Schauen (vgl. 2 Kor 5,6f) .
Aber Widerspruch zwischen beiden nicht möglich
25 Wenn nun auch der Glaube über der Vernunft steht, so kann doch zwischen Glaube und Vernunft niemals ein wirklicher Widerspruch bestehen. Hat doch derselbe Gott, der die Geheimnisse offenbart und den Glauben daran eingießt, der Menschenseele auch das Licht der Vernunft gegeben. Gott aber kann sich doch nicht selbst verneinen, noch kann je eine Wahrheit der andern widerstreiten.
26 Wenn je ein, in Wirklichkeit unbegründeter, Widerspruch vorhanden zu sein scheint, so entsteht er vorzüglich darum, weil man die Glaubensdogmen nicht im Sinn der Kirche versteht und erklärt, oder weil man unbegründete Aufstellungen für Forderungen der Vernunft ausgibt. Wir erklären deshalb jede Behauptung, die einer Wahrheit des erleuchteten Glaubens widerspricht, für durchaus falsch (Fünftes Laterankonzil, Bulle Apostolici regiminis).
27 Weil ferner die Kirche mit dem apostolischen Lehramt zugleich den Auftrag erhielt, das anvertraute Glaubensgut zu hüten, so hat sie das gottgegebene Recht und die Pflicht, eine Wissenschaft, die dieses Namens nicht mehr würdig ist, zu brandmarken, damit niemand durch falsche Weltweisheit und eitle Truglehren in Irrtum geführt werde (vgl. Kol 2,8). Darum darf kein gläubiger Christ solche Meinungen als richtige wissenschaftliche Ergebnisse verteidigen, sobald man erkennt, dass sie in Gegensatz zur Glaubenslehre treten, und erst recht, wenn sie von der Kirche verworfen worden sind. Vielmehr ist jeder verpflichtet, sie als Irrtümer zu betrachten, die bloß den schillernden Schein von Wahrheit an sich tragen.
Im Gegenteil, beide fördern sich gegenseitig
28 Glaube und Vernunft können also nie in Widerspruch geraten; im Gegenteil, sie fördern sich vielmehr gegenseitig. Geht die Vernunft in der rechten Weise voran, so weist sie die Grundlagen des Glaubens auf und baut, durch dessen Licht erleuchtet, die theologische Wissenschaft weiter aus. Der Glaube hingegen befreit und bewahrt die Vernunft vor Irrtümern, und bereichert sie mit mannigfachen Erkenntnissen.
Unveränderlichkeit der Glaubenslehre
29 Denn die Glaubenslehre, die ja Gott geoffenbart hat, ist nicht nach Art eines philosophischen Lehrsystems dem menschlichen Geiste vorgelegt worden, um durch seine Forscherarbeit erst vervollkommnet zu werden. Sie ist vielmehr der Braut Christi anvertraut worden als göttliches Lehrgut, um von ihr treu behütet und unfehlbar erklärt zu werden. Daher muss an dem Sinn der Heilslehren, wie ihn die Kirche, unsre heilige Mutter, einmal dargelegt hat, immerdar festgehalten werden und man darf niemals, etwa unter dem Vorwand und aus dem Scheingrund einer tiefern Erkenntnis, von diesem Sinn abgehen. So wachse denn im Lauf der Zeiten und Jahrhunderte und blühe weit und mächtig auf, Einsicht, Wissenschaft und Weisheit, in den einzelnen und in der Gesamtheit, in jedem Menschen wie in der ganzen Kirche: in dem ihnen zustehenden Bereich. Der Sinn der Glaubenssätze aber und die Lehrverkündigung müssen die gleichen bleiben (Vinzenz von Lerin, Common. n 28).
31 In Erfüllung Unsrer obersten Hirtenpflicht bitten und beschwören Wir um der Liebe Jesu Christi willen alle Christgläubigen, namentlich aber jene, die ein Vorsteher- oder Lehramt bekleiden, ja Wir befehlen ihnen im Namen desselben Gottes und unsres Heilandes, mit allem Eifer dahin zu wirken, dass diese Irrtümer von der heiligen Kirche abgewehrt und ausgeschieden werden, und dass das Licht des Glaubens in voller Reinheit erstrahle. Dazu ist es aber nicht genug, bloß die Sünde der Häresie zu vermeiden; man muss vielmehr auch jenen falschen Lehren sorgfältig ausweichen, die ihr mehr oder weniger nahe stehen. Daher mahnen Wir alle an die Pflicht, auch den Erlassen und Dekreten zu gehorchen, durch die solche verkehrte Ansichten, die hier nicht ausdrücklich aufgezählt sind, von diesem heiligen Stuhle verworfen und verboten worden sind.
Gegeben zu Rom in feierlicher, öffentlicher Sitzung in der Vatikanischen Basilika,
im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1870,
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Die Päpste verlangen von den Gläubigen und allen kirchlichen Amtsträgern
die Verbreitung des Glaubens und die Abwehr der Irrtümer.