Synodalitätspropaganda: Vom Klerikalismus zurück zur Säkularisierung und vorwärts zur Papolatrie. Von Magdalena Veletta
Viele in der Kirche machen sich Gedanken über die ehemalige Bischofssynode, die vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom stattfinden wird.
Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, äußert sich dazu wie folgt: Zentrales Anliegen des Synodalen Weges der deutschen Kirche war und ist es, im Mitfühlen mit der ganzen Kirche einen Weg in die Zukunft zu bahnen und so eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums neu zu ermöglichen (Anzeiger für die Seelsorge 10/2023).
Er führt aus, dass das große Thema dieses Synodalen Weges die Synodalität selbst sei.
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Generalrelator der Weltsynode sagte am 20. September 2023 auf Katholisch.de: "Ich kann nicht alles auf das Niveau von Tod und Auferstehung von Jesus Christus, auf das Niveau von Inkarnation stellen. Einiges wird auch neu beleuchtet. Darum gibt es ja Theologie. Darum gibt es neue Ansätze."
Und weiter: "Wenn der Papst "todos, todos, todos" ("alle, alle, alle") sagt, dann kann ich nicht hingehen und sagen: Nein, stimmt nicht."
Franziskus: Die Kirche ist offen für "alle, alle, alle"
Der Marketingleiter eines Unternehmens würde mit solchen Schlagzeilen arbeiten. Sie beinhalten nichts Konkretes, erzeugen aber ein Wohlgefühl.
Man könnte auch sagen: "Zusammen sind wir stark", "weil wir es können" oder "gemeinsam gehen wir auf eine Reise". Wer, wie, wo, was und warum wird ausgeblendet. Das kann sich jeder selbst aussuchen.
Nehmen wir den Begriff von der "gemeinsamen Reise" als Reflexionsgrundlage für die Synode.
Auf jeder Reise, die gemeinsam unternommen wird, ist eine offene Kommunikation ein "Muss". Wenn jemand nicht informiert wird oder sich ausgeschlossen fühlt, läuft auf dieser "gemeinsamen Reise" etwas falsch.
Dialog und Offenheit mit und für die Mitreisenden sind auf einer "gemeinsamen Reise" Voraussetzung, sonst sollte man sich lieber alleine auf eine Reise begeben.
Nun zeigte sich schon in der Vorbereitungsphase der Synode, dass mit dem "alle, alle, alle" von Franziskus lange nicht "alle" gemeint sind.
Was uns an der kommenden Synode erwarten könnte.
Die Schweizer Ärztin Frau Dr. Theresia Hardegger war eine Teilnehmerin an der synodalen Versammlung des Bistums Basel.
Kath.ch musste am 13. Januar 2023 darüber berichteten, weil sich die Ärztin über ein Foto, auf dem sie zu sehen war, beschwerte. Das Foto wurde zur Illustration in einem Artikel verwendet, der konträr zu ihrer eigenen Position stand.
Theresia Hardegger bestand auf einer Gegendarstellung. Im so "erzwungenen" Interview stellte sie vorerst klar: "Ja, ich war auf dem Foto mit zwei anderen Frauen zu sehen. Das irritierte mich, weil ich deren Ansichten nicht teile."
Hardegger sagte weiter, dass "Priesterinnen" oder "Bischöfinnen" für sie keine Option seien, obwohl Frauen in den letzten Jahrzehnten in viele Berufe eingestiegen seien, wie etwa sie selbst in den Arztberuf, den sie 40 Jahre lang, vorwiegend als Onkologin ausgeübt habe.
Es scheine ihr, dass Gott als oberste Instanz durch den Menschen abgelöst oder ersetzt wurde. Der Mensch entscheide, was gut und was schlecht sei, gemäss dem regierenden Zeitgeist. Dieser Zeitgeist bestimme an der Synode, wohin sich die Kirche heute entwickle. Es gäbe keine "Unité de doctrine" mehr.
Auf die Frage von Kath.ch: Konnten Sie denn Ihre Anliegen an der synodalen Versammlung einbringen? antwortete Hardegger wie folgt: "Das war ganz schwierig. Die Versammlung diskutierte über die Ergebnisse der Umfrage bei der Kirchenbasis. Und da waren meine Anliegen nicht drin enthalten. Nur einmal erhielten wir die Chance, unser eigenes Glaubensbekenntnis oder Wünsche an die Synode mitzuteilen."
Der Wunsch von Theresia Hardegger ist der uneingeschränkte Erhalt der Römischen Messe.
Im Weiteren sagte sie: "Bei inoffiziellen Gesprächen nahm ich Sympathien wahr, doch diese wenigen Synoden-Teilnehmer fielen im offiziellen Teil nicht entsprechend auf. Im Schlussbericht wurden entsprechende Wortmeldungen nur kurz als Minderheitenpositionen erwähnt, ohne ins Detail zu gehen."
Frau Dr. Theresia Hardegger wurde denn auch nicht als Delegierte in die Schweizer Delegation für Prag berufen. Wo bleiben da "alle, alle, alle"?
Wird es Kardinal Müller auf der Synode genauso ergehen?
Werden wir es je wissen? Es war ein „geschickter“ Schachzug des Vatikans, dass er diese "gemeinsame Reise" zur Synode und was daraus entstehen soll, "im Geheimen" abhandeln will. Deshalb wurden strengste Regeln für die Kommunikation festgelegt.
Die Debatten werden dem päpstlichen Geheimnis unterliegen. Dies bedeutet, dass jeder Teilnehmer, der preisgibt, was bei den Debatten besprochen wurde, mit der Exkommunikation belegt werden kann.
Die Frage ist: Wie können wir Gläubigen mit den Bischöfen zusammen auf eine "gemeinsame Reise" gehen, wenn wir nicht einmal wissen dürfen, welches Ziel sie wirklich im Auge haben.
Dies ist ein Versuch, die Debatte vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, damit eventuelle, im Voraus geplante Ziele, nicht durch oppositionelle Argumente, eine „Verunsicherung“ bei den Gläubigen auslösen können.
Andere Fragen sind:
- Wie kann sich die Versammlung "Volk Gottes" nennen, wenn nicht alle Glaubensrichtungen ausgewogen vertreten sind?
- Wie kann das Volk Gottes wissen, was das auserwählte Volk Gottes will, wenn alles geheim gehalten wird?
Sicherlich waren bei den offiziellen Synoden-Sitzungen, wie im Bistum Basel nachgewiesen, auch eine oder ein paar katholische Stimmen dabei. Aber lassen wir uns nicht täuschen.
Der Chefredakteur des Crisis Magazin Eric Sammons schrieb am 11. September 2023 in seinem Artikel "The Lies of Synodality" u.a. folgendes:
Es wird immer deutlicher, dass die "Synodalität", wie sie vom Vatikan praktiziert und gepredigt wird, dem Katholizismus nicht nur fremd, sondern auch im Widerspruch zu ihm steht.
Es handelt sich um einen Deckmantel für die Verbreitung einer Ideologie, die der katholischen Tradition widerspricht.
Die Geschichte hat gezeigt, dass die meisten Ideologien nur durch Geheimhaltung und durch die Ausschaltung der Opposition durchgesetzt werden können.
Während die Synode der Synodalität näher rückt, sollten sich die Katholiken der Realität hinter den wohlklingenden Worten bewusst sein und wissen, dass dieses "gemeinsame reisen", um sich in einer Versammlung zu treffen, tatsächlich der Versuch einer kleinen, geheimnisvollen Kabale ist, neue Lehren und Praktiken in der Kirche durchzusetzen.
Kaum war dieser und weitere Artikel zu diesem Thema erschienen, deutete der Vatikan etwas mehr Transparenz bei der Weltsynode an. Dazu bemerkte Franziskus allerdings, dass Journalisten der vatikanischen Kommunikationsbehörde vertrauen sollten.
Auch das ist Taktik, denn durch dauernde Korrekturen werden kritische Kommentare in Frage gestellt. Kaum ist die Veränderung bekannt, kann sie wieder verändert werden. So entsteht aus einem Durcheinander eine Krise.
Das Wort Krise wird benutzt um die Zuspitzung eines Problems zu benennen. Das altgriechische Verb krínein, kann aber auch "trennen" und "unter-scheiden" bedeuten.
In solchen kirchlichen Krisenzeiten ist es geboten, zu unterscheiden und sich dann zu entscheiden. Dazu gehört eine unaufhörliche Wachsamkeit.
Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, äußert sich dazu wie folgt: Zentrales Anliegen des Synodalen Weges der deutschen Kirche war und ist es, im Mitfühlen mit der ganzen Kirche einen Weg in die Zukunft zu bahnen und so eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums neu zu ermöglichen (Anzeiger für die Seelsorge 10/2023).
Er führt aus, dass das große Thema dieses Synodalen Weges die Synodalität selbst sei.
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Generalrelator der Weltsynode sagte am 20. September 2023 auf Katholisch.de: "Ich kann nicht alles auf das Niveau von Tod und Auferstehung von Jesus Christus, auf das Niveau von Inkarnation stellen. Einiges wird auch neu beleuchtet. Darum gibt es ja Theologie. Darum gibt es neue Ansätze."
Und weiter: "Wenn der Papst "todos, todos, todos" ("alle, alle, alle") sagt, dann kann ich nicht hingehen und sagen: Nein, stimmt nicht."
Franziskus: Die Kirche ist offen für "alle, alle, alle"
Der Marketingleiter eines Unternehmens würde mit solchen Schlagzeilen arbeiten. Sie beinhalten nichts Konkretes, erzeugen aber ein Wohlgefühl.
Man könnte auch sagen: "Zusammen sind wir stark", "weil wir es können" oder "gemeinsam gehen wir auf eine Reise". Wer, wie, wo, was und warum wird ausgeblendet. Das kann sich jeder selbst aussuchen.
Nehmen wir den Begriff von der "gemeinsamen Reise" als Reflexionsgrundlage für die Synode.
Auf jeder Reise, die gemeinsam unternommen wird, ist eine offene Kommunikation ein "Muss". Wenn jemand nicht informiert wird oder sich ausgeschlossen fühlt, läuft auf dieser "gemeinsamen Reise" etwas falsch.
Dialog und Offenheit mit und für die Mitreisenden sind auf einer "gemeinsamen Reise" Voraussetzung, sonst sollte man sich lieber alleine auf eine Reise begeben.
Nun zeigte sich schon in der Vorbereitungsphase der Synode, dass mit dem "alle, alle, alle" von Franziskus lange nicht "alle" gemeint sind.
Was uns an der kommenden Synode erwarten könnte.
Die Schweizer Ärztin Frau Dr. Theresia Hardegger war eine Teilnehmerin an der synodalen Versammlung des Bistums Basel.
Kath.ch musste am 13. Januar 2023 darüber berichteten, weil sich die Ärztin über ein Foto, auf dem sie zu sehen war, beschwerte. Das Foto wurde zur Illustration in einem Artikel verwendet, der konträr zu ihrer eigenen Position stand.
Theresia Hardegger bestand auf einer Gegendarstellung. Im so "erzwungenen" Interview stellte sie vorerst klar: "Ja, ich war auf dem Foto mit zwei anderen Frauen zu sehen. Das irritierte mich, weil ich deren Ansichten nicht teile."
Hardegger sagte weiter, dass "Priesterinnen" oder "Bischöfinnen" für sie keine Option seien, obwohl Frauen in den letzten Jahrzehnten in viele Berufe eingestiegen seien, wie etwa sie selbst in den Arztberuf, den sie 40 Jahre lang, vorwiegend als Onkologin ausgeübt habe.
Es scheine ihr, dass Gott als oberste Instanz durch den Menschen abgelöst oder ersetzt wurde. Der Mensch entscheide, was gut und was schlecht sei, gemäss dem regierenden Zeitgeist. Dieser Zeitgeist bestimme an der Synode, wohin sich die Kirche heute entwickle. Es gäbe keine "Unité de doctrine" mehr.
Auf die Frage von Kath.ch: Konnten Sie denn Ihre Anliegen an der synodalen Versammlung einbringen? antwortete Hardegger wie folgt: "Das war ganz schwierig. Die Versammlung diskutierte über die Ergebnisse der Umfrage bei der Kirchenbasis. Und da waren meine Anliegen nicht drin enthalten. Nur einmal erhielten wir die Chance, unser eigenes Glaubensbekenntnis oder Wünsche an die Synode mitzuteilen."
Der Wunsch von Theresia Hardegger ist der uneingeschränkte Erhalt der Römischen Messe.
Im Weiteren sagte sie: "Bei inoffiziellen Gesprächen nahm ich Sympathien wahr, doch diese wenigen Synoden-Teilnehmer fielen im offiziellen Teil nicht entsprechend auf. Im Schlussbericht wurden entsprechende Wortmeldungen nur kurz als Minderheitenpositionen erwähnt, ohne ins Detail zu gehen."
Frau Dr. Theresia Hardegger wurde denn auch nicht als Delegierte in die Schweizer Delegation für Prag berufen. Wo bleiben da "alle, alle, alle"?
Wird es Kardinal Müller auf der Synode genauso ergehen?
Werden wir es je wissen? Es war ein „geschickter“ Schachzug des Vatikans, dass er diese "gemeinsame Reise" zur Synode und was daraus entstehen soll, "im Geheimen" abhandeln will. Deshalb wurden strengste Regeln für die Kommunikation festgelegt.
Die Debatten werden dem päpstlichen Geheimnis unterliegen. Dies bedeutet, dass jeder Teilnehmer, der preisgibt, was bei den Debatten besprochen wurde, mit der Exkommunikation belegt werden kann.
Die Frage ist: Wie können wir Gläubigen mit den Bischöfen zusammen auf eine "gemeinsame Reise" gehen, wenn wir nicht einmal wissen dürfen, welches Ziel sie wirklich im Auge haben.
Dies ist ein Versuch, die Debatte vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, damit eventuelle, im Voraus geplante Ziele, nicht durch oppositionelle Argumente, eine „Verunsicherung“ bei den Gläubigen auslösen können.
Andere Fragen sind:
- Wie kann sich die Versammlung "Volk Gottes" nennen, wenn nicht alle Glaubensrichtungen ausgewogen vertreten sind?
- Wie kann das Volk Gottes wissen, was das auserwählte Volk Gottes will, wenn alles geheim gehalten wird?
Sicherlich waren bei den offiziellen Synoden-Sitzungen, wie im Bistum Basel nachgewiesen, auch eine oder ein paar katholische Stimmen dabei. Aber lassen wir uns nicht täuschen.
Der Chefredakteur des Crisis Magazin Eric Sammons schrieb am 11. September 2023 in seinem Artikel "The Lies of Synodality" u.a. folgendes:
Es wird immer deutlicher, dass die "Synodalität", wie sie vom Vatikan praktiziert und gepredigt wird, dem Katholizismus nicht nur fremd, sondern auch im Widerspruch zu ihm steht.
Es handelt sich um einen Deckmantel für die Verbreitung einer Ideologie, die der katholischen Tradition widerspricht.
Die Geschichte hat gezeigt, dass die meisten Ideologien nur durch Geheimhaltung und durch die Ausschaltung der Opposition durchgesetzt werden können.
Während die Synode der Synodalität näher rückt, sollten sich die Katholiken der Realität hinter den wohlklingenden Worten bewusst sein und wissen, dass dieses "gemeinsame reisen", um sich in einer Versammlung zu treffen, tatsächlich der Versuch einer kleinen, geheimnisvollen Kabale ist, neue Lehren und Praktiken in der Kirche durchzusetzen.
Kaum war dieser und weitere Artikel zu diesem Thema erschienen, deutete der Vatikan etwas mehr Transparenz bei der Weltsynode an. Dazu bemerkte Franziskus allerdings, dass Journalisten der vatikanischen Kommunikationsbehörde vertrauen sollten.
Auch das ist Taktik, denn durch dauernde Korrekturen werden kritische Kommentare in Frage gestellt. Kaum ist die Veränderung bekannt, kann sie wieder verändert werden. So entsteht aus einem Durcheinander eine Krise.
Das Wort Krise wird benutzt um die Zuspitzung eines Problems zu benennen. Das altgriechische Verb krínein, kann aber auch "trennen" und "unter-scheiden" bedeuten.
In solchen kirchlichen Krisenzeiten ist es geboten, zu unterscheiden und sich dann zu entscheiden. Dazu gehört eine unaufhörliche Wachsamkeit.