@Sanctus Bonifatius Wenn Sie die Worte der Kirche brauchen um zu erkennen das Folter schlecht ist sagt das viel über Sie aus.
Aber da Sie darauf bestehen:
Der derzeitige Kathechismus der Kirche nimmt Furcht vor Folter als einen der Gründe, die die Verantwortung des Selbstmords verringern:
2282 Wenn der
Selbstmord in der
Absicht begangen wird, als
Beispiel -
vor allem
für junge Menschen - zu
dienen,
bildet er
zudem ein
schweres Ärgernis.
Freiwillige Beihilfe zum
Selbstmord verstößt gegen das
sittliche Gesetz.
Schwere psychische Störungen,
Angst oder
schwere Furcht vor einem Schicksalsschlag,
vor Qual oder
Folterung können die
Verantwortlichkeit des Selbstmörders
vermindern.
gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN592182282Der Jesuit Friedrich Spee in Cautio Criminalis:
27. Ist die Folter ein geeignetes Mittel zur Enthüllung der Wahrheit?
Bei der Folter ist alles voll von Unsicherheit und Dunkel [...]; ein Unschuldiger muß für ein unsicheres Verbrechen die sichersten Qualen erdulden.
28. Welches sind die Beweise derer, die sofort die auf der Folter erpressten Geständnisse für wahr halten?
Auf diese Geständnisse haben alle Gelehrten fast ihre ganze Hexenlehre gegründet, und die Welt hat's ihnen, wie es scheint, geglaubt. Die Gewalt der Schmerzen erzwingt alles, auch das, was man für Sünde hält, wie lügen und andere in üblen Ruf bringen. Die dann einmal angefangen haben, auf der Folter gegen sich auszusagen, geben später nach der Folter alles zu, was man von ihnen verlangt, damit sie nicht der Unbeständigkeit geziehen werden. [...] Und die Kriminalrichter glauben dann diese Possen und bestärken sich in ihrem Tun. Ich aber verlache diese Einfältigkeit. [...]
29: Muss die so gefährliche Folter abgeschafft werden?
Ich antworte: entweder ist die Folter gänzlich abzuschaffen oder so umzugestalten, dass sie nicht mit moralischer Sicherheit Unschuldigen Gefahr bringt. [...] Man darf mit Menschenblut nicht spielen, und unsere Köpfe sind keine Bälle, die man nur so hin und her wirft. Wenn vor dem Gericht der Ewigkeit Rechenschaft für jedes müßige Wort abgelegt werden muss, wie steht's dann mit der Verantwortung für das vergossene Menschenblut? [...](Zitiert nach Diel,
Friedrich Spe, Freiburg 1901, S. 90–92)
Papst Nikolaus I in einem Brief an die Bulgaren:
Nikolaus I. hatte in seinem Schreiben an die Gesandten des neubekehrten Fürsten Boris von Bulgarien von 866 auf dessen
Frage, wie er sein Land christlich regieren sollte, geantwortet: „Ihr sagt, dass bei Euch, wenn ein Dieb oder Räuber ergriffen wurde und er geleugnet
hat, was ihm zur Last gelegt wurde, der Richter seinen Kopf mit Ruten schlage und seine Seiten mit anderen eisernen Stacheln steche, bis er dieWahrheit heraus hole lässt weder das göttliche noch das menschliche Gesetz in irgendeiner Weise zu
, da ein Geständnis nicht ungewollt, sondern freiwillig sein muss und nicht gewaltsam herauszulocken, sondern willentlich vorzubringen ist. Wenn es schließlich geschieht, dass Ihr auch nach Anwendung jener Qualen überhaupt nichts von dem findet, was dem Gefolterten zum Vorwurf gemacht wird, errötet Ihr nicht wenigstens dann und erkennt wie gottlos Ihr ichtet? Ebenso aber, wenn ein beschuldigter Mensch, der solches erlitten und es nicht ertragen kann, sagt, er habe begangen,was er nicht begagen hat: An wen, frage ich, fällt die Wucht solch großer Gottlosigkeit zurück, wenn nicht auf den, der diesen zwingt, solches
lügnerisch zu gestehen
Ab von diesen Worten sollte allein die Empathie einem Menschen klar machen das Folter eine schlechte Sache ist. Selbst wenn man bereit ist alle Selbstachtung, alle moralische Verantwortung und die Gebote der Kirche beiseite zu schieben sollte klar sein das Folter keine verwertbaren Ergebnisse bringt. Der Gefolterte wird früher oder später alles sagen was der Folternde hören will ohne das die Aussage überprüft werden kann.
Wenn Sien so sehr darauf bestehen das Folter ein legitimes Mittel ist, wenn Sie meinen das die Mehrheit hierbei keine Mitsprache habebn sollte, sollten Sie sich vieleicht fragen ob Sie hier nicht Gott insptrumentalisieren wollen um Ihre Vorstellung einer Gesellschaft durchzudrücken. Meinen Sie worklich Folter ist Gott gefällig oder ist das Ihre Art sich per "Ich bin härter als alle im Glauben" selbst zu erhöhen?