Guntherus de Thuringia
20512

[RKT #1] Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition (T. 1)

Von Paul L. Kramer

ZUSAMMENFASSUNG

Die Konzilskirche hat sich auf einen Kurs der Selbstzerstörung eingelassen. Die Worte Pauls VI. an das Lombardische Seminar sind ein beredtes Zeugnis für diese unleugbare und doch so verzweifelt geleugnete Tatsache. Die Zeloten des Novus Ordo werden nie müde zu beteuern, daß der Heilige Geist die Kirche leitet, so wie die alten Israeliten die Warnungen der Propheten überhörten, indem sie sich auf "den Tempel, den Tempel" beriefen – und doch wurde der Tempel zerstört. Das Versprechen unseres allerheiligsten Erlösers, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden werden, wird ihnen nicht helfen, denn Er sprach nicht von ihrer Kirche.

Die Kirchen in Nordafrika wichen von der rechtgläubigen Tradition ab und wurden von der Flut des Islam weggeschwemmt. Eine Kirche die mit der Tradition bricht, ist ein Ast, der vom Baum des Lebens bricht und daher zum Untergang verurteilt ist. Das ist das unvermeidbare Schicksal der Konzilskirche: Sie sprach ihr eigenes Todesurteil, als sie mit der Tradition brach.

Das Versprechen unseres Herrn: "Ich bin mit euch für alle Zeiten" ist nur an jene gerichtet, die der Tradition treu bleiben. Sein Versprechen bleibt mit ihnen, auch wenn sie vielleicht nur wenige sind, denn "selbst wenn die Katholiken, die der Tradition treu bleiben, nur eine Handvoll sind, so sind sie diejenigen, die die wahre Kirche Jesu Christi sind" (St. Athanasius).

Der römische Katholizismus schien seine Identität zu verlieren, als die Liturgie protestantisiert und systematisch ihres unverwechselbaren und ewigen Römischen Charakters beraubt wurde und damit alles, was ihr an Geistlichem und Kostbarem eigen war, verlor. "Die katholische Liturgie wurde umgestürzt mit der Ausrede, sie den verweltlichten Massen annehmbarer zu machen," sagte der große Liturge Louis Bouyer(168) und drückte sich noch deutlicher aus: "Wir müssen offen sprechen, es gibt heute keine Liturgie in der katholischen Kirche, die diesen Namen verdient."(169) "Am Ende", sagt ein anderer Liturgiker, "werden wir erkennen müssen, daß die neuen liturgischen Formen das Volk nicht mit Brot, sondern mit Steinen versahen."(170) Die zerfallende Einheit der Kirche kann nur wiederhergestellt werden, wenn die Römische Liturgie, "Zeichen und Unterpfand der Einheit des Kultus"(171), wieder ihren rechten Platz im Leben der Kirche einnimmt.

"In einer endgültigen Analyse bedeutet das, daß der traditionelle Meßritus in der römisch-katholischen Kirche in der Zukunft erhalten bleiben muß... Er muß noch einmal die Glaubensnorm und das Symbol der katholischen Einheit in der ganze Welt werden, ein Felsen der Stabilität in einer Periode des Aufruhrs und nie endender Veränderung."(172)

Das unfehlbare Lehramt der katholischen Kirche verlangt eindeutig, daß der traditionelle Meßritus als liturgische Norm erhalten bleibt. Quo Primum wurde unfehlbar als unreformierbar erklärt, denn göttliches Recht verlangt strengstes Festhalten an den traditionellen Riten.

1. Voraussetzung: Das Glaubensbekenntnis (Iniunctum Nobis) schreibt das Festhalten an den erhaltenen und approbierten Riten vor.

2. Voraussetzung: Der Tridentinische Ritus ist der überkommene und approbierte Ritus der Römischen Kirche (Quo Primum, Auctorem Fidei 33).(173)

3. Konklusion: Das Glaubensbekenntnis, und daher göttliches Recht, verlangt das Festhalten an der Tridentinischen Messe, weswegen Papst Pius V. feierlich ex cathedra erklärte, daß Quo Primum niemals zurückgenommen oder verändert werden kann.

Folgerungen:

1. Wer immer sagt, daß Quo Primum abgeschafft werden kann, oder die Tridentinische Messe unterdrückt, abgeschafft oder durch einen "neuen Meßritus" ersetzt werden kann, weicht von der feierlich definierten Lehre der katholischen Kirche ab und unterliegt objektiv der Häresie.

2. Ebenso entzieht sich derjenige, der die tridentinische Messe aufgibt, welche von Pius V. als für immer verbindlich und unwiderruflich als normativ erklärt wird, und am neuen Meßritus festhält, der nötigen Einheit mit der Kirche und unterliegt objektiv dem Schisma.

Papst Pius X. erklärt in der Enzyklika Pascendi:

Aber für die Katholiken wird die Entscheidung des Zweiten Konzils von Nicaea auf immer bestehen, wonach diejenigen verurteilt sind, die es wagen,... nach dem Beispiel verruchter Häretiker die kirchlichen Überlieferungen zu verachten und irgendwelche Neuerungen auszusinnen, um irgendein Stück der rechtmäßigen Überlieferungen der katholischen Kirche umzustürzen.

__________

[...]

(173) "Ut autem a sacrosancta Romana Ecclesia ceterarum Ecclesiarum matre et magistra tradita ubique amplectantur omnes et observent, ne... alias quam iuxta Missalis a Nobis editi formulam decantetur aut recitetur." "Lasset einen jeden das annehmen und befolgen, was durch die Heilige Römische Kirche, die Mutter und Lehrerin aller Kirchen, überreicht wurde und lasset keine Messen nach einer anderen als der von Uns in diesem Meßbuch veröffentlichten Form singen oder lesen."

***

Quelle:
Paul L. Kramer, Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition, (c) by REX REGUM VERLAG A-Jaidhof 1999, S. 81-83. - Titel des Original: A Theological Vindication of Roman Catholic Traditionalism Ins Deutsche übertragen von H.H.Dr. Gregorius D. Hesse

Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition---sarto.de
Oenipontanus
Ach ja, man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Die Selbstzerstörung der römischen Kirche hat Pius IX. mit seinen Papstdogmen initiiert, nicht Montini oder die "Konzilskirche"!
Oenipontanus
@Cavendish
Ich habe die Bücher von Pater Schatz über das 1. Vaticanum gelesen. Er ist stets um Objektivität bemüht, hat aber meines Erachtens die Problematik der Papstdogmen von 1870 in ihrer ganzen Tiefe nicht begriffen, weil er sie vom heutigen Standpunkt aus beurteilt und nicht von demjenigen der Schöpfer dieser Papstdogmen, d. h. Pius IX. und seiner Jesuitenhöflinge. So wie Schatz die Papstdogmen …Mehr
@Cavendish
Ich habe die Bücher von Pater Schatz über das 1. Vaticanum gelesen. Er ist stets um Objektivität bemüht, hat aber meines Erachtens die Problematik der Papstdogmen von 1870 in ihrer ganzen Tiefe nicht begriffen, weil er sie vom heutigen Standpunkt aus beurteilt und nicht von demjenigen der Schöpfer dieser Papstdogmen, d. h. Pius IX. und seiner Jesuitenhöflinge. So wie Schatz die Papstdogmen auffasst, hätte sie auch jeder "Altkatholik" ohne Probleme auffassen können. Das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung!
Guntherus de Thuringia
Die Frage ist doch: Ist das Dogma, so wie definiert, wahr - ja oder nein? Wenn ja: wie kann Wahrheit die Kirche zerstören?
Guntherus de Thuringia
@Cavendish, gemeint war dogmatische Definition, "definimus". Inwiefern ist die Wahrheit dieses Dogmas eine Frage der Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte?
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
In Cum ex apostolatus stehen die markigen Worte "de Apostolicae potestatis plenitudine sancimus, statuimus, decernimus, et definimus" und doch ist diese Bulle gemäß der Ansicht maßgeblicher vorkonziliarer katholischer Gelehrter wie etwa des von mir weiter unten erwähnten Joseph Hergenröther nicht(!) unfehlbar. Das Wort "definimus" als solches besagt also gar nichts, so …Mehr
@Guntherus de Thuringia
In Cum ex apostolatus stehen die markigen Worte "de Apostolicae potestatis plenitudine sancimus, statuimus, decernimus, et definimus" und doch ist diese Bulle gemäß der Ansicht maßgeblicher vorkonziliarer katholischer Gelehrter wie etwa des von mir weiter unten erwähnten Joseph Hergenröther nicht(!) unfehlbar. Das Wort "definimus" als solches besagt also gar nichts, so paradox das klingen mag.
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus , Gelehrte sind erst recht nicht unfehlbar, ihre Namen können noch so berühmt sein. Was sagen Sie zu dem Rechtsgrundsatz: "Kirchliche Gesetze sind zu verstehen gemäß der im Text und im Kontext wohl erwogenen eigenen Wortbedeutung" (CIC, c.17)?
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Aber einen Gelehrten, dessen absolute Papst- und Lehramtstreue nie in Frage stand und der für alle seine Werke unbedenklich das Imprimatur erhalten hat, schätze ich bei Weitem höher ein als nachgeborene Tradis, die es sich in den allermeisten Fällen ersparen, das, über was sie reden oder schreiben, historisch und theologisch gründlich zu durchdenken.
Hergenröther hat gesagt …Mehr
@Guntherus de Thuringia
Aber einen Gelehrten, dessen absolute Papst- und Lehramtstreue nie in Frage stand und der für alle seine Werke unbedenklich das Imprimatur erhalten hat, schätze ich bei Weitem höher ein als nachgeborene Tradis, die es sich in den allermeisten Fällen ersparen, das, über was sie reden oder schreiben, historisch und theologisch gründlich zu durchdenken.
Hergenröther hat gesagt, dass Cum ex apostolatus und noch eine Reihe weiterer päpstlicher Äußerungen, in denen "definimus", "semper valitura" etc. vorkommt, keineswegs unfehlbar sind und niemand aus dem ultramontan-papsttreuen Lager hat ihm widersprochen. Das wäre doch sehr seltsam, wenn ein Ausdruck wie "definimus" per se auf eine unfehlbare päpstliche Äußerung hindeuten würde.
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus, zur Unfehlbarkeit gehört als weiteres notwendiges Moment, dass die vorgelegte Wahrheit ausdrücklich oder einschlussweise in den Offenbarungsquellen - Schrift oder Tradition - enthalten und darum von Gott offenbart ist. Die Frage ist, ob das bei Cum ex apostolatus der Fall ist. Beim Unfehlbarkeitsdogma wird das vorausgesetzt, sonst wäre es kein Dogma - und das war der Ausgangspunkt …Mehr
@Oenipontanus, zur Unfehlbarkeit gehört als weiteres notwendiges Moment, dass die vorgelegte Wahrheit ausdrücklich oder einschlussweise in den Offenbarungsquellen - Schrift oder Tradition - enthalten und darum von Gott offenbart ist. Die Frage ist, ob das bei Cum ex apostolatus der Fall ist. Beim Unfehlbarkeitsdogma wird das vorausgesetzt, sonst wäre es kein Dogma - und das war der Ausgangspunkt unserer Kommentare. Die Sache ist jedoch, dass auch katholische Wahrheiten (veritates catholicae) oder kirchliche Lehren (doctrinae ecclesiasticae) zum Unterschied von den göttlichen Wahrheiten mit Glaubensassens anzunehmen sind - und kann das bei der so "markig" formulierten Bulle nicht der Fall sein? (Einem naiven Nichttheologen wie mir kommt das beim Lesen so vor.) Pius XII. erklärte in Humani generis: "Wenn die Päpste in ihren Akten absichtlich ein Urteil über eine bislang umstrittene Frage aussprechen, dann ist es für alle klar, daß diese nach der Absicht und dem Willen dieser Päpste nicht mehr der freien Erörterung der Theologen unterliegen kann".
Guntherus de Thuringia
@Cavendish, darf ich erfahren, ob Sie - außer Jude - auch römisch-katholisch sind, oder trete ich Ihnen mit dieser Frage zu nahe?
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Die päpstliche Unfehlbarkeit ist weder explizit noch implizit in der Offenbarung enthalten, auch wenn die Schöpfer dieses "Dogmas" das vehement behauptet haben. Das ist zumindest meine nicht-unfehlbare Ansicht! 😲😎
Oenipontanus
@Cavendish
Nur weiß niemand so genau, was alles unter "ex cathedra" fällt. Beim Jurisdiktionsprimat dagegen ist alles sonnenklar, dieser lässt nicht das kleinste Schlupfloch, das einen Ungehorsam gegenüber päpstlichen Anordnungen rechtfertigen könnte, mögen diese nun unfehlbar sein oder nicht. Ich weiß, Sie glauben das nicht oder können und wollen es sich nicht vorstellen, aber exakt das geht aus …Mehr
@Cavendish
Nur weiß niemand so genau, was alles unter "ex cathedra" fällt. Beim Jurisdiktionsprimat dagegen ist alles sonnenklar, dieser lässt nicht das kleinste Schlupfloch, das einen Ungehorsam gegenüber päpstlichen Anordnungen rechtfertigen könnte, mögen diese nun unfehlbar sein oder nicht. Ich weiß, Sie glauben das nicht oder können und wollen es sich nicht vorstellen, aber exakt das geht aus dem Text des "Dogmas" (bewusst in Anführungszeichen!) hervor.
Guntherus de Thuringia
Can. 1323 – Keiner Strafe unterworfen ist, wer bei Übertretung eines Gesetzes oder eines Verwaltungsbefehls:
[...]
4° aus schwerer Furcht, wenngleich nur relativ schwer, gezwungen oder aufgrund einer Notlage oder erheblicher Beschwernis gehandelt hat, sofern jedoch die Tat nicht in sich schlecht ist oder zum Schaden der Seelen gereicht
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus, der Verfasser begründet das an anderer Stelle seiner Arbeit so (die eckigen Klammern im Zitat sind von ihm):
[Zitat] "Neque ad Missale hoc immutandum a quolibet cogi et compelli, praesentesve litterae ullo umquam tempore revocari, aut moderari possint, sed firmae semper et valide in suo existant robore, similiter [auctoritate apostolica] statuimus et declaramus." Hier spricht der …Mehr
@Oenipontanus, der Verfasser begründet das an anderer Stelle seiner Arbeit so (die eckigen Klammern im Zitat sind von ihm):
[Zitat] "Neque ad Missale hoc immutandum a quolibet cogi et compelli, praesentesve litterae ullo umquam tempore revocari, aut moderari possint, sed firmae semper et valide in suo existant robore, similiter [auctoritate apostolica] statuimus et declaramus." Hier spricht der Papst mit dem vollen Gewicht der Unfehlbarkeit!" [Ende des Zitats]
Op. cit., S. 24, Anm. 12
Oenipontanus
Jeder vorkonziliare Theologe hätte den Autor für diese Schlussfolgerung ausgelacht! Da jeder Papst die gleichen Vollmachten besitzt, kann nicht ein Papst alle seine Nachfolger in disziplinären Angelgenheiten binden. Und die Liturgie ist nun einmal eine disziplinäre Angelegenheit...
Formeln wie "firmae semper et valide in suo existant robore" besagen nicht mehr, als dass die fragliche Bestimmung so …Mehr
Jeder vorkonziliare Theologe hätte den Autor für diese Schlussfolgerung ausgelacht! Da jeder Papst die gleichen Vollmachten besitzt, kann nicht ein Papst alle seine Nachfolger in disziplinären Angelgenheiten binden. Und die Liturgie ist nun einmal eine disziplinäre Angelegenheit...
Formeln wie "firmae semper et valide in suo existant robore" besagen nicht mehr, als dass die fragliche Bestimmung so lange in Kraft ist, bis ein späterer Papst sie ändert oder aufhebt. Lesen Sie dazu etwa die Ausführungen des ultramontanen Historikers Joseph Hergenröther über die auch bei heutigen Tradis sehr beliebte und irrigerweise für unfehlbar gehaltene Bulle Cum ex apostolatus in seinem Werk "Katholische Kirche und christlicher Staat" (Zweite Abtheilung; Freiburg im Breisgau: Herder'sche Verlagshandlung, 1872, S. 763-768)!
Guntherus de Thuringia
Kramer argumentiert und belegt, dass es sich bei der Liturgie eben nicht nur um eine disziplinäre Angelegenheit, vielmehr um eine des Glaubens handele.
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Natürlich hängt der Inhalt der Liturgie mit dem Glauben zusammen, aber die (Neu-)ordnung der Liturgie, die jedem Papst aufgrund des Jurisdiktionsprimates zusteht, ist nun einmal eine Angelegenheit, die unter die Kategorie "Disziplin" fällt.
Guntherus de Thuringia
"Was soll es aber für "katholische Wahrheiten" oder "kirchliche Lehren" geben, die auch "anzunehmen" sind???" Eine so nachdrückliche Frage darf nicht übergangen werden. Das sind ja nicht meine Fabulationen, das sind theologische Fachausdrücke - wie alle Handwerke, Techniken, Wissenschaften, Berufe ihre Fachausdrücke haben -, näherhin aus den Einleitungskapiteln der Dogmatik, wo ihre Grundbegriffe …Mehr
"Was soll es aber für "katholische Wahrheiten" oder "kirchliche Lehren" geben, die auch "anzunehmen" sind???" Eine so nachdrückliche Frage darf nicht übergangen werden. Das sind ja nicht meine Fabulationen, das sind theologische Fachausdrücke - wie alle Handwerke, Techniken, Wissenschaften, Berufe ihre Fachausdrücke haben -, näherhin aus den Einleitungskapiteln der Dogmatik, wo ihre Grundbegriffe definiert werden. Das primäre Objekt des kirchlichen Lehramts sind die von Gott geoffenbarten Wahrheiten und Tatsachen. Außer diesen gibt es aber auch Sekundärobjekte, wie die Folgerungen oder die Voraussetzungen der Offenbarungslehre. Wenn das Lehramt über solche endgültig entschieden hat, werden sie, wie gesagt, als katholische Wahrheiten oder kirchliche Lehren bezeichnet. Von Belang für unsere Diskussion ist nun die Tatsache, dass die unfehlbare (!) Lehrgewalt der Kirche sich auch auf diesen sekundären Bereich erstreckt. Zu den katholischen Wahrheiten gehören theologische Schlussfolgerungen, dogmatische Tatsachen und Vernunftwahrheiten. Wenn das unfehlbare Lehramt über sie endgültig entschieden hat, ist ihre Gewissheit unfehlbar wie bei den Dogmen und ist ihnen mit einem Glauben, der sich auf die Autorität der Kirche stützt (fides ecclesiastica), zuzustimmen. --- Das alles ist seit einigen Jahrzehnten am Zerfallen und Sichauflösen, weil viele Theologen und Bischöfe durch die Schule fremder Philosophien und anderer Lehren ("beständiges 'Definieren' begrenzter menschlicher Aussagen"...) gegangen sind und die katholischen Glaubenslehren nicht mehr als das nehmen, was sie sein wollen. @Cavendish
Oenipontanus
Warum sollte Quo primum "unreformierbar" sein? Das ist doch nur eine haltlose Tradiphantasie!
Guntherus de Thuringia
Eine weitere Begründung gibt Kramer im Vorwort zur zweiten Auflage, das ich hier auch noch hochladen werde.
Fischl
sic est