[RKT #1] Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition (T. 1)
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ZUSAMMENFASSUNG
Die Konzilskirche hat sich auf einen Kurs der Selbstzerstörung eingelassen. Die Worte Pauls VI. an das Lombardische Seminar sind ein beredtes Zeugnis für diese unleugbare und doch so verzweifelt geleugnete Tatsache. Die Zeloten des Novus Ordo werden nie müde zu beteuern, daß der Heilige Geist die Kirche leitet, so wie die alten Israeliten die Warnungen der Propheten überhörten, indem sie sich auf "den Tempel, den Tempel" beriefen – und doch wurde der Tempel zerstört. Das Versprechen unseres allerheiligsten Erlösers, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden werden, wird ihnen nicht helfen, denn Er sprach nicht von ihrer Kirche.
Die Kirchen in Nordafrika wichen von der rechtgläubigen Tradition ab und wurden von der Flut des Islam weggeschwemmt. Eine Kirche die mit der Tradition bricht, ist ein Ast, der vom Baum des Lebens bricht und daher zum Untergang verurteilt ist. Das ist das unvermeidbare Schicksal der Konzilskirche: Sie sprach ihr eigenes Todesurteil, als sie mit der Tradition brach.
Das Versprechen unseres Herrn: "Ich bin mit euch für alle Zeiten" ist nur an jene gerichtet, die der Tradition treu bleiben. Sein Versprechen bleibt mit ihnen, auch wenn sie vielleicht nur wenige sind, denn "selbst wenn die Katholiken, die der Tradition treu bleiben, nur eine Handvoll sind, so sind sie diejenigen, die die wahre Kirche Jesu Christi sind" (St. Athanasius).
Der römische Katholizismus schien seine Identität zu verlieren, als die Liturgie protestantisiert und systematisch ihres unverwechselbaren und ewigen Römischen Charakters beraubt wurde und damit alles, was ihr an Geistlichem und Kostbarem eigen war, verlor. "Die katholische Liturgie wurde umgestürzt mit der Ausrede, sie den verweltlichten Massen annehmbarer zu machen," sagte der große Liturge Louis Bouyer(168) und drückte sich noch deutlicher aus: "Wir müssen offen sprechen, es gibt heute keine Liturgie in der katholischen Kirche, die diesen Namen verdient."(169) "Am Ende", sagt ein anderer Liturgiker, "werden wir erkennen müssen, daß die neuen liturgischen Formen das Volk nicht mit Brot, sondern mit Steinen versahen."(170) Die zerfallende Einheit der Kirche kann nur wiederhergestellt werden, wenn die Römische Liturgie, "Zeichen und Unterpfand der Einheit des Kultus"(171), wieder ihren rechten Platz im Leben der Kirche einnimmt.
"In einer endgültigen Analyse bedeutet das, daß der traditionelle Meßritus in der römisch-katholischen Kirche in der Zukunft erhalten bleiben muß... Er muß noch einmal die Glaubensnorm und das Symbol der katholischen Einheit in der ganze Welt werden, ein Felsen der Stabilität in einer Periode des Aufruhrs und nie endender Veränderung."(172)
Das unfehlbare Lehramt der katholischen Kirche verlangt eindeutig, daß der traditionelle Meßritus als liturgische Norm erhalten bleibt. Quo Primum wurde unfehlbar als unreformierbar erklärt, denn göttliches Recht verlangt strengstes Festhalten an den traditionellen Riten.
1. Voraussetzung: Das Glaubensbekenntnis (Iniunctum Nobis) schreibt das Festhalten an den erhaltenen und approbierten Riten vor.
2. Voraussetzung: Der Tridentinische Ritus ist der überkommene und approbierte Ritus der Römischen Kirche (Quo Primum, Auctorem Fidei 33).(173)
3. Konklusion: Das Glaubensbekenntnis, und daher göttliches Recht, verlangt das Festhalten an der Tridentinischen Messe, weswegen Papst Pius V. feierlich ex cathedra erklärte, daß Quo Primum niemals zurückgenommen oder verändert werden kann.
Folgerungen:
1. Wer immer sagt, daß Quo Primum abgeschafft werden kann, oder die Tridentinische Messe unterdrückt, abgeschafft oder durch einen "neuen Meßritus" ersetzt werden kann, weicht von der feierlich definierten Lehre der katholischen Kirche ab und unterliegt objektiv der Häresie.
2. Ebenso entzieht sich derjenige, der die tridentinische Messe aufgibt, welche von Pius V. als für immer verbindlich und unwiderruflich als normativ erklärt wird, und am neuen Meßritus festhält, der nötigen Einheit mit der Kirche und unterliegt objektiv dem Schisma.
Papst Pius X. erklärt in der Enzyklika Pascendi:
Aber für die Katholiken wird die Entscheidung des Zweiten Konzils von Nicaea auf immer bestehen, wonach diejenigen verurteilt sind, die es wagen,... nach dem Beispiel verruchter Häretiker die kirchlichen Überlieferungen zu verachten und irgendwelche Neuerungen auszusinnen, um irgendein Stück der rechtmäßigen Überlieferungen der katholischen Kirche umzustürzen.
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(173) "Ut autem a sacrosancta Romana Ecclesia ceterarum Ecclesiarum matre et magistra tradita ubique amplectantur omnes et observent, ne... alias quam iuxta Missalis a Nobis editi formulam decantetur aut recitetur." "Lasset einen jeden das annehmen und befolgen, was durch die Heilige Römische Kirche, die Mutter und Lehrerin aller Kirchen, überreicht wurde und lasset keine Messen nach einer anderen als der von Uns in diesem Meßbuch veröffentlichten Form singen oder lesen."
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Quelle:
Paul L. Kramer, Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition, (c) by REX REGUM VERLAG A-Jaidhof 1999, S. 81-83. - Titel des Original: A Theological Vindication of Roman Catholic Traditionalism Ins Deutsche übertragen von H.H.Dr. Gregorius D. Hesse
→ Theologische Rechtfertigung des Festhaltens an der römisch-katholischen Tradition---sarto.de