Zollitsch: Seelsorge mit Wiederverheirateten weiter entwickeln
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Zollitsch hatte das Gespräch einberufen, nachdem 13 Priester des zweitgrößten deutschen Bistums ihre Forderung nach einem anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche ins Internet gestellt hatten. In dem mittlerweile von etwa 200 Seelsorgern unterzeichneten Memorandum fordern Priester und Diakone, Geschiedene nicht länger von der Kommunion auszuschließen. Zugleich machen sie öffentlich, dass sie in ihren Gemeinden Katholiken zur Kommunion zuzulassen, die in zweiter Ehe leben.
Wegen der Komplexität des Themas soll es im Herbst ein weiteres Treffen unter Hinzuziehung von zusätzlichen Experten geben. Das erste Gespräch sei in sachlicher und konstruktiver Atmosphäre verlaufen, hieß es. In der Frage des weiteren Vorgehens seien indes unterschiedliche Positionen deutlich geworden, erklärte das Bistum.
Dies sei in einem ehrlichen Dialog normal. Scharf kritisierte das Erzbistum die Medienberichterstattung über die Freiburger Vorgänge. Es sei «selbst nach Meinung der Initiatoren nicht nachvollziehbar, wenn Kampfbegriffe wie Rebellion, Ungehorsam, Revolution und Spaltung genutzt werden», heißt es in der Erklärung.
Welche Änderungen in der Seelsorge für die in zweiter Ehe verheirateten Katholiken möglich sind, soll unter anderem bei der im April 2013 geplanten Diözesankonferenz beraten werden. Weil die Ehe nach katholischer Lehre unauflöslich ist, sind Geschiedene nach einer zweiten zivilen Eheschließung vom Empfang der Kommunion und auch von der Beichte ausgeschlossen, da sie laut Kirchenrecht dauerhaft in einem Zustand schwerer Sünde leben.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, unterstützte unterdessen das Anliegen der Freiburger Initiative nach einem weniger strengen Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Die große Mehrheit der deutschen Katholiken und auch der Priester teile Forderungen nach einer «barmherzigeren Pastoral», sagte Glück vor Journalisten in Bonn. Er warnte gleichzeitig davor, dass es zu Polarisierungen und Verhärtungen des Klimas innerhalb der Kirche kommen könne. «Ich habe die Sorge, dass es Leute gibt, die schon überlegen, wie sie eine Mauer gegen solche Veränderungen errichten können.»
Glück betonte, die Kirche brauche Gruppen, die strittige Themen ansprächen und voranbrächten. Zugleich müsse es aber auch «Leute geben, die den Laden zusammenhalten». Mit schnellen Lösungen bei der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen rechne er nicht.