Ich hässlicher Lateiner - von Monsignore N.N.
“Als ich Sie zum ersten Mal sah, gefielen Sie mir überhaupt nicht!” sagte mir jüngst ein in die Jahre gekommenes Schäfchen.
Es fügte grimmig hinzu: „Außerdem zerstören Sie die Pfarrei mit Ihrem Fimmel für Latein“.
Ich bin also für einige meiner Gläubigen nicht nur der Fritz mit der Gruselfresse, sondern auch ein ruchloser Hirte, der den nachkonziliär geformten Katholiken das Requiem aeternam oder Deo gratias zumutet bzw. sie gelegentlich zu einer Tridentinischen Messe einlädt.
Das Schäfchen, die Signora B., fügte als Erklärung für ihre Abneigung hellsichtig hinzu: „Sie zwingen uns sogar, das Kyrie auf Latein zu singen.“ Eine solche Logik würde selbst Thomas von Aquin schachmatt setzen.
Wow, bin ich wirklich so schlecht? Meine Gemeinde bevorzugt leider die Gassenhauer der 60-er Jahre à la „Wir gehen gemeinsam der Freiheit entgegen, kämpfe für eine neue Welt!“.
Die oben erwähnte Gläubige hat sich inzwischen mit meinem Aussehen ausgesöhnt, mit dem Latein weniger.
Ich tröste sie mit Jesaja: Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Beim Klerus geht es, fügte ich zu, zum Glück nicht um Aussehen oder Geschmack.
Im Gegensatz zu Erzbischof Georg Gänswein war ich bislang noch auf keinem Titelblatt der Zeitschrift Vanity Fair.
Da sind die Katechismus-Kinder meiner Pfarrei noch unverbildeter. Beim Friedensgruß am Fest des heiligen Antonius kam eines von ihnen aus der ersten Bank zum Altar und flüsterte mir zu: „Du, Pfarrer! Ich brauch’ 2 Euro für ein Eis.“
Es folgte eine kleine Pause, weil das Kind mein Erstaunen merkte: „Aber gib mir einfach, was Du gerade hast.“
In seiner Gelato & Coca Cola–Welt war ihm egal, in welcher Sprache das Kyrie gesungen wird.
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...
Es fügte grimmig hinzu: „Außerdem zerstören Sie die Pfarrei mit Ihrem Fimmel für Latein“.
Ich bin also für einige meiner Gläubigen nicht nur der Fritz mit der Gruselfresse, sondern auch ein ruchloser Hirte, der den nachkonziliär geformten Katholiken das Requiem aeternam oder Deo gratias zumutet bzw. sie gelegentlich zu einer Tridentinischen Messe einlädt.
Das Schäfchen, die Signora B., fügte als Erklärung für ihre Abneigung hellsichtig hinzu: „Sie zwingen uns sogar, das Kyrie auf Latein zu singen.“ Eine solche Logik würde selbst Thomas von Aquin schachmatt setzen.
Wow, bin ich wirklich so schlecht? Meine Gemeinde bevorzugt leider die Gassenhauer der 60-er Jahre à la „Wir gehen gemeinsam der Freiheit entgegen, kämpfe für eine neue Welt!“.
Die oben erwähnte Gläubige hat sich inzwischen mit meinem Aussehen ausgesöhnt, mit dem Latein weniger.
Ich tröste sie mit Jesaja: Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Beim Klerus geht es, fügte ich zu, zum Glück nicht um Aussehen oder Geschmack.
Im Gegensatz zu Erzbischof Georg Gänswein war ich bislang noch auf keinem Titelblatt der Zeitschrift Vanity Fair.
Da sind die Katechismus-Kinder meiner Pfarrei noch unverbildeter. Beim Friedensgruß am Fest des heiligen Antonius kam eines von ihnen aus der ersten Bank zum Altar und flüsterte mir zu: „Du, Pfarrer! Ich brauch’ 2 Euro für ein Eis.“
Es folgte eine kleine Pause, weil das Kind mein Erstaunen merkte: „Aber gib mir einfach, was Du gerade hast.“
In seiner Gelato & Coca Cola–Welt war ihm egal, in welcher Sprache das Kyrie gesungen wird.
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...