a.t.m, Sie sprechen zu Recht unzählig viele Missstände an, die nicht erst morgen angegangen werden sollten, und ich bin zuversichtlich, dass das auch geschehen wird. Für mich hat - offensichtlich für Sie schon - die von Christus gestiftete Katholische Kirche trotzdem nicht zu existieren aufgehört - sie ist nun mal auch eine infolge Sünden ihrer Glieder (bestimmt auch infolge meiner und Ihrer) …Mehr
a.t.m, Sie sprechen zu Recht unzählig viele Missstände an, die nicht erst morgen angegangen werden sollten, und ich bin zuversichtlich, dass das auch geschehen wird. Für mich hat - offensichtlich für Sie schon - die von Christus gestiftete Katholische Kirche trotzdem nicht zu existieren aufgehört - sie ist nun mal auch eine infolge Sünden ihrer Glieder (bestimmt auch infolge meiner und Ihrer) leidende Kirche, die der Erlösung bedarf; ich werde jedenfalls keine Steine nach ihr werfen - und für Gott selbst oder Gott-ähnlich halte ich mich nicht. Eine Kirche, wie Sie und Sedisvakanz zeichnen, hat und wird keinen Bestand haben. Ihren Vorwurf des Aufrufes zum Ungehorsam finde ich lustig und erheiternd. Papst Paul der IV steht wohl auch auf Ihrer Abschussliste; lassen Sie mir mit Bezug auf seine Bulle zum "Ungehorsam" dazu folgendes - ich hoffe, Sie finden sich damit spiegelhaft angesprochen - zitieren:
"Aufgrund des Apostolischen Amtes, das uns von Gott anvertraut ist, wenn auch ohne eigene hinreichende Verdienste, lastet die allgemeine Sorge um die Herde des Herrn auf uns. Deswegen sind wir gehalten, zu ihrer treuen Bewahrung und zur heilvollen Lenkung nach Art eines aufmerksamen Hirten ständig wachsam zu sein und sehr sorgfältig Vorsorge zu treffen, daß jene in dieser Zeit, die sich infolge der Sündenauswirkung ungebundener auf ihre eigene Weisheit stützen und sich verhängnisvoller als gewöhnlich gegen die Beobachtung des rechten Glaubens erheben und überdies mittels abergläubischer und frei erfundener Ausflüchte das Verständnis der Heiligen Schrift verdrehen sowie die Einheit der katholischen Kirche wie den nahtlosen Rock des Herrn zu zerreißen suchen, daß diese von der Herde Christi verjagt werden und die Lehre des Irrtums nicht weiter verbreiten können, da sie es verschmähen, Jünger der Wahrheit zu sein.
§1. Inhaltsangabe: Der Anlaß zu dieser Konstitution
In Anbetracht dieser so schwierigen und gefahrvollen Angelegenheit hat der Römische Pontifex (=Bischof von Rom), der Gottes und unseres Herrn Jesus Christus Stellvertreter auf Erden ist, über die Völker und Reiche unbeschränkte Vollmacht und entscheidet richterlich über alle, ohne selber in dieser Welt richterlichem Urteil zu unterliegen (Anmerkung durch mich: auch die seit Jahrhunderten bestehende kanonische Rechtslage und die dogmatische Konstitution, der status de fidei erweisen nicht anderes); jedoch darf ihm widersprochen werden, wenn er als vom Glauben abgewichen erfunden wird. Je größer jedoch die Gefahr ist, die die Aufmerksamkeit auf sich zieht, desto vollständiger und sorgfältiger muß man darauf bedacht sein, daß keine falschen Propheten oder andere, die weltliche Gewalt innehaben, die Seelen einfacher Menschen beklagenswert umgarnen und Unzählige, die in geistlichen und zeitlichen Angelegenheiten ihrer Sorge und Leitung anvertraut sind, mit sich ins Verderben und in den Untergang der Verdammnis ziehen".
Na, geht Ihnen ein Licht auf? Ein Papst unterliegt mit Sicherheit nicht Ihrem Privaturteil und einem Recht zur Amtsabsetzung; widersprechen dürfen Sie ihm allemal, und, wenn jemand die Göttliche Offenbarung, die Kunst der Vernunft, Logik und Theologie beherrscht, dann ist für ihn sogar eine Verpflichtung zur brüderlichen Zurechtweisung und - in extremis - zum Widerspruch erkennbar! Ein ganz besonderer Hochmut, aber sicher keine richterliche Gewalt und keine Kompetenz für ein mit Auswirkungen auf das forum externum auslösendes Privaturteil werden vom zitierten Papst angesprochen. Merken Sie eigentlich, dass Sie sich im Schisma befinden?