Deutsche Debatte um Ehebruch hält an
(gloria.tv/ KNA) Der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen beschäftigt die katholische Kirche in Deutschland weiter. Am Montag will dem Vernehmen nach auch der Ständige Rat der Bischofskonferenz am Rande seines turnusmäßigen Treffens in Würzburg über das Thema sprechen.
Am Wochenende verlangte das konservative «Netzwerk katholischer Priester» ein entschiedeneres Vorgehen gegen Priester, die in ihren Gemeinden trotz Verbots wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion austeilen. Dagegen unterstützte der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff die Forderung nach einer Zulassung der Betroffenen zur Kommunion.
Am Donnerstag war der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch mit acht Vertretern einer Pfarrerinitiative aus seinem Erzbistum zusammengetroffen, die einen anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche fordert. Beide Seiten hatten anschließend erklärt, es bestehe Einigkeit im Anliegen, in absehbarer Zeit zu konstruktiven Lösungen zu kommen, die in «Einklang mit dem Evangelium und dem Kirchenrecht stehen».
Zollitsch hatte das erste Gespräch einberufen, nachdem 13 Priester des zweitgrößten deutschen Bistums ihre Forderungen ins Internet gestellt hatten. In dem mittlerweile von etwa 200 Seelsorgern unterzeichneten Memorandum fordern Priester und Diakone, Geschiedene nicht länger von der Kommunion auszuschließen. Zugleich machten sie öffentlich, dass sie in ihren Gemeinden Katholiken zur Kommunion zulassen, die in zweiter Ehe leben.
Weil die Ehe nach katholischer Lehre unauflöslich ist, sind Geschiedene nach einer zweiten zivilen Eheschließung vom Empfang der Kommunion und auch von der Beichte ausgeschlossen, da sie laut Kirchenrecht dauerhaft in einem Zustand schwerer Sünde leben.
Das «Netzwerk katholischer Priester» forderte Erzbischof Zollitsch am Wochenende auf, «Reformforderungen nicht zweideutig zu kommentieren, sondern sich an die eindeutigen Grundsätze der Lehre der Kirche zu halten». Zollitsch sehe zu, «wie die Eindeutigkeit der katholischen Botschaft ins Zwielicht» gerate, beklagte Netzwerksprecher Guido Rodheudt im «Spiegel».
Moraltheologe Eberhard Schockenhoff dagegen stellte sich im «Deutschlandradio Kultur» hinter die Forderung der Freiburger Priesterinitiative. Er kritisierte, dass das katholische Kirchenrecht in dieser Frage immer noch an einem Ehebegriff festhalte, den das Zweite Vatikanische Konzil eigentlich bereits überwunden habe. So bewerte das Kirchenrecht die Tatsache, dass sich jemand in zweiter Ehe befinde, sozusagen als «fortgesetzten Ehebruch» gegenüber dem ersten Partner". Das werde aber «dem Empfinden der Menschen und ihrer komplexen Lebenssituation nicht gerecht», so der Theologe.
Er erinnerte daran, dass viele katholische Theologen bereits seit Jahrzehnten einen anderen Umgang mit Geschiedenen fordern. Auch der heutige Papst Benedikt XVI. habe sich als junger Theologe dafür ausgesprochen, dass ein Pfarrer wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulassen dürfe, wenn die Zweitehe sich als eine sittliche Realität bewährt habe.
Am Wochenende verlangte das konservative «Netzwerk katholischer Priester» ein entschiedeneres Vorgehen gegen Priester, die in ihren Gemeinden trotz Verbots wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion austeilen. Dagegen unterstützte der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff die Forderung nach einer Zulassung der Betroffenen zur Kommunion.
Am Donnerstag war der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch mit acht Vertretern einer Pfarrerinitiative aus seinem Erzbistum zusammengetroffen, die einen anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche fordert. Beide Seiten hatten anschließend erklärt, es bestehe Einigkeit im Anliegen, in absehbarer Zeit zu konstruktiven Lösungen zu kommen, die in «Einklang mit dem Evangelium und dem Kirchenrecht stehen».
Zollitsch hatte das erste Gespräch einberufen, nachdem 13 Priester des zweitgrößten deutschen Bistums ihre Forderungen ins Internet gestellt hatten. In dem mittlerweile von etwa 200 Seelsorgern unterzeichneten Memorandum fordern Priester und Diakone, Geschiedene nicht länger von der Kommunion auszuschließen. Zugleich machten sie öffentlich, dass sie in ihren Gemeinden Katholiken zur Kommunion zulassen, die in zweiter Ehe leben.
Weil die Ehe nach katholischer Lehre unauflöslich ist, sind Geschiedene nach einer zweiten zivilen Eheschließung vom Empfang der Kommunion und auch von der Beichte ausgeschlossen, da sie laut Kirchenrecht dauerhaft in einem Zustand schwerer Sünde leben.
Das «Netzwerk katholischer Priester» forderte Erzbischof Zollitsch am Wochenende auf, «Reformforderungen nicht zweideutig zu kommentieren, sondern sich an die eindeutigen Grundsätze der Lehre der Kirche zu halten». Zollitsch sehe zu, «wie die Eindeutigkeit der katholischen Botschaft ins Zwielicht» gerate, beklagte Netzwerksprecher Guido Rodheudt im «Spiegel».
Moraltheologe Eberhard Schockenhoff dagegen stellte sich im «Deutschlandradio Kultur» hinter die Forderung der Freiburger Priesterinitiative. Er kritisierte, dass das katholische Kirchenrecht in dieser Frage immer noch an einem Ehebegriff festhalte, den das Zweite Vatikanische Konzil eigentlich bereits überwunden habe. So bewerte das Kirchenrecht die Tatsache, dass sich jemand in zweiter Ehe befinde, sozusagen als «fortgesetzten Ehebruch» gegenüber dem ersten Partner". Das werde aber «dem Empfinden der Menschen und ihrer komplexen Lebenssituation nicht gerecht», so der Theologe.
Er erinnerte daran, dass viele katholische Theologen bereits seit Jahrzehnten einen anderen Umgang mit Geschiedenen fordern. Auch der heutige Papst Benedikt XVI. habe sich als junger Theologe dafür ausgesprochen, dass ein Pfarrer wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulassen dürfe, wenn die Zweitehe sich als eine sittliche Realität bewährt habe.